Quer nach Westen durh das heutige
Südpolen
Die nächsten sechs Tage verliefen wieder völlig normal. Meine morgendlichen Spaziergänge durch die Gebirgsbäche verliefen alle, ohne etwas Wertvolles zu finden, ausgenommen das frische klare und wohlschmeckende Wasser, das uns immer wieder früh morgens belebte. Die Normannen haben wir wieder ganz und gar aus den Augen verloren. In den nächsten Tagen haben wir drei breitere Gebirgsbäche durchquert, die nicht zu tief waren, dafür waren sie aber sehr schnell fließend. Ich bin jeweils, um die Tiefe der Flüsse festzustellen schon mal bar Fuß hin und wieder zurückgegangen. Das Wasser reichte mir jeweils bis an die Knie. Vielleicht waren diese Durchgänge durch das Wasser Furten, die auch von anderen Reisenden benutzt wurden. Didilind saß beim Durchqueren der drei Flüsse auf dem Wagen, während ich zur Beruhigung der beiden Zugpferde das linke am Halfter hielt und ihnen gut zuredete. Auch die hinteren sechs Pferde machten beim durchschreiten der Flüsse keine größeren Schwierigkeiten. Beim durchqueren des dritten Flusses wurde ich wieder fündig. Da ja angeblich alle guten Dinge drei sein sollen, so fand ich wieder drei Hühnereigroße Goldgebilde der Güteklasse A, die ich vorerst in meine Wamstasche verstaute; worüber nicht nur ich mich freute, sondern auch Didilind. Didilind, als sie hörte, dass ich hier beim Durchqueren drei goldene Eier gefunden habe, hat sie, so schnell sie konnte ihre Schuhe ausgezogen, die Hosenbeine hochgekrempelt und nichts wie auch hinein in den Fluss, um ihn kreuz und quer zu durchwaten. Und man kann wirklich nur staunen, auch sie fand noch ein goldenes Hühnerei, das eigentlich bisschen größer war als die meinen. Aber ob größer oder kleiner, mich ärgert das ganz bestimmt nicht, denn wir haben ja eine gemeinsame Kasse und die eigentliche Sachwalterin unserer Schätze ist sowieso, wer kann es nur sein, Didilind, die all unsere Schätze zwischen den Textilien in den luftdichten Holzkisten auf dem Wagen aufbewahrt.
Wenn mich nicht alles täuscht, sind die Berge zu unserer Linken nicht mehr so hoch und auch nicht mehr so felsig, wie noch vor einigen Tagen weiter hinter uns im Osten. Aber auch die Täler zu unseren Rechten scheinen gar nicht mehr so tief unter uns zu liegen. Sollte das heißen, das wir die West Karpaten langsam hinter uns lassen und wir uns bald einem mir bis dahin total unbekanntem Bergland nähern, dessen Geheimnisse, die goldenen oder auch die blutigen wir noch gar nicht kennen; auch nicht vom bloßen Hören-sagen. Eines Nachmittags kamen wir an einen breiten und ziemlich flott dahinfließenden Fluss, mit dem wir nichts anfangen konnten. Sollte das schon etwa der große Fluss, die Weichsel sein? Das Wort Weichsel hatte ich schon paar Mal von Kaufleuten gehört, die in unserm Dorf waren und meinten, dass das ein sehr großer und langer Fluss ist, der hier irgendwo entspringen muss, oder seinen Anfang nimmt und weit hinten, im hohen Norden in einem Meer sich verliert. An seiner Mündung ins Meer soll ein großer Ort liegen, in dem sehr viele Menschen wohnen sollen. Auf diesem Fluss sollen sogar nach ihren Aussagen große Handelsschiffe fahren, die die schönsten Waren hoch aus dem Norden, wo einst unsere Vorfahren lebten, zu uns in den Süden gebracht haben und umgekehrt. Dann, wenn das Wasser für die Schiffe nicht mehr tief genug war, wurde die Ladung der Schiffe, die Waren, die sie geladen hatten, auf die Pferdewagen umgeladen und in die menschlichen Niederlassungen gebracht, auch zu uns und feilgeboten oder gegen andere Sachen, die bei uns üblich waren, und hoch im Norden von den Menschen da immer wieder begehrt wurden, eingetauscht. Aber von den Schiffen war hier, wo wir gerade stehen, weit und breit nichts zu sehen. Schade! Sicher ist es hier nur noch so tief, dass auch wir hier wieder mit unserm Wagen durchfahren werden können, ohne dass unsere wenigen Waren, die wir auf dem Wagen geladen haben, nass oder unbrauchbar werden.
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