Herbert Knopp - Die Bayernaffäre

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Der Roman wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politik. Mit Witz und Ironie beschreibt er, wie aus einer kleinen, alltäglichen Situation eine politische Bewegung entsteht, die ein ganzes Land erfasst. Und er zeigt, wie mühelos es einem ehrgeizigen, geschickten und skrupellosen Politiker gelingt, einen gutgläubigen «Mann aus dem Volk»
vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.

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„Hallo?“ fragte Frau Doktor Hanisch. „Sind Sie noch da?“ „Ja, Ja“, antwortete Ludwig schnell. „Ich kann Sie nicht verstehen“, sagte Frau Doktor Hanisch. „Es ist zu viel Lärm. Wo sind Sie?“ „Auf dem Oktoberfest“, antwortete Ludwig. „In München.“ „Wo?“ rief Frau Doktor Hanisch ungläubig, obwohl sie es verstanden zu haben schien, denn es war auch Empörung in ihrer Stimme und Unverständnis. Ludwig antwortete nicht. „Dann noch viel Vergnügen“, sagte Frau Doktor Hanisch verächtlich und legte auf. Sie hat Recht, dachte Ludwig. Seine Frau lag in der Klinik und bekam ein Kind, unter Schmerzen, und er trieb sich auf dem Oktoberfest herum. Aber Charlotte selbst hatte ihn dazu ermuntert, ja gedrängt, denn Sally hatte sie mit ihrer Großmutter besucht und davon geschwärmt, wie schön es gewesen wäre im letzten Jahr auf der Wies´n.

Als Ludwig das Handy wieder in die Tasche steckte und sich seinem schlechten Gewissen hingeben wollte, standen plötzlich alle seine Schüler um ihn herum. Er hatte gar nicht bemerkt, dass die Fahrt der Achterbahn zu Ende gegangen war. „Und jetzt?“ fragte Sally. „Zur Geisterbahn“, antwortete einer der Schüler. Ludwig spürte, dass ihm schlecht wurde. War mit Charlotte wirklich alles in Ordnung? War das Neugeborene wirklich gesund? War es überhaupt auf der Welt? Vielleicht verheimlichte man ihm etwas, vielleicht war bei der Geburt etwas schiefgegangen und Charlotte verblutete, oder das Baby war bei der Geburt gestorben. Ihm wurde schwindelig. Er wankte, wollte sich irgendwo festhalten, griff ins Leere. Sally hielt ihn fest. „Ist Ihnen nicht gut?“ fragte sie. Ludwig schüttelte den Kopf, zu mehr war er nicht fähig. Er war blass im Gesicht, fast weiß. „Wirklich?“ fragte Sally. „Im Gegenteil“, antwortete Ludwig. Er hatte es mit lauter, fester Stimme sagen wollen, aber es war bloß ein Flüstern herausgekommen. Sally sah ihn ein paar Augenblicke an, erstaunt, sorgenvoll, die anderen auch. Dann schien Sally zu verstehen. Sie sah ihre Mitschüler an, lächelte, grinste, aber ihre Mitschüler schienen nicht zu verstehen, warum sie das tat, wo es doch dem Studienrat, ihrem Lieblingslehrer, so schlecht ging. Dann fasste Sally Ludwig noch fester an und fragte: „Ein Bub?“ Ludwig schüttelte den Kopf. In sein Gesicht war die Farbe zurückgekehrt, auch war ihm nicht mehr schwindelig. Sally merkte, dass sie ihn nicht mehr stützen musste und ließ ihn los.

Ludwig atmete die frische Abendluft ein, genoss sie, obwohl es nach Bratwurst roch, nach Bier und nach gebrannten Mandeln. Er merkte, wie die Angst und die Panik allmählich verschwanden und wie er ruhiger, ja fröhlicher wurde. Warum hätte die Ärztin ihn auch belügen sollen? Sie schien nicht zu den Ärzten zu gehören, die mit der Wahrheit hinter dem Berg hielten und sich hinter medizinischen Floskeln versteckten. Charlotte ging es gut, das Kind war gesund, alles an ihm war da, wo es hingehörte. Am liebsten hätte er seine Freude herausgeschrieen: „Ich bin Vater! Vater einer Tochter!“, aber die vielen Menschen, die sich an ihm vorbeidrängten, den meisten sah man an, dass sie ein paar Maß zu viel getrunken hatten, würden ihn ebenfalls für betrunken halten, den Kopf schütteln, belustigt oder würden sich belästigt fühlen und eine Bemerkung machen – na und, Vater einer Tochter, das bin ich auch, das sind viele.

„Wie soll’s heißen?“ fragte eine Schülerin. „Sophie!“ rief Sally. „Oder Marie!“ Ludwig griff in die Innentasche seines Jacketts, zog seinen Geldbeutel heraus, wo der Zettel mit den Namen steckte, säuberlich zusammengefaltet. Der Zettel war nicht da. Er hatte ihn vor einigen Tagen herausgenommen und Charlotte gegeben hatte, fiel ihm ein, denn sie hatte noch einige Namen, die ihr eingefallen oder die ihr im Heim genannt worden waren, hinzufügen wollen. Er steckte den Geldbeutel in die Tasche zurück, versuchte, sich an die Namen zu erinnern, die auf dem Zettel gestanden hatten, aber kein einziger fiel ihm ein.

„Was Bayerisches!“ rief ein Schüler. „Floriane!“ Er selbst hieß Florian. Alle lachten. „Liesel!“ rief eine Schülerin. Wieder lachten alle. „Wenn, dann Agnes“, sagte Sally. „So heißt meine Großmutter. „Und meine heißt Vroni!“ rief eine andere Schülerin. Alle sahen Ludwig an, er musste etwas sagen, musste sich für einen Namen entscheiden. Aber welchen? Wenn er einen nannte, dann musste die Kleine auch so heißen, sonst machte er sich vor der Klasse lächerlich. Immer noch fiel ihm keiner der Namen ein, die auf der rechten Seite gestanden hatten. Auf der linken hatte Louis gestanden und Anton und Moritz und Oskar. Er sah sich um, in die Gesichter seiner Schülerinnen und der Frauen, die vorbeigingen, achtlos, nicht ahnend, in welchem Konflikt dieser Mann war, der mitten auf der Theresienwiese stand, umringt von fast zwei Dutzend Jungen und Mädchen, sich hilflos umsah und hoffte, dass seine Schüler seine Ratlosigkeit bemerken und sich einem anderen Thema zuwenden würden, der Geisterbahn zum Beispiel. Aber sie taten ihm nicht den Gefallen, sie standen da und sahen ihn an, erwartungsvoll. Er musste einen Namen nennen, ob er wollte oder nicht.

Er wandte sich ab, um nicht in die fordernden Gesichter blicken zu müssen und überlegte, ob ihm wieder schlecht werden sollte. Er sah über Hunderte von Köpfen hinweg, die sich hin und her, auf und ab bewegten, blonde Haare, braune Haare, kurze Haare, lange Haare, grüne Hüte, graue Hüte, aus Stoff und Filz und schwarze Mützen. Und über all diesen Köpfen schwebte eine Statue, groß, erhaben, erleuchtet – die Bavaria. Plötzlich wurde diese Bavaria lebendig, schien sich mit ihm zu freuen, lächelte ihm zu und schien ihm sagen zu wollen: Was suchst du nach einem Namen, ich schenk dir einen – meinen. Er wandte sich wieder an seine Schüler und hörte sich sagen: “Bavaria. Sie heißt Bavaria.“

Ein paar Stunden später sah ein gewisser Max Breitenstein ebenfalls zu der Bavaria-Statue auf und sagte: „Achtzehn Meter hoch, wiegt eintausendfünfhundertsechzig Zentner, in sechs Teilen gegossen, ein Glanzstück Münchner Erzgießerei aus Ferdinand von Millers und Johann Baptist Stiglmeiers Werkstatt.“ Er sagte das nicht zu seinen beiden Kindern, sondern zu einer Gruppe von neugierig und staunend auf die Statue schauenden Herren, die teils Anzüge und Krawatten, teils lange weiße Gewänder und die dazu passenden Kopfbedeckungen trugen. Es waren Regierungsvertreter aus Abu Dhabi, die sich nach Gesprächen mit leitenden Herren aus verschiedenen ortsansässigen Firmen beziehungsweise Konzernen vor ihrer Rückkehr ein wenig bilden und amüsieren wollten. Eder hatte Breitenstein gebeten, die Herren zunächst auf das Oktoberfest und dann in den Gasteig zu führen, wo die Münchner Philharmoniker ein Konzert gaben, Beethoven, Brahms, Debussy.

Presse, Hörfunk und Fernsehen waren von der Presseabteilung der Partei informiert worden, dass der Generalsekretär Breitenstein mit Regierungsvertretern aus Abu Dhabi einen Wiesnbummel machen würde, im Interesse der bayerischen Wirtschaft, denn die Herren seien an Produkten der bayerischen Industrie, nicht nur der Automobilindustrie, sehr interessiert. Alle waren gekommen, begleiteten den Generalsekretär und seine Gäste, machten Fotos, Filmaufnahmen und Interviews. Breitenstein war blendender Laune. Alles lief so, wie er sich das vorgestellt hatte. Morgen würde er in seinem bayerischen Outfit zu sehen sein, in den Zeitungen und in den Regionalnachrichten des Fernsehens, Max Breitenstein, der sich für die bayerische Industrie einsetzt, weltgewandt und trotzdem erdverbunden.

Der Generalsekretär und seine ausländischen Gäste schlenderten über die Theresienwiese zum Ausgang, wo die schwarzen Limousinen warteten. Die meisten Menschen erkannten ihn, blieben stehen, sahen ihm und den für einen Wiesnbesuch unpassend gekleideten Männern nach. Einige grüßten, Breitenstein grüßte zurück, schüttelte sogar Hände, auch wenn sie ihm gar nicht entgegenstreckt wurden, vor allem dann, wenn die Kameras auf ihn gerichtet waren.

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