Nori Schacht
Hellblau
In der Zwischenwelt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
1 1 Hellblau Mein Name war Nelson...ich habe gewartet... Ich wollte nicht schlafen gehen. Denn ich hatte Angst davor aufzuwachen. Ich weiß nicht, wie lange ich bis zu diesem Zeitpunkt schon wach war. Waren es achtundvierzig – oder waren es zweiundsiebzig Stunden? Doch am Ende war das dann auch egal. Auf der großen Couch im Wohnzimmer, lagen überall die Klamotten verteilt. Vollgekritzeltes Papier, Dosen, Flaschen, Essensverpackungen, alte Zigarettenstummel und, und, und... Die Wochen alten Tiefkühlgerichte, die vereinzelt eine dunkelblaue Flechte am Deckelrand bildeten, lagen am Boden. Ich hatte mein kleines Holzhäuschen von innen völlig verwüstet. Von dem aus Kirschholz gefertigten Deckenbalken, im Wohnzimmer, baumelte mir das Seil entgegen. Meine Füße schwangen hin und her. Eine der Fersen berührte dabei die Beine des Stuhls, welchen ich vorher noch unter mir wegkickte. Als ich zu mir aufblickte und meinen toten Körper dort hängen sah, bemerkte ich im großen Fenster meine Rückseite. Also ging ich langsam, um mein lebloses Ich herum. Im Hintergrund fiel ein hellblauer Schimmer von draußen herein. Mir fiel auf das ich mich noch nie, noch nicht einmal durch einen Spiegel, aus solch einer Perspektive heraus betrachten konnte. Ich wirkte größer als ich dachte. Stolze Ein Meter vierundsiebzig und etwas zu dünn, bemerkte ich. Doch das war jetzt auch nicht mehr wichtig. Ohne einen Spiegel schien es, als sei mein Gesicht ein völlig anderes gewesen. Bevor ich den Stuhl unter mir weg – kippen ließ, liefen mir anscheinend Tränen über meine Wangen. Diese Tränen waren noch nicht getrocknet. Und tropften von meinem Kinn auf den Boden auf den Wohnzimmerteppich.
2 2 Ich wusste absolut nicht, warum ich das tat? Es musste einen logischen Grund dafür gegeben haben. Ich legte mir nicht einfach so eine Schlinge um den Hals. Das würde verdammt nochmal keinen Sinn ergeben. Doch ich konnte mich an den Grund nicht erinnern. Es war, als hätte ich mir in diesem Augenblick selbst in die Augen gesehen. Mein Kopf schien so etwas wie einen Neustart vorzunehmen. Es fühlte sich wie eine unsichtbare Kraft an. Eine Kraft, welche nach und nach, alle meine negativen Gedanken löschte. Während ich auf meinen langsam immer farbloser werdenden Körper starrte, fühlte ich mich ironischerweise gut dabei. Irgendwas schwärzte Teile meiner Erinnerungen aus. Zeiten, Momente und Situationen, die ich so wieso vergessen wollte die aber nie richtig verschwanden, waren auf einmal alle weg. Wie als hätte ich sie nie erlebt. Als hätte ich dabei nie auch nur eine Emotion verspürt. Als hätten manche Dinge nie existiert. Ich erinnerte mich an die Namen. Und ich konnte ihnen auch Gesichter zuordnen. Aber ich spürte, dass einige Ereignisse fehlten. Ich dachte an Jacqueline und an unsere wundervolle Tochter Laura, die gerade vier Monate alt geworden war. Ich musste an meine Mutter denken. An meine Schwester und an meine kleine Nichte. Ich grinste und dachte dabei an meinen Opa, der mich schließlich doch noch überlebte. >> Was zum... << Dann hörte ich auf einmal einen dumpfen Schlag aus dem Keller. Und plötzlich wurde es dunkel um mich herum.
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8 Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
9 Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
10 Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Der Schluss Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum neobooks Nori Schacht Hellblau In der Zwischenwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Hellblau
Mein Name war Nelson...ich habe gewartet...
Ich wollte nicht schlafen gehen. Denn ich hatte Angst davor aufzuwachen.
Ich weiß nicht, wie lange ich bis zu diesem Zeitpunkt schon wach war.
Waren es achtundvierzig – oder waren es zweiundsiebzig Stunden?
Doch am Ende war das dann auch egal.
Auf der großen Couch im Wohnzimmer, lagen überall die Klamotten verteilt. Vollgekritzeltes Papier, Dosen, Flaschen, Essensverpackungen, alte Zigarettenstummel und, und, und...
Die Wochen alten Tiefkühlgerichte, die vereinzelt eine dunkelblaue Flechte am Deckelrand bildeten, lagen am Boden.
Ich hatte mein kleines Holzhäuschen von innen völlig verwüstet.
Von dem aus Kirschholz gefertigten Deckenbalken, im Wohnzimmer, baumelte mir das Seil entgegen.
Meine Füße schwangen hin und her.
Eine der Fersen berührte dabei die Beine des Stuhls, welchen ich vorher noch unter mir wegkickte.
Als ich zu mir aufblickte und meinen toten Körper dort hängen sah, bemerkte ich im großen Fenster meine Rückseite. Also ging ich langsam, um mein lebloses Ich herum.
Im Hintergrund fiel ein hellblauer Schimmer von draußen herein.
Mir fiel auf das ich mich noch nie, noch nicht einmal durch einen Spiegel, aus solch einer Perspektive heraus betrachten konnte. Ich wirkte größer als ich dachte. Stolze Ein Meter vierundsiebzig und etwas zu dünn, bemerkte ich. Doch das war jetzt auch nicht mehr wichtig. Ohne einen Spiegel schien es, als sei mein Gesicht ein völlig anderes gewesen.
Bevor ich den Stuhl unter mir weg – kippen ließ, liefen mir anscheinend Tränen über meine Wangen. Diese Tränen waren noch nicht getrocknet.
Und tropften von meinem Kinn auf den Boden auf den Wohnzimmerteppich.
Ich wusste absolut nicht, warum ich das tat?
Es musste einen logischen Grund dafür gegeben haben.
Ich legte mir nicht einfach so eine Schlinge um den Hals.
Das würde verdammt nochmal keinen Sinn ergeben. Doch ich konnte mich an den Grund nicht erinnern.
Es war, als hätte ich mir in diesem Augenblick selbst in die Augen gesehen.
Mein Kopf schien so etwas wie einen Neustart vorzunehmen. Es fühlte sich wie eine unsichtbare Kraft an. Eine Kraft, welche nach und nach, alle meine negativen Gedanken löschte. Während ich auf meinen langsam immer farbloser werdenden Körper starrte, fühlte ich mich ironischerweise gut dabei.
Irgendwas schwärzte Teile meiner Erinnerungen aus.
Zeiten, Momente und Situationen, die ich so wieso vergessen wollte die aber nie richtig verschwanden, waren auf einmal alle weg. Wie als hätte ich sie nie erlebt. Als hätte ich dabei nie auch nur eine Emotion verspürt. Als hätten manche Dinge nie existiert.
Ich erinnerte mich an die Namen. Und ich konnte ihnen auch Gesichter zuordnen. Aber ich spürte, dass einige Ereignisse fehlten. Ich dachte an Jacqueline und an unsere wundervolle Tochter Laura, die gerade vier Monate alt geworden war. Ich musste an meine Mutter denken. An meine Schwester und an meine kleine Nichte. Ich grinste und dachte dabei an meinen Opa, der mich schließlich doch noch überlebte.
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