C. Harry Kahn - Neapel sehen und sterben

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Neapel sehen und sterben: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein verzweifelter Anruf eines Freundes, dessen Filmprojekt grandios zu scheitern droht, führt den Starfotografen Watson nach Neapel – natürlich zusammen mit Harry, dem kleinen weißen Terrier. Watson hält den Ablauf eines kaltblütigen Mordes mit der Kamera fest. Damit gerät er ins Fadenkreuz der Mafia, die weder einen lebendigen Zeugen noch Fotos der Tat tolerieren kann. «Neapel sehen und sterben» ist mehr als nur eine Redensart für Watson und Harry.
Drei Feinde stehen dem Duo Watson-Harry dieses Mal gegenüber: die Stadt, der Müll, und der Tod, und wieder kommen die zwei nur um Haaresbreite mit dem Leben davon – oder auch nicht???
C. Harry Kahn beschreibt Neapel aus der Perspektive des Touristen, der nur erfährt, was ihm die Mattscheibe seiner Kamera zeigt – und was er in den so zahlreichen Neapel-Filmen gesehen hat. In Wahrheit hat Kahn lange in Neapel gelebt und kennt die Stadt und ihre Zusammenhänge besser als mancher Einheimische, nicht zuletzt dank seiner zahlreichen Freunde vor Ort.

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* * *

Es ist schön, wieder daheim zu sein. Ein Hotel mit vier oder fünf Sternen, ob in Schanghai oder Montevideo, hat sicher seine Annehmlichkeiten, aber irgend etwas fehlt immer. Hier lässt sich die Heizung nicht regulieren, dort findet man keinen Platz für die Zahnbürste oder der Polstersessel soll Bequemlichkeit vortäuschen, steht aber nur im Wege. Zu Hause passt alles. Es dauert eine Weile, bis ich den Inhalt meines Koffers auf Wäschekorb, Schrank und Schreibtisch verteilt habe. Harry ist keine große Hilfe, er findet, dass ich jetzt erst einmal ihn liebhaben müsste. Bis er draußen etwas hört. Phil Marlowe, sagt er und rennt hinunter zur Haustür. Es gibt diese Tonaufnahmen von Vogelstimmen, wo der Unterschied zwischen Balzgezwitscher und Alarmruf der Kohlmeise immer wieder vorgespielt pädagogisch aufbereitet wird. Harry besitzt ein viel umfangreicheres Vokabular als Kohlmeisen und Lachmöwen. Er kann sagen: Sally kommt oder: ich habe Durst. Dreißig solcher Ausdrücke kennt er bestimmt, und Sally und ich verstehen sie.

Auch bei einem Privatbesuch klopft Phil an die Tür wie ein Polizist. Es ist dieses harte, keinen Widerspruch duldende Geräusch, das im Fernsehen den Gesuchten zur Hintertür hinaustreibt, damit die spannende Verfolgung beginnen kann. Phil drückt mir eine Plastiktüte in die Hand, küsst Sally auf beide Wangen und geht in die Hocke, um Harry ausgiebig zu streicheln. Die beiden hatten anfangs ein eher angespanntes Verhältnis, aus dem sich aber schon nach kurzer Zeit eine echte Männerfreundschaft entwickelte. Wenn Sally und ich einmal bei einem Autounfall ums Leben kämen, würde Phil sich um Harry kümmern, da bin ich sicher.

Er lässt sich am Esstisch in der Fensternische nieder, seinem Lieblingsplatz und genießt die Aussicht. Es regnet gerade nicht, aber die Wolken hängen so tief, dass das andere Ufer nur in der Erinnerung existiert. Unten, zum Anfassen nahe, liegen zwei, drei mittelgroße Frachter und warten darauf, dass der Hafenmeister sich erbarmt und sie in die gute Stube bittet. Sie liegen immer da, manchmal sind es viel mehr, vielleicht sind es immer wieder andere. Keiner sieht sie kommen und gehen, nie sieht man einen Matrosen übers Deck schlendern. Sie sind leer, nutzlos, bewegungslos, alte Männer, die vor der Wärmestube auf die Öffnung warten. Ihr leerer, roter Rumpf ragt hoch aus dem Wasser, sie genieren sich nicht einmal, ihre hässliche Bugnase sehen zu lassen. Keiner weiß, was sie hier wollen. Kaum ist einer verschwunden, nimmt schon der nächste seinen Platz ein.

In der Küche packe ich das Dinner aus. Schon wieder chinesisch, aber zu Hause benutzen wir wenigstens keine Stäbchen. Rindfleisch mit schwarzer Bohnensoße, Schweinefleisch süßsauer mit Ananasstücken, Tofu mit gemischtem Gemüse.

"Das Saté ist für Harry?", rufe ich hinüber.

"Wie immer." Phil kommt mir zu Hilfe. Er zieht vorsichtig die Hühnerfleischwürfel von den hölzernen Spießen, arrangiert sie auf einem Bett asiatischer Nudeln und verteilt die Soße darüber. Würde das Ganze nicht im Hundenapf serviert, hätte ich selber großen Appetit darauf. Harry liebt dieses Gericht, es muss die Erdnusssoße sein, und Phil weiß das. Er besteht darauf, Harry seine Mahlzeit persönlich zu servieren

"Warum bekomme ich nie Saté, ich mag das auch."

"Du bist kein Feinschmecker, John. Als wir uns kennenlernten, hast du nur von Hamburgern und Pizza gelebt. Wenn Sally nicht zu euch gekommen wäre, hättest du Harry auch noch verdorben. Lass dir dein Süßsauer schmecken."

Wir tauschen ein paar Happen untereinander, wie man das eben bei chinesischem Essen so macht, aber jeder hat eine Vorliebe für eines der Gerichte. Wir plaudern über belanglose Dinge, und bald sind wir unter Phils geschickter Führung bei dem Thema angelangt, das ihm auf den Nägeln brennt. In Vancouver und in den Trabantenstädten, die sich ringsherum unaufhaltbar aus der Erde stülpen, sind an zwei Tagen wieder mehrere Bandenmorde geschehen. Siebzehn Tote in vier Wochen, davon sechs unbeteiligte Passanten. Sogar eine Mutter mit Kleinkind wird in ihrem Auto erschossen, was die Öffentlichkeit besonders verstört. In den hiesigen Fernsehnachrichten werden der Flugzeugabsturz in Panama, die Wahlen in England und die Kämpfe im Nahen Osten nur als unbedeutende Marginalien erwähnt. Politiker aller hierarchischen Rangstufen deklamieren vor Mikrofonen und Kameras, dass sie diese gesetzlosen Zustände nicht einen Tag länger akzeptieren wollen. Keiner von ihnen bemerkt den Umkehrschluss, dass ihn die Zustände bis jetzt wenig interessiert haben. Die Polizei rückt offiziell von der Theorie ab, es handle sich um einen Territorialstreit chinesischer Triaden. Die Opfer sind in der Mehrzahl junge Männer italienischer Abstammung, in den letzten Jahren offiziell eingewandert oder mit einem Studentenvisum eingereist. Sie stammen aus dem südlichen Italien und standen alle in irgend einer Verbindung mit der Abfallwirtschaft, mit Abfalldeponien und Recycling, mit Bodenanalysen und Bauprojekten auf stillgelegten Müllhalden. Immer wortreicher dementieren die Offiziellen, dass die Mafia ihre Hand im Spiel haben könnte. So etwas gibt es nicht bei uns in Kanada, wir sind ein heiles Land, der Welt ein Vorbild und dem Verbrechen eine dürre Wüste.

"Die italienische Polizei glaubt, dass die Müllmafia hier eine Niederlassung einrichten will. Mein Boss schickt mich rüber zu Konsultationen, und ich wollte dich fragen, John, ob du mir ein paar Tipps für Neapel geben kannst."

Neapel? Ausgerechnet! Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich zum letzten Mal dort war, und so sind es eigentlich nur ganz allgemeine Informationen, die ich ihm geben kann.

"Man hat dir wahrscheinlich ein ordentliches Hotel gebucht (– ein Zimmer in einer Polizeikaserne, aus Sicherheitsgründen, bestätigt er, der oberste Staatsanwalt wohnt auch dort –) und für Tourismus wirst du nicht viel Zeit haben. Aber nutze jede Minute! Im Grunde braucht man ein halbes Leben, um die Stadt und ihre Umgebung kennenzulernen. Capri, Sorrent, Pompeji! Positano, die Amalfiküste! Ich hab' irgendwo noch einen Reiseführer in Englisch, den suche ich dir raus. Wann fliegst du? Morgen früh um sieben? Dann schau ich lieber gleich nach."

Ich finde sogar zwei NeapelFührer, einen ausführlichen von Lonely Planet und einen kurzen im Notizbuchformat von Berlitz. Den finde ich besser, denn die Informationen sind sehr knapp und präzise. Die Trinkgeldempfehlungen sind noch in Lire, aber sonst hat sich wenig geändert in den letzten zehn Jahren. Wir haben damals fast vier Wochen lang gedreht, ich bekomme große Lust, mir den alten Film wieder anzuschauen.

"Am liebsten würde ich gleich mitkommen, Phil. Aber ich kann dich nicht begleiten, weil ich hier bleiben muss. Sally ist die nächsten beiden Wochen unterwegs. Kongress, Fototermine, Vorträge. Harry und ich hüten das Haus und bringen das Archiv in Ordnung. Da sieht es aus wie beim Müll in Neapel."

Wir unterhalten uns weiter geistreich, sind gerade dabei, einem weltverändernden Gedanken den letzten Facettenschliff zu verleihen, da unterbricht uns das Telefon. Für mich ist der Effekt immer der gleiche wie ein Regenguss bei einer Gartenparty. Sally nimmt die Störung entgegen, das hat sich so eingebürgert. Sie schafft es, immer freundlich zu klingen.

"Hallo! Ach wie schön, von dir zu hören. Danke, gut. Und dir? Ja, der ist hier, einen Augenblick. – Falo, es ist wichtig."

Das letzte ist für mich bestimmt. Ich begebe mich hinüber zu unserem altmodischen Telefon, das seine Informationen immer noch durch einen heißen Draht empfängt.

"Hallo, Falo, wir sitzen gerade beim Abendessen. Ich ruf dich später zurück."

"John, ich frage gar nicht, wie es dir geht, und wie das Wetter ist, es ist wichtig und es ist eilig. Hör mir zu, John, eine Minute nur."

Was soll ich machen, ich kann doch nicht einfach auflegen. Ich schalte den Lautsprecher ein, damit Sally mithören kann . Er gesteht mir auch keinerlei Einspruchsfrist zu sondern babbelt weiter, ohne Punkt und Komma.

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