Christiane Uts
Schicht im Schacht
Mord in Biberlingen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
I. FREITAG, 5. JULI I. FREITAG, 5. JULI
II. MONTAG, 8. JULI II. MONTAG, 8. JULI
III. DIENSTAG, 9. JULI III. DIENSTAG, 9. JULI
IV. MITTWOCH, 10. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
V. DONNERSTAG, 11. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
VI. FREITAG, 12. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
VII. SAMSTAG, 13. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
VIII. SONNTAG – 14. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
IX. MONTAG, 15. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
X. DIENSTAG, 16. JULI Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
XI. SHOWDOWN Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
XII. DANKSAGUNG Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
XIII. ANHANG Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum neobooks Christiane Uts Schicht im Schacht Mord in Biberlingen Dieses ebook wurde erstellt bei
„Herr Markus Tiedemann, gebucht auf die Maschine ...“.
Markus war wieder mal spät dran. Schnellen Schrittes eilte er durch das Terminal.
„... wird gebeten, zum Gate 23 zu kommen.“
Das Gate, von dem sein Flugzeug abflog, war – ebenfalls wie immer - am Ende des Terminals, der Weg entsprechend weit und Markus gestresst. Wieder mal nichts für die Kinder dabei. Wieder mal versagte das Antitranspirant. Die linke Hand fingerte suchend in der Außentasche seines Jackets nach dem Boarding-Pass, während sich die rechte Hand um das Notebook krallte, damit es in der Hektik nicht verloren ging.
Das Bodenpersonal wartete schon ungeduldig, versuchte sich dies aber nicht anmerken zu lassen, sondern scannte zügig den Abschnitt ein und wünschte noch einen guten Flug. Durch den Rüssel ging es in die Maschine, ein bevorzugter Gangplatz war beim Einchecken leider nicht mehr frei. Der mittlere Sitzplatz war in etwa so komfortabel wie die Versuchsanordnung, in der Tiere im Namen der Forschung gefoltert werden. Der nach dem Start servierte Kaffee und das obligatorische Pappbrötchen verstärkten den Eindruck nachhaltig. Wenigstens Bonuspunkte!
Nach der Landung folgte die letzte Disziplin des Reisedekathlons: die Taxifahrt. Da mehrere Maschinen gelandet waren, und einige davon verspätet, war die Warteschlange am Taxistand entsprechend lang. Nach etwa zehn Minuten hatte Markus einen der vorderen Plätze erreicht. Abschätzend schaute er in die Reihe heranfahrender Taxen. Eine Vorgehensweise, die er sich angewöhnt hatte als er mal mit einer alten Schrottkiste auf halber Strecke liegen geblieben war und der Taxifahrer einen Kollegen rufen musste. Da das Beförderungsentgeld fahrzeugunabhängig war, wollte Markus in einem ordentlichen Taxi fahren, möglichst in einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse oder besser. Bei anderen Kutschen ließ er gern jemand anderen in der Warteschlange den Vortritt.
Das Fahrzeug, welches vor ihm zum Stehen kam, war ein relativ neuer E-Klasse Mercedes. Markus schwang sich auf die Rückbank, nannte als Fahrziel Biberlingen-Blumental und erkannte erst dann, dass es sich diesmal um eine Fahrerin handelte, was selten war. Die späte Stunde, es war bereits zwanzig Uhr, animierte ihn nicht mehr zur Konversation. Aus Höflichkeit erkundigte er sich dennoch danach, ob denn viel los sei, was zu einem Monolog der Taxifahrerin führte, der bis in den Rosenweg der dreißig Kilometer entfernten Stadt Biberlingen reichte.
Sie sprach von den Spritpreisen, die zur Zeit völlig inakzeptabel seien und von Wartezeiten am Flughafen und dass Biberlingen natürlich eine gute Fuhre sei, während sie in der vergangenen Woche nach einer Stunde Wartezeit den Fahrgast nur ins Airport-Hotel bringen durfte. Und überhaupt Biberlingen. Wenn dort erstmal der Flughafen ausgebaut sei, könne man quasi zwischen den Flughäfen pendeln und den Umsatz wie in einer Zwickmühle in schwindelerregende Höhen steigern. Außerdem hätte sie letztens erst den Dings, den Chef der Baufirma gefahren. Der hätte ihm erzählt, dass es bereits Planungen zu einem Outlet-Park gäbe. In Biberlingen gehe was. Gute Location.
Markus Tiedemann hörte nur am Rande zu, ließ noch das Meeting in Zürich in seinem Geiste vorbeiziehen. Ging es doch um einen großen Kunden, der die Agentur, in der Markus Team-Leiter im Bereich Web-Entwicklung war, für ein Promotion-Projekt engagieren wollte. Gegen zwanzig Uhr fünfundvierzig war Markus nach einem langen Tag endlich zuhause angekommen.
Markus öffnete die Haustür und sondierte mit einem mittellauten, langgezogenen „Hallo“ die Lage. Nach geraumer Zeit, gerade so als ob bei dieser Kommunikation die Laufzeit zwischen Erde und Sonne eine Rolle spielte, erhielt er zunächst eine „Hallo“- Rückantwort von seiner Tochter Svenja und etwas später von seinem Sohn Fabian. Beide verweilten offenbar in ihren Zimmern im Dachgeschoss.
„Ist Mama gar nicht zuhause?“ rief Markus nach oben, und erhielt diesmal postwendend von Svenja die leicht genervte Antwort „BBP – wie jeden Freitag“. Er schmiss die Sachen in die Ecke und nahm sich erst einmal ein Bier aus dem Kühlschrank: Mann trinkt auf Dienstreisen zu wenig.
Katharina Tiedemann war eine sportlich-adrette Mittvierzigerin. Ein- bis zweimal pro Woche ging sie mit ihrer besten Freundin Caroline Staben zum Bauch-Beine-Po – Training, welches von der Volkshochschule Biberlingen Montags, Dienstags und Freitags angeboten wurde.
Caroline war 38, gertenschlank und gut aussehend.
„Oh mein Gott, heute tut mir alles weh!“, sagte Katharina zu Caro, während sie unter der heißen Dusche stand und sich das Wasser zur Entspannung den Rücken hinunter laufen ließ.
„Na ja“, antwortete Caro mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, „du bist eben ein paar Jahre älter als ich!“
Beide mussten lachen, beendeten dann das Duschen, trockneten sich ab und verhüllten die knackige Figur mit den neuesten Kreationen aus der Biberlinger Fashion-Meile.
Entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten gingen sie diesmal nicht mehr in die nahe gelegene Sport-Bar, da Caros Schwiegermutter sich noch für den Abend angekündigt hatte.
Fabian Tiedemann hatte in diesem Sommer sein Abitur bestanden, in der Schule bereits Tabula Rasa gemacht und das Zeugnis in der Hand. Er war ein guter Schüler. Für die sofortige Aufnahme des gewünschten Medizinstudiums fehlte aber leider eine kleinere Nachkommastelle. So war er vor einigen Wochen noch auf der Suche nach einer sinnvollen, Punkte bringenden und Sozialengagement zeigenden Beschäftigung.
Schafe scheren in Neuseeland konnte er sich nicht so richtig vorstellen, wenngleich ihn das Land durchaus interessiert hätte.
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