Herbert Knopp - Die Bayernaffäre

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbert Knopp - Die Bayernaffäre» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Bayernaffäre: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Bayernaffäre»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Roman wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politik. Mit Witz und Ironie beschreibt er, wie aus einer kleinen, alltäglichen Situation eine politische Bewegung entsteht, die ein ganzes Land erfasst. Und er zeigt, wie mühelos es einem ehrgeizigen, geschickten und skrupellosen Politiker gelingt, einen gutgläubigen «Mann aus dem Volk»
vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.

Die Bayernaffäre — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Bayernaffäre», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Maria hielt das Baby im Arm, ohne es zu wiegen, betrachtete es und sagte: „Eine Riegerin“. Dann gab sie es an Ludwig weiter. Der fasste es unter den Achseln, zögerte, wollte es ins Bett zurücklegen, doch dann legte er es in die Armbeuge, so wie Sally es getan hatte, wiegte es und machte ein schmatzendes Geräusch. Ein kleiner Mensch, dachte er, ins Leben geworfen, ausgeliefert an zwei Menschen, die seine Eltern sein sollen, einfach so. Er spürte den kleinen Körper, der sich an ihn schmiegte, als ob er Schutz suchte vor den Menschen, vor der Welt, spürte das Vertrauen, das ihn zum Vater machte. Er legte Charlotte das Baby auf den Bauch. Am liebsten hätte er sich neben die beiden ins Bett gelegt.

„Wie soll es heißen?“ fragte Agnes. Ludwig schwieg. „Bavaria“, sagte Sally. “Wie?” fragte Alois. „Bavaria“, antwortete Ludwig. „Beschluss der Klasse“, fügte Sally hinzu. Ludwig vermied es, Charlotte anzusehen. „Bavaria?“ hörte er sie fragen. Sie hielt es für einen Scherz, für ein abgekartetes Spiel zwischen Lehrer und Schülerin. „Wir werden sie Therese nennen“, sagte sie. Sally sah Ludwig an. Der wich ihrem Blick aus. Dann heißt sie halt Bavaria Therese, dachte er.

Ein paar Tage später saß Max Breitenstein in seinem Büro in der Staatskanzlei, er hatte auch ein zweites in der Parteizentrale, und blätterte die Pressemappe durch. Vor allem die Kommentare zu seinem Fernsehauftritt interessierten ihn. Es waren nicht viele, leider. Die meisten waren wohlwollend. Aber was die Zeitungsfritzen dachten und schrieben, war nicht entscheidend. Viel wichtiger war, wie er bei den Zuschauern angekommen war, und da war er gut, wenn nicht hervorragend angekommen, davon war er überzeugt. Er war am meisten zu Wort gekommen und hatte, wie er fand, eine gute Figur gemacht, hatte souverän und überlegen gewirkt und nebenbei auch noch die besseren Argumente gehabt.

Er verließ das Büro. Draußen war es warm, ungewöhnlich warm für die Jahreszeit, Mitte Oktober, Föhn halt. Die Leute hatten draußen gesessen, wie er bei seinem kurzen Spaziergang am Mittag gesehen hatte, in den Cafés, den Biergärten, hatten in der Sonne gelegen, im Englischen Garten, an der Isar, hatten die Fenster ihrer Büros geöffnet, sofern das möglich war, hatten die samtene Luft eingeatmet und den Feierabend herbeigesehnt.

Er verließ die Staatskanzlei um achtzehn Uhr dreißig, außergewöhnlich früh. Der Ministerpräsident war auf Reisen, in Kasachstan, wo eine bayerische Firma sich um den Auftrag bewarb, die Verkehrbetriebe einer aufstrebenden Großstadt mit Straßen- und S-Bahnen zu beliefern. Breitenstein hatte seine Arbeit erledigt, hatte mit Possart telefoniert, dem Leiter der bayerischen Landesvertretung in Berlin und ihm aufgetragen, bei der Haushaltsdebatte mindestens einen Redner ins Gefecht zu schicken, am besten den Oberhofer, der würde authentisch wirken und geradeaus, obwohl er eigentlich das Gegenteil war, hatte er doch bei einer Veranstaltung der Bayerischen Jungbauernschaft die Frage, was die Vertreter der Partei in Sachen Milchpreis zu tun gedenken, so wortreich und nichtssagend beantwortet, dass alle das Gefühl hatten, und hier hatten Breitenstein und Possart gelacht, umfangreich und kompetent informiert worden zu sein.

Breitenstein atmete die laue Abendluft ein und verspürte den Drang, etwas zu unternehmen, nicht unbedingt mit seiner Frau, die ihm immer öfter auf die Nerven ging mit ihrer Frage, was er denn heute im Büro gemacht und welchen bedeutenden Menschen er getroffen hätte und spätestens um halbelf einschlief. Die Kinder waren zwar noch auf, aber auch auf die hatte er keine Lust und die auch nicht auf ihn, redete sich ein, lieber sahen sie sich eine DVD an oder hörten über Kopfhörer Musik, anstatt sich mit einem abgearbeiteten Vater über die Schule zu unterhalten oder sich von ihm anhören zu müssen, dass sie Ordnung in ihre Zimmer bringen und endlich eines der Bücher lesen sollten, die er ihnen geschenkt hatte, alles von Fachleuten empfohlene Bücher, die meisten Werbegeschenke der Verlage. Nein, Breitenstein wollte etwas Verrücktes unternehmen, etwas Unvernünftiges, über die Stränge schlagen, wie damals als Student. Er ließ den Wagen in der Tiefgarage stehen und ging ein paar Schritte zu Fuß.

Plötzlich sah er die Messerschmidt vor sich, enger Rock, festen Arsch, dralle Brüste, wulstige Lippen, raue Stimme, kehliges Lachen. Sie war Eders Sekretärin, seit etwa einem Jahr. Als er vorhin an Eders Vorzimmer vorbeigegangen war, hatte die Tür offen gestanden und sie hatte am Schreibtisch gesessen und den Lidstrich nachgezogen.

Breitenstein machte kehrt. Die Messerschmidt saß immer noch an ihrem Schreibtisch. Der PC war ausgeschaltet, sie telefonierte. Breitenstein blieb an der Tür stehen. Er hatte das Jackett ausgezogen und über die Schultern gehängt, hellbeige war es, wie die Hose. Sein Hemd war ebenfalls beige, nur ein paar Nuancen dunkler. Melanie entschied morgens, was er anziehen sollte, sie hatte den besseren Geschmack, jedenfalls was die Kleidung betraf. Eine Krawatte trug Breitenstein heute nicht. Er war der einzige auf der Chefetage, der sich das herausnahm. Wenn es offiziell wurde, band auch er sich eine Krawatte um, das heißt, Melanie machte das, er selbst war nicht imstande, den Knoten so zu binden, wie er es wollte, groß und locker, denn das suggerierte, wie er in einer sogenannten Männerzeitschrift gelesen hatte, dass der Träger der Krawatte weder engstirnig noch pedantisch war, sondern locker und großzügig, und als das wollte er natürlich gelten.

Als die Messerschmidt sah, dass Breitenstein in der geöffneten Tür stand, beendete sie das Gespräch. „Ich wurde angerufen“, sagte sie und errötete leicht. Breitenstein fand sie dadurch noch attraktiver. „Kein Problem“, sagte er und machte eine wegwerfenden Handbewegung. Seit der Dienstwagenaffäre vor einem Jahr, die Eder fast das Amt gekostet hatte, achtete er persönlich darauf, dass die Vorschriften eingehalten wurden, und private Gespräche waren von einem Dienstapparat streng verboten.

Die Messerschmidt stand auf, sah Breitenstein an, fragend, erwartete einen Auftrag. Er musste etwas sagen, einen Grund angeben, warum er zurückgekehrt war, denn sie hatte ihn vorhin weggehen sehen. „Ich hatte etwas vergessen“, sagte er. Die Messerschmidt nickte. Sie stand da und sah Breitenstein immer noch fragend an. „Schluss für heute“, sagte er. Die Messerschmidt nickte, ging zum Schrank, nahm ihre Jacke und eine Ledertasche heraus, hing sich die Jacke über die Schultern, so wie Breitenstein, und ging an ihm vorbei auf den Flur. Er spürte ihren Körper, ihren Geruch und entschloss sich, mit ihr zu schlafen, heute Abend, in ihrer Wohnung.

Ein paar Minuten später saßen sie in seinem Auto, und er bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Sie lächelte und sagte Ja, obwohl ihr eigenes Auto direkt neben dem von Breitenstein stand. Er startete den Motor und verließ die Tiefgarage. Niemand hatte sie gesehen. Breitenstein spürte, dass er immer erregter wurde, dass er alles andere auszublenden begann, Melanie und die Kinder, die Staatskanzlei, die Parteiarbeit, gestern und morgen und nur noch die Frau übrig blieb, die neben ihm saß, aufregend und anscheinend genauso begierig nach ihm wie er nach ihr.

Vier Stunden später schloss Breitenstein die Tür seines Hauses auf, so leise wie möglich, ging auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer, zog sich aus, bis auf die Unterhose und das Unterhemd, ging ins Bad, putzte sich die Zähne, wischte sich den Körper mit kaltem Wasser ab, um den Geruch der Messerschmidt loszuwerden, schlich ins Schlafzimmer und legte sich neben Melanie ins Bett.

„So spät?“ fragte sie, kroch zu ihm und schmiegte sich an ihn. „Eder ist nicht da“, sagte Breitenstein, „deshalb.“ Er erwiderte Melanies Umarmung nicht, wollte schlafen, nichts als schlafen. Die Messerschmidt hatte ihn ziemlich rangenommen, auf der Couch in ihrer Zweizimmerwohnung. Er sah sie vor sich, ihr Gesicht, schweißbedeckt, ihre geschlossenen Augen, spürte ihren weichen Körper, ihre Haut, sah die weißen Wände, an denen nicht ein einziges Bild hing, die weißen Möbel, keine Regale, keine Bücher. Breitenstein war überrascht gewesen, als er die Wohnung betrat, er hatte sie sich anders vorgestellt, unaufgeräumt, auf dem Boden, auf dem Tisch Frauenzeitschriften, Taschenbücher, leere Flaschen, viel zu viele Möbel, überall Kleinigkeiten, viel Kitsch darunter, bunte Tapete, ein wenig geschmacklos.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Bayernaffäre»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Bayernaffäre» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Bayernaffäre»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Bayernaffäre» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x