Peter Schmidt - Das Prinzip von Hell und Dunkel

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Das Prinzip von Hell und Dunkel: краткое содержание, описание и аннотация

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Doktor Wargas jagt nach einem nuklearen und bakterielogischen Schlagabtausch der Weltmächte durch die verlassenen Häuserschluchten der Städte – immer auf der Flucht. Denn er ist einer der unerwünschten Überlebenden jener Spezies, die vor der großen Katastrophe dort gelebt haben. Sogenannte Purificateurs, «Reiniger» oder «Säuberer», sind ihm mit ihren Gehirnwellenblockierern auf den Fersen, weil er noch zur alten gescheiterten Rasse der aggressiven, selbstsüchtigen Bewohner des Planeten gehört. WEGA – weltgrößter Gen-Konzern – hat nach dem Dritten Weltkrieg den «perfekten» Menschen geschaffen. Und der ist harmonischer, friedlicher, weniger egoistisch – und auf das Wohl des anderen bedacht …

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In den ersten Tagen nach dem Kriege, als ihm noch niemand nach dem Leben trachtete und man eben die ersten Aufrufe erließ, sich in den Laboratorien einzufinden, war er selbst das Opfer einer solchen Suppe geworden, unten an der Essensausgabe vor seiner ehemaligen Praxis.

Die Kraftwerke arbeiteten nicht mehr, es gab weder Strom noch Gas, und er war froh, etwas Warmes in den Bauch zu bekommen. Also hatte er sich wie andere zur Schlange gestellt, dankbar die warme Suppe gelöffelt, in der Weißbrotstücke und Rosinen schwammen; und schon wenige Stunden später, auf der Suche nach Vera, als es längst keine Straßen, Plätze und Wohnungen mehr ohne Leichen gab, hatte er verwirrt festgestellt, dass sein Gedächtnis versagte ...

Anfangs schrieb er es der Seuche zu, als sei er nun auch erkrankt, als hätten die vergangenen Tage nicht bewiesen, dass er durch eine unfassliche Gunst des Schicksals von ihr verschont blieb. Aber es waren untypische Symptome: keine Nackensteifigkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, kein Fieber, kein Erbrechen wie bei Gehirnhautentzündung.

Auch kein Schüttelfrost, kein Husten mit rostbraunem Auswurf, beschleunigtem Atem und Brustschmerzen wie bei den Lungenentzündungen, deren Opfer ihm an jeder Straßenecke begegneten.

Sein Kopf war völlig klar.

Er wusste, wo seine Wohnung und seine alte Praxis lagen, weil er gelegentlich dort hineinschaute, um seinem Nachfolger guten Tag zu wünschen; er wusste von Vera und dass sie nach einer Nachtschicht im Krankenhaus nicht mehr aufzufinden gewesen war; er wusste, dass die Nachricht von der Seuche hysterisch gewordene Menschenmassen auf das freie Land getrieben hatte, obwohl Lautsprecher durch die Straßen fuhren und unaufhörlich versicherten, dass es dort keine Rettung vor dem P-Meningokokkus gab, weil er sich mit der Luft und dem Trinkwasser zugleich verbreitete – weil Seen und Flüsse und Trinkwasserreservoirs von ihm verseucht waren und weil man ihn millionenfach mit der Luft einatmete.

Und er wusste, dass die verteilten Tabletten wirkungslos waren. Wasserwerfer folgten den Lautsprecherwagen durch die Straßen und jagten die Flüchtlinge in ihre Häuser zurück.

Das alles war ihm so deutlich wie zuvor. Doch was weiter zurücklag, schien in einer eigentümlichen Grauzone der Erinnerungslosigkeit zu versinken, in der manchmal Bilder und Namen wie Bruchstücke in einem Nebel aufblitzten.

War Stalin der Führer des Dritten Reiches? Oder Churchill?

Gleich darauf vergaß er diese beiden Namen wieder.

Hatte Napoleon bei Waterloo gesiegt? Oder war es Friedrich der Große gewesen?

Die eigene Vergangenheit entzog sich ihm.

Wann war er geboren? Er erinnerte sich nicht mehr an sein Alter!

Dunkel ahnte er, dass er seine Studienjahre in Heidelberg und – ja, wo? – verbracht hatte.

Sobald seine Gedanken eine dieser alten Erinnerungen anrührten, schien sie sich auch schon aufzulösen.

Glücklicherweise begriff er rasch, was seinen Gedächtnisausfall hervorrief und mied daraufhin ihre Essensausgaben wie die Pest. Er kannte den süßlichen Geschmack des Storantiniums. Es schmeckte wie überlagerter Puderzucker, dem man eine Prise ebenso abgestandener Muskatnuss beigefügt hatte.

Allmählich waren seine Erinnerungen zurückgekehrt.

Da die Storantinium-Gaben in solchen Abständen wiederholt werden mussten, dass sie genau der Gesetzmäßigkeit des Gedächtnisses entsprachen – man konnte den zurückliegenden Zeitraum jeweils verdoppeln, so wie es genügte, einen erlernten Stoff in doppelten Abständen zu wiederholen, um ihn nicht mehr zu vergessen –‚ wurde das Mittel auch jetzt noch gelegentlich verabreicht.

Doch der verdoppelte Zeitraum würde schon bald die gewöhnliche Lebensspanne überschritten haben. Wenn man das Mittel beim zweiten Mal am dritten Tage verabreichte, war die Spanne nach der zehnten Einnahme bereits auf über vier Jahre angewachsen.

In den Nachrichtensendungen wurde nie etwas anderes verbreitet als die Version vom „nuklearen und bakteriologischen Zwischenfall“.

Ihr Gedächtnis war ausradiert, nun füllte man es mit neuen Inhalten: Niemandes Schuld, allenfalls Leichtsinn. Eine technische Katastrophe. Die Rückständigkeit der damaligen Wissenschaft. Falls das Wort „Schuld“ in ihrer Sprache überhaupt existierte. Er hatte vor einiger Zeit entdeckt, dass Begriffe, wie „Sünde“, „Verbrechen“, „Strafe“, „Sakrileg“, „Frevel“, „Delikt“ oder „Verstoß“ in den Nachrichten nicht vorkamen.

Für Übertretung sagte man „unvernünftige Handlung“. Den Seelenaustauscher ablehnen, hieß „falsche Wege gehen“, oder „sich Lösungen verbauen“ – als ginge es um den Irrtum innerhalb einer mathematischen Aufgabe.

Davon, dass der alte Mensch seine Aggressivität nur mühsam mit Gesetzen und Geboten und einer Moral im Zaum gehalten hatte, die leicht auf der Strecke blieb, sobald sie an die Freiheit und nicht nur an den Vorteil irgendeiner Art appellierte – sei es der Selbstbespiegelung, sich als guter Mensch zu sehen, weil es den Ruf und das Zusammenleben mit den Nachbarn schädigte oder weil man nicht mehr an ein Jenseits glaubte –‚ von all diesen Schwächen ahnten sie nichts.

Ihre Gedanken waren rein. Reiner und unverdorbener als Kinderseelen, deren Böswilligkeit und Egoismus schon in der Wiege erwachte, sie waren bei der Geburt so wenig unbeschriebene Blätter, wie ein x-beliebiges Tier ohne rücksichtslosen Selbsterhaltungsinstinkt und Egoismus auf die Welt kam, und was sie von den Tieren unterschied, war nach Wargas‘ Überzeugung vor allem, dass sie eines Tages imstande sein würden, sich ihrer Freiheit bewusst zu werden. Bewusst zu werden, in der Regel nicht mehr. Der letzte Krieg – und die Geschichte aller Kriege – bewiesen es.

Genügend Friedfertigkeit war den Alten nicht gegeben gewesen – und sie hatten sie sich auch nicht genommen.

Doch das hinderte ihre Nachfahren nicht, neugierig zu sein. Neugierde war ein Teil der Kreativität. Und da WEDA nicht danach strebte, seelenlose, stumpfsinnige Automaten zu erzeugen, sondern Menschen, die jenen der alten Generation in allen Vorzügen mindestens ebenbürtig, in der Freiheit von Fehlern und Schwächen aber weitaus überlegen waren, schien es kein anderes Mittel zu geben, als sie gewaltsam von den verführerischen Taten und Ideen der Vergangenheit fernzuhalten.

Wargas fröstelte, er beugte sich vor und sah um den Pfeiler der Betonwand.

Das Mädchen und der Junge waren verschwunden.

6

Er ging eilig zu einem der seitlichen Treppenhäuser, die auf die oberste Parkebene führten. Es dunkelte bereits. Da keine Straßenlaternen mehr brannten, war es nachts bei zugezogenem Himmel jetzt so finster, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Der dunkle Stein schien das restliche Himmels-licht aufzusaugen.

Aber noch war es hell genug, und er hoffte von dort oben entdecken zu können, wo sie ihren Wagen abstellten, wenn sie den Stadtrand erreicht hatten. Er nahm an, dass sie ihn öfter benutzten, denn der Junge hatte sie zielstrebig in die Buchhandlung geführt, offenbar war er nicht zum ersten Mal hier gewesen.

Das Fahrzeug würde ihn wieder auf ihre Spur bringen, falls sie noch einmal in die Stadt zurückkehrten. Er dachte an den Palmzweig.

Als Wargas das oberste Parkdeck erreichte und unter sich die Straßenzüge im Westen musterte, sah er, dass sie gerade die Einmündung der alten Einkaufszone passierten und dann in die Verwaltungsstraße einbogen. Düstere Gerichtsbauten aus dem neunzehnten Jahrhundert und zwei neuere graue Betongebäude mit Abteilungen der ehemaligen Akademie säumten den aufgerissenen Asphalt.

Wo die Fahrbahn gepflastert war, gab es Buckel und Risse, der Frost der beiden vergangenen Winter hatte ihre Steine aufgeworfen. Schiefe Bäume streckten ihre Äste mitten in den Gehweg.

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