Peter Schmidt - Die andere Schwester

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Außer fremden Pässen, Kreditkarten und zwei verschiedenen Schuhen finden sich kaum Hinweise auf seine Vergangenheit. War er in einen Autounfall verwickelt, wie es ihm seine ständig wiederkehrenden Alpträume nahelegen? Warum ist seine Wohnungseinrichtung verschwunden? Sollte seine Schwester Katja wirklich untergetaucht sein, weil sie Informantin war, wie behauptet wird? Die schrittweise Rekonstruktion seiner Vergangenheit ist die Geschichte eines kriminellen Manövers ohne Beispiel. Undurchsichtige Figuren von den längst vergangen geglaubten Fronten des Kalten Krieges tauchen auf, um seine Ermittlungen zu behindern – aber sein Gedächtnis gibt immer nur Bruchstücke eines schwer durchschaubaren Mosaiks frei … PRESSESTIMMEN: «Ein Lesefest für den Thrillerfreund von der ersten bis zur letzten Seite. Es hat nur einen Nachteil: Es hat ein Ende» (Darmstädter Echo)

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"Stilistischer Berater, aha. Und wie lautet sein Titel?"

"Hm, da stellst du mein Erinnerungsvermögen aber auf eine harte Probe." Zambrini schüttelte betrübt den Kopf. "Irgendwas über Propaganda. Warte mal ... ja, jetzt hab ich's wieder: 'Die Meinungsmacher, Manipulation und Desinformation in der westlichen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg'. Klingt 'n bisschen aufgesetzt, oder? Vielleicht solltet ihr den Titel besser ändern. Was hältst du von: Das Syndikat der Meinungsmacher ?"

"Und wer gab mir was zu rauchen, Zambrini?"

"Keine Ahnung. Wie soll ich mich daran noch erinnern können – bei dem Gedränge?" Er zuckte hilflos die Achseln. "Die Halbirren haben wieder mal Theater Inferno gespielt."

Gorden dachte nach. "Du meinst die Zeitungsverlegerin Orlowsky? Das Haus mit den Verrückten?"

"Die Orlowsky würde dich gern an Sohnes Statt annehmen, wenn sie könnte. Sie glaubt, an dir wäre ein begabter Journalist verlorengegangen, aber du gehst ihr immer wieder durch die Fittiche.

Dabei ist sie ziemlich wohlhabend, seit sie ein paar Zeitungen geerbt hat.

Wenn du nur mit diesem antiquierten Bürgerrechtlergetue aufhören würdest ... Das mag damals vor der Wiedervereinigung ja angebracht gewesen sein, aber hier wirkst du damit bloß noch wie jemand, der den alten Zeiten nachtrauert."

"Danke für die Warnung."

"Ich hab's mir abgewöhnt, noch ein Wort über drüben zu verlieren. Besser, sie merken gar nicht, aus welcher Hälfte Deutschlands man stammt."

"Glaubst du, ich könnte der Orlowsky in meinem Aufzug einen Besuch abstatten?" Er sah skeptisch an sich hinunter und klopfte sich den Staub von der Hose.

"Bei dir drückt sie sicher ein Auge zu, alter Junge. Ich fahr dich rüber, wenn du willst."

4

Er wurde in den Salon gebeten. Ein schwarzer Hausdiener wie aus einem Film über die Kolonialzeit – dunkel gekleidet, mit einer Warze auf der Nase und zwei ungleich langen Beinen – nahm ihn in Empfang und klopfte vielsagend und mit heftiger werdenden Handschlägen sein schmuddeliges Jackett ab.

Er nieste unwillig wegen der Staubwolken, während er ihn hineingeleitete und die hohe Tür hinter ihm zuschob.

Gorden glaubte sich plötzlich zu erinnern, dass es ein verflossener Liebhaber der Orlowsky war.

Ein Schauspieler aus dem Odeon-Theater, der sich – um weiter in ihrer Nähe bleiben zu können – wegen ihrer Liebesaffären hatte zum Hausbüttel degradieren lassen.

Statt in einem der breiten Plüschsessel Platz zu nehmen, durchquerte er, immer noch auf den Spuren seiner verlorenen Erinnerungen, den Salon – vorüber an großformatigen Porträts aus der Gründerzeit des Zeitungsimperiums – und öffnete eine kleine, mattgrün lackierte Tür.

Er vermutete, dass dahinter die Küche lag. Die hellen, alten Kacheln und rohen Holztische mit dem Herd aus Großmutters Zeiten waren ihm besonders ans Herz gewachsen.

Es erleichterte ihn, genau das zu finden, was er erwartet hatte. Er strich liebevoll über die Wandungen der aufgehängten Kupfertöpfe. Die Patina der Holzlöffel, ein Aroma aus tausendundeiner Speise, brachte ihn darauf, dass er seit vielen Stunden nichts mehr gegessen hatte. Zum letzten Mal wahrscheinlich hier ...

Die kalten Büfetts der Orlowsky waren berühmt für ihre kulinarischen Finessen – und bei diesem Gedanken entsann er sich auch wieder des Grundes, aus dem Zambrini herkam. Er gehörte jener bedauernswerten Spezies mittelloser Gourmets an, die sich von Party zu Party durchfutterten.

Falls man nur lange genug dabei war und sorgfältig seine Kontakte pflegte, um die Datenbank auf dem neuesten Stand zu halten, gab es immer irgendwo etwas Gutes zu ergattern.

Und wenn das Gesicht erst einmal genügend bekannt war, passierte man die Türkontrollen auch ohne offizielle Einladung.

Gordens Nase folgte dem Geruch der Kochtöpfe auf dem Herd wie eine Hundeschnauze, die vergangenen Zeiten nachtrauerte. Sein Magen machte sich durch nachdrückliches Knurren bemerkbar.

Er hob einen schwarzen gusseisernen Deckel ab – der Griff war noch warm – und entdeckte zu seinem Entzücken, dass es Chili con carne nach Art des Hauses gab: rote Bohnen, Mais und gewürfelte Rindfleischstücke in scharfer Würzsoße.

Er nahm einen Teller aus dem bemalten Bauernschrank, gönnte sich eine reichlich bemessene Kelle und setzte sich damit ans Fenster. Durch seine Butzenscheiben konnte man die Bäume im Innenhof sehen.

Die Tür ging auf, und er probierte noch schnell einen großen Löffel, genoss den Geschmack des zarten, faserigen Fleisches, seine feurige Würze ... es war, als sei er jetzt wieder völlig klar, als werde er mit jedem Bissen gesünder.

"Mark ..."

"Hallo, alles verschlingende Ziehmutter", murmelte er und legte den Löffel beiseite.

Die Frau im Durchgang zum Salon zwirbelte mit beiden Händen ihre Haarspitzen in die Wangen. Sie hatte einen Bubikopf im Stil der zwanziger Jahre und eingefallene, dafür aber um so greller geschminkte Züge. Eine magere, leicht vorgebeugte Gestalt, an deren Gesicht er sich kaum noch erinnerte. Wie die meisten Frauen ihrer Körpergröße wirkte sie jünger, als sie war. Sie musste doppelt so alt sein wie er.

"Hab mir schon große Sorgen um dich gemacht, Jul."

"Ich um mich selbst nicht weniger."

"Du warst plötzlich verschwunden. Das Fest ist in vollem Gange, und mein Mark verabschiedet sich so mir nichts dir nichts, als sei ich Luft", lamentierte sie händeringend. "Sagt nicht mal auf Wiedersehen."

"Bin abgestürzt, Tantchen. Zuviel Alkohol, zuviel geraucht."

"Du musst eine Menge geraucht haben", bestätigte sie. "Dein Blick war ganz starr, als ich dich zum letzten Mal sah. Das war ... ja, warte ... das muss zusammen mit Zambrini und Lopez gewesen sein. Eine Frau war an deiner Seite, Marlis, Margret oder so ähnlich. Ihr saßt hinter dem Flügel an der Bildergalerie und stecktet die Köpfe zusammen."

"Zambrini, aha. Und eine Frau namens Marlis, sagst du?" Er erinnerte sich an niemanden dieses Namens. "Ich hatte einen Gedächtnisausfall, Tantchen. Jemand muss mir was gegeben haben. Momentan versuche ich herauszufinden, wer ich bin und wieso ich zwei verschiedene Schuhe trage."

"Oh, die Schuhe", sagte sie überrascht. "Du wirst beim Weggehen den Falschen erwischt haben. Wenn's gemütlich wird, lümmeln sich die jungen Leute gern ohne Schuhe im Salon."

"Ich glaube, das kommt mir bekannt vor."

"Ist es denn so schlimm?" Sie legte begütigend ihren mageren Arm um seine Schulter. Er roch ihr herbes Altfrauenparfüm, eine Mischung aus Haarspülmittel und Kernseife, gar nicht der Geruch, den man bei ihrem stark geschminkten Gesicht erwartet hätte. Der knochige, warme Arm, der langsam in seinen Nacken hinaufglitt, gab ihm ein unerwartetes Gefühl von Geborgenheit.

Wie so manche Kämpfernatur liebte er es, wenn vielleicht auch nur uneingestanden, bemuttert zu werden. Stachus, der große Psychologe, hätte sofort diagnostiziert, sein martialisches Gebaren sei bloß Fassade mit einem Kern so weich wie Ziegenkäse. Journalismus sei eine Art Vorwärtsverteidigung für ihn.

Und vielleicht lag er damit gar nicht so falsch.

Sie gab dem schemenhaften, unklaren Dasein Konturen, beseitigte die schmerzliche Ungewissheit. Was war schon klar, was nach genauerem Hinsehen wirklich gewiss?

Man musste sich entscheiden, man musste sprechen, urteilen, annehmen und verwerfen. Die Pose des Analytikers erlaubte es einem, auf unauffällige Weise von den eigenen Schwächen abzulenken.

Gorden, hätte Stachus behauptet, sei weniger an Politik interessiert als daran, ihr den Garaus zu machen.

Er erinnerte sich nur an Kleins ironische Kommentare, aber nicht an seine Arbeit. Er war eine Tabula rasa , von den kläglichen Überresten seines Gedächtnisses einmal abgesehen, und einen Augenblick lang fand er diesen Zustand gar nicht unangenehm.

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