Helmut Lauschke - Hundert Jahre - Antwort und Verantwortung

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Eine Familiengeschichte, die über vier Generationen geht, wobei jede Generation durch zum Teil schwerste äußere und innere Unruhen hart getroffen wird. Eine Zeitgeschichte, die auf dem schwankenden Boden des Daseins nachgezeichnet wird. Darunter sind menschliche Schicksale, die außerhalb jeglicher Normalität liegen, dass die Frage nach der Ethik und Vernunft zwar gestellt werden, die eingeforderte Antwort aber nur schwer zu geben und noch schwerer zu verstehen ist. Dabei bekommen die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft solche Weiten und Tiefen, die auch philosophisch reflektiert und auf den angelegten Denkgeraden verfolgt werden, an ihren Enden aber weder zu fassen noch zu übersehen sind. Was immer kommen mag, es ist der Mensch, der seinen Stempel der Zeit aufdrückt und die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in seiner Bewegungspermanenz bestimmt. So ist es die Entgleisung mit der Angst und dem Gefühl der Verlorenheit und Zwecklosigkeit, wo der psychiatrische 'Spiegel' ansetzt und zur Erhellung der Ursache seinen Beitrag zu leisten hat.

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"Freust du dich auf unser Baby?" "Ja, ich freue mich sehr. Was meinst du, wird es ein Junge werden?" "Vielleicht. In den Dorfbrunner-Familien gab es mehr Jungen als Mädchen. Das ist aber nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir ein gesundes Kind bekommen", sagte er und lächelte seiner Frau in die Augen. Ihr Lächeln war allerdings verhalten; bei ihr bewegte sich etwas im Kopf, das sie ernst bleiben ließ. Eckhard Hieronymus spürte, dass seine Frau etwas auf dem Herzen hatte, das sie bedrückte. Doch wollte er nicht gleich in sie eindringen, wollte ihr den freien Lauf ihrer Gedanken und Gefühle überlassen. "Ich habe den Brief des Vaters gelesen", sagte Luise Agnes nach einer Minute nachdenklichen Schweigens, "da sind mir doch die Tränen gekommen, die unglücklicherweise auf den Brief tropften, dass ich beim Wegwischen die Schrift an einigen Stellen verschmierte."

Er sah sie an und sah, dass ich Augen feucht wurden. "Das macht doch nichts, meine Liebe, auch mir sind die Tränen gekommen. Der Brief hat mich durchgerüttelt und bis ins Herz erschüttert. Die Eltern verzehren sich in der Ungewissheit über den Verbleib ihrer Söhne." "Ja, das tut weh; leid tut mir, dass wir ihnen nicht helfen können. Sie bräuchten jemand, der ihnen in ihrer Not beisteht", sagte sie mit dem Ausdruck der Trauer. Sie schauten sich an in gegenseitiger Anteilnahme und Betroffenheit. "Vielleicht sollten wir die Eltern besuchen und uns über ihren Zustand Gewissheit verschaffen", sagte Eckhard Hieronymus. "Das wird schwer sein", erwiderte seine Frau, "Du fängst als Pfarrer hier gerade an, am Sonntag ist deine erste Predigt, dann kommen die anderen Gottesdienste mit den Taufen, die Bibelstunden und abendlichen Vespern. Trauungen werden selten sein, weil die Männer fehlen; dafür wird es viele Beerdigungen geben, weil es mehr Menschen sein werden, die das Leben in Armut, Einsamkeit und Hunger nicht mehr aushalten."

"Ich gebe dir recht, ich kann hier nicht so schnell fort, nicht für eine Woche. Ich will die Menschen nicht enttäuschen. Auch glaube ich, dass Konsistorialrat Braunfelder es nicht verstehen würde, wenn ich ihm sagte, dass ich nach meinen Eltern sehen muss. Der würde erst ein neugieriges Gesicht machen, wenn er fragt, wer von den Eltern denn gestorben sei, weil es sich als schlechte Sitte mehr und mehr einbürgert, dass man nach den Eltern dann sieht, wenn es zu spät ist, wenn sie im Sterben liegen oder bereits gestorben sind. So würde aus dem neugierigen ein missmutiges Gesicht, wenn Herr Braunfelder erfährt, dass beide Eltern noch leben. Dann würde er womöglich sagen, dass es hier größere Aufgaben zu erledigen gibt, als nach den Eltern zu sehen, von denen keiner gestorben ist, beziehungsweise im Sterben liegt." "Was wir aber tun können und mit dem heutigen Tage tun sollten", setzte Luise Agnes hinzu, "wir werden die Eltern und deine Brüder noch mehr als bisher in unser Gebet einbeziehen. Das sind wir deinen Eltern schuldig, die sich die Entsagungen auferlegt haben, um euch Söhne aufzuziehen, euch die Möglichkeit gaben, Gymnasium und die Universität zu besuchen; deinen Brüdern sind wir es schuldig, weil sie für das Vaterland gekämpft und im Kampf ihr Leben eingesetzt haben." "Ja, das hast du schön gesagt; wir werden für sie beten, werden ihre Namen im Gebet nennen und sie dem Schutz des Herrn anbefehlen."

Eckhardt Hieronymus Dorfbrunner erhob sich vom Tisch, während seine Frau mit dem Brief in der Hand, als wollte sie ihn noch einmal lesen, sitzenblieb. Er küsste sie auf die Stirn und bat um ihr Verständnis, dass er nun an der finalen Abfassung der Predigt arbeiten wolle. Er ging in sein kleines Arbeitszimmer, machte die Tür hinter sich und das Fenster vor sich zu und setzte sich an den kleinen Schreibtisch, der den Verfasser der Predigt seit dem zweiten Studienjahr begleitet. Er las noch einmal das 8. Kapitel aus dem 1. Korintherbrief, obwohl er den Text so gut wie auswendig kannte, dass er ihn in umgekehrter Versfolge hätte aufsagen können. Nach Minuten der Andacht mit dem Blick aus dem Fenster, wo er ein altes Ehepaar mit grauem Kopfhaar, faltigen Gesichtern und nach vorn gekrümmten Rücken nebeneinander gehen sah. Der alte Mann ging links, stützte sich mit der rechten Hand am Stock, die alte Frau ging rechts und hielt den Stock in der linken Hand. Für Eckhard Hieronymus war es der Blick in die Vergangenheit, denn er sah den vorübergehenden Gesichtern an, dass sie nach etwas suchten, was sie offensichtlich verloren hatten. Die Last auf den Schultern krümmte ihre Rücken auf eine bedauernswerte Weise; aus den Augen sprach die große Müdigkeit der Erschöpfung. Die beiden Alten gingen nebeneinander. Sie sprachen kein Wort. Es muss wohl so gewesen sein, dass sie sich im Schweigen alles sagten. Er begann, den Predigttext niederzuschreiben:

Liebe Brüder und Schwestern!

Wir leben in einer schweren Zeit, in der Dinge entschieden sind, vor denen wir fassungslos stehen. Das Opfer, das wir brachten, so groß, gewaltig und bitter es auch war, es reichte nicht aus, um ein gutes Ergebnis für unser Vaterland zu erzielen. Wie sagt der Prophet: Wundert euch nicht, ihr werdet es erleben, andere werden die Früchte von den Bäumen ernten, die ihr mit Flei ß und Mühe gepflanzt und verschnitten habt. Der Apostel Paulus, dessen Leben ein einziger Umbruch war, würde sagen: Ihr möget säen; ob ihr die Früchte eurer Saat ernten werdet, das, allerdings, steht in der Allmacht Gottes. Es war die tiefe Betroffenheit des Apostels über das sündige Verhalten der Menschen in ihrer lieblosen Überheblichkeit, der Ichbezogenheit mit der Raffgier nach Geld und Reichtum, dem Streben nach Wohlstand und weltlicher Macht, der Vernachlässigung in der Fürsorge der Kinder, Schwachen und Waisen, der Zerstörung der Tugenden und Ideale, der Versteinerung der Herzen, wenn gegeben und geteilt werden soll, dass seine Rede, in welcher Gemeinde er auch war, eine Mahnrede zur Besinnung und Läuterung war. Paulus n immt kein Blatt vor den Mund, wenn er in der Rede versucht, auf verständliche Weise die Ausschweifungen und Irrungen, die der Mensch täglich begeht, aus dem großen Hirnareal des Verdrängens und Vergessenwollens herauszuholen, zu entfalten, den Menschen vor die Augen zu halten und neu zu bezeichnen.

Schon zu seiner Zeit war es so, dass die Menschen nicht an ihre schlechten Taten, denen ja die schlechten Gedanken vorausgehen, erinnert werden wollten. Oft waren es gerade die Menschen aus den besseren Kreisen, die sauber gekleidet waren, genug zu essen hatten und sich das Gesicht der Leutseligkeit aufsetzten. Das hatte Paulus auch gesehen, wenn ihm die Falschgesichter mit der gelogenen Betretenheit gegenübertraten, ihre scheinheiligen Sprüche klopften und sich enttäuscht, ja beleidigt abwendeten, wenn ihnen der Apostel den Spiegel der.Schlechtigkeit vorhielt, den er zuvor vom Sandstaub des Weges gereinigt hatte. Er hielt praktisch den Spiegel direkt vor die Gesichter, dass sich die Betroffenen selbst in ihren Lügen und Betrügereien sehen konnten. Manche mochten sich im Spiegel nicht erkennen, einige drückten das eine oder andere Auge zu, andere stellten sich blind. Da platzte dem Apostel der Kragen, der dann mit Worten nachhalf, die scharf genug waren, um die Heuchler und Täuscher mit dem scheinheiligen, leutseligen, unbekümmerten Falschgesicht ins Fleisch zu schneiden.

In dieser klärenden Weise, der stets die Beispiele der Taten vorangestellt wurden, tat es Paulus auch mit den Menschen von Korinth. Da gab es wohlhabende Menschen, dass es nicht in den Kopf der Güte ging, wenn bei all dem Reichtum, der sich da durch den Handel in der Ägäis und über d em Ionische n Meer häufte, es Menschen und vor allem Kinder gab, die in jämmerlichen Hütten oder hinter Brettern lebten, die sich in ihrem Leben nicht satt essen konnten, sich zu Tode hungerten, denen die Armut das KLeid der menschlichen Würde und Scham zerriss, ja vom Leibe gerissen wurde, die dann, weil sie bettelarm waren, von denen, die genug zum Leben hatten, verachtet, geschlagen und ver s toßen wurden. Was waren das für Menschen in Korinth, oder anders gefragt, waren das noch Menschen in Korinth?

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