„Okay – und meine Wenigkeit, der Supertelepath Alec-Bob, kümmert sich ab sofort um das Gelaber dieser Dreckskerle untereinander, damit wir soviel wie nur irgend möglich über ihre Organisation sowie über ihre Kumpane auf TERRA in Erfahrung bringen. Ein bisschen was über diese nationalistischen Banditen wissen wir ja schon.“
„Korrekt, Fähnrich MacLeod. Du spielst anscheinend auf die versuchte Flugzeugentführung 14von vor gut vier Jahren an, hinter der diese damals noch völlig unbekannte TERRA-First Organisation gesteckt haben soll. Ich habe das damals ja aus erster Hand mitbekommen und überlege gerade, ob dieser Wissenschaftler Dr. Jerome Jackson mit dem damals von uns gefassten Hank Jackson verwandt ist?“
„Das kriege ich raus. Dieser Doktor ist so voller spürbarem Hass auf unsere Weltregierung, da muss ich wahrscheinlich nur mal beiläufig einwerfen, was seine Kinder von ihm und seinem anarchistischen Handeln denken. Auf diese Weise bekommen wir dann schon heraus, ob da eine verwandtschaftliche Verbindung besteht.
Übrigens weiß ich bereits, dass er früher bei der ehemaligen NASA 15angestellt war, ehe er sich selbständig gemacht und nach der Pleite seiner Beratungsfirma auf der Werft von Tante Anuk-Thor in Nevada angeheuert hat.“
„Das ist eine gute Überlegung, Alec – und zugleich eine Zusatzinformation, die unsere Terranische Abwehr noch nicht hat. Möglicherweise sieht sich dieser Mistkerl sogar in der Nachfolge seines früheren Kollegen Leonard Tobias Antic, der ja bei dem besagten Transmitterunfall 16als menschliche Hälfte in diesem Supermutanten VOLTAN aufgegangen ist.
Mein Gott – auch wenn er diesen elenden Schweinehund eigentlich nicht persönlich gekannt haben kann, wäre es dennoch denkbar, dass er während seiner NASA-Tätigkeit auf dessen wissenschaftliche Aufzeichnungen oder sonstige hetzerische Hinterlassenschaften gestoßen ist.
Und sofern ich nicht völlig falsch liege, ist er in Leonards Unterlagen auf die geographische Lage des seinerzeit von diesem Drecksack zur Flucht benutzten lemurischen Großtransmitters in dessen ehemaliger Heimat Bosnien gestoßen. Das würde auch erklären, auf welchen Weg diese Banditen unbemerkt nach LUNA-PRIME gelangen konnten. Warum dieser Transmitterdurchgang aber weder auf TERRA noch auf LUNA bemerkt wurde, kann ich mir jedoch bislang noch nicht erklären.
Doch darüber können wir später noch ausreichend Nachforschungen anstellen, denn ... einen Moment mal – ich höre gerade, dass wir telepathisch von Bord des gerade anfliegenden mandoranischen Ringkreuzers CHROMA gerufen werden, der ja erst gestern Nachmittag mitsamt seiner Begleitflotte aus ANDROMEDA am Raumdock TERRA-ALPHA festgemacht hat.“
„Du hast recht, Maxi – ich kann die telepathischen Rufe der Mandoraner ebenfalls bereits deutlich vernehmen. General Janis und seine Botschafter Rhea und Ares sind offenbar schon ganz in unserer Nähe“, erwiderte sein Cousin Bobby, bevor er noch ergänzte:
„General Janis – das ist doch der Mandoraner, der die IT-Spezialistin Lara Bint Tabari von der MHORA-X2 deiner Mutter durch Heirat stibitzt und der danach deinen Eltern bei ihren Abenteuern in der ANDROMEDA-Galaxis geholfen hat. Die Botschafter Rhea und Ares sind dir ja anscheinend bereits von früher her bestens bekannt, so überaus enthusiastisch, wie sie dich gerade mit Grußbotschaften überschütten.“
„Soweit, so gut, Cousin – ich fang dann schon mal an und gebe meine bisher abgehörten Erkenntnisse an General Janis und seine zwei Begleiter durch. Und du achtest auf das Eintreffen meiner Mom.
Ich schätze nämlich, dass es hier schon bald ordentlich rundgehen wird. Also, sobald unsere Leute dieses Schiff entern, musst du mir helfen, den Antrieb sowie die Tarn- und Schirmfeldprojektoren der TERRA-ONE punktgenau lahmzulegen“, erwiderte Alexander-Max telepathisch an seinen Cousin.“
„Mach ich, Maxi. Tja, ich schätze mal, dass unsere JTSA-Agenten aufgrund unserer Informationen schon recht bald eine ganze Menge zu tun bekommen, sobald diese Terroristen an Bord der TERRA-ONE ausgeschaltet und unsere Fluglehrer gerettet sind.
Übrigens, die CHROMA kommt allmählich näher und sie wird nicht nur von der MHORA-X2 deiner Mom, sondern zusätzlich noch von der SOL und der ODIN verfolgt.
Ich glaube es wird daher höchste Zeit, dass ich ein bisschen an der Ortungsanlage dieses alten Kugelraumers herumfummele. Wir wollen doch nicht, dass diese Idioten zu früh bemerken, dass ihnen ein paar kampfkräftige Allianzschiffe am Hintern kleben.“
***
Unterdessen hatte auch der von der CHROMA angeführte Verband den Rand des zwischen MARS und PLUTO kreisenden Asteroidengürtels erreicht.
„Ich schlage vor, wir unterfliegen die Ringstruktur und nähern uns CERES von der anderen Seite. Der Asteroid steht ja ziemlich genau in der Mitte dieses Trümmerbands. Von dort aus nutzen wir danach am besten den Abflugkanal, den wir seinerzeit mit den Strahlgeschützen meiner alten KUNTUR nach dem Verlassen dieses Zwergplaneten bei unserem Erstflug nach LARO 5 17freigeräumt haben“, meinte Mora Kranz per kryptiertem Nahbereichsfunk an die übrigen Schiffskommandanten.
„Einverstanden, werte Fürstin. Wie mir Lara gerade mitgeteilt hat, kennst du dich in diesem Raumsektor ohnehin am besten aus. Also meine Liebe, setz dich mit deinem Explorer vorerst als Pfadfinder an die Spitze unserer Formation.“
„Du hast es gehört, Alex. Unterfliegen wir jetzt also die Reste PHAETONS. Anschließend beziehen wir vor dem Zwergplaneten Stellung und nehmen uns die terroristischen Arschlöcher von vorne vor. Ich hoffe nur, dass die alte Passage noch existiert und dass Janis Dickschiff dort ebenfalls hindurchpasst.“
„Dann kannst du den Verbrechern in ihrer geklauten Raumkugel aber nicht in den Allerwertesten treten, wie du es vorhin noch angekündigt hast“, unkte ihr Mann prompt zurück, während er bereits die notwendige Kursänderung in den Navigationsrechner eingab.
„Jaja, du alter Besserwisser – dann treten wir ihnen halt in die Eier, wo ist da schon der Unterschied?“, knurrte Mora unter dem Grinsen ihrer Brückencrew umgehend zurück.
Im gleichen Moment meldete sich Brigid-Thor von Bord der ODIN. „Leute, hört auf zu streiten. Während des Unterfliegens komme ich nämlich mit einem Raumjäger der ODIN zu euch rüber. Ich will nämlich beim Entern unseres alten Schiffs mit von der Partie sein – schließlich vertrete ich hier dessen ehemalige Eigentümer.
Außerdem habe ich Kommodore Runa-Lhun jetzt mal lange genug ihr Kommando über die ODIN gemopst, weil meine TAIFUN ja noch immer zur Überholung in unserer Werft in Nevada steht. Also seid so gut und macht eins eurer Hangartore auf, damit Nick und ich gleich bei euch einfliegen können.“
„Okay, Brigid – dann mal los mit dem Rendezvous-Manöver. Ich bin schon gespannt, ob dein werter Ehemann Nick ‘ne einwandfreie Landung auf der MHORA-X2 hinkriegt. Heckschleuse vier rechts wird für euch geöffnet.
Und sag deinem Piloten Nick, dass ich seinem Bruder Bill Carter befohlen habe, ihm den Hintern zu versohlen, falls er beim Anflug das hübsche Heck meines Explorers verbeult.“
***
Als Kommodore Brigid-Thor wenig später in Begleitung ihres Ehemanns Nick Carter noch immer leise glucksend auf der Brücke der MHORA-X2 erschien, lächelte Mora Kranz ihre beiden langjährigen Kampfgefährten sofort strahlend an.
„Supersanfte Landung, Nick. Wir haben hier in der Schiffszentrale von eurer Ankunft fast nichts gemerkt, so federleicht hast du euren schicken Zweimann-Jäger in unserem Hangar aufgesetzt.“
„Mein geliebter Gatte hat inzwischen ja auch genug Übung mit derartigen Eintauchmanövern“, grinste die Lemurerin Brigid ihre Freundin Mora sogleich ein wenig zweideutig an, während sie auf die stirnrunzelnde Kommandantin des Explorers zueilte, um sie mit den Worten: „Ich hoffe, es geht dir gut“ freundschaftlich in den Arm zu nehmen.
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