Peter Schmidt
Das Veteranentreffen
Agententhriller
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Inhaltsverzeichnis
Titel Peter Schmidt Das Veteranentreffen Agententhriller Dieses ebook wurde erstellt bei
ZUM BUCH
ÜBER DEN AUTOR
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
WEITERE TITEL VON PETER SCHMIDT
Impressum neobooks
PETER SCHMIDT
Das Veteranentreffen
Agententhriller
Ungekürzte, überarbeitete Fassung der
Printausgabe im Rowohlt Verlag, Reinbek
Auch als neue Paperback-Ausgabe erhältlich:
CreateSpace, Amazon (portofrei)
Copyright © 2015 Peter Schmidt
„Der preisgekrönte Thriller eines Meisters des deutschen Spionageromans über die Winkelzüge des politischen Agentengeschäfts (Deutscher Krimipreis). Schmidt seziert auf höchst amüsante und entlarvende Weise das Böse in all seinen erschreckenden, hinterhältigen Facetten …“
In einem abgelegenen Westberliner Hotel treffen sich Geheimdienstveteranen, ausgemusterte Agenten verschiedener westlicher Geheimdienste, eingeladen von Asch, einem ehemaligen Geheimdienst-As. Alle munkeln, dass Asch eine große Sache vorhabe, aber niemand weiß etwas Genaues
Asch, unzufrieden und gelangweilt von seinem Leben auf dem Abstellgleis, will seine ehemaligen Kollegen dazu bringen, einen geheimen Veteranenclub zu gründen:
Sie sollen ihr Wissen, ihre alten Kenntnisse und Beziehungen in die Waagschale werfen, um die Entspannungspolitik zu unterstützen. Man will Druck ausüben und durch gezielte Informationen Politik machen.
Denn ihr altes Wissen ist immer noch von unschätzbarem Wert. Mit seiner Hilfe könnten Politiker diskreditiert und beeinflusst, wenn nicht sogar gestürzt werden. Mit viel Enthusiasmus entwirft Asch das Bild einer friedlichen Welt.
Frank Sander, auch ein alter Profi, hält das alles für Spinnerei. Er vermutet, dass hinter der Sache etwas anderes stecken muss. Ein Mordanschlag auf ihn bestätigt seinen Verdacht.
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Zeit der Handlung: Während des Ost-West-Konflikts am Ende des Kalten Krieges und der beginnenden Entspannungspolitik.
PRESSESTIMMEN
„Schmidts Bücher machen bewusst, auf welche Weise und in welchem Maße destruktive Energien von Menschen in den politischen Alltag eingehen.“
(Professor Peter Nusser, Berlin)
„In den vergangenen dreißig Jahren schrieb Peter Schmidt neben Komödien und Science-Fiction-Geschichten vor allem Polit-Thriller, die internationales Niveau erreichten und für die er dreimal den Deutschen Krimipreis erhielt. (...) Rudi Kost und Thomas Klingenmaier sagten in ihrem 1995 erschienenem Autoren-ABC ‚Steckbriefe’ (...): ‚Peter Schmidt hat hierzulande den Polit-Thriller salonfähig gemacht und ohne sonderliche Mühe einen Standard erreicht, der internationalen Vergleichen standhalten kann.’ Seine Geschichten aus der Welt der Geheimdienste sollte man sich heute, mit dem NSU-Desaster der Sicherheitsbehörden im Hinterkopf, noch einmal durchlesen.“
(Axel Bussmer, „Kriminalakte“)
Peter Schmidt, geboren im westfälischen Gescher, Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der führenden deutschen Autoren des Spionageromans und Politthrillers. Darüber hinaus veröffentlichte er Kriminalkomödien, aber auch Medizinthriller („Endorphase-X“), Wissenschaftsthriller, Psychothriller und Detektivromane.
Bereits dreimal erhielt er den Deutschen Krimipreis („Erfindergeist“, „Die Stunde des Geschichtenerzählers“ und „Das Veteranentreffen“). Für sein bisheriges Gesamtwerk wurde er mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Schmidt studierte Literaturwissenschaft und sprachanalytische und phänomenologische Philosophie mit Schwerpunkt psychologische Grundlagentheorie an der Ruhr-Universität Bochum und veröffentlichte über 40 Bücher, darunter mehrere Sachbücher, zuletzt den Thriller „Moskau-Washington“.
ALTE KAMERADEN
1
Asch hatte uns alle zu diesem Veteranentreffen eingeladen, das an einem geheim gehaltenen Ort in den Bergen stattfinden sollte, und ich ließ mich dazu überreden, ebenfalls hinzufahren, obwohl die meisten von ihnen Vielschwätzer sind und einen leicht mit ihren Marotten und Weltverbesserungsplänen langweilen.
Agenten, erst recht ausgemusterte, ‚ verbrannte ’, haben Ähnlichkeit mit weinerlichen alten Jungfern oder unzufriedenen, in die Jahre gekommenen Junggesellen.
Anstatt das Dach zu reparieren und den Gartenzaun zu streichen, denken sie lieber über ihre Krampfadern nach. Und manchmal wird daraus eine nächtelange Meditation mit anschließendem Aufenthalt in der Klapsmühle …
Das Schicksal hat es ihnen verwehrt, ihr Leben wie gewöhnliche Sterbliche zuzubringen. Also hadern sie mit Gott und der Welt, und sobald man sich nach ihren Zukunftsplänen erkundigt, beklagen sie sich bitter:
„Oh, Sander, Sie wissen ja selbst, wie das ist. Sie stammen aus dem innersten Zirkel. Einmal das Gelübde des Gehorsams, der Ehelosigkeit und Armut abgelegt und für immer hinter Klostermauern verschwunden.“
Den meisten geht’s finanziell besser, als sich ein armer Schlucker in der Dritten Welt auch nur ausmalen könnte. Sie haben Familie, Zweit- und Drittfreundinnen und manche ein paar homosexuelle Kontakte gegen die eheliche Langeweile …
Sollten sie irgendwann ihre Kontoauszüge mit denen ihrer alten Klassenkameraden vergleichen, würde sich wahrscheinlich herausstellen, dass die Bilanz nur um den einen oder anderen Swimmingpool schlechter ist.
Doch das hindert sie nicht, sich vom Leben auf arglistige Weise getäuscht zu fühlen. Ihr Idealismus hat sie die kostbarsten Jahre gekostet, sei’s, um den freien Westen zu retten oder weil es nie eine wirklich gerechte Form von Kapitalismus geben würde.
Also hätte ich leicht auf ihre Wehleidigkeiten verzichten können! Aber außer Asch waren ein paar illustre Namen darunter, Burschen, die einmal, vor zwanzig oder dreißig Jahren, die Fronten des Kalten Krieges bestimmt hatten.
Selbst wenn man die meisten von ihnen als gescheiterte Existenzen betrachtete: Sie hatten Politik gemacht und ein paar Kapitel Nachkriegsgeschichte geschrieben …
Das Gerangel unter den Aufsteigern interessierte mich mehr aus der Sicht des amüsierten Beobachters.
Aber bei den Alten spürte man manchmal noch etwas vom Ernst jener Jahre – von den schäbigen Geschäften, zu denen sie sich im Namen einer guten Sache hatten hinreißen lassen – vom ehrlichen Bedauern, wenn ihnen ein armer Tölpel ins offene Messer gelaufen war – vom üblen Gefühl in der Magengegend, wenn man eine fünf Tage alte Leiche aus dem Fluss gefischt hatte und sie bei der Identifizierung feststellen mussten, dass es ihr bester Mann in Bukarest war.
Asch unterschied sich von ihnen allen dadurch, dass er sein Geschäft mit größerer Gleichmütigkeit betrieb.
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