Kurt Felix Weill - Im Netz
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Einige Wochen später sollte ich erfahren, dass meine Frage gar nicht so albern war, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Es gibt in Abidjan zwar einige wenige, unverschämt reiche, aber noch viel, viel mehr, unfassbar arme Menschen, die in Verhältnissen leben, die ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht hatte vorstellen wollen.
23.01 - Justine „Es ist wirklich toll, wie sie finden können, wo ich bin und es ist wirklich eine schöne Stadt. Und es gibt viele Touristen, die auch in diesem Land kommen“
Die Energie, die das Hochgefühl des Plattformwechsels erzeugte, setzte ich direkt um in Aktivität. Ich ließ mein Tablett im Netz nach Bildern Abidjans suchen. Das gute Stück wurde fündig. Wunderschöne, alte Häuser aus der Kolonialzeit in Grand Bassam, einem, etwas außerhalb gelegenen, Stadtteil. Justines Lieblingsrestaurant - Saakan. Strände. Innerhalb von 20 Minuten sammelte ich mit meinem zweiten Bildschirm eine unglaubliche Anzahl an Scorerpunkten. Es rauschte im Netz. Die Schöne war beeindruckt und mir gefiel das. Ich ließ mich hemmungslos feiern. Noch fand sie „toll, wie ich finden kann, wo sie ist“ . Einige Wochen später war das anders. Doch in diesem Moment schlug meine Eitelkeit Pfauenräder. Ich war großartig und postete ihr ein Bild nach dem anderen ins gelobte Land. Und sie? Sie lobte weiter:
23.42 – Justine „du bist wirklich wundervoll von dem was ich sehe, dass du es nicht zu Ende findest und ja, es ist wirklich wundervoll.“
Ich versuchte gar nicht, den Satz vollständig zu begreifen. Zweimal „wundervoll“ war vollkommen ausreichend. Mehr brauchte ich nicht, um selbst ins Schwärmen zu geraten.
23.51 - Felix „Ich sehe die Bilder und bekomme zum ersten Mal seit langer, langer Zeit Fernweh.“
Ja, so war es. Ich, der ansonsten seine Urlaube lieber in den Alpen beim Kraxeln verbringt, sah die Bilder von Grand Bassam und saß, in Gedanken, bereits im Flugzeug. Sowohl das ferne, fremde Land, als auch die dazugehörige Französin waren zu erkunden. Noch einmal säuselte ich einen Satz unter drei Bilder von märchenhaften Stränden:
23.59 - Felix „Jetzt mache ich in meinem Kopf Urlaub in deinem Land.“
Dann war das Tagesziel erreicht. Sie begann mit der Verabschiedung, nicht, ohne den Anschlusstermin in Aussicht zu stellen.
23.59 - Justine „Ok, ich bin froh, dass du das alles gefunden hast und jetzt sage ich gute Nacht, denn es ist Zeit für mich, ins Bett zu gehen. Ich wünsche dir eine schöne und angenehme Nacht und habe mich sehr gefreut, in der Lage zu sein, dieses schöne Gespräch mit ihnen zu teilen, und ich hoffe, dass es für morgen möglich sein würde“
Damit war, nach unserem Insta – Strip, auch die erste WhatsApp-Session beendet. Ich hatte keine Ahnung, was ihr in der guten Nacht widerfahren würde, die sie, für mein Gefühl, etwas zu früh eingeläutet hatte. Dass ich im Traum ins tiefe, warme Meer steigen würde, das wurde mir klar, als ich den ersten Versuch unternahm, schlafen zu gehen.
Natürlich war alles möglich, nur daran nicht zu denken. Ich versuchte ein Buch. Ich versuchte Netflix. Doch das Synchronschwimmen mit meiner französischen Meerjungfrau drängte sich in jedes, noch so trickreich eingefädelte Ablenkungsmanöver. Nach mehreren, erfolglosen Anläufen schlief ich schließlich irgendwann, mitten in der Nacht doch noch erschöpft ein und es kam, was kommen musste. Die Wogen des Atlantiks schäumten durch meine Träume und ließen mich, gefühlt, stündlich erwachen und an Justine denken. In meinen, etwas wabbeligen, in die Jahre gekommenen Körper war vorübergehend ein spätpubertierender Fünfzehnjähriger eingezogen. Ich bemerkte den Wandel belustigt, ließ mich jedoch nicht weiter stören und schlief tatsächlich immer wieder ein.
Am nächsten Morgen, es war der 21. August, eröffnete das treue Weib die nächste Runde unseres Tète-a-tète.
21.08.19, 11.16 - Justine „….ich hoffe, dir geht es gut und dass du eine schöne und angenehme Nacht hattest und einen schönen Traum hast….“
Einen schönen Traum? Zum Teufel! Über welche geheime Leitung hatte die Frau Verbindung hergestellt zum Reich meiner Wünsche und Begierden. Ich war alarmiert und brauchte Zeit zum Nachdenken. Ich ließ einige Stunden verstreichen.
14.02 - Felix „Hallo Justine. Ich denke den ganzen Tag an dich . Ja, ich habe sehr gut geschlafen . Danke ! Zurzeit bin ich bei der Arbeit, noch bis 22.00 Uhr.
Das hätte ich sagen sollen: „Denke nicht, dass du hier einfach so in mein Leben knallen und meinen Zeitplan bestimmen kannst. Deshalb habe ich dich drei Stunden auf eine Antwort warten lassen!“
Und das hatte ich gesagt: „Ich bin in Liebesdingen komplett auf dem Trockendock. Verdorrtes Land! Verstehst du? Und es ist mir völlig egal, dass du aussiehst, als wärst du viel zu jung für mich und….“
Zugegeben, eine sehr freie Übersetzung des Satzes „Ich denke den ganzen Tag an dich“ , aber ich fürchte, genau das war die Botschaft, die bei meiner Blondine ankam.
Die passende Antwort ließ, selbstverständlich, auf sich warten. Justine hatte das Spiel nicht nur eingefädelt, sie hatte es auch verstanden und spielte es souverän. Pünktlich, mit einer, ans Magische grenzenden Schärfe der Intuition, kam um 20.37 ihre Nachricht. Gut zwanzig Minuten vor meinem tatsächlichen Dienstschluss. 22.00 Uhr war gelogen gewesen, weil ich eine Stunde für mich hatte haben wollen.
Sie hoffe, dass es mir gut gehe, schrieb sie. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit fragte ich mich, über welche Kontakte zur klingonischen Geheimregierung diese Frau verfügen musste, um so ungefiltert in mein tiefstes Inneres blicken zu können. Nein, das konnte kein Zufall sein. Magie? Voodoo? Irgendein seltsamer, afrikanischer Zauber? Für den Bruchteil einer Sekunde wurde mir Justine unheimlich. Dann fand ich zurück ins Hier und Jetzt.
Sie hatte eine Antwort verdient. Wenn ich, an diesem Abend, noch etwas von ihr wollte, musste ich reagieren. Nicht in drei Stunden – sofort!
Ich hielt mich nicht lange mit den Fragmenten meines pulverisierten Zeitplans auf, sondern bestätigte wenige Minuten später die Bereitschaft, den Dialogfaden nach meiner Heimkehr um halb zehn wieder aufzunehmen. Peinliche Rückfragen wurden mir diskret erspart. So sprang ich auf mein Verkehrsmittel und hetzte, diverse rote Ampeln missachtend, nach Hause. Um 21.29 Uhr konnte ich, schwitzend und atemlos, Vollzug melden.
21.29 - Felix „Hallo Justine. Ich bin da. Wie war dein Tag?“
21.31 - Justine „Guten Abend, Felix, mein Tag, es ist großartig, danke und ich hoffe, es ist dasselbe für dich. nur, weil mir so langweilig war, weil ich den ganzen Tag allein war und auch glücklich bin schreibe auch“
Sie war allein. Wie schön! Das ließ sich ändern. Sie war glücklich, zu schreiben. Ich auch. Nach Einigem aus meinem Arbeitsalltag fragte ich, was sie den ganzen Tag gemacht habe. Das fasste sie in einem einzigen Satz zusammen.
21.52 - Justine „um ehrlich zu sein nichts besonderes am morgen joggen und dann ein paar stunden laufen und ich bin auch auf der spur, wie es meiner oma geht, dann bin ich zurückgekommen, so war der heutige tag“
Joggen, Laufen und….hatten wir die Oma bereits erwähnt? Jetzt schon. Der einzige Lebenszweck meiner Herzdame, neben Nahrungsaufnahme, Schlafen und Atmen, wurde in einem kurzen Nebensatz gestreift. Irgendein unzugänglicher Winkel meiner Seele ahnte bereits, dass die Zweisamkeit mit der gut erzogenen Französin sich bald zum Dreier mit Großmutter entwickeln würde. Wahrhaben wollte ich diese verstörend unangenehme Ahnung noch nicht. Wozu auch? Die Oma war weit weg in Abidjan und hatte kein WhatsApp. Meine virtuelle Freundin dagegen räkelte sich, gefühlt, neben mir auf der Matratze. Wen stört da die Verwandtschaft im fernen Afrika?!
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