Ulrich Hutten - Die letzte Dorade von Saint Philibert oder - Leben und Sterben um jeden Preis

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Hutten - Die letzte Dorade von Saint Philibert oder - Leben und Sterben um jeden Preis» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Es macht Freude, seiner eigenen Beerdigung zuzuschauen. Wann sonst hört man soviel Gutes über sich selbst. Charles Dupont, Magnat der Lebensmittelindustrie und Pate ihrer Schattenwelt, gönnt sich dieses Vergnügen in der Kirche von Carnac. Dass er bald wirklich sterben muss, ahnt er noch nicht…
Man kann diese Lektüre einfach genießen wie feine Lesekost, raffiniert komponiert, ein achtgängiges Menü voll feinster Zutaten, liebevoll abgeschmeckt. Aufgetischt werden allerdings äußerst unappetitliche Machenschaften, angerichtet von Todbringern aller Art. Eine Speisenfolge, die den beiden Journalisten-Freunden Leonhard und Paul übel aufstößt.
Wer anders liest, stößt auf anderes. Zum Beispiel auf den grünen Karl Marx, das Böse im Guten, Charlie Hebdo, die Fiktion des Faktischen und auf Europa. Ein Europa, das etwas ganz anderes meint als eine Geldmaschine.

Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Ist das nicht ein bisschen zynisch?“, fragt Leonhard und in seinen Tonfall schleicht sich eine leichte Schärfe. „Heute wäre dir dein gemütliches Zuhause jedenfalls lieber als eine DDR-Zelle. Und für die Leute, die damals wirklich in die Zellen gesperrt wurden, in Bautzen oder sonst wo, war das ganz sicher kein Abenteuer.“

„So habe ich es doch gar nicht gemeint, das weißt du auch. Ich spendiere dir noch einen Rechthaberpunkt“, besänftigt Paul.

„Was kann ich eigentlich machen mit meinen Rechthaberpunkten?“

„Was immer du willst.“

„Toll“, lacht Leonhard.

Sie bestellen sich noch einen Nachtisch, einen zweiten Espresso und genießen die Abendsonne, spüren die sanfte Wärme, wie sie sich mild legt auf ihre Stirn und ihre Wangen.

„Sag mal“, erkundigt sich Leonhard und kommt zum ersten Mal auf den eigentlichen Anlass ihres Treffens zu sprechen, „hat sich diese komische Öko-Truppe noch einmal bei dir gemeldet? Oder hat sich das erledigt und wir können uns den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zuwenden und zum Beispiel einen Grappa bestellen?“

„Beides“, sagt Paul. „Du kannst für uns einen Grappa ordern. Und nochmal gemeldet haben die sich auch. Gestern Abend.“

Paul berichtet, dass er spät abends zuhause noch einen Anruf erhalten hat. Ein Mann sei dran gewesen, der von ihm wissen wollte, ob er das Schreiben gelesen habe und ob er einsteige. Paul habe ihm gesagt, er wisse das noch nicht und es seien schon noch konkretere Hinweise nötig, um zu sehen, ob das für ihn interessant sei. Der Mann habe daraufhin erzählt, dass er als Student während der Semesterferien als Lagerarbeiter in einer Internationalen Spedition gejobbt habe, die alle möglichen Lebensmittel quer durch ganz Europa transportiere, Geflügel oft, aber auch Fleisch, Fisch, alles Mögliche eben. Ihm sei aufgefallen, dass es da immer wieder Transporte gegeben habe, die ihm komisch vorgekommen seien, weil manchmal gar nichts ein- und ausgeladen worden sei und er den Eindruck gewonnen habe, dass irgendetwas mit den Papieren nicht stimme. Er sei zugleich in einer Umweltschutzgruppe aktiv, Paul kenne vielleicht Robin Wood, allerdings seien sie, die Öbefa, eben doch noch etwas konsequenter und beschränkten sich nicht nur auf symbolische Aktionen wie solche Ökopaxe und ihre gemeinnützigen Organisationen. In dieser Spedition seien jedenfalls ganz sicher erhebliche Schweinereien im Gange, die ans Tageslicht müssten. Wenn Paul ihnen helfe, könne er umgekehrt mit weiteren brisanten Insiderinformationen rechnen.

Paul unterbricht sich kurz, rührt nachdenklich imaginären Zucker in seiner leeren Espressotasse um. Und Leonhard nutzt die Pause ausnahmsweise nicht, um ihm ins Wort zu fallen. Er habe den Mann hingehalten, erzählt Paul weiter. Er habe ihm gesagt, er brauche zwei Tage Bedenkzeit. Und, Anonymität hin oder her, ohne einen persönlichen Ansprechpartner werde er in die Geschichte auf keinen Fall einsteigen. Das sei okay, habe der Mann gesagt, man habe das vermutet und bereits eine Mittelsperson ausgeguckt, an die sich Paul wenden könne und die weitere Informationen liefern werde, eine Sympathisantin namens Charlotte, die er vielleicht sogar kenne, weil sie in der Ökoszene der Stadt ja ziemlich engagiert sei und er ihr sicher vertrauen könne.

„Tatsächlich kenne ich diese Charlotte“, sagt Paul und richtet sich auf. „Sie ist bei den Grünen aktiv und mir bei Aktionen und Demos schon ein paar Mal aufgefallen. Ich finde sie eigentlich sogar ziemlich nett. Was meinst du, soll ich mich darauf einlassen?“

Leonhard wiegt den Kopf. „Klingt jetzt immerhin ein wenig handfester, das Ganze.“

Sie kehren zum Hotel zurück und richten sich an der Bar auf einen nächtlichen Umtrunk ein, dessen Verlauf ungefähr so absehbar ist wie der Wechsel von Ebbe und Flut.

„Klar, die Ökos sind schon ein bunter Haufen. Da gibt es nichts, was es nicht gibt“, fasst Leonhard zu fortgeschrittener Stunde, vom Rotwein bereits in einen Zustand klarster Erkenntnisfähigkeit und Hellsicht versetzt, als Fazit ihrer Analyse der Ökoszene zusammen. „Da tummeln sich natürlich etliche notorische Besserwisser und nervige Klugscheißer, auch ziemlich abseitige Typen, moralinsaure Wirrköpfe, abgesackte Aussteiger, fundamentalistische Eiferer, abgedrehte Spinner und durchgeknallte Psychos, die eher sich selber retten müssten als die ganze Welt. Aber die meisten sind wirklich engagierte Naturmenschen oder harmlose Freaks, oder ernsthafte Christen, denen es um Gottes Schöpfung geht, oder kritische Intellektuelle und sensibilisierte Bildungsbürger, die sehen, dass wir unsere eigene Lebensgrundlage auf Dauer kaputt machen, bürgerbewegte Leute, Gutmenschen, wenn du so willst, die nach Alternativen zum Scheitern der Menschheit suchen. Das belächelt man heute gern, weil es nicht so cool zu sein scheint, nicht so angesagt, und weil es nicht einfach mit ein paar locker ironischen oder zynisch witzigen Sprüchen erledigt werden kann. Aber das sind immerhin Leute, die gegen das angeblich unvermeidliche Ende der Zivilisation wenigstens ankämpfen.“

Leonhard hat sich heißgeredet.

„Ich dachte auch lange, die übertreiben doch mit ihren ewig depressiven Endzeit-Szenarien, denke immer noch, dass wir die Apokalypse und den Weltuntergang noch locker aussitzen. Aber nimm die NASA. Die NASA ist ja nicht unbedingt verdächtig, ökologische Propaganda zu verbreiten. Aber die haben eben aus dem Weltraum heraus so etwas wie den Außenblick auf die Erde, auf unseren kleinen blauen Planeten. Und die haben gerade prognostiziert, dass die Menschheit untergeht, wenn sie so weitermacht wie bisher. Das sagt jedenfalls eine neue NASA-Studie, verfasst von einem Mathematiker, einer Biologin, wenn ich es noch recht weiß, und einem Politikwissenschaftler. Die haben errechnet, dass es mit uns auf Dauer nicht gut geht bei allem, was man heute weiß über Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Wasserversorgung, Landwirtschaft, Energieverbrauch und …“

Leonhard will gerade so richtig einsteigen in eine ausufernde Situationsanalyse der Menschheitsentwicklung, als Paul ihn unterbricht.

„Trinken wir noch einen?“

Leonhard zieht die Augenbrauen hoch. „Was für eine Frage?“

„Meinst du, wir sollten vielleicht noch das Lokal wechseln?“

„Du meinst, weniger global denken, lieber lokal handeln? Ich fürchte, wir finden hier nichts mehr anderes.“

„Okay, wir bleiben.“

Irgendwann, sie sind vom Rotwein schon längst zum Grappa übergegangen, haben sich alles erzählt, was sie sich unbedingt noch erzählen müssen, was sie dringend noch voneinander wissen müssen, was ihnen noch am Herzen liegt und was sie noch bedrückt, irgendwann spät in der Nacht, als sie die Welt in ihren Gedanken, Worten und Diskussionen mindestens dreimal gerettet, sämtliche Probleme besprochen und gelöst, die Geduld des freundlichen Barkeepers längst überstrapaziert und ihn dann nach einer allerletzten Bestellung großmütig entlassen haben, irgendwann, bevor sie endlich zu ihren Zimmern wanken, versucht Leonardo seinem Freund Paolo zu erklären, dass die prinzipiell ökologischen Grenzen des Kapitalismus mit der Marxschen Warenanalyse und der Dialektik von Gebrauchs- und Tauschwert erklärbar sind. Und dass er darüber noch, irgendwann, ein Buch schreiben werde, auch wenn die Welt darauf nicht warte.

„Du bist immer noch ein unverbesserlicher Marxist“, stänkert Paul im Treppenhaus, als sie mühsam die Stufen nehmen, weil sich der Fahrstuhl merkwürdigerweise nicht öffnen lässt, und sie sich dabei gegenseitig stützen.

„Mit seiner sozioökonomischen Warenanalyse liegt der gute alte Karl einfach grundlegend richtig“, beharrt Leonhard störrisch. „Er hat das Problem in der Dialektik von abstraktem Tauschwert und konkretem Gebrauchswert begriffen. Und begrifflich auf den Punkt gebracht, verstehst du?“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis»

Обсуждение, отзывы о книге «Die letzte Dorade von Saint Philibert oder: Leben und Sterben um jeden Preis» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x