Cover
Über den Autor
Über den Autor
Ulrich Holbein wurde 1953 in Erfurt geboren. Er wohnt in Hessen und ist Autor von rund 900 Publikationen in FAZ, FR, SZ, ZEIT, WDR, SWF u.v.a.; Ulrich Holbein veröffentlichte 24 Bücher, darunter ein Lexikon heiliger Narren, mit vielen Querbezügen zu persisch-arabischen Mystikern.
Zum Buch
Zum Buch
Entferne dich von dir selbst und komm!
In dieser neuen Sammlung der schönsten Sufi-Weisheiten werden erstmals gewisse Verstiegenheiten und abstruser Humor nicht unter den Perserteppich gekehrt. Geboten wird ein vielstimmiges Panorama und Stimmenkonzert, das Paradoxe und Seltsamkeiten weder glättet noch überbetont. So entsteht mit diesem Sammelbecken und Delta sufischer Aussprüche ein durchaus neues Gesamtbild muslimischer und auch anderer Mystik.
Seit über tausend Jahren wird jeder offizielle Islam von mystischen Dimensionen durchströmt, verfeinert, vertieft, abgewandelt, auch unterlaufen. Merkwürdige Derwische, Scheiche, Asketen, mystische Dichter, Ekstatiker, Qalandare (Wanderderwische), Theologen, Denker und Ketzer trugen zwischen 800 und 1300 n.Chr. zur Blütezeit des Islam bei. Von sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten wurden Anekdoten, Biographien, Aussprüche, Verse überliefert, hier nach Themengruppen sortiert und pro Kapitel chronologisch dargeboten. Ausgegraben aus vergriffenen, abgelegenen Quellen, zusammengetragen, großenteils neu übersetzt bis nachgedichtet, vieles erstmals auf deutsch, mit ausführlichem Nachwort, Zeittafel, Tabelle persisch-arabischer Fachausdrücke, Literaturverzeichnis.
Haupttitel
Über den Autor Über den Autor Über den Autor Ulrich Holbein wurde 1953 in Erfurt geboren. Er wohnt in Hessen und ist Autor von rund 900 Publikationen in FAZ, FR, SZ, ZEIT, WDR, SWF u.v.a.; Ulrich Holbein veröffentlichte 24 Bücher, darunter ein Lexikon heiliger Narren, mit vielen Querbezügen zu persisch-arabischen Mystikern.
Zum Buch Zum Buch Zum Buch Entferne dich von dir selbst und komm! In dieser neuen Sammlung der schönsten Sufi-Weisheiten werden erstmals gewisse Verstiegenheiten und abstruser Humor nicht unter den Perserteppich gekehrt. Geboten wird ein vielstimmiges Panorama und Stimmenkonzert, das Paradoxe und Seltsamkeiten weder glättet noch überbetont. So entsteht mit diesem Sammelbecken und Delta sufischer Aussprüche ein durchaus neues Gesamtbild muslimischer und auch anderer Mystik. Seit über tausend Jahren wird jeder offizielle Islam von mystischen Dimensionen durchströmt, verfeinert, vertieft, abgewandelt, auch unterlaufen. Merkwürdige Derwische, Scheiche, Asketen, mystische Dichter, Ekstatiker, Qalandare (Wanderderwische), Theologen, Denker und Ketzer trugen zwischen 800 und 1300 n.Chr. zur Blütezeit des Islam bei. Von sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten wurden Anekdoten, Biographien, Aussprüche, Verse überliefert, hier nach Themengruppen sortiert und pro Kapitel chronologisch dargeboten. Ausgegraben aus vergriffenen, abgelegenen Quellen, zusammengetragen, großenteils neu übersetzt bis nachgedichtet, vieles erstmals auf deutsch, mit ausführlichem Nachwort, Zeittafel, Tabelle persisch-arabischer Fachausdrücke, Literaturverzeichnis.
Vorbemerkung Vorbemerkung In der Goldenen Ära des Sufismus, zwischen 800 und 1300, scheinen zwischen Ägypten und Pakistan merkwürdige Scheiche, komische Derwische, Sufi-Heilige in einer Kopfzahl herumgelaufen zu sein wie im antiken Griechenland Wanderphilosophen, Vorsokratiker, Kyniker, im Vorderen Orient Gnostiker oder im christlichen Mittelalter Ketzer, Flagellanten und Wiedertäufer. Recht verschiedene Persönlichkeiten – Denktypen, Theologen, Asketen, bisweilen auch Spaßvögel – frönten allesamt der Neigung, sich in die vorgegebene Religion ihres jeweiligen Landes unmäßig engagiert hineinzuleben und auf dem Weg zu Gott in Verzückungszustände zu verfallen. Alle fanden ungefähr dieselbe Wahrheit, mit kleinen charakterbedingten Unterschieden. Wer von seinen Erkenntnissen nichts aufschrieb, hinterließ Sprüche, Antworten, Bruchstücke aus Lehrgebäuden, Verse, Weisheiten, auch biographische Fragmente, Episoden und Anekdoten. Bisherige Sufismus-Darstellungen malen oft ein romantisch idealisiertes, allzu frommes oder biederes, mit christlichen Begriffen überlastetes, sprachlich ungenügendes, esoterisch verwässertes Sufi-Bild. In dieser neuen Kompilation werden erstmals gewisse Verstiegenheiten, abstruser Humor, Sexus, Obszönitäten, orientalische Grausamkeit nicht unter den Perserteppich gekehrt. Geboten wird ein vielstimmiges Panorama und Stimmenkonzert, das Widersprüche und Wahnwitz weder glättet noch überbetont. So entsteht mit diesem Sammelbecken und Delta sufischer Weisheiten und Unweisheiten ein durchaus neues Gesamtbild muslimischer und auch anderer Mystik, nach Themengruppen sortiert, und pro Kapitel chronologisch geordnet, ausgegraben aus vergriffenen, abgelegenen Quellen, vergleichbaren Übersetzungen zusammengetragen, teils neu übersetzt bis nachgedichtet, manches erstmals auf Deutsch, mit einem genaueren Blick auf den Beispiel-Sufi Bayezid al-Bastami, den »König der Mystiker«. Inklusive am Schluss ein Sufi-Glossarium, Zusatzmaterialien, Liste klassischer Scheiche zwecks Weiterstudium, Bibliographie sowie als eine Art Nachwort ein umfassend ausholender Traktat über islamische Mystik im Gesamtbild anderer und jeder Mystik. Ulrich Holbein im August 2009
Berge gehen wie Wolken dahin
Weisheit aus verrückten Mündern
Bevor du abkratzt – stirb!
Euer Bauch ist ein Hund!
Wer um tausend Jahre zurückfällt
Die größte Sonne mit den kleinsten Sternen suchen
Sufismus ist Sanftmut
An Allah denken, bis Allah an mich denkt
Wer ist wahrhaft weise?
Abu Bakr Schibli sprach zu mir
Die ganze Welt für eine Lumpenmütze
Denn er glich sowieso den Engeln
Wir wollen nicht wollen
Lustgefühle und Lichter finden kein Ende
Wollust jenseits des Leibes
Wie Muscheln der Erleuchtung im Meer der Seele
Ein hungriger Narr geht in die Wüste
Kein süßeres Gesöff als dieses Gift
Dessen Herz wird gereinigt
Jedes Heizhaus hat ein Rosengärtchen
Falls du an mein Grab gepilgert kommst
Acht Paradiese anzünden und neun Höllen löschen
Wer Allahs Nähe sucht, ist kühn
O Allah, hasse uns nicht!
Entferne dich von dir selbst und komm!
Wer die Derwische wirklich sind
Manchmal kam Schibli zu Dschunaid
Meine Glieder sind verrückt
Ich bin als Mystiker Elefant, du bloß Mücke
Jede Nacht achtzig Tränenmeere vergießen
Strenge Suren, weiche Sufis
Eines Tages kam Ibrahim an einen Brunnen
Was nützt mir die Ka’ba?
Wir gingen von Gott zu Gott
Ihr metaphysischer Durst wurde nie gelöscht
Gläubige wie Ungläubige, getaucht in Blut
Wer das Kamel nicht bewältigen kann
Mein Esel trägt ein Ringlein hold
Ich ging ohne mich zu Allah
Sufi-Mystik – im Ozean göttlicher Scheinparadoxa
Zeittafel klassischer Sufis
Klassisches Sufi-Vokabular
Tasawwuf und takalluf
Literaturverzeichnis
Kontakt zum Verlag
In der Goldenen Ära des Sufismus, zwischen 800 und 1300, scheinen zwischen Ägypten und Pakistan merkwürdige Scheiche, komische Derwische, Sufi-Heilige in einer Kopfzahl herumgelaufen zu sein wie im antiken Griechenland Wanderphilosophen, Vorsokratiker, Kyniker, im Vorderen Orient Gnostiker oder im christlichen Mittelalter Ketzer, Flagellanten und Wiedertäufer. Recht verschiedene Persönlichkeiten – Denktypen, Theologen, Asketen, bisweilen auch Spaßvögel – frönten allesamt der Neigung, sich in die vorgegebene Religion ihres jeweiligen Landes unmäßig engagiert hineinzuleben und auf dem Weg zu Gott in Verzückungszustände zu verfallen. Alle fanden ungefähr dieselbe Wahrheit, mit kleinen charakterbedingten Unterschieden. Wer von seinen Erkenntnissen nichts aufschrieb, hinterließ Sprüche, Antworten, Bruchstücke aus Lehrgebäuden, Verse, Weisheiten, auch biographische Fragmente, Episoden und Anekdoten.
Читать дальше