Kurt Felix Weill - Im Netz

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Felix ist ins Netz gegangen. Er schreibt Liebesbriefe – auf Instagram. Und er spielt ein Spiel, dessen Regeln er nicht kennt. Schon bald verliert er die Kontrolle. Er packt seine Koffer und wechselt den Kontinent. Was wartet im fernen, heißen Afrika? Die Liebe oder etwas ganz Anderes? Bevor sie sich im Internet verlieben – lesen sie dieses Verhütungsbuch. Im Netz – kiss me if you can – ein Bericht

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Nicht nur meine Entfernungsberechnung war unfassbar schlecht. Auch in einigem anderen hatte ich mich gründlich vertan. Wie, frage ich mich heute, konnte ich von Liebe sprechen. Liebe zu einem Menschen, den ich nie gesehen, nie gehört, nie berührt hatte. Niemand verliebt sich im Internet. Das ist eine Illusion. Man kann im Netz Beziehungen anbahnen, mehr nicht. Mehr als 90 Prozent dieser Netzlieben scheitern nach kürzester Zeit. Alle elf Minuten verliebt sich ein Single über Pannendienst. Alle zwölf Minuten trennt er sich wieder. Und dann? Entschuldigung und: Auf ein Neues!?

Diese Liebesrettungsagenturen leben von der Beziehungsunfähigkeit ihrer Benutzer. Diese ADACs für beziehungstechnisch Verunfallte und emotional Verstörte sind Sammelbecken für Geschiedene, Gescheiterte und sonstige Verlierer des Beziehungsroulettes. Leute wie mich. Das alles findet im Netz statt. Genau dort, wo ich gerade meinte, die große Liebe entdeckt zu haben. Nicht über Beziehungs – ADAC, aber so ähnlich. Ich war also verliebt. „Wenn du meinst“, hätte meine Mutter gesagt und mit den Augen gerollt. Alle, denen ich davon in den nächsten Tagen erzählte, sagten „wenn du meinst“, auf die eine oder andere Art, lächelten süffisant und zeigten mir wahrscheinlich, wenn ich nicht hinsah, einen Vogel. Einige wünschten mir alles Gute und ließen mich weiterchatten. Im Nachhinein wünsche ich mir den einen, der den Mut gehabt hätte, mir in den Arsch zu treten oder mein Smartphone zu zerschmettern. Ich weiß, dass ist einer der unangenehmsten Freundschaftsdienste, den man überhaupt verlangen kann und man darf nicht erwarten, dass es jemand tut. Ich kann auch, beim besten Willen, keinen Eid darauf ablegen, dass ich nicht gewalttätig geworden wäre, wenn es jemand versucht hätte. Von heute aus betrachtet, wäre es allerdings genau das gewesen, was ich gebraucht hätte. Es geschah nicht. Ich liebte weiter. Und schickte ein Foto, den Screenshot eines Fahrplans, der mich nach Toulouse bringen würde.

13:15 - Justine: Hallo Schatz, danke, dass du die Frage gestellt hast und jetzt, wo wir meine Großmutter ins Krankenhaus gebracht haben, geht es ihr gut. Und ich habe nur gesehen, was du mir schreibst, als Botschaft, und um ehrlich zu sein, Liebling, ich entdecke in dir ein Wesen, das ich für außergewöhnlich halte, ein Wesen, das es geschafft hat, dass ich endlich ich selbst bin, dass ich die Chance habe, deinen Weg zu kreuzen und dir dafür zu danken, dass ich meinen Weg fortsetzen kann. Ich denke viel an dich und bin bereit, mit dir zu gehen, und ich möchte dich küssen, deine Tränen sehen, dich lächeln sehen, schlafen, diese Kraft, die wir zusammen haben können, und du wirst sehen, ich bin sicher, dass wir uns nicht irren und für mich Liebe und Herz zusammen sind und ich sogar bereit bin, zusammen zu sterben.

So ging es weiter. Sie hatte verstanden und in der gleichen Tonlage geantwortet. Und noch einige Herzschläge und zwei Engelchen oben draufgepackt, wie es sich für die romantische Französin gehört. Sie liebte mich. Worte, die ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört oder gelesen hatte. Jedenfalls nicht in Bezug auf meine Person. Was will man mehr als Mann, der vor kurzem noch meinte, die besten Jahre definitiv hinter sich zu haben? Beunruhigt war ich allenfalls über die Aussicht auf gemeinsames Sterben. Ich fragte höflich nach, ob wir es nicht lieber erstmal mit gemeinsamem Leben versuchen sollten. Dann war es gut. Mein Verstand tummelte sich, nach dem Genuss ihres Textes, irgendwo zwischen Bauchnabel und Herzgegend. Tendenz fallend! Er zuckte noch einmal kurz….

13:20 - Felix: Du weißt, du wirst mich nicht erkennen, wenn ich in Matabiau am Bahnhof stehe ��

….um dann endgültig abzudanken.

13:21 - Felix: Ich will dich sehen.

Ja, ich wollte sie sehen, wünschte mir das Bild einer Person. Ein Stück mehr Wirklichkeit in diesem Traum. Ich wollte der Frau in die Augen schauen, die imstande war, mit einigen Sätzen meinen Verstand auszuschalten und mir romantische Gemälde ins Hirn zu zaubern.

13:23 - Justine: Und wisse, dass ich mich auch freuen werde, dich bei mir zu Hause begrüßen zu dürfen Felix, ich liebe dich so sehr.

Dann kam das Foto.

11 Bilder – alt und jung

13:26 - Justine:

Ein überaus hübsches, blondes Mädchen lächelte mich, mit nur leicht bekleidetem Oberkörper, bäuchlings auf einem Holztisch liegend, versonnen aus großen, grün – grauen Augen an. Dazu wurde eine Textzeile gereicht.

13:27 - Justine: Wenn ich alleine zu Hause bin und sehr an dich denke Felix

Sie lag, halb nackt, allein zuhause auf einem Holztisch und dachte sehr an mich. Boooom!!! Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde alles sauerstoffhaltige Blut in meiner unteren Körperhälfte benötigt.

Mir hätte auffallen dürfen, dass das Mädchen auf dem Bild und das Alter, dass sie mir genannt hatte, demnächst 34, nicht zwingend zusammenpassten. Ebenso wenig dieses Bild und ihr Profilfoto auf Instagram. Dass zeigte eine deutlich reifere Frau.

Nun gibt es Menschen, die sich ein Leben lang weigern, so alt auszusehen, wie sie, den Angaben ihres Ausweises zufolge, eigentlich zu sein hätten. Ich, zum Beispiel, gehörte lange dazu. In schönster Regelmäßigkeit wurde ich mindestens zehn Jahre jünger geschätzt. Das geschieht selbst jetzt noch, nachdem ich weitestgehend ergraut bin und mir einen Bart habe stehen lassen, um endlich eine altersgerechte Fassade zu besitzen. „Was, so alt bist du schon?“, lautet die Standardfrage, wenn ich Leute mit der harten Realität konfrontiere. Selbst von Personen, denen ich zutraue, mir die Wahrheit zu sagen. Von daher ist mir durchaus bewusst, dass man, allein aufgrund eines einzigen Bildes, mit Schätzungen des Alters vorsichtig sein sollte. Aber die Bild - Justine ist, wenn ich das Foto heute betrachte, vielleicht Ende zwanzig, mit etwas gutem Willen dreißig. Es wollte mir nicht auffallen. Strike!

Die wenigen verbliebenen Zellen meines Großhirns schwammen in einem Cocktail aus Adrenalin, Testosteron und anderen Leckereien. Hinter meiner Stirnplatte befand sich ein Organ, das sich anfühlte wie ein Weißbrot, das zu lange in Milch gelegen hat. Klares Denken war nicht mehr möglich. Ich versuchte tiefes Atmen, um wenigstens die Kontrolle über meinen Restkörper zurück zu erlangen.

13:28 - Felix: Merci merci für das schöne Bild,

stammelte ich per WhatsApp, nur, um irgendetwas von mir zu geben, was mehr war als „Hmpffffhgnnnhpfff!“ Justine blieb cool. Sie konnte oder wollte nicht wissen, welche Verwüstungen sie gerade in meinem Bewusstsein angerichtet hatte. Oder sie wusste es und wollte mich mit dem Genuss noch ein Weilchen allein lassen, der intensiveren Wirkung wegen.

13:32 - Justine: Du arbeitest gerade, Liebling?

Die Frage, las sich so „unschuldig“, wie ihr Foto aussah. Heute stelle ich mir zu dieser Frage ein diabolisches Grinsen vor. Damals nicht. Langsam sammelte ich mich wieder. Ich seufzte tief und schickte ihr meinerseits ein frisch gesmartphonetes Ganzkörperportrait. Kein Photoshop. Kein Filter. Kein Fake. Alter Mann auf Terrasse, in die Sonne blinzelnd. „Frau, ich könnte dein Vater sein“, dachte ich noch, bevor ich „Senden“ drückte. Dann wandte ich mich dem anstehenden Treffen mit meiner realen Tochter zu und setzte mich aufs Fahrrad.

Bald nach meiner Ankunft schickte ich eine weitere Aufnahme. Vater und Tochter vor Grünzeug im Garten. Ich war wieder klar und wollte keine falschen Vorstellungen aufkommen lassen. Wer mich nimmt, der kriegt meine Töchter dazu. Allein gibt´s mich nicht! Kein Problem für Justine. Einige Tage später waren die beiden bereits adoptiert. Doch zunächst einmal:

15:57 - Justine: Wao Felix du hast ein sehr schönes Mädchen, mein Schatz sie ist wirklich schön und sehr süß

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