Robert Odei - Der Traum des Stiers

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Die Schülerin Cassandra Moon leidet seit Lebtag an schwer deutbaren Visionen. Zutiefst vereinsamt versucht sie, den Schulalltag zu meistern. Eines Tages verschwindet einer ihrer Mitschüler spurlos, und niemand ahnt, daß Cassandra eine wichtige Rolle im Leben dieses Schülers spielt.
Es handelt sich hier um einen surrealen Horror- Roman. Die Altersempfehlung ist ab 16. Was harmlos beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Höllentrip.
Version 15.1

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Quälend langsam pendelte sich die Wassertemperatur auf ein Niveau ein, das nur knapp oberhalb von Cassandras Schreigrenze lag. Sie setzte vorsichtig einen bleichen Fuß in das flache Becken und wartete auf die eine Sekunde, die das Nervensignal brauchte, um das Gehirn zu erreichen. Als ihre Zehen keinen Alarm auslösten, trat sie unter die Dusche. Sofort spürte sie, wie das Wasser zwei verschiedene Temperaturen annahm. Auf den Armen und Beinen fühlte es sich eiskalt an, während es auf den Schultern bis hinab zum Rücken warm war. Sie duschte schnell und wusch sich die Haare, was die meiste Zeit in Anspruch nahm. Eine viertel Shampooflasche später stieg sie aus der Dusche.

Sie nahm sich ein Handtuch, das sie sich um den Kopf wickelte, und zog einen Bademantel an. Dann ging sie in ihr Zimmer.

Anders als einige ihrer Mitschüler vielleicht erwartet hätten, besaß Cassandra ein recht gewöhnliches Zimmer. Die Wände waren nicht schwarz gestrichen und es hingen auch keine Poster von bemalten Sängern oder Horrorfilmcharakteren an den Wänden. Abgesehen von dem gusseisernen Bett und ihrer verstreuten Kleidung, kam die Farbe Schwarz in Cassandras Zimmer nicht vor. Denn sie war definitiv kein Mensch, der in einem Sarg leben wollte.

Worum es ihr ging, als sie ihr Kinderzimmer das erste Mal selbstständig umdekorierte, war ein Gefühl des Refugiums gewesen. Sie wollte ein Zimmer, in dem sie das Gefühl hatte, in ihrer eigenen idyllischen Welt zu leben. In etwas wie einem versteckten Irrgarten im Hinterhof eines barocken Schlosses. Oder einer verzauberten Lichtung im Herzen des üppigsten Waldes. Etwas in dieser Richtung. Viele Landschaftsbilder und weiche Pastellfarben. Rosa und mintgrün.

Dann lass es uns so machen , hatte Lara damals gesagt. Keine Kinderkacke, wir machen es richtig! Wir kaufen Farbe und Bilder und... hast du Geld?

Ein glühender Stich in Cassandras Brust unterbrach ihre Erinnerung. Ihre Miene wurde grimmig und sie zwang ihre Gedanken in eine andere Richtung. Geh schlafen, Comtessa. Mach ein Nickerchen, ich sorge dafür, dass du an diese Dinge nicht mehr denken musst .

Eingehüllt in den Bademantel legte sie sich ins Bett. Die Augen geschlossen, tastete ihr Verstand noch eine ganze Weile nach schmerzhaften Erinnerungen, wie nach einer Wunde, die man vorsichtig umtastete, weil man nicht wusste, wie sehr sie wohl schmerzen würde, wenn man direkt hineingriff.

Als sie einschlief, merkte sie es nicht einmal.

5

Zwei Stunden später stach ein einzelner Gedanke aus dem grauen Sumpf.

Es sah aus wie ein Auge!

Sofort war Cassandra hellwach. Puppenartig klappten ihre Augenlider auf, aber das, was sie sah, war nicht die Decke ihres Zimmers... Vor ihrem inneren Auge stand das Gemälde der Brickrow Grammar School, wie sie es heute Morgen vom Hügel aus betrachtet hatte. Innerhalb dieser Erinnerung konnte Cassandra die Augen auf jedes Detail richten. Dies war ein angeborenes Talent, das sie zu einer hervorragenden Zeichnerin machte.

Mit Schwung verließ sie das Bett und setzte sich an ihren Schreibtisch, bevor ihr das Blut aus dem Kopf weichen konnte. Der späte Nachmittag war angebrochen, und gelbe Lichtbahnen fielen durch das Fenster auf die Tischplatte, die Cassandra stets aufgeräumt hielt. Sie nahm sich einen Kugelschreiber aus dem Stifthalter und ein Blatt Papier und begann zu zeichnen. Es dauerte nicht lange, und ihr eiliges Gekritzel führte zu einem ansehnlichen Ergebnis.

Sie hatte in die Mitte des leeren Blattes eine kleine Schule gezeichnet. Sie war nur münzgroß, aber dennoch detailliert. Um diese Schule herum hatte sie, in der Form einer elliptischen Spirale, mehrere Baumkronen hinzugefügt. Die Landschaft drum herum hatte sie angedeutet, indem sie den Kugelschreiber nur ganz leicht angedrückt über das Papier hatte gleiten lassen. Weißblaue Schlieren (wallende Hügel) umgaben die spiralig angelegten Bäume, wobei sie der vorgegebenen elliptischen Wirbelform folgten. Der ganze Rest, Brickrow, Hillside, die Landstraße, waren unwichtig. Cassandra hatte sie weggelassen.

Schulgebäude, Bäume und Hügel waren die Dinge die sie gezeichnet hatte, aber das, was sie sah , als sie das Blatt hob und von Weitem betrachtete, war etwas völlig anderes.

Es war ein Auge.

Daran gab es keinen Zweifel. Cassandra hatte es aus der Erinnerung rekonstruiert. Die kleine, schraffierte Schule bildete die Pupille. Die helleren Baumkronen drum herum bildeten die Iris. Und die Hügel und die Bodenwellen? Sie bildeten Augenlider und Falten. Wenn sie die oberen Baumreihen mehr schattierte, bekam das Auge sogar Wimpern. Der kleine Wald im Norden verlieh dem Ganzen noch einen gewissen Lidschatten.

Diese ganzen Landschaftswirbel mit der Schule im Zentrum bildeten ein einziges großes Auge.

Cassandra staunte. Hatte das wirklich so ausgesehen? Oder hatte sie das Bild absichtlich so gezeichnet? Weil sie Mysterien liebte und die ganze Sache so noch plausibler wurde?

Nein, sie war sich sicher. Sie hatte das Bild so genau wie es ihr möglich war aus dem Gedächtnis nachgezeichnet. Die Schule und das ganze Gemälde drum herum hatten sie angesehen. Daran bestand kein Zweifel.

Das Gemälde hatte ihr eine Frage gestellt.

Cassandra beugte sich über den Schreibtisch und pinnte ihre Zeichnung an die Korkwand. Das gezeichnete Auge war sehr gelungen, und sie hatte beinahe das Gefühl, es würde ihr dieselbe Frage stellen wie zuvor auf dem Hügel. Aber welche?

Das Auge war unheimlich. Es hatte eine rechteckige Pupille, die sich daraus ergab, dass das Schulgebäude breiter war als hoch und somit eine rechteckige Front besaß.

Dieses Auge war das einer Ziege.

Oder vielleicht das eines Tintenfisches.

Zumindest das eines sehr psychotischen Tieres . Eine leichte Klaustrophobie breitete sich in ihrer Brust aus, als sie sich fragte, wie der Verstand eines Wesens aussehen mochte, das mit solchen Augen in die Welt blickte.

Dem Blick dieses Wesens konnte man nicht lange standhalten, denn es löste eine deutliche Fluchtpanik aus. Darum beschloss Cassandra, nach unten zu gehen und sich etwas zu essen zu machen, bevor sie wieder hochkam, um sich das Bild aus der Distanz anzusehen. Am besten von der Tür aus.

Etwas übereilt tauschte sie den Bademantel gegen ihr leichtes, braunes Sommerkleid aus. Dann trat sie zur Tür hinaus und konnte sich nicht davon abhalten, noch einen Blick zurück zu werfen.

Das Auge blinzelte nicht.

Gut , dachte Cassandra und schloss die Tür.

6

Cassandras Eltern arbeiteten in Plymouth. Paul Moon war Messtechniker im Heizkraftwerk, das über Fernleitungen Brickrow mit Wärme versorgte. Marie Moon war Büroangestellte im selben Unternehmen. Sie hatten sich bei der jährlichen Unternehmensrevision kennengelernt, als sie sich das erste Mal zusammengesetzt hatten, um die Daten des Jahresausstoßes zu vergleichen. Zwei Jahre später waren sie verheiratet.

Als Cassandra geboren wurde, hatten sich ihre Eltern entschieden zusammenzuziehen. Marie hatte damals eine Ein-Zimmer-Wohnung in Plymouth bewohnt, während Paul in einer geräumigen brickrower Altbauwohnung mit weit niedrigerer Miete lebte. Daher fiel Marie die Wahl nicht schwer, auf absehbare Zeit bei Paul einzuziehen. Sie würde für zwei oder drei Jahre die Mutter spielen, bevor Cassandra alt genug für die Kinderkrippe war. Danach würden sie dauerhaft nach Plymouth ziehen und das anstrengende Pendlerleben hinter sich lassen.

Dann starb Pauls Vater und hinterließ ihm das Einfamilienhaus in Hillside.

Und dieses Haus war ein regelrechter Anker. Unmöglich es zu einem halbwegs vernünftigen Preis zu verkaufen, und zu modern, um es einfach verwahrlosen zu lassen, hing es an der Familie Moon wie eine eiserne Kugel am Bein eines Sträflings.

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