Kurt Felix Weill - Im Netz
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23:46 – Justine: Ich frage Sie, ob Sie alleine oder mit jemandem leben
Jetzt war es klar! Sinnvoll, dass voneinander zu wissen. Ich antwortete wahrheitsgemäß.
23:49 – Felix: Ich lebe allein in einer kleinen Wohnung. Alle zwei Wochen am Wochenende kommt meine Tochter zu Besuch. Sonst ist hier niemand. Ich bin allein, ja. Wenn ich mit jemandem leben würde, würde ich dir nicht schreiben. Warum fragst du?
Was für eine Frage! Klar, im Nachhinein ist man schlauer - meistens! Der Vorteil des „Nach – Denkens“, im Vergleich zum „rechtzeitig Denken“, ist, dass man das Ergebnis schon kennt. Das ist normalerweise sehr entspannend. Man schaut rückwärts auf eine abgeschlossene Geschichte. Heute sehe ich Folgendes: Justine, die reizende Französin, jung, hübsch, intelligent, erkundigt sich, wieviel Platz in meinem Leben für eine Partnerin ist. Gleich wird sie sich, von ganzem Herzen, freuen, dass ich so gut wie frei bin. Break!
An diesem Punkt ist der Spaß für mich vorbei. Eigentlich sollte ich mich ebenfalls freuen, doch es macht mir grausamen Stress! In meinem Unterbewusstsein fangen alte Filme an, zu laufen. Die Aufnahmen sind unscharf und miserabel belichtet. Doch eins ist schon jetzt zu erkennen: es droht, was ich mir am sehnlichsten wünsche: Geliebt zu werden! Ein Glück! Zumindest als Option. Die Aussicht darauf bringt meine Innereien komplett durcheinander. Will sie? Sie will! Brav, andere nennen es naiv, fülle ich ihren Fragebogen mit den gewünschten Antworten und sende ihn ins Reich der Sonne. Die Holde ist beglückt. Und ich bin froh, dass sie froh ist.
23:53 – Justine: Ah ok es ist wirklich zu sagen, dass ich nichtsagen kann, dass ich froh bin, dass du alleine lebst, aber ich bin ziemlich froh, dass du mir schreiben kannst, weil es mich wirklich froh macht, dass ich mit einem Mann wie dir sprechen kann. es ist wirklich nett von dir, mir zu schreiben
Pause…
01:01 – Felix: Musst du morgen etwas tun?
01:05 – Justine: Nicht viel und ich denke, ich werde mich in deiner Abwesenheit morgen sehr langweilen, Felix, weil ich am Tag niemanden zum Reden haben werde ��
01:10 – Felix: Schreib mir. Ich kann während der Arbeit oft nicht antworten, wenn ich Kunden habe. Aber, sobald ich Zeit habe, werde ich dir antworten.
Die nächste Bastion war geräumt. Bislang hatte ich immer streng darauf geachtet, dass meine Arbeitszeit chatfreie Zone bleibt. Ich mag es nicht, Dinge zu vermischen, die nicht zusammengehören. Arbeit, Familie, Freizeitvergnügen – wenn man diese Aktivitäten durcheinanderbringt, erzeugt dass unnötige Unruhe und Stress. Dieses sogenannte Multitasking, das viele der Gehetzten in unseren modernen Großraumbüros wie eine Art Leistungssport betreiben, erscheint mir als Symptom der Unfähigkeit, sich auf eine Sache wirklich einzulassen. Es ist keine olympische Disziplin, sondern eine Krankheit. Während man, scheinbar, noch mit dem einen beschäftigt ist, prüft man schon die Optionen für das Nächste und Übernächste. Dadurch ist man nie ganz da, wo man eigentlich ist. Ein Teil unserer Gedanken, Gefühle, unserer Aufmerksamkeit ist immer schon weiter, in einer möglichen Zukunft. Das Leben aber findet in der Gegenwart statt, immer - und nur dort!
Weil die digitale Taktung, die in Millisekunden Milliarden Euro oder Dollar um den Globus schiebt, mittlerweile überall unseren Rhythmus bestimmt, können wir nie ganz in der Gegenwart leben. Das erzeugt Spannungen und permanente Unzufriedenheit.
Und vor allem: so wie wir arbeiten, führen wir auch unsere Liebesbeziehungen. Zack, zack! Wer nicht funktioniert, wird ausgetauscht. Das Leben wartet nicht! Der Ersatzmann steht schon vor der Tür. In der Arbeitswelt braucht man Tempo und Flexibilität, im Beziehungsalltag heißt dies Unabhängigkeit. Das lässt allzu tiefe Empfindungen nicht zu, seien sie nun freudig oder schmerzvoll, denn tiefes Fühlen braucht Zeit. Zeit, die keiner mehr hat.
Das Ergebnis: wir verschachteln Oberflächen. Wenn genügend davon verbaut sind, entsteht manchmal sogar etwas, das, auf den ersten Blick, aussieht wie Tiefe. Etwas, das sich anfühlt, wie ein Leben, mit all seinen Erfahrungen, auch und vor allem den abgründigen. Oft genügt jedoch ein leichtes Zittern und das kunstvoll aufgetürmte Kartenhaus bricht zusammen. Die ständig wachsenden Patientenlisten therapeutischer Praxen erzählen einen Teil dieser Geschichte.
Die Reihe meiner eigenen Therapieerfahrungen ist ebenfalls lang genug. Nicht zuletzt deswegen hatte ich meine „goldene Regel“ aufgestellt: da sein – ganz! Eine Woche nach meiner ersten Begegnung mit Justine im Netz ist dieses Gesetz Geschichte. Warum?
Weil ich ein liebenswerter Mann bin, den sie gerne in ihrem Leben hat. Keine Frage - sie hat mich und ich habe sie. Nur, dass sie mich anders hat, als ich sie, aber das habe ich noch nicht begriffen.
8 Sehnsucht
Am nächsten Morgen!….würde ich jetzt gerne schreiben, doch die Nacht war noch nicht vorbei.
01:56 – Justine: Du weißt, Felix, um ehrlich zu sein, als ich auf die Seite kam, meine Ambitionen sind: einen ernsten Mann zu finden, der nette, entzückende Simpas hat, um sehr glücklich zusammen zu sein. Ich mag es, meinen Mann glücklich zu machen und sogar zum glücklichsten Mann auf dem Planeten. Ich bin ohne Tabus. Ich liebe alles in der Liebe. Ich mag keine Männer, die nur über Sex im Netz reden, weil nicht nur Sex ist Liebe, sondern auch die Liebe der Schwester. aber es ist mir wirklich egal, denn selbst wenn nichts zwischen uns passieren kann, wie Sie mir sagen, möchte ich, dass Sie wissen, dass Sie wirklich ein liebenswerter und besonders aufrichtiger Mann sind, die jede Frau gerne im Leben haben will, um glücklich zu sein
Verstanden? Ich schon! Justine ist Romantikerin. Und sie redet über Liebe und Sex in einer Tonart, die ich mag.
02:11 – Felix: Liebe Justine. Danke für deine ehrlichen und schönen Worte. Ja, ich habe es gerade noch einmal nachgelesen, was wir uns vor zwei, drei Tagen geschrieben haben. Ich weiß, was du suchst und ich habe gesagt, dass ich dieser Mann nicht sein kann. Aber, egal, was jetzt noch geschieht: ich habe viele Jahre lang keine Sehnsucht mehr verspürt. Ich dachte, in meinem Alter hat man das nicht mehr. Ich habe keine Ahnung, warum das geschieht, aber das ist genau, was ich fühle: Sehnsucht. Ich weiß, dass ich das nicht sollte und dass das verrückt ist, aber ich habe heute Abend sehnsüchtig auf eine Nachricht von dir gewartet. Und jetzt gehe ich schlafen. Ich wünsche dir eine gute Nacht. P.S: wann hast du Geburtstag? Ich im April.
Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie dass hatte geschehen können. Doch da stand es, das Hammerwort – Sehnsucht! Zeit, darüber nachzudenken?
Nach allem Möglichen kann man sich sehnen. Nach Liebe, natürlich vor allem Liebe! Aber auch: nach anderen Menschen, Heimat, Anerkennung, nach der Ferne, Reichtum, einem sorglosen Leben, Freiheit, sogar nach dem Tod. Zwei Dinge aber haben alle Sehnsüchte gemeinsam: sie zielen auf etwas, das man nicht oder nicht mehr hat. Und: mit der Distanz wächst die Verklärung.
Das Objekt der Sehnsucht wird weichgezeichnet von einer Melange aus Wünschen und Begierden, umflort von dem, was Verdrängung und andere gnädige Mechanismen unseres Seelenlebens davon übriggelassen haben. Mit jedem Meter Entfernung, mit jeder Sekunde des Getrenntseins, werden die störenden Kanten des/r Geliebten ein wenig glatter. Je größer die Distanz, desto größer der Spielraum für Fantasien und die sogenannte gefühlte Wirklichkeit. Wie erst, wenn man das Original noch gar nicht kennt?
Noch etwas Anderes ist wesentlich für Sehnsucht: sie wächst, in der Regel, auf dem Boden der Unzufriedenheit, einer schmerzvollen Gegenwart, die man, so wie sie ist, nicht mehr erträgt. Menschen, die mit sich und ihrem Leben im Frieden sind, sehnen sich nach nichts, außer vielleicht danach, dass alles bleibt, wie es ist. Meine Wirklichkeit?
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