Herbert Knopp - Die Bayernaffäre

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Der Roman wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politik. Mit Witz und Ironie beschreibt er, wie aus einer kleinen, alltäglichen Situation eine politische Bewegung entsteht, die ein ganzes Land erfasst. Und er zeigt, wie mühelos es einem ehrgeizigen, geschickten und skrupellosen Politiker gelingt, einen gutgläubigen «Mann aus dem Volk»
vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.

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Als Ludwig in seinem Auto saß und seinen Eltern winkte, die am Eingang standen und zurückwinkten, lief seine Mutter plötzlich los. Fast wäre sie über eine der Milchkannen gestolpert, die sie selbst füllte und die jeden Morgen um halbsechs abgeholt wurden. Ehe Ludwig das Seitenfenster herunterkurbeln konnte, hatte sie die Tür aufgerissen. Sie wollte etwas sagen, war aber so außer Atem, dass sie kein Wort herausbrachte. Dann sagte sie, immer noch keuchend: „Gell, ihr lasst das Kind taufen, hier bei uns in der Kirch´?“ Ludwig nickte, startete den Motor, machte die Tür zu und fuhr los, so heftig, dass der Korb, in dem die Eier waren, jedes einzeln in Zeitungspapier eingewickelt, sich zur Seite neigte und umzukippen drohte, sich jedoch im letzten Moment auf seinen zerbrechlichen Inhalt zu besinnen schien und stehen blieb. Im Rückspiegel sah Ludwig, dass seine Mutter immer noch an der gleichen Stelle stand und ihm nachsah. Der Vater war im Haus verschwunden.

Charlotte lag im Bett, schon seit dem frühen Abend. Ihr war übel gewesen, den ganzen Tag über. Draußen fuhr ein Auto vor. Es war ihr Auto, sie erkannte es am Geräusch des Motors. Dann wurde der Motor abgestellt und kurz darauf die Wohnungstür aufgeschlossen. Jemand hantierte in der Küche, ging in der Wohnung umher, rief leise ihren Namen und öffnete dann die Schlafzimmertür.

„Wie war´s?“ fragte Charlotte. Sie schlug die Bettdecke zurück. „Ist dir nicht gut?“ fragte Ludwig. Charlotte hatte noch ihre Kleider an. Sie schüttelte den Kopf und antwortete: „Nur ein bisschen ausgeruht“. Wenn sie gesagt hätte, dass es ihr nicht gut ging, dass ihr übel wäre und schwindelig, hätte Ludwig eine Affäre daraus gemacht, hätte sie in Watte gepackt und ihr Medikamente aufgenötigt.

Sie stand auf. Unter der Bluse wölbte sich ihr Bauch. In einigen Wochen würde es so weit sein. „Also“ fragte sie erneut, „wie war´s?“ Ludwig verließ das Schlafzimmer, ging in sein Arbeitszimmer, das bald ein Kinderzimmer sein würde. Der Schreibtisch, zu groß für das Wohnzimmer, stand im Keller und hatte einem Kinderbett Platz gemacht. Daneben stand ein Stubenwagen, in dem ein kleines Stofftier lag, ein brauner Hund mit langen Ohren. Ludwig deutete auf die Wickelkommode und sagte: „Wir brauchen eine neue Wohnung, eine größere.“

Charlotte wusste zwar, dass er Recht hatte, dass es keine Lösung auf Dauer war, wenn er am Küchentisch Hefte korrigierte, sich auf den Unterricht vorbereitete, Texte für Mitteilungen verfasste oder Beurteilungen für Zeugnisse und dass es noch enger werden würde, wenn das Baby da war, aber darüber wollte sie nicht reden, jetzt nicht. Sie spürte, dass Ludwig einer Antwort ausweichen wollte und fragte ein drittes Mal, diesmal lauter: „Wie war´s?“

Immer noch antwortete Ludwig nicht. Er gab ihr einen flüchtigen Kuss und ging ins Wohnzimmer. Charlotte folgte ihm. Er nahm eine Flasche und ein Glas aus der Vitrine, schenkte sich ein und nahm einen Schluck. Charlotte sah, dass es Cognac war. Das trank er selten, eigentlich nie. Die Flasche war so gut wie voll und stand schon sehr lange in der Vitrine. Es musste also etwas vorgefallen sein bei seinen Eltern.

Charlotte blieb an der Tür stehen und sah Ludwig an. Er spürte ihren Blick, trank sein Glas leer und sagte: „Halt so. Hättest mitkommen sollen.“ Er stellte die Flasche in die Vitrine zurück und ging mit dem leeren Glas in die Küche. Auch hierhin folgte Charlotte ihm. Allmählich wurde sie wütend. Auch ihr lag daran, dass ihr Kind Großeltern hatte, die es kannte, die ihm von früher erzählten, eine Geschichte vorlasen, mit ihm auf den Spielplatz gingen und sich freuten, wenn ihr Enkelkind ein paar Trage bei ihnen verbrachte und die Hühner füttern, die Kühe streicheln und auf dem Heuboden herumtoben konnte. Großeltern waren wichtig, das wusste sie von sich selbst, zu ihrem Großvater hatte sie mehr Vertrauen gehabt als zu ihren Eltern, die von ihr das wollten, was sie für richtig hielten, in ihrem eigenen Interesse und nicht im Interesse ihrer Tochter. Augenscheinlich hatte es zwischen Ludwig und seinen Eltern Streit gegeben, oder es war sogar zu einem Bruch gekommen.

„Was haben sie gesagt, als sie es erfahren haben?“ fragte Charlotte und versuchte, sich ihre Besorgnis nicht anmerken zu lassen. „Oder hast du es ihnen gar nicht gesagt?“ „Gefreut haben sie sich“, antwortete Ludwig, öffnete die Spülmaschine und stellte das Glas hinein. Charlotte spürte, dass Ludwig nicht die Wahrheit sagte. Er hatte er sich davor gedrückt, seinen Eltern zu sagen, dass seine Frau schwanger war, weil er fürchtete, sie würden sich keinesfalls darüber freuen, sondern es als Unglück ansehen, und nun traute er sich nicht, das zuzugeben. Charlotte wurde wütend. Sonst ertrug sie Ludwigs Ausweichen vor Konflikten mit einem Lächeln, aber heute ging es um ihr Kind.

Als Ludwig die Spülmaschine wieder zuklappte und die Küche verlassen wollte, stellte sie sich ihm in den Weg und sagte: „Red nicht drum herum. Sag, was war.“ Ludwig spürte, dass er nicht länger ausweichen konnte, wenn er Charlotte nicht ernsthaft verärgern wollte. „Wir sollen es taufen lassen“, sagte er. „Und was hast du ihnen gesagt?“ fragte sie. „Nichts“, antwortete Ludwig. „Unser Kind wird nicht getauft!“, sagte Charlotte. Ludwig wich ihrem Blick aus. „Ich bin müde“, sagte er und wollte sich an ihr vorbeidrängen, aber Charlotte hielt ihn am Arm fest und sagte:„Das war abgemacht!“ „Reg dich nicht auf“, sagte Ludwig. „Ist doch nichts dabei.“ „Nein!“ sagte Charlotte laut, ließ Ludwig los und verließ die Küche. „Sie sind nun mal meine Eltern“, sagte Ludwig, aber so leise, dass Charlotte es nicht mehr hören konnte.

Als sie im Bett lagen, nebeneinander, mit offenen Augen, kroch Charlotte zu ihm und sagte: „Schau´n mer mal.“ Ludwig lächelte. Es rührte ihn jedes mal, wenn Charlotte versuchte, bayerisch zu reden. Er drückte sie an sich, behutsam, um dem Baby in ihrem Bauch keinen Schaden zuzufügen. Immer noch wussten sie nicht, ob es ein Junge oder ein werden würde. Das Baby hatte bei den Aufnahmen immer so gelegen, dass sein Geschlecht verdeckt war. „Es will uns überraschen“, hatte Charlotte gesagt. „Wir müssen das respektieren.“ Auf dem Zettel, den Ludwig immer bei sich trug, standen drei weibliche und drei männliche Namen.

In den Wochen danach wurde nicht mehr über die Taufe geredet. Ludwig musste sich auf das neue Schuljahr vorbereiten, und Charlotte ließ ihn in Ruhe. Sie war jeden Tag für ein paar Stunden im Altersheim, an der Rezeption, aushilfsweise, und als die Ferien vorbei waren, war Ludwig froh, dass der Unterricht ihn für eine Weile daran hinderte, sich vorzustellen, was bei der Geburt alles schief gehen könnte.

Dem Generalsekretär Breitenstein waren vor der Geburt seiner beiden Kinder solche Ängste fremd gewesen. Angst war ein Gefühl, das er nicht kannte, sich nicht leisten konnte in seinem Beruf, Gefühle überhaupt. Wenn man sie zuließ, war man ihnen ausgeliefert, und das schwächte, machte die Waffen stumpf im politischen Kampf. Außerdem lenkten sie vom Wesentlichen ab, dem zielgerichteten Handeln, vernebelten das Gehirn und waren schlechte Ratgeber, wenn es darum ging, Menschen zu beurteilen, ihre Winkelzüge und wahren Absichten zu durchschauen und die Fäden in der Hand zu behalten.

„Wie war es auf der Wies´n?“, fragte Breitenstein. Er stand in der Wohnzimmertür und bemühte sich, ein interessiertes Gesicht zu machen. Melanie schaltete den Fernsehapparat aus. Sie lag auf der Couch und antwortete, ohne ihren Mann anzusehen „Schön war´s.“ Sie sah auf die Uhr. Es war halb zehn. Breitenstein zog das Jackett aus, das dunkle, denn heute war Sitzung des Parteipräsidiums gewesen und warf es über eine Stuhllehne. „Bald sagen deine Kinder Onkel zu dir“, sagte Melanie und setzte sich aufrecht. Breitenstein zog die Krawatte aus, warf sie ebenfalls über die Stuhllehne und sagte: „Nicht schon wieder, bitte.“

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