Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

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Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

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Es war kurz vor Mitternacht, als das Telefon klingelte. Die Schwester rief aus dem 'theatre' an und sagte, dass der diensttuende Kollege Probleme bei der Operation habe und seine Hilfe brauche. Dr. Ferdinand zog sich Hemd und Sandalen an und machte sich auf den Weg zum Hospital. Der klare Sternenhimmel gab genug Licht, um die Schlaglöcher und Baumstümpfe zu umgehen. Die Mondsichel hatte den halben Weg genommen, den Centaurus erreicht und fuhr dem Kreuz des Südens entgegen. Im Kopf saßen die Gefangenen an Hals und Beinen gefesselt in der Höhle. Bizarre Schatten mit zu breiten Gesichtern auf zu kurzen Hälsen oder langgestreckte Kopfprofile mit zu langen Nasen auf langgezogenen Hälsen zogen vorüber. Da waren Hände mit verbogenen und langen Fingern, Hände, an denen Finger fehlten. Es gab Fäuste von gigantischer Größe, die groß genug waren, die Höhle mit wenigen Schlägen zu zertrümmern. Dr. Ferdinand stolperte über einen Stein, weil er dem Höhlengleichnis nachhing und sich nicht auf den Weg konzentrierte. Er hörte im Geiste das Klappern und Schlagen von schweren Ketten, das sich zum ohrenbetäubenden Kreischen und Quietschen der Ketten einrückender T-34 Panzer der roten Armee bei Kriegsende verstärkte; er hörte das wochenlange Stöhnen der Gefangenen aus seiner Kindheit. Als er den Platz vor der 'Municipality' überquert hatte und am ersten der fünf aufgestelzten Blockhäuser vorüberging, hatte er das Kettengeräusch so stark im Ohr, dass ihm der Weg da nun verkettet, ja zugekettet schien, wo vor der Unabhängigkeit der Stacheldraht ausgerollt war und man aufpassen musste, von diesem Draht nicht aufgerissen zu werden. Er erreichte das Hospital, zog die Kette vom verbogenen Torflügel der Einfahrt, schob ihn auf, wobei der Rahmen unten über den Boden kratzte, ging hindurch und schob den Torflügel zu, ohne die Kette wieder umzuschlagen. Er überquerte den Vorplatz, ohne auf den Uringeruch zu achten, ging den Gang links von der Rezeption geradeaus, drehte hinter dem OP-Haus im rechten Winkel nach rechts, öffnete die Tür zum 'theatre', schloss sie hinter sich und stand im Umkleideraum, wo im Teeraum nebenan eine Schwester mit ernstem Gesicht bereits auf ihn wartete und ihn bat, sich zu beeilen. Er tat es, warf seine Zivilkleidung über den Haken, zog sich die grüne Hose an und streifte sich das grüne Hemd noch über, als er schon im Waschraum stand und durch die offene Glastür in den OP blickte, den Schweiß auf der Stirn des jungen Operateurs und das besorgte Gesicht der OP-Schwester sah. Er meldete sich, drehte sich um, öffnete den Wasserhahn, unterzog seine Hände einer Notwäsche, schloss den Wasserhahn durch einen Druck des Ellenbogens gegen den Hebel, trocknete sich die Hände, ließ sich den grünen Kittel überziehen und streifte noch mühsam die schlecht gepuderten Gummihandschuhe über, als er schon am OP-Tisch stand.

Probleme in der Notfallchirurgie

Was war passiert? Eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, lag auf dem OP-Tisch. Ihr "Freund" hatte ihr in den Bauch geschossen, weil sie ihn nicht mehr liebte und nicht mehr mit ihm schlafen wollte. Der junge Mann hatte sich anschließend selbst getötet, indem er sich durch den Mund in den Kopf geschossen hatte. Im eröffneten Bauch der jungen Frau stand ein Blutsee, den der junge Kollege nicht unter Kontrolle brachte. Der Narkosearzt hatte ihr bereits drei Konserven der Blutgruppe Null transfundiert. Nur zwei Konserven waren noch verfügbar. Das war alles, was im Labor aufzutreiben war. Von den Abdecktüchern tropfte das Blut auf den Boden, wo eine Schwester grüne Tücher auslegte. Dr. Ferdinand sog das Blut mit einem Sauger ab, während der Kollege eine große Kompresse auf die Milz und linke Niere drückte. Der Dünndarm wies an mehreren Stellen Löcher auf, aus denen Darminhalt heraustrat und sich mit dem Blut vermischte. Der Narkosearzt war nervös und sagte, dass der Blutdruck nicht mehr messbar sei. Dr. Ferdinand ordnete an, den Tisch in Kopftieflage zu bringen. Mit dieser einfachen Massnahme und dem ständigen Druck auf die Milz und linke Niere gelang es, die massive Blutung zu drosseln. Dann klemmte er die blutenden Gefäße zur Milz ab, sah, dass das Organ völlig zerrissen war, und entfernte die Milz mit wenigen Handgriffen. Er stopfte die Milzloge mit einer großen Kompresse aus. Der nächste Schritt galt der linken Niere, wo es aus einem Kapsel- und darunterliegenden Parenchymriss diffus blutete. Dr. Ferdinand legte einige Parenchym- und Kapselnähte und brachte so die Blutung zum Stehen. Er revidierte die großen Gefäße des Nierenstiels, die unverletzt geblieben waren. Dann revidierte er die Dünndarmschlingen von der oberen Flexur, wo der Zwölffingerdarm in den Leerdarm übergeht, bis zum Übergang des Krummmdarms in den aufsteigenden Dickdarm oberhalb des Blinddarms mit dem Anhängsel des Wurmfortsatzes. Die meisten Löcher konnten durch zweischichtige Wandnähte verschlossen werden. Doch war die Durchblutung einiger Schlingen des Krummdarms soweit gestört, dass Abschnitte, die livide verfärbt waren, herausgeschnitten und die Darmenden neu verbunden wurden. So mussten drei Anastomosen durch zweischichtige Nähte hergestellt werden. Dann wurden die keilförmigen Lücken am Darmgekröse durch Nähte geschlossen. Es war eine mehrstündige Operation, in deren Verlauf die Patientin viel Blut verloren hatte. Der Narkosearzt hatte seine Nervosität beibehalten, obwohl er den Blutdruck wieder für messbar erklärte, wenn auch der obere Wert weit unten lag und der Puls jagte. Von den fünf Blutkonserven waren vier gegeben und das Volumendefizit weitgehend mit Plasma- und Plasmaersatzlösungen aufgefüllt. Über den Blasenkatheter entleerte sich nur etwas Urin infolge des Kreislaufschocks. Der Urin war durch die Nierenverletzung blutig. Dr. Ferdinand führte ein Gummirohr in die Bauchhöhle, dessen Ende in die tiefste Bauchtasche hinter der Gebärmutter gesenkt wurde. Diese Tasche hieß Douglas-Tasche und war nach seinem Erstbeschreiber James Douglas, Arzt und Anatom in London (1675-1742) benannt. Erst beim Vorschieben des Gummirohres in diese Tasche fiel ihm die vergrößerte Gebärmutter auf, deren Größe einer frühen Schwangerschaft entsprach. Er bezweifelte, dass das noch junge Embryo diese Tortur überlebte und die Schwangerschaft ausgetragen würde, vorausgesetzt, die Mutter käme mit dem Leben davon. Die fünfte Blutkonserve lief und war bereits halbleer. Das Gummirohr wurde durch eine gesonderte Inzision durch die Bauchdecke gezogen und an einen Drainagebeutel angeschlossen. Dann entfernte Dr. Ferdinand die große Mullkompresse aus der Milzloge und unterzog die Bauchhöhle einer letzten Revision. Zwischen Hoffnung und Zweifel vernähte er schließlich die Schichten der Bauchwand und legte den Verband auf, der mit einigen breiten Pflasterstreifen fixiert wurde.

Die Operierte wurde vom Tisch auf die Trage gehoben. Da musste doch der Narkosearzt wirklich gebeten werden, für einen Moment die Eintragung seiner Notiz zu unterbrechen und mit anzufassen. Diese Art der Fehlkommunikation hatte es früher nie gegeben. Dr. Ferdinand nannte sie deshalb 'Post-independence-way of communication'. Mit der Sauerstoffmaske auf dem Gesicht wurde die Patientin in den Aufwachraum gefahren. Da sie sich in einem kritischen Zustand befand, war eine längere Kontrolle mit Aufzeichnung der lebenswichtigen Parameter erforderlich. Der Narkosearzt, der nach dem Zusammenbruch des Sowjetreiches den weiten Weg von der Ukraine zum Norden Namibias unternommen hatte, um am Oshakati Hospital für ein besseres Geld Narkosen zu geben, hatte nun den kurzen Weg genommen, sich umgezogen und aus dem 'theatre' entfernt. Er hatte das Narkose-geben streng wörtlich genommen und die Dinge um die Narkose herum einfach ignoriert, als wäre seine Tätigkeit mit dem Einsetzen der Spontanatmung beendet. So wechselte Dr. Ferdinand das durchschwitzte OP-Hemd gegen ein trockenes aus, ging in den Aufwachraum, betrachtete den Urinkatheter, der nur etwas Urin förderte, dessen Farbe unverändert blutig war. Es mass selbst den Blutdruck, dessen oberer Wert weiter im "Keller" lag und vom unteren, diastolischen Wert nicht weit entfernt war. Er musste einige Male die Druckmanschette aufpumpen und die Luft langsam herauslassen, um das Oben und Unten des Blutdrucks durch wiederholte Messungen allmählich herauszuhören. Der Puls raste in flachen Wellen wie verrückt, als läge das Leben in seinen letzten Zügen. Dr. Ferdinand ließ die EKG-Kabel an den Monitor anschließen und verfolgte mit Sorge die rasende Herzfrequenz mit den eingestreuten Extrasystolen. Die Infusion mit Plasmaexpandern wurde verstärkt, die Tropfzahl pro Minute drastisch erhöht. Die Blut- und Plasmakonserven waren verbraucht. Nun musste mit Expandern und kristallinen Lösungen ausgekommen werden. Es war eine peinliche Situation. Er legte Kissen unter die Beine, um den venösen Rückfluss aus den höherliegenden Beinen zu beschleunigen. In der Tat zeichnete sich nach etwa zehn Minuten eine erste leichte Verbesserung der Kreislaufverhältnisse ab. Das Herzrasen ließ nach, die Extrasystolen gingen zurück, die Entfernung des oberen vom unteren Messwert des Blutdruck nahm geringgradig zu, und der Puls wurde deutlicher fühlbar. Dr. Ferdinand bestand darauf, die Kontrolle im Aufwachraum fortzusetzen. Er setzte sich mit dem jungen Kollegen in den Teeraum, um bei einer Tasse Tee mit ihm den Fall zu besprechen. Dabei gab er dem Kollegen recht, ihn gerufen zu haben, meinte aber, dass er das schon zu Beginn der OP hätte tun sollen, weil dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit der Blutverlust nicht so hoch gewesen wäre. Der junge Kollege, der in Kuba Medizin studiert und seine ersten Schritte in der Chirurgie am Oshakati Hospital getan hatte, sah es ein und begründete sein Verhalten doch recht menschlich, indem er sagte, dass er den Dr. Ferdinand nicht bei jeder Laparotomie rufen wollte, weil ihm etwas Ruhe auch gut tun würde. Sie besprachen einige technische Einzelheiten beim Vorliegen einer Milzruptur und Nierenverletzung. Dabei zeigte sich eine solide anatomische Kenntnis, die der Operativen Unerfahrenheit gegenüberstand. Sie gingen zum Aufwachraum zurück und fanden die Patientin in einem weniger kritischen Zustand. Der Blutdruck war besser messbar. Der obere, systolische Wert war noch unten, aber nicht so tief im "Keller" wie zuvor. Auf dem Monitor begann sich das Herzflattern zu beruhigen. Dennoch war die Frequenz der Kammerkontraktionen hoch. Die unregelmässig eingestreuten Extrasystolen waren weniger geworden. Aufgrund des angestiegenen Blutdrucks kam auch die Urinausscheidung etwas mehr in Gang. Durch die Nierenverletzung war der Urin jedoch noch blutig verfärbt. Die Patientin wurde dann zur 'Intensiv'-Station gefahren, wo Dr. Ferdinand die Schwestern der Nachtschicht über die durchgeführte Operation informierte und die weiteren Massnahmen der Überwachung besprach.

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