Johanna Marie Jakob - Taterndorf

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Preußen 1831: Wilhelm Blankenburg ist voller Enthusiasmus, als ihn der Naumburger Missionsverein mit einer ungewöhnlichen Aufgabe betraut: In dem Provinzdorf Friedrichslohra soll er einen Sinti-Stamm aus bitterer Armut führen, ansiedeln und die Kinder unterrichten. Er trifft mit seiner jungen Frau Magdalena auf ein kleines, lebenslustiges Volk, mittellos, verachtet und ausgenutzt von den Einheimischen. Das Dorf ist gespalten vom Gegensatz zweier Konfessionen, die Weber und Wollspinner fristen selbst ein karges Dasein. Die beiden Missionare gewinnen das Vertrauen der «Tatern», bauen für sie eine Schule und ein Wohnhaus. Doch die Dörfler sind missgünstig und als Magdalena am Sinn ihrer Aufgabe zu zweifeln beginnt, droht nicht nur die Mission zu scheitern, sondern auch ihre Ehe … Der historische Roman über die Zwangsansiedlung eines Sinti-Stammes in und das Nebeneinander zweier Religionen beruht auf sorgfältig recherchierten Tatsachen.

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„Wo ist euer Gepäck, Herr?“, fragte eine von ihnen.

Wilhelm seufzte ergeben und deutete zur Rückwand der Postkutsche, an der zwei Kisten und ein Koffer fest verschnürt waren. „Das ist alles unseres.“

Ohne lange zu überlegen, begannen die Frauen, die Seile zu lösen.

Magdalena stieß einen kleinen Freudenschrei aus und wandte sich den Herren in der Kutsche zu. „Wir reisen mit den Zigeunern. Ich wünsche Ihnen eine baldige Weiterfahrt und alles Gute.“

Wilhelm verstand nicht, was sie ihr zur Antwort gaben, doch der Ältere beugte sich aus dem Fenster und winkte ihn zu sich heran. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie da tun“, sagte er mit gefurchter Stirn. „Lassen Sie Ihre Koffer keinen Moment aus den Augen!“

Trotz aller Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns war Wilhelm doch froh, als er endlich ins trockene Innere des Planwagens klettern konnte. Sein Mantel war inzwischen nass und schwer und das Regenwasser war ihm zum Kragen hineingelaufen. Fröstelnd sah er sich um. Das Wageninnere war geräumiger als es von außen schien. Dicke Felle polsterten die Sitzbänke aus, darunter standen Kisten und Truhen, allerlei Hausrat baumelte von den wie Rippenbögen aufragenden Hölzern, die der Plane über seinem Kopf Halt gaben. Direkt hinter dem Kutschbock waren mehrere kleine Fässer festgezurrt, an denen Becher und Schöpfkellen hingen. Magdalena rückte dicht an ihn heran und lächelte zufrieden.

„Möchtest du zu trinken, Herr?“, fragte eine rauchige Stimme aus dem Dämmerlicht des Wagens.

„Ja, bitte. Wenn es Ihnen nichts ausmacht.“

Mehrstimmiges Kichern kam als Antwort, doch seine Augen hatten sich noch nicht an die Dämmerung gewöhnt, und er konnte nicht erkennen, wer außer ihnen im Wagen saß. Er hörte Holz auf Holz schaben, ein Plätschern, dann wurde ihm ein Becher gereicht. Die Hand vor seinem Gesicht war runzlig und so dunkel wie die eines Kaminfegers. Ein Dutzend glänzender Ringe klimperte um das Gelenk. „Nimm!“

Während er zugriff, fasste die Hand nach seiner Linken und öffnete sie. Erschrocken wollte er sie zurückziehen, doch die rauchige Stimme beruhigte ihn: „Keine Angst Herr, ich will nur dein Schicksal sehen. Trink und gib auch deiner Frau davon.“

Ein Finger, so knorrig wie der Ast eines alten Fliederbaumes, strich über die Innenfläche seiner Hand. Es kitzelte leicht und war seltsam angenehm. Aus lauter Verlegenheit hob er den Becher an die Lippen und trank. Er hatte angenommen, sie würden ihm Wasser geben, und nahm deshalb einen herzhaften Schluck. Zu spät spürte er den scharfen Geruch, der wie eine Glocke über dem Gefäß hing und ihm beißend in die Nase stieg. Die Flüssigkeit fuhr wie eine Stichflamme die Kehle hinunter und trieb ihm augenblicklich die Tränen in die Augen. Er keuchte, würgte und hustete.

„Was ist?“, fragte Magdalena besorgt. Im Hintergrund erklang wieder dieses Kichern. Verflixt noch mal, jetzt stand ihm auch noch das Wasser in den Augen.

„Was haben Sie mir da gegeben?“

Magdalena fasste nach dem Becher und schnupperte. „Schnaps. Ziemlich hochprozentig, so wie der riecht.“

„Der vertreibt die Kälte aus den Knochen“, sagte die alte Frau. Dann griff sie nach Wilhelms rechter Hand. Wieder fuhr der dunkle Finger die Linien ab. Sie murmelte etwas, ihre Stimme klang plötzlich belegt. Aus dem Wageninneren kam eine schnelle Frage, sie antwortete leise.

„Was sagt sie?“, fragte Magdalena neugierig an Wilhelms Ohr.

„Ich verstehe sie nicht, sie spricht in ihrer Sprache.“

„Wir werden diese Sprache lernen müssen.“

Er nickte nachdenklich.

Magdalena beugte sich vor. „Was sehen Sie in seiner Hand?“

Die Zigeunerin blickte auf. Zum ersten Mal traf das Licht, das von hinten in den Wagen fiel, ihr Gesicht. Sie musste steinalt sein. Ihre Haut war dunkelbraun wie zu lange gebackenes Brot und von tiefen Runzeln durchzogen. Unter tief hängenden Lidern waren keine Augäpfel zu erkennen. Zwischen den eingefallenen Lippen klebte eine kurze, erloschene Pfeife, die sich auf und ab bewegte wie der Schwengel einer Pumpe. Schwere Silberringe baumelten auf ihren Schultern, sie hatten die Ohrläppchen zu langen Hautstreifen gedehnt. „Ich sehe seltsame Dinge. Ein gutes Herz, aber einen schwachen Mann. Ich sehe Freud und Leid für uns aus deinem Schicksal erwachsen.“

Er zog seine Hand weg und steckte sie in die feuchte Manteltasche. Im vorderen Teil des Wagens tuschelte jemand aufgeregt. Wilhelm erkannte jetzt zwei Frauen mit langen schwarzen Zöpfen und einige nackte Kinder, die ihn anstarrten.

Magdalena gab ihm den Becher mit dem Schnaps zurück und streckte der Frau ihre Hand entgegen. „Sagen Sie mir, was Sie in meiner Hand sehen.“

Die Alte mümmelte an der kalten Pfeife und beugte sich über Magdalenas Handfläche. Wilhelm wurde bange, er war in Versuchung, die dunklen Finger wegzuschlagen, weg von der kleinen weißen Hand seines Lenchens.

„Ich sehe ein gutes Herz und Kinder, viele Kinder.“

Magdalena lachte und klopfte sich sacht auf den Bauch. „Ja, das wird stimmen.“

Die Alte hob den Kopf. Unter den faltigen Lidern blitzten für einen Moment Augen wie feuchte Kohlenstücke hervor. „Fremde Kinder, unglückliche Kinder!“

„Jetzt ist es genug mit dem Firlefanz!“ Besorgt sah Wilhelm in Magdalenas erschrockenes Gesicht. Er schob die Hand der Alten weg und nahm noch einen Schluck aus dem Becher. Jetzt, wo er darauf vorbereitet war, schmeckte das Zeug gar nicht so schlecht. Und warm wurde ihm, warm und wohlig. „Komm trink auch etwas. Das wärmt schön.“

Magdalena nippte ein wenig und schüttelte sich. „Brrr!“

„Ist guter Schnaps“, sagte die Alte, „der alte Löschhorn macht den besten Schnaps weit und breit.“

„Löschhorn?“, fragte Magdalena und rang nach Atem.

„Mein Mann, der bulibasha “, verkündete die Alte stolz.

Sie verstand nicht, was die Frau meinte, aber sie nickte.

Der Wagen ruckelte eine lange Steigung hinauf. Die beiden jungen Frauen und die Kinder sprangen hinaus in den Regen, griffen in die Speichen und halfen dem keuchenden Pferd. Wilhelms Körper neben Magdalena wurde schwer, sein Kopf sank auf ihre Schulter. Er war eingeschlafen.

„Sehr guter Schnaps“, sagte Magdalena und die Alte lachte und zeigte ihren zahnlosen Kiefer.

Nach einer Weile drohten auch Magdalenas Augen zuzufallen, als die Alte sie an der Schulter fasste und vorn aus dem Wagen wies. Sie hielten an einer Wegscheide, links von ihnen streckte sich eine Häusergruppe an einem Bergrücken entlang wie ein sich rekelnder Kater. Erstaunt beugte sie sich nach vorn. Ein solch ordentlich angelegtes Dorf hatte sie noch nie gesehen. Die Gebäude reihten sich beidseitig des Weges, der weiter den Berg hinaufführte. Sie sahen alle gleich aus, wie die Holzquader aus einem Baukasten. Rote Ziegeldächer, darunter Fachwerk, zwei Fenster nach vorn zur Straße, zwischen den Häusern je ein Tor, durch das höchstens ein Ziegenfuhrwerk passte. Aus den parallel aufragenden Schornsteinen drängte heller Rauch dem Regen entgegen.

„Ist das Friedrichslohra?“

Die Alte nickte. „Die Leute hier nennen es das Neue Dorf. Sie benutzen den anderen Namen nicht.“

Magdalena rüttelte Wilhelm an der Schulter wach. „Schau, unser Dorf!“

Er blinzelte, sein Atem roch nach Schnaps.

Die Wagen vor ihnen bogen vom Weg ab. Christoph Weiß steckte den Kopf in den Wagen. „Ihr müsst jetzt aussteigen. Meine Brüder werden euer Gepäck tragen.“

Wilhelm taumelte, als er nach einem gewagten Sprung vom Wagen auf dem schlammigen Wegrand landete. Er half Magdalena herunter, die sich winkend von der alten Frau verabschiedete. Sie zog ihr Kopftuch fester, der Regen hatte nicht nachgelassen. Vier halbwüchsige Jungen standen barfuß am Weg und sahen ihnen abwartend entgegen. Aus ihren schwarzen Locken tropfte das Wasser. Wilhelm erinnerte sich plötzlich an die Warnung der Handelsreisenden und musterte hastig die Gepäckstücke. Zwei Kisten, ein Koffer, es schien nichts zu fehlen.

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