Johanna Marie Jakob - Falke und Adler

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Palermo, Anfang des 13. Jahrhunderts: Luna, Ärztin und Vertraute des sizilianischen Kindkönigs Federico, sieht ihren Schützling erwachsen werden und mit großer Willensstärke seinen eigenen Weg gehen. Unter den königlichen Beratern scheint sie allein noch Einfluss auf ihn zu haben. Ihr Gemahl, der Schwertmeister des Königs, beobachtet voller Argwohn Federicos unverminderte Zuneigung zu Luna. Als der junge König von deutschen Fürsten zum Kaiser gewählt wird, treten sie eine abenteuerliche Reise von Palermo nach Mainz an, um die Krone in Empfang zu nehmen. Doch Luna sehnt sich nach einem eigenen Leben. Kann sie dem Klammergriff des Königs zu entkommen? Ein farbenprächtiges Porträt des jungen Friedrich II., der als Waisenkind in Palermo aufwuchs und zu dem Stauferkaiser wurde, der als «Verwandler der Welt» die Nachwelt wohl am stärksten prägte.

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Johanna Marie Jakob

Falke und Adler

Historischer Roman

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Inhaltsverzeichnis Titel Johanna Marie Jakob Falke und Adler Historischer - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Johanna Marie Jakob Falke und Adler Historischer Roman Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog Prolog Über die Autorin: Johanna Marie Jakob, Jahrgang 1962, lebt am Fuße der Burg Lohra im Südharz, wo sie an einem Gymnasium Mathematik, Physik und Astronomie unterrichtet. Dies ist ihr siebenter historischer Roman. Johanna Marie Jakob Falke und Adler Historischer Roman 1.Auflage Copyright ©2020 Johanna Marie Jakob, Großlohra/Großwenden Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Diese Publikation ist verzeichnet in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte Daten sind abrufbar unter http://dnb.dnb.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung der Autorin wiedergegeben oder kopiert werden. Coverdesign: Ingeborg Helzle Grafikdesign, www.ihgk.de Titelbild: istock/duncan1890 ISBN 978-3-00-066796-1 Wozu all die Worte, wer wird sie jemals lesen? Viele! Mein Herz, viele. Sie werden ihn verfluchen. Und lieben. Wie wir. Es ist die Absicht dieses Werkes, die Dinge, die sind, so darzustellen, wie sie sind. Friedrich II., „Über die Kunst zu beitzen“

Ionisches Meer, September anno 1227

Palermo, Herbst anno 1201

Cefalù, November anno 1201

Palermo, Herbst anno 1202

Cefalù, Herbst anno 1202

Palermo, Frühjahr anno 1209

Palermo, Sommer anno 1209

Rom, Herbst anno 1209

Sommerpalast in Catania, Sommer anno1211

Nürnberg, Spätsommer anno 1211

Südkalabrien, Herbst anno 1211

Catania und Palermo, Herbst anno 1211

Die Ewige Stadt Rom, Frühjahr anno 1212

Pavia, Juli anno 1212

Nordhusen, Juli anno 1212

Cremona, Juli anno 1212

Weißensee, August anno 1212

Konstanz, September anno 1212

Mainz, Dezember anno 1212

Burg Lare, Weihnachten anno 1212

Burg Eger, Juli anno 1213

Von Sizilien nach Norditalien, Frühjahr anno 1214

Quedlinburg, Sommer anno 1214

Cremona und Brennerpass, Sommer anno1214

Cremona, Spätsommer anno 1214

Über den Brenner, Spätsommer anno 1214

Cremona, Herbst anno 1214

Hagenau, November anno 1214

Südliche Alpen, Februar anno 1215

Aachen, Juli anno 1215

Thüringen, Dezember anno 1215

Hagenau, anno 1216

Wartburg, Thüringen, April anno 1220

Frankfurt, April anno 1220

Lechfeld, August anno 1220

Nachklang und Dank

Impressum neobooks

Prolog

Über die Autorin:

Johanna Marie Jakob, Jahrgang 1962, lebt am Fuße der Burg Lohra im Südharz, wo sie an einem Gymnasium Mathematik, Physik und Astronomie unterrichtet. Dies ist ihr siebenter historischer Roman.

Johanna Marie Jakob

Falke und Adler

Historischer Roman

1.Auflage

Copyright ©2020 Johanna Marie Jakob, Großlohra/Großwenden

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Diese Publikation ist verzeichnet in der Deutschen Nationalbibliografie,

detaillierte Daten sind abrufbar unter http://dnb.dnb.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung der Autorin wiedergegeben oder kopiert werden.

Coverdesign: Ingeborg Helzle Grafikdesign, www.ihgk.de

Titelbild: istock/duncan1890

ISBN 978-3-00-066796-1

Wozu all die Worte, wer wird sie jemals lesen?

Viele! Mein Herz, viele.

Sie werden ihn verfluchen.

Und lieben.

Wie wir.

Es ist die Absicht dieses Werkes,

die Dinge, die sind,

so darzustellen, wie sie sind.

Friedrich II., „Über die Kunst zu beitzen“

Ionisches Meer, September anno 1227

Ein Brecher krachte auf das Oberdeck, die Galeere erbebte und neigte sich bedenklich nach Backbord. Wasser flutete über die Planken und hölzernes Treibgut schoss gefährlich dicht an den nackten Beinen des Schiffsjungen vorbei. Er taumelte zum nächsten Mast und klammerte sich an das Manntau.

„He, Nichtsnutz!“ Die Stimme des Kapitäns kämpfte gegen das Brüllen des Windes. Der Junge wandte den Kopf und sah ihn auf zwei Ledereimer deuten, die oberhalb der Luke hingen. „Kleiner Laderaum!“, verstand er und reckte den Daumen hoch.

Das Schiff erreichte mit dem Bug voran nach rasanter Talfahrt den Tiefpunkt zwischen zwei Wasserbergen. Der schmale Streifen Himmel über den Wellenkämmen trug die gleiche namenlose Farbe wie das Wasser, nur die weiße Gischt trennte das eine von dem anderen. Der Junge nutzte das kurze Innehalten, um sich die Eimer zu schnappen, er riss die Luke zum kleinen Laderaum auf und stolperte hinein. Warmer Gestank schlug ihm entgegen, doch zum Naserümpfen blieb keine Zeit. Die Galeere nahm den Anstieg in die nächste Woge. Der Niedergang, die steile hölzerne Stiege in den Schiffsbauch hinab, hob sich ihm entgegen. Während die Luke sich krachend über ihm schloss, stürzte ein Schwall Wasser die Stufen hinab und riss ihn mit. Unten kam er auf die Füße und schlitterte nach Backbord, wo sich die salzige Flut gurgelnd sammelte. Kaum hatte er seine Eimer gefüllt, kippte das Schiff und er wurde gegen eine notdürftig gezimmerte Koje geschleudert. Der Mann darin stöhnte, seine rechte Hand packte den sägerauen Rand. Niemand, den der Junge kannte, besaß solch saubere Fingernägel. Am Ringfinger blitzte ein großer grüner Stein auf.

Der Mann keuchte etwas, das wie „Luna“ klang.

Der Junge starrte auf den Edelstein. Mit einem Juwel von dieser Größe könnte er mit Sicherheit das Schiff kaufen. Der Ring saß locker auf dem mageren weißen Finger.

Das Schiff ergab sich mit Knarzen und Ächzen der nächsten Welle. Einen Augenblick zu spät griff er nach festem Halt und rollte mitsamt seinen Eimern nach Steuerbord.

„Drei Schwestern!“, schrie er und umklammerte einen Fender, der am Schott lehnte und der wankelmütigen Schwerkraft trotzte. Er wusste, dass der Mann mit dem Ring der Kaiser war. Wenn die Galeere sich nach Steuerbord neigte, konnte er das Gesicht sehen. Rotblondes Haar klebte auf dem mit Stroh gefüllten Kissen, die hellen Augen glänzten vom Fieber. Er sah nicht aus wie ein Italiener, obwohl er hin und wieder „ Stupido !“ murmelte.

Vor dem Ablegen hatte der Kapitän ihm eingeschärft, wie er dem Kaiser begegnen müsse. Am besten gar nicht, hatte er besorgt gedacht. Siebzig Galeeren im Hafen von Brindisi, aber nur auf einem Schiff reiste der Kaiser. Die Ritter hasteten an Bord, mit Gebrüll und Peitschenknallen verluden sie die Pferde, denn in der Stadt wütete ein Fieber. In der Kombüse hörte er, die Edelmänner hätten das Kreuz genommen und wollten nach Jerusalem.

Die Befürchtung der Seeleute, dass die Landratten die Seuche einschleppen würden, traf umgehend ein, trotz aller Gebete zum heiligen Andreas. Schon am zweiten Tag begannen die ersten Ritter zu kotzen und die Latrinen waren ständig besetzt. Einen Tag später kamen die Männer nicht mehr auf die Beine und blieben im Logis liegen. Unerträglicher Gestank breitete sich unter Deck aus. Inzwischen glichen die Galeeren Hospitälern. Allein ihre hohe Geburt gewährte dem Kaiser und den wenigen Männern im kleinen Laderaum die Gunst, sich nicht vor den Augen der anderen die Beinkleider zu bekleckern. Der Junge betrachtete missmutig den Boden, wo das hereinschwappende Wasser den Unrat von den Brettern hochspülte. Er musste schöpfen, worauf wartete er?

Die Hängematten der edlen Männer – nur für den Kaiser hatte man in aller Eile eine Koje gezimmert – schwankten im Takt des Sturmes zwischen den Balken, die Kranken verschnürt wie Schmeißfliegen im Netz der Spinne. Direkt neben der Koje baumelte einer, den sie Marschall genannt hatten. Eine spitze weiße Nase ragte aus der Bundhaube heraus, kein Lebenszeichen kam von ihm.

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