Und eine unerschöpfliche Schatzkammer,
Die all ihre Armut vertreibt.
(30) Er ist das überragende Heilmittel,
Das die Krankheit der Lebewesen lindert,
Und ein schattenspendender Baum, der den müden Wanderern
Auf den Pfaden Samsaras Schutz gewährt.
(31) Er ist eine universale Brücke,
Die alle Lebewesen aus den niederen Bereichen führen kann,
Und der aufgehende Mond eines Geistes,
Der die Qualen ihrer Verblendungen lindert.
(32) Er ist eine riesige Sonne, die den Nebel der Unwissenheit
Vollständig aus Lebewesen vertreibt.
Er ist die essenzielle Butter, die entsteht,
Wenn die Milch des Dharma gerührt wird.
(33) Die ehrenwerten Gäste, die Wesen auf Samsaras Pfaden,
Die die Köstlichkeiten der Glückseligkeit genießen möchten,
Sie alle wird Bodhichitta zufriedenstellen,
Indem er sie zur höchsten Glückseligkeit führt.
(34) Heute, in der Gegenwart aller Beschützer,
Lade ich alle Lebewesen als meine Gäste ein,
Diese vorübergehenden und endgültigen Freuden zu genießen.
Mögen die Götter, Halbgötter und alle anderen guter Dinge sein!
Damit endet das dritte Kapitel des Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattva mit dem Titel «Ausübenden Bodhichitta erzeugen».
4. Kapitel Sich auf Gewissenhaftigkeit verlassen
Aus diesen Gründen sagte Buddha, der Gesegnete,
Dass es äußerst schwierig ist, ein kostbares
menschliches Leben zu erlangen,
So wie es selten ist, dass eine Schildkröte ihren Hals
Durch ein Joch steckt, das auf einem riesigen Ozean treibt.
(1) Ein Praktizierender, der in dieser Weise fest
Anstrebenden und ausübenden Bodhichitta erzeugt hat,
Sollte sich immer, ohne zu wanken, bemühen,
Damit er nicht von den Schulungen abschweift.
(2) Wenn eine gewöhnliche Handlung überhastet
Oder schlecht durchdacht begangen wird,
Könnte es vernünftig sein, sie nochmals zu überdenken,
Selbst wenn ein Versprechen gegeben wurde.
(3) Wie aber könnte ich mich abkehren
Von etwas, das von der Weisheit
Der Buddhas und Bodhisattvas untersucht wurde
Und das auch ich wiederholt genau geprüft habe?
(4) Wenn ich das Bodhichitta Versprechen gegeben habe
Und es nicht tatsächlich in die Praxis umsetze,
Welche Art von Wiedergeburt werde ich annehmen,
Da ich alle diese Lebewesen täusche?
(5) Es heißt, wer aus Geiz
Auch nicht das Kleinste, Gewöhnlichste gibt,
Das er oder sie anderen gewidmet hat,
Wird als hungriger Geist wiedergeboren.
(6) Wenn ich also alle Lebewesen täuschen würde,
Die ich von ganzem Herzen eingeladen habe,
Gäste beim Festmahl der Erleuchtung zu sein,
Wie könnte ich in Zukunft eine glückliche Wiedergeburt annehmen?
(7) Wie jemand, der Bodhichitta aufgibt,
Danach Befreiung erlangen kann,
Liegt jenseits des gewöhnlichen Verständnisses,
Nur der Allwissende kann es wissen.
(8) Bodhichitta aufzugeben ist für einen Bodhisattva
Die schlimmste aller Übertretungen,
Denn sollte er oder sie dies begehen,
Wäre die ganze Grundlage, für andere zu arbeiten, verloren.
(9) Und sollte jemand auch nur einen Augenblick
Die tugendhaften Handlungen eines Bodhisattva behindern oder aufhalten,
Wäre kein Ende seiner niederen Wiedergeburten abzusehen,
Da er das Wohl aller Lebewesen untergraben hätte.
(10) Wenn mir Unglück widerfährt
Als Auswirkung der Zerstörung des Glücks eines einzigen Wesens,
Was sind dann die Folgen der Zerstörung
Des Glücks aller Lebewesen, so weit wie der Raum?
(11) Wer sein Bodhisattva Gelübde immer wieder ablegt,
Nur um weitere Übertretungen zu begehen,
Wird für sehr lange Zeit in Samsara verstrickt bleiben,
Und es wird ihm verwehrt sein, höhere spirituelle Ebenen zu erlangen.
(12) Daher muss ich aufrichtig üben,
In Übereinstimmung mit dem Versprechen, das ich gegeben habe.
Wenn ich mich von jetzt an nicht bemühe,
Werde ich in immer niedrigeren Zuständen geboren werden.
(13) Obwohl in der Vergangenheit zahllose Buddhas erschienen sind,
Die zum Wohle aller Lebewesen arbeiteten,
Stand ich nicht direkt unter ihrer Obhut,
Weil ich so viele karmische Behinderungen habe.
(14) Und wenn ich so bleibe,
Werde ich immer wieder
Krankheit, Einkerkerung, Verletzung
Und Verstümmelung in den niederen Bereichen erleben.
(15) Wenn das Erscheinen eines Tathagata, eines Buddha,
Das Vertrauen in seine Lehre, ein kostbarer menschlicher Körper
Und eine geeignete Grundlage für die Praxis des Dharma so selten sind,
Wann wird eine solche Gelegenheit erneut entstehen?
(16) So bin ich heute vielleicht frei von Krankheit,
Wohlgenährt und ohne Gebrechen.
Aber dieses Leben ist flüchtig und täuschend
Und mein Körper ist wie für einen Augenblick geliehen.
(17) Wenn ich nichttugendhafte Handlungen begehe,
Werde ich nicht wieder den Körper eines Menschen erlangen.
Und wenn ich keine menschliche Form erlange,
Wird es keine Tugend, sondern nur Negativität geben.
(18) Wenn ich jetzt keine Tugend praktiziere,
Solange ich das große Glück habe, es tun zu können,
Welche Tugend werde ich dann üben,
Wenn ich in den niederen Bereichen leide und verwirrt bin?
(19) Denn wenn ich keine Tugend übe,
Sondern nur Böses ansammle,
Werde ich für hundert Millionen Äonen
Nicht einmal die Worte «glückliche Wiedergeburt» hören.
(20) Aus diesen Gründen sagte Buddha, der Gesegnete,
Dass es äußerst schwierig ist, ein kostbares menschliches Leben zu erlangen,
So wie es selten ist, dass eine Schildkröte ihren Hals
Durch ein Joch steckt, das auf einem riesigen Ozean treibt.
(21) Da schon ein Moment des Bösen
Zu einem Äon in der tiefsten Hölle führen kann,
Muss nicht erwähnt werden, dass ich keine menschliche Wiedergeburt annehmen werde,
Wenn ich nicht all das Böse reinige, das ich seit anfangsloser Zeit angesammelt habe.
(22) Einfach nur die Auswirkungen meiner Nichttugend zu erfahren,
Wird nicht zur Befreiung aus den niederen Bereichen führen,
Denn während ich diese Auswirkungen erfahre,
Werde ich nur weitere Nichttugend begehen.
(23) Wenn ich mich nicht bemühe, Dharma zu üben,
Jetzt, da ich die Freiheit und Ausstattung eines menschlichen Lebens gefunden habe,
Dann kann es keinen größeren Selbstbetrug,
Dann kann es keine größere Torheit geben.
(24) Wenn ich dies verstanden habe
Und aus Unwissenheit träge bleibe,
Dann werde ich, wenn meine Todeszeit kommt,
Von unvorstellbarem Schrecken überwältigt werden.
(25) Wenn mein Körper sehr lange Zeit
In den unerträglichen Feuern der Hölle brennen wird,
Dann wird mein Geist zweifellos
Von den wütenden Feuern des Bedauerns verzehrt.
(26) Obwohl die Chance sehr gering war,
Habe ich diesen günstigen Zustand, der so selten zu finden ist, erlangt.
Wenn ich, ausgestattet mit solch großem Glück,
Erneut in die Höllen geführt werde,
(27) Ist es, als ob mich ein Zauber verwirrt
Und mein Geist sich in nichts aufgelöst hätte!
Sogar ich kenne die Ursache für diese Verwirrung nicht,
Was ist es, das in mir ist?
(28) Die inneren Feinde des Hasses, der Anhaftung und so weiter
Haben keine Arme und Beine,
Und sie haben keinen Mut und kein Geschick.
Wie also haben sie mich zu ihrem Sklaven gemacht?
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