Herbert Knopp - Die Bayernaffäre
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vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.
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Er ging in die Küche, holte aus dem Kühlschrank eine Flasche Bier, öffnete sie, stülpte sie auf den Mund, nahm ein paar Schluck, schmatzte genüsslich und setzte sich an den Küchentisch. Er hatte keine Lust, sich wieder einmal den Vorwurf anzuhören, dass er sich zu wenig um die Kinder kümmere. Johannes war gerade in die Schule gekommen, ein robuster, selbstbewusster Bub von sechs Jahren, der seinen Weg gehen würde, ohne dass sein Vater ihn jeden Abend ins Bett brachte und ihm irgendein Schlaflied vorträllerte. Und Elisabeth ging jetzt schon ihre eigenen Wege, um sie brauchte man sich keine Sorgen zu machen. Sie war auf das Gymnasium gewechselt, das gleiche, auf dem er selbst gewesen war, ein humanistisches selbstverständlich, wenig Schüler, aus den besten Familien. Sie war eine ausgezeichnete Schülerin, brachte nur die besten Noten nach Hause, spielte Klavier vom Blatt, las viel, eckte nirgends an und machte sich nichts aus Designerklamotten und Popmusik, im Unterschied zu den anderen Mädchen in ihrer Klasse. Wenn sie zu Hause war, verbrachte sie die meiste Zeit in ihrem Zimmer. Sie war eine Einzelgängerin. Sie hatte keine Freundin, brauchte auch keine, wie sie selbst sagte, und Breitenstein war sicher, dass sie auch keinen Vater brauchte, der ihre Hausaufgaben kontrollierte, ihr Klavierspiel bewunderte und bei jeder guten Note in Begeisterung ausbrach. Auch sie würde ihren Weg gehen, auch um sie brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Es gab also keinen Grund, ihm immer und immer wieder vorzuwerfen, dass er selten zu Hause war und sich nicht mit den Kindern beschäftigte. Melanie hatte nun einmal einen Politiker geheiratet, die Kinder hatten nun einmal einen Politiker zum Vater, und zwar einen, der an vorderster Front stand, endlich, wenn auch nicht in der ersten Reihe, noch nicht.
Breitenstein kehrte ins Wohnzimmer zurück, eine zweite Flasche Bier in der Hand und ein Glas, denn Melanie mochte nicht, dass er Bier aus der Flasche trank. Sie saß immer noch auf der Couch, immer noch an der gleichen Stelle und in der gleichen Haltung. Der Fernseher lief. Es gab Nachrichten. Eder, sein Chef, Parteivorsitzender und Ministerpräsident, war im Bild. Er sagte etwas über die Sitzung des Parteipräsidiums, dass es um die Haltung der Partei in Sachen Steuerreform gegangen sei und um die Umsetzung der aktuellen EU-Richtlinien. Er redete von Harmonie und Einstimmigkeit und von sozialen Aspekten, die wie immer im Vordergrund gestanden hätten, dabei hatte es heftige Diskussionen gegeben. Eder, der Pragmatiker, hatte einen wirtschafts- und EU-freundlichen Kurs durchgesetzt, mit knapper Mehrheit, nicht, wie er gesagt hatte, aus innerer Überzeugung, sondern aus Einsicht in die wahren Machtverhältnisse.
Breitenstein hatte keine Lust, sich das Gesülze anzuhören, wollte das Wohnzimmer wieder verlassen, als Melanie den Fernsehapparat ausschaltete. Also blieb er und setzte sich in einen Sessel, Melanie gegenüber. „Wie war es auf der Wies´n?“ fragte er noch einmal. „Schön“, antwortete Melanie. „Ziemlich viel Betrieb. Die Kinder mussten überall anstehen.“ Immer noch machte sie ein beleidigtes Gesicht. „Gut so“, sagte Breitenstein. „Bringt Geld in die Kassen. Gut für die Stadt, gut für das Land.“ „Kannst du nicht wenigstens zu Hause aufhören den Politiker zu spielen?“ fragte Melanie. „Ich spiele nicht den Politiker“, antwortete Breitenstein, „weder zu Hause, noch sonst wo, ich bin es.“ Politik war für ihn kein Job, sondern sein Leben, seine Welt. Melanie und die Kinder, die Nachbarn, die Leute auf der Straße, das war eine andere Welt. Er brauchte die Politik, ohne sie würde er die Welt der Leute auf der Straße, ihre Alltäglichkeit, ihre Banalität, nicht ertragen.
„Am Wochenende gehe ich mit den Kindern auf die Wies´n“, sagte er und wusste sofort, das er das nicht tun würde, nicht, weil er keine Zeit hätte, sondern weil er dort angestarrt, erkannt und immer wieder angesprochen werden würde. Er hatte es zwar gerne, wenn er erkannt wurde, wenn die Leute auf ihn deuteten und miteinander tuschelten, auf der Straße, beim Einkaufen, beim Spaziergang, im Restaurant, aber er hasste es, wenn sie ihn ansprachen, ihn sogar duzten und glaubten, er sei Einer von ihnen, ihr Vertrauter. Politik war Politik, hatte mit dem Alltag der Leute nichts zu tun, hier herrschten andere Gesetze und Spielregeln. Nur alle vier Jahre berührten sich die beiden Welten, wenn auch nur für kurze Zeit. Dann wurde gewählt, war Tag der offenen Tür, war die Bühne der Politik freigegeben für alle, die zur Wahl gingen. Dann wurden die Kulissen beiseite geschoben, die Scheinwerfer ausgeschaltet, und die Menschen konnten sich einbilden, mitzuspielen in dem Stück, das Politik hieß. Am nächsten Tag wurde der Vorhang wieder zugezogen, wurden die Kulissen wieder aufgestellt, die Rollen und die dazugehörigen Texte verteilt, und die Zuschauer nahmen wieder ihre Plätze ein und konnten applaudieren oder Buh rufen, je nachdem. Breitenstein liebte dieses Spiel, genoss es, von der hell erleuchteten Bühne herab in den Zuschauerraum zu blicken, der im Dunkeln lag und wo die Menschen zu einer meist grauen, manchmal folkloristisch bunten Menge verschmolzen und nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren.
„Wenn du mit den Kindern auf die Wies´n willst“, sagte Melanie, „dann musst du dich beeilen. Am Sonntag ist Schluss.“ „Okay“, sagte Breitenstein, „ich freu mich drauf“, obwohl er wusste, dass er am Sonntag keine Zeit hatte. Man hatte ihn eingeladen, zu einer Gesprächsrunde im Fernsehen, die wöchentliche Stammtischrunde, und Auftritte im Fernsehen ließ er nie aus. Damit konnte man mehr punkten als mit jeder politischen Aktion. Diesmal würde es um Bayern gehen, um den Mittelstand, das Bildungssystem, den Erhalt der Theater. Er würde den Janker anziehen, den dunkelgrünen und sich staatsmännisch geben, ausgleichend, nicht kämpferisch und die Konfrontation suchend. Lange genug hatte er für Eder den bissigen Terrier abgegeben. Dass es also in diesem Jahr wieder nichts werden würde mit den Kindern und der Wies´n, damit würde er später herausrücken und so tun, als ob die Einladung zu dem Auftritt im Fernsehen überraschend und kurz vor dem Sonntag gekommen wäre.
2
Wie jedes Jahr fuhr Studienrat Rieger mit seiner Klasse zum Oktoberfest, immer am letzten Freitag, wenn Wandertag angesetzt war. Diesmal hätte er es fast vergessen, aber er war von seinen Schülern daran erinnert worden. „Vaterfreuden – Wiesn meiden?“ hatte an der Tafel gestanden. Also hatte er sich aufgerafft, obwohl er lieber in der Nähe von Charlotte geblieben wäre und stand nun mit der Hälfte der Klasse an der Achterbahn. Die andere Hälfte saß in den Wagen und kreischte vor Vergnügen, wenn es steil nach unten ging.
Ludwig merkte, dass sein Handy vibrierte. Das Klingeln hatte er nicht gehört, der Lärm ringsum war zu groß. Die Nummer, die auf dem Display stand, kannte er nicht. Dennoch meldete er sich. „Spreche ich mit Herrn Ludwig Rieger?“ fragte eine weibliche Stimme. Sie klang hart, ein wenig von oben herab. „Ja“, antwortete Ludwig, „der bin ich“. „Meinen Glückwunsch“, sagte die weibliche Stimme, nicht mehr ganz so hart. „Ihre Frau hat eine Tochter entbunden.“ Ludwig wusste nicht, warum, aber er glaubte dieser Stimme nicht. Sie machte einen Scherz, wollte ihm einen Streich spielen. Der Termin der Geburt war erst in einer Woche, sonst wäre er nicht auf das Oktoberfest gefahren. „Wer sind Sie?“ fragte er. „Doktor Hanisch“, antwortete die Stimme. „Wir kennen uns.“ „Entschuldigung“, sagte Ludwig. „Ich habe Sie nicht erkannt. Wie geht es meiner Frau?“ „Sie ist wohlauf“, antwortete Frau Doktor Hanisch. Sie lässt Sie grüßen.“ „Vielen Dank, Frau Doktor“, sagte Ludwig und wollte sich nach dem Baby erkundigen, aber die Frau Doktor kam ihm zuvor. „Viertausendzweihundertfünfzig Gramm“, sagte sie, „fünfundfünfzig Zentimeter.“ Ludwig schossen die Tränen in die Augen. Er nickte, brachte kein Wort heraus. Viertausendzweihundertfünfzig Gramm, fünfundfünfzig Zentimeter, jetzt war das Baby Realität für ihn - sein Baby, seine Tochter.
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