Herbert Knopp - Die Bayernaffäre
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vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.
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Er zwang sich, nicht mehr an die Messerschmidt zu denken, an ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Wohnung und wie gut es ihm getan hatte, mit ihr zu schlafen. Er drehte sich von Melanie weg, machte die Augen zu und wartete auf den Schlaf. Melanie hielt ihn noch eine Weile umarmt, dann schien sie zu glauben, er sei eingeschlafen, rückte von ihm ab und kroch auf ihre Seite zurück.
Breitenstein gelang es nicht, einzuschlafen, obwohl er müde war. Er dachte daran, wie er morgen die Messerschmidt begrüßen würde und sie ihn, am besten wie immer, als ob nichts gewesen wäre. Sie würde mitspielen, und zwar perfekt, sie kannte solche Situationen, davon war er überzeugt, sie hatte ihn benutzt, so wie er sie, was ihn ein wenig kränkte. Wiederum zwang er sich, nicht mehr an sie zu denken, sondern an das, was er morgen erledigen musste: Neun Uhr ein Termin mit einem Landrat aus Niederbayern, sein Name fiel ihm nicht ein, der einen Zuschuss wollte für irgendetwas, auch das fiel Breitenstein nicht ein. Gegen Mittag würde Eder zurück sein, mit seinem Spezi, dem Wühr, der ihn nicht ausstehen konnte. Weiter kam Breitenstein nicht, er war eingeschlafen. Draußen begann es zu regnen.
Am Morgen regnete es immer noch, nicht nur in München, in ganz Bayern. Doch der Regen machte dem jungen Mann in dem dunkelblauen Anzug mit der rotweißen Krawatte nichts aus, der in der rechten Hand einen aufgespannten Regenschirm hielt, in der linken eine Plastiktüte trug und eine schmale Gasse in Loisach entlang ging, die zum Marktplatz führte. Der Mann war Ludwig Rieger. Er war auf dem Weg zum Standesamt, um die Geburt seiner Tochter Bavaria Therese anzuzeigen. Er hatte sich den ganzen Vormittag frei genommen, obwohl die Geschichte, wie der Direktor gesagt hatte, in einer halben Stunde erledigt sein würde. Aber es war ein besonderer Tag und den wollte er mit Charlotte und der kleinen Bavaria ein wenig feiern. Er überquerte den Marktplatz und überlegte, ob man mit einem Neugeborenen zum Essen in ein Restaurant gehen könnte und wenn ja, in welches. Charlotte würde es wissen. Sie hatte mit der Kleinen am Fenster gestanden und ihm gewunken. Jemand grüßte ihn, eine Frau, die in ein Auto stieg, Ludwig nahm sie nicht wahr, auch die anderen Menschen nicht, die an ihm vorbeigingen. Er hörte auch nicht den Regen, der auf seinen Schirm prasselte und den Streit zweier Autofahrer um einen Parkplatz. Erst als er vor der Tafel stand und nach der Zimmernummer suchte, wachte er aus seinen Gedanken auf.
Es war im ersten Stock. Während Ludwig die Treppe hinaufstieg, stellte er sich das erstaunte, dann zustimmende Gesicht des Standesbeamten vor, wenn er ihm den Namen seiner Tochter nannte. Er kannte den Mann. Es war der Bühler Franz aus Reitham. Er fuhr jeden Tag mit dem Zug in die Stadt, seit mindestens hundert Jahren. Bühler würde aufstehen, hinter seinem Schreitisch hervorkommen, Ludwig die Hand schütteln, ihm und seiner Frau gratulieren und sagen, dass Bavaria ein passender Name sei für ein gestandenes bayerisches Madl und er sich wundere, dass bisher noch niemand auf die Idee gekommen wäre, seiner Tochter diesen Namen zu geben.
Ludwig stand vor der Tür Zimmer einhundertsieben und klopfte. Niemand antwortete. Ludwig überlegte, ob er noch einmal klopfen oder einfach hineingehen sollte. Der Bühler Franz war nicht mehr der Jüngste, vielleicht hörte er nicht gut. Und auf der Bank, die neben der Tür stand, frisch lackiert, denn sie glänzte, saß niemand, also war er der einzige, der eine Geburt anzuzeigen hatte oder etwas anderes vom Bühler Franz wollte.
Ludwig klopfte ein zweites Mal, diesmal heftiger. Wieder war nichts zu hören. Er öffnete die Tür, trat ein und sagte: „Grüß Gott.“ Hinter dem Schreibtisch, der links von der Tür stand, saß jedoch nicht der Bühler Franz, sondern ein Mann, den Ludwig nicht kannte. Er sah abgemagert aus, hatte eine lange schmale Nase, trug eine dunkle Hornbrille und ein braunschwarzes Jackett, tippte auf einer Tastatur herum und starrte dabei auf einen Bildschirm, auf dem ein Text von zweieinhalb Zeilen zu sehen war, der gerade auf drei Zeilen anwuchs. Er drehte Ludwig den Rücken zu und sagte: „Draußen warten. Bisse dran sind.“
Ludwig machte die Tür hinter sich zu und sagte: „Ich möchte eine Geburt anzeigen.“ Er griff in die Plastiktüte, die ziemlich nass geworden war, zog ein Papier heraus, stellte fest, dass es trocken geblieben war, ging damit zu dem Schreibtisch, blieb davor stehen und sagte: „Die Geburtsbescheinigung“. Er hatte sie sich in der Klinik geben lassen, entgegen den Vorschriften, weil die Klinik und nicht der Vater die Geburt zu melden hatte. Der Mann mit der Hornbrille starrte auf den Bildschirm und schwieg. Ludwig legte das Papier auf den Schreibtisch. Der Mann tippte das Wort „demzufolge“, überlegte, löschte es wieder. Weder Ludwig noch das Papier nahm er zur Kenntnis.
Ludwig wartete. Der Mann presste den Mund zusammen, schnaufte durch die Nase. Er schien ein Problem zu haben, ein schweres Problem, das mit dem, was auf dem Monitor stand beziehungsweise noch nicht stand, zu tun hatte. Ludwig zwang sich, nicht mehr auf den Monitor zu schauen, der Mann würde es vielleicht als eine Indiskretion auffassen und ihn noch unfreundlicher behandeln. Irgendwann musste er einen Blick auf die Geburtsbescheinigung werfen, die amtliche Beurkundung einer neuen Bürgerin hinter sich bringen, Routine für ihn, um sich wieder dem Text, der ihm so große Probleme zu bereiten schien, widmen zu können.
„Ist der Bühler Franz nicht mehr da?“ fragte Ludwig. Endlich drehte sich der Mann um und sagte: „Pensioniert.“ Jetzt sah Ludwig, dass sich auf dem Schreibtisch ein kleiner Plastikständer befand, auf dem „Hier bedient Sie Herr Mende“ stand. „Grüß Gott, Herr Mende“, sagte er, deutete auf die Geburtsbescheinigung und fügte hinzu: „Unsere Tochter.“ Mende nahm die Geburtsbescheinigung in die Hand. „Bavaria?“ fragte er. „Wollen´se ne Firma uffmachen?“ „So heißt sie“, antwortete Ludwig. Er ärgerte sich zwar über diese Frage, ließ sich jedoch nichts anmerken. Er wollte den Tag genießen und sich nicht seine gute Laune verderben lassen, von einem unfreundlichen Standesbeamten, der einen eigenartigen Akzent hatte, den er nicht einordnen konnte, bayerisch war es jedenfalls nicht.
Mende legte die Geburtsbescheinigung auf den Schreibtisch zurück, schob sie Ludwig hin und sagte: „Der Name ist nicht zuläss´sch.“ Ludwigs Entschluss, sich den Tag nicht durch einen unfreundlichen Standesbeamten verderben zu lassen, schmolz allmählich dahin. „Wer sagt das?“ fragte er und war immer noch bemüht, sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen. „Ich“, antwortete Mende und starrte wieder auf den Monitor, „ich sage das“. Ludwig holte Luft, langsam und tief, was einen unmittelbar bevorstehenden Wutausbruch vermuten ließ, und genau diesen Eindruck wollte er erwecken. Er blies jedoch die Luft wieder aus, denn er wusste nicht, was er sagen sollte. Was er dachte, wusste er, behielt es allerdings für sich: Was bildet sich dieser Depp mit der altmodischen Hornbrille und dem hässliche Jackett ein? Er war Beamter und wurde von Steuergeldern bezahlt, also auch von dem, was man ihm jeden Monat von seinem Gehalt abzog. Als er sich eine Formulierung überlegte, die nicht beleidigend war, aber deutlich genug, um dem Herrn Standesbeamten klar zu machen, dass er sich eine solche Behandlung nicht gefallen lassen und das auch an höherer Stelle kundtun würde, sagte Mende, der Ludwigs Absicht zu erahnen schien und ihn nicht noch mehr verärgern wollte: „De Vorschriften.“ Aber es war zu spät, Ludwig war wütend und wollte seine Meinung loswerden, sie nicht einfach beiseite schieben und klein beigeben. „Und ich sage“, sagte er, „sie heißt Bavaria!“
Mende sah ihn an, zum erstenmal, nicht wütend oder zornig, eher erstaunt und neugierig. Dass jemand vor ihm stand, in seinem eigenen Büro, einem Hoheitsgebiet, und ihm widersprach, und dass dieser Jemand weder ein Kollege noch ein Vorgesetzter war, sondern ein Kunde, ein Bittsteller, einer von vielen Tausenden, ein ganz gewöhnlicher Mensch, nicht einer von denen, zu denen er aufsah und Ja sagte, auch wenn er im Recht war, der Widerspruch dieses unbedeutenden Menschen schien ihn eher zu amüsieren, als dass er ihn ernst nahm, wusste er doch, dass es noch nie jemand geschafft hatte und je schaffen würde, mit dem Kopf eines gewöhnlichen Bürgers durch die Wand einer Behörde zu gehen. Er reckte sich, zog aus einem Regal, das hinter ihm an der Wand stand, einen Ordner heraus, warf ihn auf den Schreibtisch, sagte „Da stehen genüschend Namen drin“ und wandte sich wieder dem Monitor zu.
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