Mika M. Krüger - Totenläufer
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Seine Zielperson ließ sich ungewöhnlich viel Zeit. Inzwischen war es weit nach Mitternacht. Diese Änderung konnte alles und nichts bedeuten. Der Informant hatte sich vertan, die Bespitzelung war aufgeflogen, sein Ziel war spontan zu einem Noteinsatz gerufen worden, verletzt oder gar tot.
Tom wollte nicht vom Schlimmsten ausgehen, allerdings wusste er, dass sein Ziel viel Wert auf Routinen legte. Wenn er die Kneipe besuchte, was nur alle paar Wochen passierte, bestellte er immer zwei Tequila, setzte sich immer an die Bar, blieb höchstens eine Stunde und suchte sich stets einen neuen Gesprächspartner. Hatte man ihn also enttarnt? Nein, dazu war er zu vorsichtig gewesen, war anfangs unregelmäßig aufgetaucht, dann regelmäßiger und nun ein Stammgast. Der Barkeeper und einige der versifften Kunden begrüßten ihn mit einem Nicken und kannten seinen Namen. Er war einer von ihnen. Und wäre er tatsächlich aufgeflogen, säße er jetzt wohl nicht mehr hier, sondern in einer Zelle des Kuppelbaus Safe City, wo jeder landete, der seinen Nutzen verloren hatte. Aller Wahrscheinlichkeit nach war seinem Ziel etwas dazwischen gekommen. Vermutlich ein Einsatz oder ein herumstreunender Lorca, der ihm zufällig begegnet war. Er hoffte es nicht, denn ein solches Aufeinandertreffen endete für einen Lorca tödlich.
Kalte Luft zog durch die Kneipe und als Tom aufsah, erkannte er den Mann mit dunklem Filzmantel in altmodischem Schnitt sofort. An ihm hafteten die Abgeklärtheit eines Soldaten und die kalte Berechnung eines Auftragsmörders. Seine Schritte waren konzentriert und durchdacht, das Gesicht zu weich für jemanden wie ihn, aber seine Augen durchdringend. Nichts an ihm wirkte überflüssig. Alles hatte seinen Platz und seine Berechtigung. Er war es, der Totenläufer. Jener Mann, von dem niemand sonst wusste, wie er tatsächlich aussah, weil die Verwaltung es streng geheim hielt.
Sein Blick streifte über die Köpfe der Gäste und Tom wandte sich seiner Zeichnung zu. ›Komm schon‹, flüsterte er in Gedanken. ›Du siehst, was ich hier mache. Ich bin interessant. Meine Zeichnung hat eine Geschichte zu erzählen und auf die stehst du doch.‹
Der Totenläufer ging um die Bar herum, lief an einigen Männern vorbei, die volltrunken auf den Barhockern saßen, passierte leere Plätze. Dann blieb er stehen. Direkt hinter Tom. Der Köder. Tom zeichnete. Seine Finger zitterten nicht. Die Striche waren klar und gerade. Und das, obwohl er innerlich kochte.
›Setz dich‹, rief er dem Totenläufer in Gedanken zu, ›setz dich!‹
Für einen grauenvoll langen Augenblick war Tom überzeugt, dass der Totenläufer weitergehen und neben dem alten Kauz am anderen Ende der Bar Platz nehmen würde. Weil alte Menschen bessere Geschichten kannten. Das brachte ihre Erfahrung mit sich. Dann setzte er sich doch.
Innerlich beglückwünschte sich Tom für seinen Schachzug und sah den König schon fallen. Nach Wochen, nein Monaten war er dem Totenläufer nicht nur auf der Spur. Nein, sie saßen nebeneinander und Tom bekam die Chance, herauszufinden, mit was für einer Person die REKA es zu tun hatte. Es war die Gelegenheit, ihn aus der Reserve zu locken, ihn einzuschätzen, ihn zu beschnuppern und daraus Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zu ziehen.
Er zeichnete weiter und die geübten Bewegungen seiner Finger gaben ihm ein Gefühl von Kontrolle.
»Zwei Tequila«, hörte er den Totenläufer sagen. Geliebte, bösartige Routine. Soweit so gut.
Die Sekunden rasten und Toms Stift flog über das Papier. Hier fehlte ein Schatten in den Haaren, da ein Detail im Gesicht. Er bemerkte, dass er beobachtet wurde. Ein gutes Zeichen.
Als die Getränke kamen, leerte der Totenläufer seinen Tequila in einem Schluck. Nicht zögern, sofort handeln. Das passte zu ihm.
Tom spürte die Ungeduld in sich kratzen wie eine eingesperrte Katze an einer Wand. Am liebsten hätte er sofort das Gespräch begonnen. Aber so funktionierte das nicht. Der Totenläufer musste ihn ansprechen, nur so war er nicht verdächtig. Deshalb verdeckte er die Hälfte der Zeichnung mit der linken Hand. Gerade so, dass sein Ziel das Gesicht einer jungen Frau erahnen konnte, sich aber nicht hundertprozentig sicher war, was für ein Bild entstand. Das erzeugte Spannung, weckte die Neugierde und brachte ihn womöglich zum Reden. Es dauerte eine Weile, ehe der Totenläufer die Initiative ergriff, doch Tom behielt Recht.
»Bist du Künstler?«, fragte der Mann neben ihm beiläufig.
Tom stutze, drehte sich zu ihm und fragte, als sei er aus einer Trance gerissen worden: »Ähm … hast du was gesagt?«
In den Augen des Mannes sah er Unruhe, obwohl seine Miene diese verbarg. Ein zaghaftes Lächeln spielte um seine Lippen. Es war nicht so, als ob er sich über Tom lustig machte. Im Gegenteil, es strahlte Mitgefühl aus. Mitgefühl. Was für ein Wort in Zusammenhang mit dieser Person.
»Ich habe nur gefragt, ob du ein Künstler bist? Man sieht in Red-Mon-Stadt nicht oft jemanden zeichnen.«
Tom fragte sich, ob er das aus der Perspektive des SDF-Soldaten sagte, der sichergehen wollte, dass sich alle an die Spielregeln hielten. Kunst hatte keinen konkreten Nutzen, keinen greifbaren Wert. Sie war nicht verboten, aber nur eine unliebsame Randerscheinung.
»Ich, Künstler? Nein, ich … na ja, ich zeichne einfach manchmal.«
»Hm, verstehe«, sagte der Totenläufer. »Dafür ist es ziemlich gut. Kann ich es sehen?«
»Na ja, es ist wirklich …«
»Ich bin kein Kritiker, keine Sorge. Es interessiert mich nur.«
Wieder dieses einnehmende Lächeln. Tom spürte Sympathie und die ging einher mit brennender Wut. Wenn er alle Menschen so um den Finger wickelte, war es kein Wunder, wieso er der Liebling der Stadtverwaltung war. Wie gern wäre Tom aufgesprungen, hätte den Revolver aus seinem Schuh gezogen und ihm eine Kugel in die Brust gejagt. Konzentrieren. Er musste sich konzentrieren. Es ging nicht um ihn und seine Abneigung, sondern um das große Ziel. Sein Tod wäre an dieser Stelle nur verschwendet.
Deshalb nahm Tom das Papier mit dem Portrait und gab es dem Totenläufer. Der betrachtete es eine Weile im Stillen.
»Sie sieht sehr lebendig aus«, sagte er dann und gab ihm die Zeichnung zurück. »Ist das eine Bekannte von dir?«
»Eher eine sehr gute Freundin, wenn du weißt, was ich meine.« Er sah den Totenläufer an. Der nickte, als habe er verstanden, und wartete darauf, dass Tom fortfuhr. »Also heute ist mir da jemand über den Weg gelaufen, der ihr irgendwie ähnlichsah. Da habe ich mich plötzlich an sie erinnert. War alles wieder da. Die Zeit, die wir zusammen hatten. Gute Sachen und schlechte, aber meistens die guten. Schon merkwürdig.«
»Gute Erinnerungen sterben nie, was?«
Tom rang sich ein trauriges Lächeln ab, von dem er hoffte, es wirke ehrlich.
»Nein, das tun sie wirklich nicht. Manchmal denke ich, dass sie direkt vor mir steht. Ich kann sogar ihre Bewegungen spüren. Sie ist da, aber eigentlich nicht. Es ist ja auch nicht möglich, dass sie mir hier begegnet. Dafür ist sie viel zu weit weg.«
Darüber dachte der Totenläufer nach. Zwischen seinen Händen drehte er das leere Tequila Glas. Sein zweites stand unberührt daneben.
»Sie ist also auf dem Festland?«, fragte er nach einer gewissen Zeit. Tom betrachtete die Zeichnung, so als würde er an eine längst vergessene Zeit zurückdenken.
»Wenn sie auf dem Festland wäre, dann wäre sie nah. Wirklich sehr nah.« Er machte eine Pause, rang mit den Worten. »Sie ist tot.«
»Tot?«, fragte der Totenläufer. Seine Lippen waren leicht geöffnet, die Augen wach und darin las Tom Überraschung. Zum Teufel, er wusste ja, dass der Mann sich gut verstellen konnte, aber dass er ihm so dreist den Geschockten vorspielte? Nun gut, wenn er das Schauspiel wollte, dann bekam er es auch.
»Ja, sie wurde umgebracht. Das ist schon einige Jahr her und der Täter ist nicht gefasst worden. Sie hat damals auf dem Festland gelebt, wollte aber nach Red-Mon-Stadt einwandern. Verrückte Welt sag ich dir. Sie lag einfach ausgeblutet in einer Straße. Abgelegt wie ein Kleidungsstück. Ihr Bruder hat es mir erzählt. Ich bin nur froh, dass ich dieses Bild nicht sehen musste. Es hätte mich vermutlich auch ins Grab gebracht.« Tom kaute auf seiner Lippe, betrachtete das leere Schnapsglas vor sich, so als läge darin der Schatten seiner toten Freundin. Die Frau, die tatsächlich auf der Zeichnung zu sehen war, saß augenblicklich mit seinem besten Freund im Kaninchenbau der REKA und erfreute sich bester Gesundheit. Ihr Name war Caren. Eine Frau mit feuerroten Haaren und einem unverbesserlichen Sinn für Gerechtigkeit.
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