E.R. Greulich - Des Kaisers Waisenknabe

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Wie lebt man als «des Kaisers Waisenknabe»? Man lebt im Paradies. So wörtlich darf man das allerdings nicht nehmen. Das Paradies ist eine genossenschaftliche Arbeitersiedlung am Rande Berlins, gegründet als Alternative zu Mietskaserne und Hinterhof. Schön ist es hier, doch ganz am Rande lebt man denn doch nicht. Der Krieg bricht aus, und der Kaiser schickt den Vater an die Front. Rudolf, fünf Jahre alt, bleibt mit Mama Hanni zurück, und wenn Vaters zweite Frau auch nicht die böse Stiefmutter aus dem Märchen ist, seine Probleme hat er schon mit ihr.
Voller Einfühlungsvermögen erzählt der Autor von einer Kindheit in schwerer Zeit. Dass Humor und Komik nicht zu kurz kommen, dass originelle Leute und originelle Erlebnisse eine Rolle spielen, dafür sorgt E. R. Greulich, seinen Lesern durch viele Bücher bekannt.

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Rudolf entrüstete sich. "Leuten auf den Kopf pinkeln war nich ausjemacht."

"Wat denn sonst, du Dussel. Bloß einfach so, da hat doch keener wat von."

"Wir hol'n jetzt die Eisenbahn in den Garten, ja?"

"Leck mir de Boll'n." Willi gab dem Kleinen einen Stoß vor die Brust und verschwand nach unten. Nicht alle Tage bot sich ihm die Möglichkeit, der Mutter zu berichten, wie schweinisch sich Treulichs Rudi benommen habe.

Ohne sich die Schürze abzubinden, stapfte Frau Tiegler nach oben. Mit einem gehör- und sprachlosen Mann sowie zwei Kindern gesegnet, war die kleine, schmächtige Frau Neunundneunzigmal zum Keifen aufgelegt und einmal zum Freundlichsein. Grämlichkeit war zu ihrem normalen Gesichtsausdruck geworden. Auf dem obersten Podest stieß sie auf Rudolf. Der saß auf einer Stufe und grübelte über das Unerklärliche an manchen Freunden.

"Ach, da bist du ja, du kleines Ferkel."

Der Beschimpfte konnte nicht recht begreifen, warum Frau Tiegler so giftgeladen sprach. Resolut packte sie den Übeltäter beim Handgelenk, zog ihn bis vor die Wohnungstür der Treulichs und setzte die Klingel in Bewegung.

Als die Tür aufging, stand die Mama mit vor Erstaunen hochgezogenen Augenbrauen, und ehe sie eine Frage hervorbringen konnte, setzte sich Frau Tieglers Mundwerk in Bewegung. "Da haben Sie Ihren Schmutzfink!" Im Keifton haspelte sie den Hergang des Verbrechens ab.

Die Mama ignorierte den rhetorischen Aufwand, ihr Ärger konzentrierte sich auf das Ärgernis. "Stimmt das, Rudi, hast du das getan?"

Rudolf musste erleben, wie sich aus einer Lappalie ein Drama machen lässt. Zugegeben, er hatte aus dem Fenster gepinkelt. Aber nicht anständigen Leuten beinahe auf den Kopf. Und nicht er hatte den Willi Tiegler verführen wollen, es war umgekehrt gewesen.

Die Mama bekam eine senkrechte Falte zwischen den Augen. "Zum letzten Mal, hast du es getan?"

Rudolf entschloss sich, lieber als Bekenner dazustehen denn als lächerlicher Wenn-und-aber-Schwätzer. "Ja", sagte er laut und deutlich.

Frau Tiegler sagte mit genugtuungsgeschwellter Brust - obwohl eine solche nicht vorhanden - "Da sehen Sie es!"

Die Mama gab dem Sünder drei Klapse und zog die Wohnungstür hinter sich zu.

Rudolf war verstört, noch nie hatte er von der Mama Schläge bekommen. Sie ging mit ihm in die Stube, setzte sich, stellte den trotzig Schweigenden vor sich hin und sagte, er solle sie anschauen. "Die Klapse hast du für deine Dummheit bekommen, dich von diesem - diesem unehrlichen Bengel - anstiften zu lassen. Nun erzähle mal, wie es wirklich gewesen ist."

Dass die Mama angedeutet hatte, was sie von dem falschen Freund hielt, löste die Zunge des fast verlorenen Sohnes. Er berichtete, bis die Knabenseele sich frei fühlte. Die Welt war beinahe schöner als zuvor, da die Mama ihn an sich drückte und ihm einen Kuss gab, genau in die Mitte des Haarponys auf seiner breiten, bäuerischen Stirn.

Dachte Rudolf an dieses Begebnis, dann fühlte er es jedes Mal im Hals eng werden. Was für eine Mama hatte er doch gehabt.

Gern hätte er dem Papa erzählt, wie es wirklich bei den Jonders zuging, aber er hatte doch lauthals erklärt, er sei keine Petze. Einmal versuchte er es auf eine Art, von der er meinte, es sei keine Petzerei. "Zu dir ist Lotti immer nett, Papa - zu mir nie."

Der Vater fand es begreiflich und versuchte das Verständnis des Sohnes zu wecken. Die Lotti müsse doch nun vieles mit Rudolf teilen, die Mutterliebe, überhaupt alles, was es so gibt in einer Familie. Und wenn sie da manchmal ruppig werde, solle er als der Klügere tun, als merke er es nicht. Ob er ihm das versprechen wolle. Der Papa drückte den Sohn, boxte mit ihm und ging mit ihm die vielen schönen Übungen durch, die seit dem Tod der Mama fast vergessen waren. Rudolf juchzte, schrie und lachte, sie waren endlich wieder ein Herz und eine Seele, und diese Harmonie mochte der ach so verständige kleine große Sohn keinesfalls zerstören.

Doch immer häufiger sehnte sich Rudolf nach der Mama und nährte die stille Hoffnung, eines Tages würde sie wieder da sein. Äußerte er diese Hoffnung, dann reagierten die Älteren mit verlegenem Lachen oder unverständlichen Zurechtweisungen. Nur Edith, die meist vernünftig mit ihm sprach, aber immer zu wenig Zeit für ihn hatte, antwortete ernsthaft auf die Frage, warum wohl die Mama so lange fortbleibe. "Hör mal, Rudi. Du bist doch bald ein großer Junge, und da musst du wissen, dass deine Mama tot ist und gar nicht wiederkommen kann. Bitte das Schicksal, dass dein Papa sich eine neue Frau nimmt, dann hast du wieder eine Mama."

SECHSTES KAPITEL

Je mehr die Freiheit eines Kindes

beschnitten wird, desto mehr Freiheiten

versucht es sich herauszunehmen.

Emil Treulich, den Sohn an der Hand, war auf dem Weg zu den Kötschers, sie fuhren mit der Vorortbahn von Grünau bis Warschauer Straße. Der frühe Sonntag zeigte ein verschlafenes Berlin. Rudolf genoss es, den Papa über alles Auffällige und Seltsame auf der Stelle befragen zu können. Sie gingen über die Warschauer Brücke zum Hochbahnhof, von unten warf eine Lokomotive Wirbel weißlichen Dampfs durch das Geländer. Bewundernd bemerkte der Sohn, das sei viel mehr Qualm, als neulich im Kasperstück der Teufel in seiner Hölle gemacht habe. Der Vater hob ihn hoch, und Rudolf konnte sich nicht sattsehen an der schnaufenden Maschine, die eine nicht enden wollende Kette von Güterwaggons hinter sich herzog.

Die Landpomeranze - so nannte ihn der Vater neckend - fuhr zum ersten Mal mit der Hochbahn. Schnell entdeckte Rudolf die Reklamesprüche, und der Papa las vor:

"Feuer breitet sich nicht aus - hast du Minimax im Haus." Nach der Erklärung, was ein Handfeuerlöschgerät bewirke, fragte der aufmerksame Zuhörer: "Aber wenn keiner zu Hause ist zum Spritzen?"

Gar nicht so dumm, meinte der Vater, auf diesen Pferdefuß sei nicht einmal er gekommen. Des Sohnes Blicke waren schon auf den nächsten Zweizeiler gerichtet. "Bei jedem Brand die Feuerwehr - bei Sodbrenn' aber Bullrich her!"

Der Senior erklärte, es gebe halt Leute, die zu fett äßen, und das bekomme ihnen nicht. Schluckt man nun einen Löffel Natron, hört das Sodbrennen auf. Der Herr Bullrich lasse das Natron in Päckchen tun und in Drogerien und Apotheken verkaufen. Auf den Päckchen steht Bullrich-Salz, es ist teurer als Natron, und von dem Mehrpreis ist der Herr Bullrich Millionär geworden.

Rudolf zog die Stirn kraus. Warum denn die Leute das kauften, wenn es teurer sei?

"Weil sie denken, was teurer ist, muss besser sein", bekam er Auskunft. Vor Nachdenklichkeit vergaß Rudolf die Blicke schweifen zu lassen, beunruhigt fragte er: "Papa, warum sind die Menschen so dumm?"

Betroffen nach einer Antwort suchend, drehte Emil Treulich seinen dicken Spazierstock aus fremdländischem Holz, der zu Rudolfs immer neuer Verwunderung fast so leicht wie aus Papier war. "Die Menschen sind dumm, weil sie dumm gemacht werden", sagte der Papa und wusste, das war eher eine Behauptung als die Erklärung eines Systems.

"Und wer macht die Menschen dumm?"

"Alle diejenigen, die davon reich werden."

"Wie der Herr Bullrich?"

"Du hast es erfasst."

"Aber warum hören die Menschen nicht auf ihre Papas?"

Emil Treulich wies darauf hin, dass nicht alle einen Vater hätten und nicht alle Väter klug genug zum Erklären seien, manche auch keine Lust hätten, weil die Söhne nicht fragten.

Aber Millionär wolle er schon gern sein, Rudolf wechselte das Thema, dann müsste er keine grünen Bohnen essen und würde sich eine neue Mama kaufen. Sollte das eine böse Stiefmutter sein, würde er sie in den Backofen schieben, wie es Hänsel und Gretel gemacht hatten, und Lotti und Hertha gleich noch hinterher.

Ernsthaft erschrocken, forschte der Vater: "Warum denn Lotti und Hertha?"

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