Tilman Janus
Frisch gebacken - heiß gefüllt
Ein schwuler Erotik-Roman
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Tilman Janus Frisch gebacken - heiß gefüllt Ein schwuler Erotik-Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Latte macchiato
2. Wildes Spiel auf der Wiese
3. Die verbotene Schlucht
4. Ein langer, schlanker Finger
5. Sauereien
6. Zarte Teile
7. Doktorspiele
8. Das Meisterstück
9. Ganz tief hinein
10. Ein scharfer Dingo jagt das Lamm
11. Die Schafscherer
12. Sahne satt
13. Im Land der Regenbogenschlange
14. Heiß wie die Wüste
15. Sex on the Beach
16. Schwarze Schwäne
Impressum neobooks
Sonntag, 24. Juni
Ich lag in der Badewanne. Das warme Wasser streichelte meinen nackten Körper. Meine glatten, schlanken Schenkel schienen zu schweben. Ich ließ die Hände über meine samtige Haut gleiten, fuhr durch mein kurz getrimmtes, blondes Schwanzhaar und umfasste mit Genuss meinen Steifen. Er klopfte erwartungsfroh.
Wie oft ich ihn wohl schon abgewichst habe? Bestimmt hunderttausendmal – obwohl ich erst achtzehn bin. Und immer wieder ist es schön. Wichsen ist das Schönste überhaupt. Es ist das einzig wirklich Gute, was ich habe.
Meine Finger glitten über die Kuppe. Ein geiler Schauer lief vom Schwanz durch den Unterbauch über den Hintern bis zur Wirbelsäule hinauf. Ich zog die Vorhaut weit zurück, schob sie langsam wieder vor und fühlte, wie mein Harter stärker klopfte. Jetzt ein bisschen schneller wichsen … noch schneller …
»Wer in der Wanne wichst, spült sein Hirn in den Abfluss!«, schrie jemand vor der verschlossenen Badezimmertür. Justin! Mein hassgeliebter Bruder!
Ich antwortete nicht. Aber die schöne Stimmung war natürlich dahin.
»Wenn du nicht sofort aufmachst, piss ich mir in die Hose!«, kündigte Justin an.
>Na und?<, dachte ich schadenfroh.
»Justin! Nicht diese vulgären Wörter!« Unsere Mutter! Sie versucht immer wieder vergeblich, uns zu erziehen. »Und du, Tom, was machst du da drin so lange?«, schimpfte sie durch die Tür. »Badest du etwa? Hundertmal hab ich dir gesagt, du sollst nur duschen! Es kostet ein Vermögen, die große Wanne mit heißem Wasser zu füllen. Tom? Antworte gefälligst!«
Ich hielt meinen großen Schwanz immer noch in der Hand und stellte mir vor, wie Mutters wütende Miene sich in Entsetzen auflösen würde, wenn der achtzehnjährige Justin sich tatsächlich in die Hose pinkeln würde wie ein Dreijähriger.
Jetzt hämmerte mein Bruder mit den Fäusten gegen die Tür.
»Mach endlich auf, du blöder Wichser!«, brüllte er.
Ich seufzte und erhob mich aus dem warmen Wasser. Es hatte keinen Zweck, diese Familie versaute mir alles. Ich hüllte mich in ein großes, weißes Badetuch, zog den Stöpsel aus der Wanne und öffnete den Riegel.
Justin stürmte herein und schubste mich beiseite. Er riss sich den Hosenstall auf, holte seinen Pissriemen raus und hielt ihn übers Klobecken. Sofort pisste er los wie eine Gießkanne.
»Pinkeln im Stehen hat Mutter verboten!«, belehrte ich ihn mit hämischem Grinsen. »Hoffentlich putzt du deine Pisse hinterher auch weg.«
»Halt bloß die Fresse!«, fauchte er. Dabei schoss sein Gesicht zu mir herum, seine grauen Augen sprühten vor Wut. Natürlich ging durch die Drehbewegung eine Menge Pisse daneben.
Ich schritt in meiner Frottee-Toga in die Diele hinaus wie ein König.
»Müsst ihr denn immer streiten?«, jammerte Mutter. »Als ob nicht alles schon schwer genug ist!«
Ich hob die Schultern. War ich etwa daran schuld?
»Sag das Justin!«, schlug ich vor.
»Also Tom! Es ist doch einer wie der andere von euch beiden. Na ja!« Sie seufzte tief. »Da fehlt eben ein Vater, der euch zeigen könnte, wo's lang geht.«
Ich ging in mein Zimmer und trocknete mich ab. Dabei betrachtete ich meinen schlanken, haarfreien Körper im schmalen Spiegel am Kleiderschrank.
Im Gegensatz zum mittelblonden Justin bin ich richtig naturblond, und meine Augen leuchten tiefblau. Also, ich finde mich nicht supertoll, aber gegen den dürren Justin sehe ich schon besser aus, das ist mal sicher. Er ist zwar vier Zentimeter größer als ich, doch meine 1,76 Meter sind okay. Justin und ich sind Zwillinge – zum Glück keine eineiigen. Das fehlt mir noch, dass ein Doppelgänger von mir herumlaufen würde! Oder dass ich so wäre wie er! Wir ähneln uns nicht mehr als gewöhnliche Geschwister, eher weniger. Vor allem ticken wir total unterschiedlich. Justin gibt sich als vernunftbegabter Streber, während ich eher das Leben genieße – soweit möglich. Er büffelt fürs Abitur und will später mal Arzt werden. Hoffentlich wird er mich nie als Patienten behandeln! Leider hält Mutter mich für schrecklich faul und präsentiert mir Justin immer als Vorbild. Dabei benimmt der sich wie ein Arschloch.
Mein nackter Schwanz zuckte noch halb steif. Ich schaute ihn mir im Spiegel an und streichelte ihn liebevoll.
Der ist übrigens ganz schön groß, auf alle Fälle größer als der von Justin, und das freut mich besonders. Auch mein Sack sieht fetter aus als seiner. Wahrscheinlich lässt mein Bruder deshalb immer den Fiesling raushängen – aus reinem Neid!
Mutter und Justin wissen nicht, dass ich auf Jungs stehe. Ich weiß das schon sehr lange. Und weil ich einfach mal darüber »reden« muss, schreibe ich von heute an meine Gedanken und Erlebnisse auf, natürlich als passwortgeschützte Datei. Mutter und Justin würden in Ohnmacht fallen, wenn sie wüssten, dass ich schwul bin. Dabei hab ich in Wirklichkeit noch gar nichts erlebt … Immer nur Träume … und Pornos im Netz angucken! Ich trau mich nicht, einen anderen Jungen anzumachen, und einen richtigen Mann schon gar nicht. Manchmal denke ich, dass es außer mir keine Schwulen auf der Welt gibt. Ich weiß natürlich, dass das Quatsch ist. Es gibt ja schwule Minister und Schauspieler und Sänger und ganz durchschnittliche schwule Menschen … gab es schon immer. Aber von denen hilft mir keiner … Mutter und Justin reden sehr abfällig über Schwule und nennen sie nur »die vom anderen Ufer«. So was Blödes!
Zu meinem Bedauern musste ich heute Vormittag das Wichsen auf später verschieben und mich anziehen, denn ich hatte im Café zur Sonntagsschicht anzutanzen. Entsprechend schlecht war meine Laune.
Ich arbeite in einer kleinen Konditorei im Stadtzentrum von Iserlohn als Konditor-Azubi. Angeschlossen ist ein gemütliches Café. Samstag und Sonntag kommen da natürlich viele Gäste, an den Tagen muss ich beim Bedienen helfen. Dafür hab ich dann Montag und Dienstag frei, auch nicht schlecht. Trotzdem doof, am Wochenende und besonders über den ganzen Sommer arbeiten zu müssen. Viel Geld gibt es für Azubis auch nicht, ich bekomme im Monat 400 Euro, obwohl ich bereits zwei Lehrjahre geschafft habe, und von den 400 muss ich 200 als Haushaltsgeld abgeben. Justin verdient gar nichts und muss auch nichts zahlen. Mutter sagt, wenn ich das Gymnasium nicht geschmissen hätte und studieren würde, brauchte ich auch kein Geld abzugeben.
»Du warst doch nicht schlechter in der Schule als Justin«, sagt sie immer. »Warum du das hingeworfen hast, ist mir schleierhaft.«
Schule! Da wird mir schon speiübel, wenn ich nur dran denke! Die wussten gar nicht, dass ich schwul bin, aber sie haben mich trotzdem so genannt. Ich hatte keine Freunde da, wirklich nicht!
Das Backen hat mich schon als Kind interessiert, immer hab ich Mutter zugeguckt und mit zwölf meinen ersten Marmorkuchen zustande gebracht. Zum Glück werde ich nicht dicker, auch wenn ich noch so viel Sahne und Zucker esse. Jedenfalls habe ich den Konditormeister beim Vorstellungsgespräch damit beeindruckt, dass ich viele Tortenrezepte auswendig wusste, mit sechzehn! Da hat er mich genommen. Sahne schlagen ist immer noch besser als Schule. Okay, lieber würde ich nur faul dasitzen, Pornos gucken, wichsen und die Ausbildung auch in die Tonne treten. Aber das kann ich Mutter nicht antun. Immerhin versucht sie, uns beiden Jungs ein einigermaßen anständiges Zuhause zu bieten. Sie schuftet als Krankenschwester und rackert sich mit Nachtschichten ab, um uns über die Runden zu bringen.
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