E.R. Greulich - Des Kaisers Waisenknabe

Здесь есть возможность читать онлайн «E.R. Greulich - Des Kaisers Waisenknabe» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Des Kaisers Waisenknabe: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Des Kaisers Waisenknabe»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie lebt man als «des Kaisers Waisenknabe»? Man lebt im Paradies. So wörtlich darf man das allerdings nicht nehmen. Das Paradies ist eine genossenschaftliche Arbeitersiedlung am Rande Berlins, gegründet als Alternative zu Mietskaserne und Hinterhof. Schön ist es hier, doch ganz am Rande lebt man denn doch nicht. Der Krieg bricht aus, und der Kaiser schickt den Vater an die Front. Rudolf, fünf Jahre alt, bleibt mit Mama Hanni zurück, und wenn Vaters zweite Frau auch nicht die böse Stiefmutter aus dem Märchen ist, seine Probleme hat er schon mit ihr.
Voller Einfühlungsvermögen erzählt der Autor von einer Kindheit in schwerer Zeit. Dass Humor und Komik nicht zu kurz kommen, dass originelle Leute und originelle Erlebnisse eine Rolle spielen, dafür sorgt E. R. Greulich, seinen Lesern durch viele Bücher bekannt.

Des Kaisers Waisenknabe — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Des Kaisers Waisenknabe», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die beiden fuhren auseinander. Während Edith sich intensiv das Kleid glatt strich, als sei es mit Mehl bestäubt, fauchte Oskar: "Du dämlicher Affe spionierst uns nach." Er machte Miene, tätlich zu werden.

Edith bewies wieder diplomatisches Fingerspitzengefühl. "Lass ihn, Oskar. Er dachte wohl wunder was, als er gesehn hat, wie du mir was ins Ohr gesagt hast."

"Ins Ohr gesagt, haha." Rudolf triumphierte. "Werdet schon sehn, was ihr davon habt. Hertha hat gesagt, vom Knutschen gibt's Kinder."

Ediths Gesicht rötete sich. Sie versuchte auf den Busch zu klopfen. "Und nu wirst du Hertha alles petzen, nicht wahr?"

Rudolf fühlte sich wie vor die Tür gestellt. Keinen kümmerte es, wie ihm zumute war. Aber sowie sie etwas ausgefressen hatten, hieß es, nichts erzählen, nichts verraten. In aufsteigender Wut schrie er: "Bin ich 'ne Petze? Ich weiß mehr, als du denkst. Wenn ich sagen würde, dass Lotti dem Schornsteinfeger immer die Zunge raussteckt und Hertha mitgemacht hat beim Weitpinkeln, würde ihnen dein Papa ganz schön den Hintern versohln."

In einer mütterlichen Aufwallung zog Edith den Schluchzenden an sich und streichelte ihm das Haar. "Nu heul nich. Bist doch ein tapferer Junge."

Die plötzliche Zuwendung löste erst recht des Kleinen Tränen.

"Wenn Hertha mich wieder bufft, musst du es ihr verbieten."

Edith hockte sich hin und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. "Is schon gut, ich passe auf."

Bei einem Quäntchen Liebe ließ sich Rudolf um den Finger wickeln. Ihm war fast so, als habe die Mama ihn an die Hand genommen, da Edith dies jetzt tat und mit ihm der elterlichen Wohnung zustrebte.

Sie hielt Wort. Wann immer es galt, nahm sie Rudolf vor den Schwestern in Schutz. Doch rächten sich Hertha und Lotti, wenn Edith abwesend war. Dann hatte Rudolf nur noch Fiffi, dem er seinen Kummer erzählen konnte. Der weiße Spitz mit den Knopfaugen hörte mit verständnisvollem Ausdruck zu, wie Striebold es immer getan hatte, den der Papa fortgeben musste, gleich nach dem Tod der Mama. Fiffi war sehr anhänglich, denn Rudolf war der Einzige, der ihm manchen Happen zukommen ließ. Zwar gab es bei Jonders keine festen Essenszeiten, doch wer Hunger verspürte, schnitt sich eben eine Stulle ab.

Frau Jonder schlief jeden Tag bis in den späten Vormittag. Dann erfolgte eine zeitaufwendige Kosmetik. Hierauf kleidete sich die balsamisch Aufgemunterte an, und gemächlich stieg sie mit ihrem perlenbestickten Pompadour nach unten. Vor allem, um frische Luft zu genießen, wie sie gern betonte. Manchmal betrat sie auch einen Laden und erstand eine Schachtel Zündhölzer oder einen Gasglühstrumpf. Für derartige Artikelchen genügte allemal ein Pompadour. Letzten Geldes entblößt, kam sie nach Hause und räsonierte über das sündhaft teure Leben.

Einmal schenkte ihr die Nachbarin ein Glas grüne Bohnen, der Deckel habe sich gelöst, das Eingeweckte müsse rasch verbraucht werden.

Hocherfreut über das kostenlose Glück, machte sich Frau Jonder an das aufreibende Geschäft·der Zubereitung. Zuerst entdeckte sie, es fehle Salz. Bei den Nachbarn konnte sie nicht borgen gehen, die hatte sie reihum schon mehrmals angepumpt. Also schrieb sie auf ein Stück Papier: "1 Pfund Salz", wickelte drei Kupferpfennige in den Zettel und schickte Rudolf damit zum Kaufmann. Der Einholer kam bald zurück und bestellte einen schönen Gruß von Herrn Gonnemann, ein Pfund Salz koste vier Pfennig, aber weil Rudolf ein armer junge mit 'ner toten Mutter sei, habe er ihm das Pfund trotzdem gegeben.

Die drei Mädchen kamen aus der Schule, schnupperten verwundert den Essengeruch und kosteten dann mit langen Zähnen. Eine nach der andern erklärte, sie sei nicht hungrig, und wie vom Wunderwind fortgehoben, verschwanden sie. Rudolf wollte sich ebenfalls davonstehlen. Mit dem Rest ihrer Autorität verhinderte Eugenie Jonder das Fluchtvorhaben. "Du bleibst und isst deine Bohnen!" Rudolf tunkte die Löffelspitze ins Essen, führte sie zum Mund und kaute an dem Bissen, als esse er Radiergummi. Der beleidigten Köchin zersprang die Geduld. Sie holte den Staubwedel, der zu seinem eigentlichen Zweck nie benutzt worden war, dessen Stiel sich aber als Rohrstock gebrauchen ließ. Hart schlug sie damit auf den Tisch. "Wenn du jetzt nicht isst, bekommst du Dresche!"

Der Beschimpfte klemmte sich mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu und begann das längst kalt gewordene in sich hineinzuschaufeln. Doch plötzlich machte sein Magen einen Hupfer und brachte alles auf den Teller zurück.

Frau und Junge starrten unbeweglich, als wollten sie es nicht glauben. Rudolf regte sich als Erster. Er nahm den Teller vom Tisch und stellte ihn auf den Fußboden. Mit einem Freudenlaut stürzte sich Fiffi darüber her, und in Windeseile war der Teller leer.

Aller Berechnung nach musste nun das Staubwedelrohr in Bewegung geraten. Doch die glücklose Köchin verschwand im Nebenzimmer, und der reuelose Sünder hörte sie grollen: "Das teure Essen! - Ich werde es seinem Vater erzählen."

Tu das nur, hoffte Rudolf, da wird der Papa endlich mal merken, was hier los ist. Schon mehrmals hatte er versucht, den Vater auf seine Kümmernisse aufmerksam zu machen, indem er fragte, wie lange seine Zeit als Ziehsohn bei den Jonders noch dauern würde. Dem Kleinen fehlt die Mutter, sagte sich der Vater, präziser wäre gewesen, die Mutterliebe. Von den Misshelligkeiten seines Sohnes ahnte Emil Treulich nichts, Jonders waren freundlicher denn je zu ihm, er zahlte ein generöses Kostgeld für Rudolf. Die Mädchen waren geradezu Musterkinder mit Höflichtun und Knicksen.

Am Papa hatte Rudolf nie zwei Gesichter bemerkt, an der Mama ebenfalls nicht. Zwar war sie streng gewesen, wenn er was ausgefressen hatte, aber in ihren Augen war immer zu lesen, es tue ihr leid, strafen zu müssen. Wenn sie lieb war, erinnerte es an den Himmel. Keiner strich ihm so über das Haar, über den Nacken, rubbelte so sanft die Nasenspitze an der seinen wie die Mama. Und wenn sie ihn auf den Schoß nahm und an sich zog, dann hatte ihm die Wärme und Weichheit der Mutterbrust immer ein Gefühl der Geborgenheit geschenkt, dass ihm vor Glück das Weinen ankam.

Rudolf dachte jetzt oft an die Mutter. Bestimmte Erlebnisse standen deutlich in seiner Erinnerung. Da war die Begebenheit mit dem Flurfenster. Willi, der zehnjährige Bruder von Ilse Tiegler im Parterre, besaß eine märchenhafte Eisenbahn, mit Kisten voller Schienen, für Tieglers ganzen Garten reichend, der sich zwischen Siebweg und Hauswand an die dreißig Meter lang hinzog. Eines warmen Sonnentags bat Rudolf den großen Freund, die Eisenbahn aufzubauen.

Willi zeigte wenig Lust dazu. "Diese Woche nich mehr, sonst schimpt mein Vadder."

"Der kann gar nich schimpfen, is doch taubstumm."

"Du hast 'ne Ahnung. Wenn mein Vadder schimpt, is et schlimmer, als wenn dein Vadder und noch zwee dazu schimpen."

"Bist ganz schön feige."

"Selber feije."

"Ich? Überhaupt nich!" Sie standen auf dem Treppenpodest über Tieglers Wohnung. Willi zog Rudolf hinter sich her zum nächsten Podest. Er sperrte das schmale Seitenfenster auf. "Wenn de so tapfer bist, denn mach runter."

Rudolf schaute ungläubig. "Ich soll aus 'm Fenster springen?"

"Quatsch - runterpinkeln."

Rudolf knöpfte das Hosentürle auf, hielt sich am Schließknebel des schmalen Fensterrahmens fest und presste, was die Knabenblase nur hergeben wollte.

Willi war inzwischen hinuntergeeilt und genoss vom Hof aus das Schauspiel.

Anna Sahr, zwei Jahre älter als Willi, kam mit einem leeren Sack unter dem Arm und einer Sichel, um Kaninchenfutter zu holen.

"Vorsicht", sagte Willi, "da oben looft wat aus."

Anna schaute verständnislos. "Bist ja bescheuert", sagte sie zu Willi und ging erhobenen Hauptes weiter.

Willi raste nach oben und schimpfte im Flüsterton.

"Hättste noch 'n bissken jedrückt, hätte Sahrs Anna wat abjekriegt."

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Des Kaisers Waisenknabe»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Des Kaisers Waisenknabe» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Des Kaisers Waisenknabe»

Обсуждение, отзывы о книге «Des Kaisers Waisenknabe» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x