Detlef Wolf
Lara's Theme
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Titel Detlef Wolf Lara's Theme Dieses ebook wurde erstellt bei
Das Buch Das Buch Ein Lastwagen mit Plutonium ist verschwunden. Mehr zufällig als absichtlich wird der russische Junge, Mikhail Dobrin, darin verwickelt, dessen Familie, die vor mehr als vier Generationen nach Rußland ausgewandert ist, kurz vor ihrer Rückkehr nach Deutschland steht. Mikhail wird vorausgeschickt und soll in Deutschland ein Internat besuchen, bis die Familie folgt. Doch dazu kommt es nicht mehr. Sie werden ein versehentliches Opfer bei der Jagd nach dem gestohlenen Plutonium. Er bleibt in dem Internat, einsam und allein, denn niemand will mit ihm etwas zu tun haben, bis auf Lara, ein Mädchen aus seiner Klasse, das buchstäblich in ihn hineinstolpert. Ohne daß Mikhail weiß, um wen es sich handelt, nimmt sich einer der Urheber dieses dreisten Diebstahls, der als reicher Deutsch-Russe in Deutschland lebt, seiner an. Doch dann wird auch der Junge in die Affäre um das gestohlene Plutonium verwickelt und deckt nach und nach die Umstände dieses Verbrechens auf. Dabei läßt er sich auf ein gefährliches Spiel ein.
Ein Wort zuvor Ein Wort zuvor Geneigter Leser, verehrte Leserin, wie immer, ist diese Geschichte frei erfunden. Es gibt keine Zusammenhänge mit lebenden oder verstorbenen Personen. Es sollte sie zumindest nicht geben. Und wenn doch, dann ist das ein Zufall. Garantiert. Auf jeden Fall ist es nicht beabsichtigt. Wenn Sie sich also wiedererkennen, dann mögen Sie sich darüber freuen, wenn Sie in der Geschichte gut weggekommen sind oder meine Bitte um Entschuldigung annehmen, wenn Sie meinen, als ein mieser Typ dargestellt worden zu sein, der Sie in Wirklichkeit gar nicht sind. Ich kann das nämlich nicht beurteilen, ich kenne Sie ja gar nicht. Auch nicht, wenn ich Sie zufällig mit Ihrem Namen angesprochen habe. Denn auch den habe ich mir bloß ausgedacht. So ähnlich ist das mit den Örtlichkeiten. Manche gibt es tatsächlich, manche habe ich mir auch zurechtgebastelt. Und wenn das eine oder andere nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dann sehen Sie es mir bitte nach. Ich fand eben, daß es, so wie es beschrieben wurde, ganz gut zu meiner Geschichte paßt. So, das mußte vorab vielleicht mal gesagt werden. Und jetzt viel Spaß beim Lesen (hoffe ich zumindest). Raesfeld-Erle, im Dezember 2014 Detlef Wolf
Prolog
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Quellennachweis:
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Impressum neobooks
Ein Lastwagen mit Plutonium ist verschwunden. Mehr zufällig als absichtlich wird der russische Junge, Mikhail Dobrin, darin verwickelt, dessen Familie, die vor mehr als vier Generationen nach Rußland ausgewandert ist, kurz vor ihrer Rückkehr nach Deutschland steht.
Mikhail wird vorausgeschickt und soll in Deutschland ein Internat besuchen, bis die Familie folgt. Doch dazu kommt es nicht mehr. Sie werden ein versehentliches Opfer bei der Jagd nach dem gestohlenen Plutonium. Er bleibt in dem Internat, einsam und allein, denn niemand will mit ihm etwas zu tun haben, bis auf Lara, ein Mädchen aus seiner Klasse, das buchstäblich in ihn hineinstolpert.
Ohne daß Mikhail weiß, um wen es sich handelt, nimmt sich einer der Urheber dieses dreisten Diebstahls, der als reicher Deutsch-Russe in Deutschland lebt, seiner an. Doch dann wird auch der Junge in die Affäre um das gestohlene Plutonium verwickelt und deckt nach und nach die Umstände dieses Verbrechens auf. Dabei läßt er sich auf ein gefährliches Spiel ein.
Geneigter Leser, verehrte Leserin,
wie immer, ist diese Geschichte frei erfunden. Es gibt keine Zusammenhänge mit lebenden oder verstorbenen Personen. Es sollte sie zumindest nicht geben. Und wenn doch, dann ist das ein Zufall. Garantiert. Auf jeden Fall ist es nicht beabsichtigt. Wenn Sie sich also wiedererkennen, dann mögen Sie sich darüber freuen, wenn Sie in der Geschichte gut weggekommen sind oder meine Bitte um Entschuldigung annehmen, wenn Sie meinen, als ein mieser Typ dargestellt worden zu sein, der Sie in Wirklichkeit gar nicht sind. Ich kann das nämlich nicht beurteilen, ich kenne Sie ja gar nicht. Auch nicht, wenn ich Sie zufällig mit Ihrem Namen angesprochen habe. Denn auch den habe ich mir bloß ausgedacht.
So ähnlich ist das mit den Örtlichkeiten. Manche gibt es tatsächlich, manche habe ich mir auch zurechtgebastelt. Und wenn das eine oder andere nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dann sehen Sie es mir bitte nach. Ich fand eben, daß es, so wie es beschrieben wurde, ganz gut zu meiner Geschichte paßt.
So, das mußte vorab vielleicht mal gesagt werden.
Und jetzt viel Spaß beim Lesen (hoffe ich zumindest).
Raesfeld-Erle, im Dezember 2014
Detlef Wolf
Mikhail starrte aus dem Fenster. Schier endlose Birkenwälder zogen draußen vorbei. Die Sonne stand bereits tief im Westen. Einer dieser traumhaft schönen Sommertage, wie man sie so oft in Sibirien erleben kann, ging langsam zu Ende. Die Sonnenstrahlen brachen sich in den Baumkronen und tauchten das Eisenbahnabteil, in dem er saß, in ein seltsames Licht, das der verrückt gewordenen Lichtorgel einer Diskothek zu entstammen schien. Was keineswegs zu der Melodie paßte, die ihm in diesem Moment durch den Kopf ging, die aber sehr wohl im Einklang mit dem stand, was es draußen zu sehen gab, wenn man den Lichtorgeleffekt im Inneren ausblendete.
Leise summte er die Melodie mit und war versucht, nach seiner Klarinette zu greifen, um sie darauf zu spielen. ‚Lara’s Theme‘, die Titelmelodie aus dem Film ‚Doktor Schiwago‘. Doch dann fiel ihm ein, daß sein Instrument tief unten in einem der Koffer vergraben war, die er dabei hatte. Seufzend lehnte er sich in die Polster seines Sitzes zurück. Die Melodie in seinem Kopf verklang leise und machte wieder dem eintönigen Rattern der eisernen Räder des Zuges auf den Gleisen Platz.
Ohne sich dessen bewußt zu werden, begann er zu zählen. Das heißt, zählen konnte man es nicht einmal nennen. Er nahm die Zahl der Bäume zwischen den einzelnen Masten der Oberleitung in sich auf, als ob er sie gezählt hätte; zwanzig waren es wohl. Bei einem geschätzten Abstand der Masten von etwa fünfzig Metern, ergaben sich daraus vierhundert Bäume pro Kilometer. Wenn man bedachte, daß der Zug seit ungefähr zwanzig Minuten mit einer Geschwindigkeit von vielleicht einhundertundzwanzig Kilometern pro Stunde durch diesen Wald fuhr und das wohl auch noch weitere zwanzig Minuten tun würde, bevor der Zug in die Nähe der nächsten Siedlung kam, würde er um einige mehr als dreißigtausend Bäume passiert haben. Auf jeder Seite des Bahndamms, an dem sich der Wald fünf, sechs oder sieben Kilometer weit ausbreiten würde. Was ihn dann einhundertzwanzig bis knapp einhundertsiebzig Millionen Bäume mächtig machte. Bewertete man nun den Wert eines jeden Baumes mit zehn Rubel, machte das Eins-komma-zwei bis Eins-komma-sieben Milliarden Rubel oder, ausgedrückt in der neuen Währung, an die er sich von nun an würde gewöhnen müssen, dreißig bis zweiundvierzigeinhalb Millionen Euro.
Das alles war ihm in weniger als drei Sekunden durch den Kopf gegangen, und er lächelte bei dem Gedanken, daß ihm dieser Wald mit all diesen Millionen Bäumen darin gehört haben mochte und er ihn, zum Auffüllen der Reisekasse, verkauft haben würde. Irgendetwas zwischen dreißig und vierzig Millionen Euro als Polster für den Neustart in Europa. Nicht schlecht. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
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