(19) Auf ewig werde ich den Fähigen
Erlesene, mit Juwelen verzierte erhobene Schirme darbringen
Mit lieblichen Formen, goldenen Griffen
Und Rändern, die mit schönen Ornamenten verziert sind.
(20) Möge außerdem ein Meer an Darbringungen,
Von Musik und schönen Melodien widerhallend,
Wie zahlreiche Wolken bestehen bleiben,
Die den leidenden Lebewesen Erlösung herabsenden.
(21) Und möge über alle heiligen Dharma Juwelen,
Die Stupas und die Bilder
Ein beständiger Regen
Von Blumen, Juwelen und ähnlichem herabströmen.
(22) So wie Manjushri, Samantabhadra und andere
Den Eroberern Gaben darbrachten,
So bringe ich den Sugatas, den Beschützern,
Und den Bodhisattvas Gaben dar.
(23) Diesen Ozeanen guter Eigenschaften
Bringe ich einen melodischen Ozean von Lobpreisungen dar.
Möge ein Chor von süßklingenden, melodischen Versen
Immer zu ihnen emporsteigen.
(24) Vor allen Buddhas, die in den drei Zeiten weilen,
Dem Dharma und der erhabenen Versammlung
Verbeuge ich mich mit ausgestrahlten Körpern
So zahlreich wie die Atome in allen Welten.
(25) Ich verbeuge mich vor den Grundlagen für die Erzeugung des Bodhichitta,
Vor den Abbildungen von Buddhas Körper, Rede und Geist,
Vor den Äbten und Meistern
Und vor den erhabenen Praktizierenden auf dem Pfad.
(26) Bis ich die Essenz der großen Erleuchtung erlange,
Werde ich Zuflucht nehmen zu den Buddhas.
Ebenso werde ich Zuflucht nehmen zum Dharma
Und zu der Versammlung der Bodhisattvas.
(27) Mit gefalteten Händen richte ich meine Bitten
An diejenigen, die mit großem Mitgefühl versehen sind,
Die vollkommenen Buddhas und Bodhisattvas,
Die in den zehn Richtungen weilen.
(28) Seit anfangsloser Zeit in Samsara,
In diesem und in allen meinen früheren Leben
Habe ich aus Unwissenheit Böses begangen,
Habe befohlen es zu begehen,
(29) Und überwältigt von täuschender Unwissenheit,
Habe ich mich gefreut, wenn andere es begangen haben.
Da ich erkenne, dass all dies schwere Fehler waren,
Bekenne ich sie den heiligen Wesen aus tiefstem Herzen.
(30) Welche schädliche Handlungen von Körper, Rede und Geist ich auch immer
Unter dem Einfluss der Verblendungen begangen habe,
Gegenüber den Drei kostbaren Juwelen,
Meinem Vater und meiner Mutter, meinem spirituellen Meister und anderen,
(31) All die äußerst unerträglich bösen Handlungen,
Die ich, ein schlechter Mensch,
Von vielen Fehlern verunreinigt, begangen habe,
Bekenne ich den Befreiern, den erleuchteten Wesen.
(32) Doch ich könnte sterben, bevor ich
Alle meine Negativität gereinigt habe.
O bitte beschützt mich, damit ich
Sicher und schnell von ihr befreit werde.
(33) Da der unzuverlässige Herr des Todes nicht wartet,
Während ich meine Übel reinige,
Ungeachtet ob ich krank bin oder nicht,
Ist auf dieses flüchtige Leben kein Verlass.
(34) Ich werde alles zurücklassen und alleine gehen müssen.
Aber da ich dies nicht verstanden habe,
Habe ich viele verschiedene Arten von schlechten Handlungen
Meine Freunde und andere betreffend begangen.
(35) Und doch werden meine Freunde zu nichts werden,
Und andere werden zu nichts werden.
Sogar ich werde zu nichts werden.
Ebenso wird alles zu nichts werden.
(36) So wie die Erfahrung in einem Traum,
Wird alles, was ich jetzt genieße,
Zu einer bloßen Erinnerung werden,
Denn was vergangen ist, kann nicht wieder gesehen werden.
(37) Selbst in diesem kurzen Leben
Sind viele Freunde und andere gestorben.
Aber die unerträglichen Auswirkungen des Bösen, das ich um ihretwillen begangen habe,
Stehen mir noch bevor.
(38) Da es mir nicht gelang zu verwirklichen,
Dass ich plötzlich sterben werde,
Habe ich aus Unwissenheit, Anhaftung und Wut
Viel Böses begangen.
(39) Niemals steht es still, weder Tag noch Nacht,
Das Leben zerrinnt unaufhaltsam
Und seine Dauer nimmt niemals zu.
Warum sollte der Tod nicht zu jemandem wie mir kommen?
(40) Selbst wenn ich auf meinem Sterbebett
Von Freunden und Verwandten umringt bin,
Werde ich die Erfahrung, mein Leben zu verlieren,
Allein machen müssen
(41) Welche Hilfe werden mir meine Begleiter sein,
Wenn ich von den Boten des Herrn des Todes ergriffen werde?
Zu dieser Zeit werden mich nur meine Verdienste schützen,
Doch darauf habe ich mich nicht verlassen.
(42) O Beschützer, diese Gefahren nicht beachtend,
Habe ich, der ich ohne Gewissenhaftigkeit bin,
Viele negative Handlungen begangen
Um dieses vergänglichen Lebens willen.
(43) Schreckliche Angst hat ein Mensch, der heute weggeführt wird,
An einen Ort, wo seine Glieder von seinem Körper gerissen werden.
Trockenen Mundes und mit tiefen Augenhöhlen
Ist seine äußere Erscheinung völlig verzerrt.
(44) Muss man die schreckliche Verzweiflung erwähnen,
Die mich ergreifen wird, wenn ich in großer Panik
Von den körperlichen Erscheinungen
Der schrecklichen Boten des Herrn des Todes gepackt werde?
(45) «Wer kann mich wirklich beschützen
Vor diesem großen Schrecken?»
Versteinert, mit aufgerissenen, hervortretenden Augen
Werde ich in allen Richtungen nach einer Zuflucht suchen,
(46) Doch werde ich nirgendwo eine Zuflucht sehen
Und völlig niedergeschlagen sein.
Wenn ich dann keine Zuflucht finde,
Was werde ich zu jener Zeit tun?
(47) Daher nehme ich von heute an Zuflucht
Zu den Eroberer Buddhas, die den Lebewesen Schutz gewähren,
Die danach streben, allen Lebewesen Zuflucht zu geben
Und jede Gefahr durch ihre große Stärke beseitigen.
(48) Ebenso nehme ich aufrichtig Zuflucht
Zum Dharma, den sie verwirklicht haben,
Der die Gefahren Samsaras vertreibt,
Und zu der Versammlung der Bodhisattvas.
(49) Überwältigt von Furcht, bringe ich mich
Arya Samantabhadra dar
Und gebe meinen Körper in die Dienste
Arya Manjushris.
(50) An Beschützer Avalokiteshvara,
Der mit untrüglicher Sicherheit aus Mitgefühl handelt,
Richte ich diesen verzweifelten Hilferuf:
«O bitte beschütze mich, einen Übeltäter!»
(51) Ich suche von ganzem Herzen Zuflucht
Und bete zu Arya Akashagarbha,
Arya Ksitigarbha
Und allen mitfühlenden Beschützern.
(52) Ich nehme Zuflucht zu Arya Vajrapani,
Bei dessen Anblick alle Schaden bringenden Wesen,
Wie die Boten des Herrn des Todes,
Voller Schrecken in die vier Richtungen fliehen.
(53) Früher habe ich Euren Ratschlag missachtet,
Jetzt aber habe ich die großen Gefahren erkannt
Und nehme Zuflucht zu Euch,
Damit meine Ängste schnell vertrieben werden.
(54) Wenn es notwendig ist, dass ich dem Rat des Arztes folge,
Wenn mich eine gewöhnliche Krankheit ängstigt,
Wieviel notwendiger ist es dann, dem Rat Buddhas zu folgen,
Wenn ich ständig von den vielen schädlichen Krankheiten der Verblendungen geplagt werde?
(55) Wenn alle Menschen, die in dieser Welt leben,
Schon durch eine dieser Verblendungen großen Schaden erleiden können
Und wenn nirgendwo eine andere Arznei als Dharma
Für die Heilung gefunden werden kann,
(56) Dann sind diejenigen sicher töricht und verwirrt,
Die nicht in Übereinstimmung mit den Lehren des Dharma handeln,
Die Buddha, der allwissende Arzt, gegeben hat
Und durch die alle Schmerzen der Verblendungen beseitigt werden können.
(57) Wenn es notwendig ist, Vorsicht walten zu lassen,
In der Nähe eines kleinen, gewöhnlichen Abgrundes,
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