Herbert Knopp - Die Bayernaffäre

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbert Knopp - Die Bayernaffäre» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Bayernaffäre: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Bayernaffäre»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Roman wirft einen Blick hinter die Kulissen der Politik. Mit Witz und Ironie beschreibt er, wie aus einer kleinen, alltäglichen Situation eine politische Bewegung entsteht, die ein ganzes Land erfasst. Und er zeigt, wie mühelos es einem ehrgeizigen, geschickten und skrupellosen Politiker gelingt, einen gutgläubigen «Mann aus dem Volk»
vor seinen Karren zu spannen und Ressentiments und Vorurteile für seine Karriere, die nach ganz oben führt, auszunutzen.

Die Bayernaffäre — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Bayernaffäre», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ludwig packte seine Sachen zusammen. Er sah auf die Uhr, die im Lehrerzimmer hing, zwischen den beiden Fenstern, die zum Schulhof hinaus gingen. Es war kurz vor zwei. Ludwig hatte Hunger. Er würde sich an dem Kiosk, der neben der Schule war, eine Bratwurst kaufen, mit viel Senf.

Warum so gut gelaunt?“ fragte Rauch, der an dem großen Tisch saß und Hefte korrigierte. Er unterrichtete Französisch und hatte am Nachmittag einen Aufbaukurs. Erst jetzt bemerkte Ludwig, dass er vor sich hin pfiff, irgendeine Melodie, die ihm gerade einfiel. „Warum nicht?“ antwortete Ludwig mit einer Gegenfrage. Er mochte Rauch nicht. Er verbreitete stets eine schlechte Stimmung, hatte an allem etwas auszusetzen, an der Schule, den Schülern, seinem zu niedrigem Gehalt, dem Wetter. Er wäre gerne Direktor geworden oder zumindest sein Stellvertreter, aber man hatte ihn übergangen, aus politischen Gründen, wie er sagte, Was er damit meinte, hatte Ludwig nicht verstanden und ihn einmal danach gefragt. Rauch hatte geantwortet, er gehöre keiner Partei an, jedenfalls nicht der richtigen. Jetzt war Rauch Mitte fünfzig und hatte die Hoffnung auf eine Beförderung aufgegeben. Sommer, der seit zwei Jahren Direktor war, gehörte auch keiner Partei an, jedenfalls sagte er das bei jeder passenden oder auch unpassenden Gelegenheit, und auch der Landrat hatte das bei seiner Ernennung betont. Rauch hatte darüber nur gelacht.

Eine junge Frau betrat das Lehrerzimmer - Edith Vogel, Mitte vierzig, Englisch und Geografie, schlank und gepflegt, sportlicher Typ, Tennis, Reiten, Skifahren. „Schaun´n Sie sich den Rieger an, verehrte Kollegin“, sagte Rauch zu ihr. Die Vogel stellte ihre Aktentasche auf einen Stuhl und sah Ludwig an. „Was ist mit ihm?“, fragte sie. „Eine Rarität“, antwortete Rauch. „Ein gut gelaunter Lehrer.“ „Na und?“, fragte die Vogel und nahm eine Banane aus ihrer Tasche. „Und warum ist er so gut gelaunt?“ fragte Rauch. „Weil er nach Hause kann“, antwortete die Vogel und begann, die Banane zu schälen. Ludwig ging zu Tür. „Also Rieger“, fragte Rauch, „raus damit – warum sind Sie so unverschämt gut gelaunt?“ „Ich bin befördert worden“, antwortete Ludwig. Die Vogel wollte gerade in die Banane beißen, hielt jedoch inne, mit geöffnetem Mund, und Rauch war aufgesprungen, starrte Ludwig an und sagte: „Da schau her.“ „Zum Vater“, sagte Ludwig und verließ das Lehrerzimmer. Er wollte sich nicht über Rauch ärgern, der erleichtert war, dass Ludwig nicht an seiner Stelle Karriere machte, das nächste Heft nahm, anstatt den zukünftigen Vater zu beglückwünschen und ihn zu fragen, wie es Charlotte gehe, ob sie sich ein Mädchen wünschten oder einen Jungen. Der Vogel schien das egal zu sein, ob Ludwig Karriere machte oder nicht, ob er Vater werden würde oder nicht. Sie mochte keine Kinder, es sei denn, sie waren ihre Schüler, Objekte ihres pädagogischen Eros, wie sie es nannte, Hohlköpfe, die mit Wissen zu füllen sie sich berufen fühlte.

Der Kiosk war geschlossen. Ludwig hatte vergessen, dass heute Mittwoch war. Also keine Bratwurst, dachte er und entschloss sich, überhaupt nichts zu essen, sondern bis zum Abend zu warten. Er würde Charlotte einladen, in den „Weißen Schwan“, wo sie nicht nur ihre Hochzeit gefeiert hatten, sondern auch seine Anstellung als Beamter auf Lebenszeit, mit einem Fünfgängemenü und australischem Rotwein. Das Gleiche würden sie sich heute gönnen. Er würde Charlotte von der Arbeit abholen, sie würde sich umziehen wollen, er würde dagegen sein, weil er befürchtete, dass sie, müde von der Arbeit, das Haus gar nicht mehr verlassen wollte. Bis dahin würde er ein wenig in der Stadt herumlaufen, sich nach einem Geschenk für Charlotte umsehen, auf einer Bank am Fluss die Sonne genießen, die Zeitung lesen und einem Kind zuschauen, das Steine ins Wasser warf oder die Enten fütterte. In ein, zwei Jahren würde er seiner eigenen Tochter zuschauen, wie sie auf wackeligen Beinen am Ufer stand und sich daran ergötzte, wie der von ihrem Vater geworfene Stein ins Wasser plumpste oder mehrere Male über die Wasserfläche hüpfte, bevor er versank.

Er wünschte sich also eine Tochter, stellet Ludwig fest. Das alte Klischee, dachte er, Vater will Tochter, Mutter will Sohn. Also stellte er sich einfach nur ein Baby vor, weder weiblich noch männlich, das er in einem Kinderwagen durch die Stadt fuhr, dem er auf der Bank am Fluss die Flasche gab und später beim Einschlafen eine Gutenachtlied sang. Ein Liederbuch musste er kaufen, Kinderlieder. Seine Eltern hatten ihm nie ein Schlaflied gesungen. Der einzige Ort, wo gesungen wurde, war die Kirche. Bei der Fronleichnamsprozession wurde auch gesungen und in der Gastwirtschaft, wenn alle betrunken waren.

Er stand vor dem „Weißen Schwan“, der jetzt „Tassilo“ hieß. Ein Sternekoch hatte das Lokal übernommen und es zu einer Topadresse gemacht, zu einem Geheimtipp, wie im „Loisacher Boten“ gestanden hatte. Ludwig sah auf die Speisekarte, die neben der Eingangstür hing und erschrak. So viel Geld hatte er noch nie für ein Essen bezahlt. Egal, dachte er, ein besonderes Ereignis erfordert ein besonderes Essen.

Als sie später vor dem „Tassilo“ standen, schüttelte Charlotte den Kopf und sagte, dass sie gar nicht ausgehen, sondern lieber zuhause bleiben und es sich gemütlich machen wolle. Sie wären bald zu Dritt und müssten jeden Euro zusammenhalten. Außerdem passte das „Tassilo“ nicht zu ihnen. Ludwig war der gleichen Meinung. Auch ihm bedeutete es nichts, inmitten von Leuten zu sitzen, die nur deswegen hier waren, weil das Essen dreimal so teuer, aber nur ein bisschen besser war als anderswo und die sich selbst und anderen zeigen wollten, dass sie es sich leisten konnten.

Sie gingen also nach Hause, aßen eine Kleinigkeit, Bratkartoffeln mit Spiegelei, und überlegten, was in der Wohnung zu verändern war. Ludwig würde sein Arbeitszimmer aufgeben, um für das Kinderbett, die Wickelkommode und die Spielsachen Platz zu machen. Sein Schreibtisch würde ins Wohnzimmer gestellt, und für die Bücher würde ein neues Regal gekauft werden. Irgendwann würden sie sowieso in eine größere Wohnung umziehen. Dann redeten sie über den Namen, den sie ihrem Kind geben würden und machten eine Liste, links die männliche, rechts die weiblichen Vornamen. Es war eine lange Liste.

Im „Tassilo“ hätten sie gar keinen Platz bekommen. Das ganze Lokal war reserviert, für den Bürgermeister und diejenigen Mitglieder des Stadtrats, die in der gleichen Partei waren wie er, ebenso für den Landrat und einige ausgesuchte Mitglieder des Kreistags, Vertreter der gleichen Partei. Ehrengast war Max Breitenstein, Generalsekretär eben dieser Partei, die auch das Land regierte und rechte oder linke Hand des Ministerpräsidenten, ein wichtiger Mann also.

Es gab etwas zu feiern, das fünfzigjährige Bestehen des Ortsvereins Loisach, der seit dieser Zeit ununterbrochen den Bürgermeister stellte. Es hatte eine offizielle Feier gegeben, im kleinen Rathaussaal. Man hatte extra den kleinen und nicht den großen gewählt, um der Opposition keinen Vorwand zu geben, dem Bürgermeister und seiner Partei wieder einmal vorzuwerfen zu können, sie verstehe sich als Staatspartei und vermenge die Interessen des Gemeinwesens mit den Interessen der Partei beziehungsweise ordne die Interessen des Gemeinwesens den Interessen der Partei unter.

Breitenstein hatte die Grüße und Glückwünsche des Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden übermittelt, hatte dann jedoch nicht, wie erwartet, seinen Dienstwagen bestiegen, um in die Landespolitik, die immer auch Bundespolitik war, zurückzukehren, sondern hatte sich geduldig die eineinhalbstündige Rede des Bürgermeisters Kleinmayer angehört, der seit einundzwanzig Jahren im Amt war, eine Rede, die mehr oder weniger die Aufzählung seiner eigenen Verdienste unter kurzer Erwähnung der Verdienste seiner Vorgänger war und saß nun mit dem Bürgermeister und den Parteifreunden aus dem Stadtrat und dem Kreistag im „Tassilo“ und ließ sich von dem Sternekoch verwöhnen, wie der Bürgermeister zum Schluss seiner Rede gesagt hatte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Bayernaffäre»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Bayernaffäre» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Bayernaffäre»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Bayernaffäre» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x