Felix Sobotta - In der Struth Band 2
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Ich schaute Didilind recht vielsagend an und fragte: „Den Rest jetzt grillen oder weiterfahren und dann am Abend das restliche Fleisch von gestern weitergrillen?“ Sie meinte, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir jetzt unsere Fahrt fortsetzen und dann am Abend, an unserem Tagesziel, auch wenn es schon langsam dunkel werden sollte, können wir weitergrillen. „Und ich könnte etwas neues ausprobieren. Während du den Kutscher spielst, salze ich schon mal das restliche Fleisch, das noch zum Grillen da ist, reihum ein. Vielleicht schmeckt dann das gegrillte Fleisch noch besser, weil das Salz zum Einziehen in das Fleisch mehr Zeit hat als sonst.“
Ich spannte dann zwei Banditenstuten ein. Zumindest eine von den beiden war gestern nicht bei den zwei eingespannten Pferden, die tragende Stute, bei der man die Trächtigkeit schon gut erkennen konnte. Danach band ich die sechs anderen Pferde wieder hinten am Wagen fest, gab den zwei Zugpferden je zwei Hände voll Hafer und ab ging die Fahrt immer geradewegs zum hohen Berg, der vor uns, genau in westlicher Richtung lag. Während ich nun vorne den Kutscher spielte, salzte Didilind hinter mir das restliche Fleisch von dem gestern erlegten Urbullen ein und deckte es mit einem Linnentuch zu. Ich habe derweil alle meine Kinderlieder, die wir daheim mit meiner Mutter gesungen haben so vor mich hingesummt und habe überhaupt nicht mit bekommen, wie Didilind so plötzlich neben mir auf dem Kutscherbock saß und mit gesummt hat, denn fast die gleichen Kinderlieder haben sie auch daheim bei ihnen gesungen, obwohl ihre Heimat gut einhundert Kilometer weiter östlich von meiner gelegen ist. Beim nächsten Lied, das sie angestimmt hat, versuchte ich die zweite Stimme zu summen, was sich gar nicht so schlecht anhörte. Ich hatte bald das Gefühl, dass ich mit dem Summen der alten Kinderlieder bei Didilind eine neue liebe Seite entdeckt habe, denn sie war beim Summen mehr als hundertprozentig und lieb` bei der Sache. Vor lauter Summen haben wir gar nicht bemerkt, dass die Sonne schon für heute wieder auf dem absteigenden Ast war. Da bat ich Didilind, dass sie für eine halbe Stunde den Kutscher spielen wolle, denn ich würde im Wagen für die beiden Zugpferde etwas Heu zerkleinern und mit Hafer mischen. „Und bei der nächsten Grünfläche machen wir für die Pferde eine kleine Rast- oder Futterpause, um dann weiter zum Berg zu fahren, der auf unserer Fahrtrute liegt und langsam immer näher kommt. Gesagt getan, Didilind spielte den Kutscher und ich verschwand im Wageninnern, versuchte mit meinen Händen das Heu zu zerrupfen und vermischte es mit Hafer. Das Futtergemisch schüttete ich in die leeren, schon benutzten Futtersäcke. Und, was ist denn da passiert, Didilind hielt den Wagen an, denn links und rechts unseres Fahrweges war der Wald um einige Meter zurückgetreten und auf den Grünflächen konnten die Pferde eine kleine Stärkung zu sich nehmen, aber auch wir! Die beiden Zugpferde bekamen die Futterbeutel umgehängt und die anderen durften schon mal grasen. Während die Pferde futterten, haben auch wir eine mit Butter beschmierte Brotscheibe verdrückt und dann, dann haben mir die Pferde wieder gezeigt, wo es Wasser zu fassen gibt. Nachdem alle Zwei- und Vierbeiner wieder einigermaßen gestärkt waren, setzten wir unsere Fahrt fort. Zeitweise rückten die Berge, wenn sie auch nicht mehr so hoch waren, doch ziemlich eng zusammen. Hin und wieder sahen wir den gestrigen Berg, der uns den Weg nach Westen gezeigt hat doch schon recht nahe. Da kamen mir so die Gedanken, ob aus diesem hohen, felsigen Berg auch Bäche hervorströmen? Und welche Geheimnisse mag der Berg so in sich bergen, und mit den kleinen Bächen ans Tageslicht fördern? Ist es Gold, sind es Glaskugeln oder nur glatte, billige Kieselsteine? Heute kamen wir nicht mehr bis an den Felsen. Wir mochten noch so eine knappe Stunde gefahren sein, da kamen wir wieder auf eine geräumige Lichtung, durch die auch ein glasklares Bächlein floss. Didilind schaute mich an und sagte: „Eberhard, wir haben noch eine große Portion vom gestrigen Bullen, der noch gegrillt werden will. Und da drüben, unweit des Waldesrands, da hinten, unweit des Bächleins, das wäre doch das richtige Plätzchen zum Grillen und zum Nächtigen!“ Nachdem wir unsern Nachtplatz erreicht haben, bekamen die zwei Zugpferde erstmals ihre Haferbelohnung für das Ziehen des Wagens. Dann durften alle Pferde zusammen für ihr leibliches Wohl sorgen; Wasser, aber auch das Gras war für diese Jahreszeit noch, oder doch schon reichlich vorhanden. Ich sorgte zunächst für das nötige Material zum Feuer machen und half dann Didilind das noch rohe, aber schon gesalzene Fleisch vom Wagen zu holen, das wir dann gemeinsam auf den Grillspieß pflanzten und überm Feuer in die Halterung brachten. Didilind spielte zunächst die Dreherin, und ich holte schon mal zwei Eimer Wasser aus dem nahen Bach. Dann löste ich sie beim Drehen ab und sie brachte die gute restliche Nudelsuppe im Kochtopf vom Wagen und stellte den Topf am Rand ins Feuer. Die Suppe heute Abend, hat weder gestern noch vorgestern so gut geschmeckt wie jetzt; vielleicht hat sie heute so einmalig gut geschmeckt, weil sie schon wieder zu Ende geht. Aber wie ich Didilind mittlerweile kenne, wird sie bestimmt bald, wenn erst mal die Grillerei vorbei ist, wieder eine gute Nudelsuppe kochen. Dann goss sie wie immer Wasser in den Topf, und stellte ihn ins Feuer. Im warmen Wasser wusch sie nicht nur den Topf, in dem die Nudelsuppe warm gemacht wurde, sondern auch unsere Suppenteller und die Löffel. Und zu Didilind sagte ich fast scherzhaft: „Schade, dass sich der Fleischspieß nicht alleine dreht! Wie gerne hätte ich wieder bei dir den Abtrockner gespielt!“ Didilind, schlagfertig wie sie war, meinte nur: „Alles klar, dafür darfst du morgen nicht nur den Abtrockner spielen, sondern auch den ‚Auf- oder Abwascher’ spielen!“ Und ich war auch nicht um eine Antwort verlegen und fragte: „Wann morgen, früh oder Mittag?“ „Nee, nee, für morgen früh und morgen Mittag haben wir noch Brot, da gibt es nicht allzu viel zum Abwaschen! Wenn schon, dann aber auch denn schon! Ich schlage den anfallenden Abwasch von morgen Abend vor! Und wenn du ganz lieb bist, dann helfe ich dir dabei ein kleines Bisschen.“ Ich war natürlich ganz neugierig und fragte sie: „Didilind, wie sieht dein kleines bisschen Hilfe morgen, wenn ich auch ganz lieb bin, wieder aus, denn ich bin ja in gewisser Beziehung schon recht vergesslich!“ Sie lachte nur und sagte schmunzelnd: „Lass dich überraschen!“ Ich habe sie dann nicht weiter beachten können, denn sie verschwand im Wagen und ich begann wieder an alles Mögliche zu denken, nur nicht daran, dass Didilind bald wieder eine gute Suppe für morgen kochen wird, denn es dauerte gar nicht lange und sie kam mit dem Suppentopf vom Wagen und darin hatte sie ein schönes, gut durchwachsenes gegrilltes Stück Fleisch von der Brust des Urbullen. Sie goss dann das restliche Wasser aus den Eimern über das Fleisch im Suppentopf, gab bisschen Salz dazu und stellte den Topf ins Feuer. Dann fragte sie mich, ob ich nicht noch mal zwei Eimer Wasser holen wollte, denn in den Suppentopf geht bestimmt noch etwas hinein. Während ich um das Wasser ging, übernahm sie das Drehen des Fleischspießes. Als ich mit dem Wasser zurückkam, löste ich sie wieder beim Drehen ab. Sie schüttete dann noch das nötige Wasser in den Topf, holte in meinem Esstopf die Bober vom Wagen und gab sie auch in den schon kochende Sud hinzu; rührte alles paar Mal um und holte noch einmal im Esstopf Nudeln vom Wagen, die sie vorerst noch nicht in die Suppe schüttete, sondern wartete, bis das Fleisch in der Suppe zum Zerschneiden weich war. Ich hatte ja jetzt beim Drehen recht viel Zeit ihr Schaffen zu beobachten und musste ihm dem Himmel unwillkürlich dank sagen, dass er mich Didilind hat damals finden lassen. Auch musste ich an die Worte denken, die der Missionar damals bei uns oben in der Almhütte gesagt hat: „Glücklich der Mann, der sie als Frau heimführen darf!“ Und jetzt war ich wieder mit meinen Gedanken bei meinem Chef da droben, obwohl noch keine Lampen am blauen Himmelszelt brannten, die mich beim Meditieren sonst immer beflügelten. Aber, was sehen in Gedanken meine Augen? Ich sah mich plötzlich nahe des Berges, den wir in westlicher Richtung vor uns sahen. Und zur rechten Hand, unterhalb des Fahrweges, fast wie im Tal, sah ich die Silhouette eines größeren Marktfleckens. Und in diesem Flecken sah ich viele Menschen, die ich schon mal gesehen haben musste; nur ich konnte sie beim besten Willen nicht erkennen woher ich sie kannte. „Mein Gott im Himmel, die werden doch nicht auch schon auf der Flucht sein oder sind hier vorerst gelandet!“ Weiter konnte ich das eben Geschaute nicht verfolgen, denn Didilind stand mit einem Becher der frisch gekochten heißen Bobernudelsuppe vor mir und bat mich sie zu kosten, was ich gerne tat und nur wegen ihrer großen Klasse im Geschmack, in höchsten Tönen loben konnte. Da ich den Becher sehr schnell geleert habe, obwohl ich gar keinen Hunger mehr hatte, sagte ich auch zu Didilind als ich ihr den leeren Becher dankend zurückreichte, das diese Suppe heute wieder nach mehr schmeckt und sie noch nach viel mehr riecht! Zusammenfassend kann ich nur sagen: „Sie schmeckt regelrecht nach noch!“ Didilind musste, ob meiner steifen Lobeshymne recht laut lachen und sagte danach: „Mehr kann ich dir heute Abend nicht mehr geben, denn wenn du so weiter futterst, und dich weiter so wenig bewegst, passt dir bald dein Brustpanzer mehr! Vergiss nicht, er war es, der dir das Leben schon einige Male gerettet hat!“ Nachdem das letzte Fleisch vom gestrigen Ur fertig gegrillt und auf dem Wagen in der luftdichten Fleischkiste verstaut war, gingen wir noch mal gemeinsam zum Bach. Ich nahm schon mal den leeren Wassereimer mit und alle acht Pferde folgten uns, um ihren Durst für die kommende Nacht zu stillen. Wir beide gingen gemeinsam, unsere Händchen haltend, aber wortlos am Ufer entlang und beobachten so gut es noch ging das Flussbett, konnten aber nichts Glänzendes im Wasser erkennen, egal ob goldene Eier oder glitzernde Glaskugeln. Als wir unsern Wagen nicht mehr sahen, kehrten wir zurück und Didilind sagte: „Es sieht ja fast so aus, als hätte uns das Goldsucherglück verlassen. Ich versuchte Didilind auf morgen Früh, wenn die Sonne wieder scheint, zu vertrösten. Und dann erzählte ich ihr, als wir händchenhaltend zum Wagen zurückgingen, meine Gedanken mit dem Marktflecken, der rechts unterhalb des großen Felsen liegt, und uns daran erinnern soll, wo es nach Westen geht, die mich vorhin so einfach überkamen. „Und da auf dem Marktgeschehen sah ich plötzlich sehr viele Menschen, die ich schon einmal gesehen haben muss, aber nicht erkennen konnte! Welche Überraschung wartet da wieder auf uns?“ Didilind hörte ganz ruhig zu. Schwieg noch als ich mit meiner Erzählung schon fertig war und sagte dann: „Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir morgen einen Sonnabend und an den Sonnabenden ist ja in den größeren Flecken auch immer ein Marktag. Vielleicht hast du auch diesmal wieder Recht und morgen finden wir das, was du heute in Gedanken hast schon sehen dürfen? Und nicht vergessen, unser Brotvorrat ist unwiederbringlich alle, alle! Butter ist noch ein kleines Stückchen da!“ Als wir beim Wagen ankamen, waren auch schon die Pferde da und taten so als würden sie noch weiter das junge zarte Grün abgrasen. Ich schaute noch nach den Mausefallen und siehe da, da waren tatsächlich wieder paar Mäuse gefangen, die ich, nachdem ich sie getötet habe, den Bussarden oder den Nachteulen zum Fraß hinwarf. Die Sonne war schon wieder dabei in ihrem Bett im Westen zu verschwinden, und die Pferde legten sich eins nach dem andern in unserer Nähe zum Schlafen nieder. Das hieß für mich, auch den Pferden nicht nur „Gute Nacht“ zu sagen, sondern ihnen auch heute wieder die Tätschel-, Streichel- und Krauleinheiten zu verabreichen und jedem den „Gutenachtspruch“ ein Auge und ein Nasenloch ein kleines Bisschen offen zu halten und bei Gefahr uns sofort zu warnen. Angefangen habe ich wie immer in der letzten Zeit bei der schon gut sichtbar tragenden Stute und aufgehört bei Odin. Didilind hat inzwischen an Thors Rücken unsere Schlafstatt zurechtgemacht. Als wir dann beide wieder an Thors Rücken händchenhaltend unter der warmen Plane auf den Bärenfellen saßen, haben wir wie immer unserm Chef da oben für all das gedankt was wir heute so tun durften und ihn gebeten uns auch heute Nacht seine Gegenwart spüren zu lassen und wieder bei uns zu sein. Zum Schluss beteten wir beide gemeinsam das Gebet des Herrn. Danach mussten wir beide bald eingeschlafen sein. Wie lange wir geschlafen haben kann keiner von uns sagen, denn Uhren gab es damals noch nicht und an dem Stand der Sterne konnte ich damals auch noch nicht die Nachtzeit erkennen. Unsere Pferde, eins nach dem andern versuchte sich durch leises Prusten bemerkbar zu machen, wodurch ich munter wurde. Doch zu nächst konnte ich, obwohl wir Vollmond hatten noch nichts erkennen. Meine innere Stimme sagte mir: „Schau ganz langsam nach links!“ Und was mussten da meine Augen sehen, es war eine ganze, recht große Wildschweinfamilie. Der Keiler, der alle anderen überragte, die bisschen kleinere Bache und zahlreiche Frischlinge, die allesamt in unsere Richtung mit erhobener Nase die Gegend sicherten. Was nun? Viel bewegen konnte ich mich nicht, denn der Keiler und die Bache wären sofort auf uns gestürmt, um ihre Frischlinge zu verteidigen. Da fand ich, rechts von mir einen kleinen Holzscheit liegen, das ich, ohne den Oberkörper zu bewegen zu fassen bekam und warf es ohne viel Aufhebens über meinen Kopf in ihre Richtung. Was dann passierte war eingeübte Automatik: „Bogen fassen, Pfeil aus dem Köcher, Pfeil im Bogen spannen und auf den, von mir aus gesehenen nach links stürmenden Keiler abzuschießen. Der Pfeil traf den Keiler in die mir zeigende linke Brust, genau in sein Herz. Sein lauter Todesschrei hat die Bache so erschreckt, dass sie für ihre Bachen den Rückzug laut grunzte. Nachdem Bache und Frischlinge weg waren, wagte ich aufzustehen und mit meinem Ger in der Hand zum Keiler zu gehen. Didilind, die durch meine Bewegungen munter geworden ist, begleitete mich. Beim Keiler angekommen, stellten wir uns sicherheitshalber hinter seine Genickpartie und ich stach mit der Gerspitze paar Mal leicht in sein Genick. Er gab keinen grunzenden oder schmerzhaften Laut mehr von sich. Ich bat Didilind, den vor uns liegenden Keiler mal an dem Hinterbein zu ziehen, während ich für alle Fälle ihn mit meinem Ger in Schach halten werde. Didilind bückte sich und zog so kräftig, dass er regelrecht, fast einen ganzen Meter zurück rutschte. Dabei gab er kein Lebens-zeichen mehr. Dann versuchten wir gemeinsam den gut drei Zentner schweren Keiler in unsere Schlafnähe zu ziehen. Mit vereinten Kräften haben wir den Keiler geöffnet und alle Innereien heraus herausgeholt. Von den ganzen Innereien haben wir wieder nur die Leber, das Herz und die Nieren genommen. Didilind machte aus der Leber wieder dieses gute Lebermus. Die andern Innereien haben wir, ein ganzes Stück weit weg von unserer Schlafstelle an den Waldrand getragen. Dann setzten wir unsere Nachtruhe fort. Frühmorgens hat uns die Sonne wieder geweckt. Nachdem wir beide aufstanden, erhoben sich auch unsere Pferde, denn auch sie haben heute Nacht ihre Nachtruhe bei dem überraschenden und nicht eingeplanten Wildschweindebakel unterbrochen und unserem Tun zugeschaut. Zunächst bedankte ich mich bei ihnen für ihr aufmerksames Schlafen und jedes Pferd bekam zusätzlich eine Extraportion Streichel-, Tätschel- und Krauleinheiten, heute noch mit einer kleinen Zugabe. Danach begannen sie mit ihrem noch immer zarten Grünfutterfrühstück und wir versuchten unsern Keiler von heute Nacht ihm das Fell abzuziehen. Danach holte ich Wasser aus dem nahen Bächlein. Didilind hat derweil das Fell des Keilers in die Sonne zum Abtrocknen gelegt. Als ich mit dem Wasser zurückkam, haben wir beide den Wagen an den nackig da liegenden Keiler geschoben und ihn mit unserem Kleinkran in die Höhe gehoben. Dann zerlegte ich ihn in grillgerechte Portionen, die Didilind in unserer kleinen Waschwanne wusch und vorerst im Grase zum Abtrocknen liegen ließ. Nachdem der Keiler zerlegt und gewaschen war, verpackten wir die Fleischstücke auf dem Wagen in einem Linnentuch, während der gegrillte Urbulle in der Fleischvorratskiste verschwand. Und wir gingen an den Bach, um uns gesellschaftsfähig für einen eventuellen Marktbesuch zu machen. Dabei sah ich wieder etwas Glänzendes im Wasser. Für mich hieß das, Schuhe und Socken aus, die Hosenbeine hochgekrempelt und hinein ins noch sehr kalte und nasse Wasser. Und tatsächlich, dieses glänzende Etwas war tatsächlich wieder ein goldenes Ei, etwa von der Größe der „B-Klasse.“ Ich ging noch einige Meter flussaufwärts und dann flussabwärts. Aber ich fand nichts Wertvolles mehr. Und ich dachte so für mich leise: „Auch das eine ist besser als gar keines!“ Als ich dann mit den Socken und den Schuhen in der Hand zurückkam, ahnte Didilind, die mittlerweile nicht nur Feuer gemacht, sondern auch schon die Suppe aufgewärmt hat, dass ich wieder im Wasser irgendwelchen Phantomen nachgejagt habe. Umso mehr staunte sie, als ich ihr meinen heutigen, noch nassen, aber in der Sonne schon glänzenden Fund stolz zeigte. „Mehr schien heute nicht drinnen gewesen zu sein“, sagte ich ihr, „obwohl ich einige Meter im Wasser aufwärts und abwärts gegangen bin. Trotzdem danke ich dir, mein guter Chef da droben im blauen Himmelszelt, dass du uns wieder hast so etwas finden lassen.“ Dann besprachen wir kurz heute unsern Tagesablauf und ich erzählte Didilind was mir gestern meine innere Stimme sagte und auch hat schauen lassen. Wenn das zutreffen sollte und wir einen Wochenmarkt finden, dann planen wir für den frühen Abend nur den Grillabend. „Dafür benötigen wir schon mal gute vier Stunden!“ Dann spannte Didilind die zwei Leibwächter Pferde ein und mischte am Wagen bisschen Heu mit zwei Händen Hafer, zwei Portionen zurecht, die ich dann in die Futtersäcke schüttete und den zwei heutigen Zugpferden vor unserer Abfahrt als Sonderration gab. Dann band ich die andern sechs Pferde hinten am Wagen fest und als die Futtersäcke leergefuttert waren begannen wir unsere Weiterfahrt. Mein erster Blick galt einem relativ freistehenden Baum, der mir verriet, wo es nach Westen geht. Der zweite Blick sagte mir, dass irgendwelche Viecher noch heute Nacht das Gedärm des Keilers gefuttert haben. Wir mochten vielleicht so knapp zwei Sunden gefahren sein, da stand er wieder, scheinbar greifbar nahe vor uns, der große Felsen. So wie wir ihn jetzt sehen, könnte man fast meinen, dass wäre ein erloschener Vulkankegel. Aber die zackigen Felswände sprachen gegen meine Annahme. Nach einer guten halben Stunde standen wir vor dem Felsen, der ziemlich reihum steil in den Himmel hoch ragte. Unser Fahrweg führte rechts am Felsen vorbei. Etwa in der Mitte des Felsen bog nach rechts ein scheinbar wenig befahrener Feldweg ab. Bevor wir abbiegen konnten hielt ich an und schaute recht fragend Didilind an. Sie zuckte nur ihre Schultern und sagte dann: „Versuchen wir es doch einmal, denn bisher hattest du ja immer Recht mit deiner inneren Stimme! Und vielleicht wissen wir nach der nächsten Wegkrümmung da vorne schon mehr!“ Ich konnte ihr nur zustimmend zu nicken und rief laut „Wiejo, wiejo!“ Die Pferde setzten ihren Weg fort, jetzt rechts ab und immer ganz leicht bergab. Hinter der nächsten Krümmung konnten wir tatsächlich die Silhouette eines Marktfleckens sehen. Nach einer knappen Stunde waren wir schon auf dem Markt. Bevor wir unsere Pferde und das Gefährt am Parkplatz abgaben fragte ich Didilind, was wir heute hier am Platz kaufen wollen, denn wenn es nur Brot und Butter ist, da langen unsere Rucksäcke. Wenn es aber noch etwas Anderes ist, dann müssten wir uns hier wieder, gleich beim Pferdeparkplatzwächter für unseren Einkauf eine Marktkarre ausleihen. Didilind meinte, dass es sicher nicht verkehrt ist, wenn wir für alle Fälle lieber eine Marktkarre gleich mitnehmen! Mit dem Pferdeparkplatzwächter einigten wir uns, dass er den Pferden, jedem einen Futtersack um hängt, dann er ihnen auch Wasser gibt, ich einen Marktkarren mit nehme und wir dann alles bezahlen, bevor wir weiterfahren. Er hatte soviel Vertrauen zu mir und nickte zustimmend. Dann marschierten wir hinein in das manchmal doch recht laute Marktgeschehen. Ich zog den leeren Marktkarren noch hinter mir her, was viel leichter ging als ihn zu schieben, denn noch war ja nichts im Karren, auf das man aufpassen muss, dass es unterwegs nicht verloren gehen möge. Als erstes kamen wir beim Bäcker vorbei. Didilind nahm gleich drei große runde Brotlaibe mit. Der Brothändler schickte uns zum Butterstand. Didilind nahm hier gleich zwei Klumpen Butter mit. Leise habe ich Didilind gefragt wie es bei ihr mit Salz aussieht. Und sie sagte, dass sie einen kleineren Salzhut für alle Fälle mitnehmen kann. Doch dann kamen wir beim Stoffhändlerstand vorbei. Und da meinte Didilind, dass wir vielleicht noch zwei größere Linnentücher, wie wir sie zum Fleisch ein packen verwenden, kaufen könnten. Gesagt getan. Beim Goldhändler tauschte ich nach schon bekannter Manier mein heute gefundenes Goldei gegen Flocken um, die Didilind in ihrem Lederbeutel, für alle Fälle wieder verschwinden ließ.
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