C. Harry Kahn - Neapel sehen und sterben

Здесь есть возможность читать онлайн «C. Harry Kahn - Neapel sehen und sterben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Neapel sehen und sterben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Neapel sehen und sterben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein verzweifelter Anruf eines Freundes, dessen Filmprojekt grandios zu scheitern droht, führt den Starfotografen Watson nach Neapel – natürlich zusammen mit Harry, dem kleinen weißen Terrier. Watson hält den Ablauf eines kaltblütigen Mordes mit der Kamera fest. Damit gerät er ins Fadenkreuz der Mafia, die weder einen lebendigen Zeugen noch Fotos der Tat tolerieren kann. «Neapel sehen und sterben» ist mehr als nur eine Redensart für Watson und Harry.
Drei Feinde stehen dem Duo Watson-Harry dieses Mal gegenüber: die Stadt, der Müll, und der Tod, und wieder kommen die zwei nur um Haaresbreite mit dem Leben davon – oder auch nicht???
C. Harry Kahn beschreibt Neapel aus der Perspektive des Touristen, der nur erfährt, was ihm die Mattscheibe seiner Kamera zeigt – und was er in den so zahlreichen Neapel-Filmen gesehen hat. In Wahrheit hat Kahn lange in Neapel gelebt und kennt die Stadt und ihre Zusammenhänge besser als mancher Einheimische, nicht zuletzt dank seiner zahlreichen Freunde vor Ort.

Neapel sehen und sterben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Neapel sehen und sterben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

"John, ich befinde mich hier in einer verzweifelten Lage. Existenzbedrohend. Lebensbedrohend! Du bist der einzige Mensch, der mir da heraushelfen kann."

Ich schneide eine Grimasse zu Sally hinüber. Der Mann braucht James Bond, so scheint es, oder wenigstens eine FallschirmspringerDivision. Dabei neigt Falo eigentlich nicht zu Panikanfällen. Zwar sieht er kahlköpfig, kleinwüchsig, schnurrbärtig aus wie ein kribbeliger Asterix, aber vom Charakter her könnte er eher als Zwillingsbruder des phlegmatischen, unverwüstlichen Obelix durchgehen. Während ich mit Sally Blicke tauschte, habe ich mich ablenken lassen und die Gelegenheit versäumt, das Gespräch abzubrechen.

"... vierzigMillionenBudget, und die Hälfte bleibt an mir hängen. Nur eine Woche, John, mehr brauche ich nicht. Ich schicke dir ein Ticket, ich schicke dir ein Privatflugzeug. Ich brauche dich, John. Morgen, übermorgen, sofort!"

Da habe ich wohl gerade etwas verpasst. Nachfragen will ich aber nicht.

"Falo, ich bin vor wenigen Stunden aus China zurückgekommen und todmüde. Morgen früh, wenn ich ausgeschlafen bin, rufe ich dich an. Dann kann ich dir zuhören und vielleicht auch ein paar gute Ratschläge geben."

Davon will er nichts hören. Eine halbe Stunde, wenn es denn unbedingt sein muss, nein, es eilt wirklich, es ist wichtig, es ist unaufschiebbar, also gut, eine Stunde, aber keine Sekunde später, wir sind doch Freunde, oder?, und ich bin der Einzige, der ihm helfen kann.

* * *

Falo denkt gar nicht daran, mir eine ganze Stunde Pause zu gestatten. Noch bin ich dabei, Phil Marlowe an der Haustür zu verabschieden und ihm eine gute Reise zu wünschen, da schrillt auch schon das Telefon und hört nicht mehr auf. Ja, denkt der Mann denn, ich könnte fliegen? Und selbst wenn! Nicht einmal die weißköpfigen Fischadler, die tagtäglich zwischen meinem Fenster und den Bergen kreisen – wenn sie nicht gerade in Amerika Dienst als Wappentier tun – rasen kopfüber durch die Lüfte, nur damit Falo nicht am Telefon warten muss. Erst einmal möchte ich in Ruhe den Kaffee genießen, den Sally liebevoll zubereitet hat, während ich meinen Koffer nach oben brachte.

Eine Viertelstunde und zwei unbeantwortete Anrufe später halt' ich's nicht mehr aus und hebe den Hörer ab. Wenigstens habe ich mir schon die richtigen Worte zurechtgelegt, die auch Falo überzeugen müssen. Ich bin urlaubsreif, habe viel zu tun und keine Lust zu verreisen. Drei Gründe, einer besser als der andere, und notfalls finde ich noch ein Dutzend mehr. Nur gelingt es mir nicht, auch nur einen einzigen vorzutragen. Wenn je ein Mensch einen verbalen Tornado geschaffen hat, eine Flut von Wörtern, die in Windeseile, in Orkaneseile um einen Mittelpunkt kreisen, die alles mitwirbeln, was sich ihnen in den Weg stellt, die jedes Hindernis einfach niederreden und hinter sich ein Feld sprachloser Verwüstung hinterlassen, dann hat Falo Schöndorff dies soeben vollbracht.

Falo ist Filmregisseur. Ein guter sogar, er hat ungefähr jeden wichtigen Filmpreis der Welt gewonnen, außer dem Oscar, bei dem bis jetzt es nur für zwei Nominierungen langte. Er macht gute Filme, nicht die großen HollywoodSuperkassenhits, dafür ist er zu langsam und nachdenklich. Doch seine Filme kosten auch nur die Hälfte und noch jeder hat seine Kosten mindestens doppelt oder dreifach wieder hereingespielt. Ich habe schon oft mit ihm gearbeitet. Häufig war ich gleichzeitig stimuliert und frustriert, wenn es mir nicht gelingen wollte, seine vielschichtige Vorstellung einer Szene in ein einfaches Standfoto zu übersetzen.

"Wir haben bereits zwei Drittel des Films abgedreht, und jetzt ist, wie du weißt, Roberto di Gallo gestorben."

Das hatte ich zwar noch nicht gehört, aber ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht, in Schanghai am Kiosk die täglichen Schlagzeilen zu studieren. Di Gallo sollte in Falos Film die Hauptrolle spielen, und dass er ausgefallen ist, bedeutet zweifellos einen harten Schlag. Roberto di Gallo ist nicht ganz so populär wie Tom Cruise oder Brad Pitt, aber er hat – hatte! – immer eine treue und hingebungsvolle Gefolgschaft.

Falo hat allerdings Glück im Unglück. Er hat einen Schauspieler gefunden, der di Gallo so ähnlich sieht, dass er mit geschickter Schminke und ein paar Probetagen genau an Robertos Abgang weitermachen kann. Dieser Colin Aberthau ist vielleicht kein ganz so guter, einfühlsamer Schauspieler wie sein Vorgänger, aber ist mindestens vierzehnmal so eingebildet.

"Er übernimmt die Rolle, John, aber er will nicht nur eine horrende Gage, sondern er besteht darauf, dass du, und nur du, die Standfotos machst. Er will keinen Fotografen, sagt er, der in aussehen lässt wie ein hässliches Entlein. Er will groß herauskommen, und du seist der Einzige, dessen Bilder in jeder Zeitschrift gedruckt werden."

In gewisser Weise mag er da ja Recht haben. Falos Film würde dabei sicher auch nicht Schaden leiden. Aber schließlich bin ich hierher nach Vancouver gezogen, weil ich eine Pause brauchte, weil ich eine Zeit lang keine Stars, keine Regisseure, keine Beleuchter, Kameraleute, Requisiteure mehr sehen wollte. Statt dessen schlage ich mich jetzt mit mörderischen Terroristen und hilflosen Polizisten herum. Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, reumütig ins Filmgeschäft zurückzukehren. Aber nicht für Aberthau. Den mag ich viel weniger als er mich.

"Falo, weißt du noch, warum ich mich hierher nach Vancouver zurückgezogen habe? Weil ich die Filmarbeit satt hatte, weil ich arbeiten will, wann es mir gefällt und nicht wann ein verrückter Drehplan es verlangt. Ich habe mehr als genug zu tun, glaub mir das, Falo."

Ein anderer Grund, der Filmerei den Rücken zu kehren, war der neue Stil. Wenn nicht jede zweite Minute ein Mord, eine Explosion, ein blutspritzender Zusammenstoß gezeigt wird, kommt der Film erst gar nicht in die Kinos. Aber wie soll man solchen Schrott zu ausdrucksvollen, künstlerischen Fotografien verarbeiten? "Kunst bringt kein Geld, Watson", sagte Roger Merriman, "ich brauche Action, die sich in die Köpfe bohrt." Action hat er bekommen, nicht in den Kopf, aber an den Kopf, und das waren meine letzten Minuten auf einem Set. Für immer.

"Eine Woche nur, John, zehn Tage allerhöchstens, wenn sehr viel schiefgeht. Du kannst deinen eigenen Scheck schreiben, nur lass mich hier nicht sitzen, es wäre mein Ruin, alle meine Reserven stecken in diesem verdammten Film. Also, kommst du? Ich buche dir ein Fünf-Sterne-Hotel, ich reserviere dir einen Erster-Klasse-Flug, und wenn alles ausgebucht ist, schick' ich dir ein Privatflugzeug. Pack schon mal, ich rufe dich in einer Stunde zurück, alles klar? Bis dann, John, ruh dich ein bisschen aus."

Vielleicht würde er es wirklich schaffen, mir die Air Force One zu chartern. Zumindest klingt er so. Er legt so schnell auf, dass ich ihm nicht sagen kann, er solle sich zum Teufel scheren. Falo kennt mich zu gut und weiß, dass ich mich am Ende doch erweichen lasse. Aber dieses Mal nicht. Und schon gar nicht für Aberthau.

"Was meinst du, Sal, sollen wir noch ein Eis essen gehen? Dann kann er den ganzen Abend lang hier anrufen."

Sie will erst einmal wissen, worum es eigentlich geht, denn sie hat nicht zugehört. Harry auch nicht. Also versuche ich, Falos Notsignale zu erklären.

"Wenn Colin Aberthau schon die Rolle doubeln darf, dann soll er froh sein und nicht die Hand beißen, die ihn streichelt. Habe ich recht, Harry? – Zugegeben, dies kann seine große Chance sein, aber um sie zu nützen soll er seinen Agenten mobilisieren, seinen Promoter, sein eigenes bisschen Talent. Mich soll er in Ruhe lassen."

Auch Sally findet, ich sollte jetzt lieber an dem Chinaprojekt weiterarbeiten. Schließlich haben wir einen Vertrag. Und die italienische Ausgabe steht auch vor der Tür. Da werden viele Änderungen fällig, denn schließlich haben die Italiener die Weltmeisterschaft gewonnen und es sogar geschafft, den wichtigsten französischen Gegenspieler vom Platz weisen zu lassen. Die wollen mehr Fotos von sich selbst in dem Buch sehen, und sei es auf Kosten der Fußballhelden aus Trinidad und Tobago.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Neapel sehen und sterben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Neapel sehen und sterben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Neapel sehen und sterben»

Обсуждение, отзывы о книге «Neapel sehen und sterben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x