Michael J. Awe - Der Neiding

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Sachsen im Jahre 772: Seit vielen Jahren sind die altgläubigen Sachsen dem mächtigen Frankenkönig Karl ein Dorn im Auge und er plant, die unberechenbaren und widerspenstigen Heiden zum Christentum zu bekehren, um sie endgültig in sein Reich einzugliedern.
Die Sippe von Theodard, freie Sachsen, nimmt einen fremden Jungen auf, den sie in den Wäldern vor einem gewaltsamen Tod bewahrte. Doch nicht alle Sippenmitglieder sind damit einverstanden. Sind seine Augen nicht schwarz wie Kohlen? Kann er nicht in der Dunkelheit sehen? Und warum spricht er nicht?
Als sich die junge Sarhild für den Fremden zu interessieren beginnt, kommt es zur Katastrophe, die die ganze Sippe in ihren Grundfesten erschüttern wird. Währenddessen bahnt sich ein Krieg gegen die Franken an.
"Michael J. Awe führt seine Leser mit viel sprachlichem Geschick ins Mittelalter, wo sich die Sachsen gegen ihre Christianisierung sträuben." – bestbookfinder.de

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Die Nachricht Fredegards, dass Sarhild ihn am Fluss zu treffen wünschte, hatte ihn erstaunt. Er erinnerte sich an das bleiche Gesicht seiner Mutter und die Scham in ihrem Blick, als sie den Kopf abwandte. Auf dem Weg zum Bach begegnete er niemandem, bis er die Leiche Sarhilds fand. Augen, die kein Licht mehr trugen. Aber mit ihrer letzten Kraft hatte sie ein Zeichen gelegt, um auf ihren Töter hinzuweisen, und hielt die Haare des Täters fest in ihrer Faust. Dann brach das Auftauchen von Isbert, seiner Mutter und Rolant über ihn herein. Deutlich konnte er den Ekel über die Tat in ihren Augen sehen. Im nächsten Augenblick überwältigte ihn Wodens Wut und er erschlug Isbert.

Farold hatte Sarhilds Tod gerächt. Nur, welche Nachricht würde Arbogast erhalten? Das Bild, was die anderen zeichneten, musste in seinen Augen doppelt wiegen. Ein feiger Mord in der Nacht an einer Frau, anschließend die Tötung des Bruders und die wolfartige Flucht in die Dunkelheit.

Farold hielt sein Gesicht in den Bach und trank, bis das Brennen in seiner Kehle nachließ. Er wusste, dass die Blutrache Vergeltung forderte. »Warum hast du das getan, Isbert?«, flüsterte er.

Er war jetzt allein. Sie würden ihn aus der Sippe verstoßen. Jeder hatte das Recht, ihn zu jagen wie ein wildes Tier, zu dem er geworden war, heil- und rechtlos, von allen Menschen abgeschnitten und aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen. Schon auf dem nächsten Ding in Marklohe würden die freien Männer des Sachsenlandes ihre Waffen und Schilde zusammenschlagen und ihn aus ihrem Kreis hinausschwören.

Ein Knacken aus dem Gebüsch am Ufer ließ ihn zum Sax greifen, aber es war nur ein Hase, der mit schnellen Sprüngen das Weite suchte. Farold schob sich das Hiebmesser unter den Gürtel zurück und trocknete seine Hände am groben Stoff der Tunika. Außer dem, was er am Leib trug, besaß er nun nichts mehr; sein Hab und Gut war in Arbogasts Halle zurückgeblieben, unerreichbar für ihn. Er beschloss er, einige Zeit dem Bachlauf zu folgen und sich nach Osten zu wenden. Die Wälder hier kannte er so gut wie kaum ein anderer, ein Vorteil, den er nutzen konnte.

Er schritt zügig aus und versuchte währenddessen, auf Geräusche in der Nähe zu achten, die auf Verfolger hindeuten würden. Farold spürte den Hunger in den Eingeweiden, aber er wollte den Rest des Tages nutzen, um so viel Distanz wie möglich zu seinen Verfolgern zu bekommen. Essen suchen konnte er später.

Farold begann in einen lockeren Trab zu verfallen, den er für lange Zeit durchzuhalten vermochte. Seine kleine, drahtige Gestalt huschte geräuschlos durch den Wald. Den Pferden konnte er nicht entkommen, also musste er einen Weg einschlagen, wohin sie ihm nicht folgen konnten. Noch vor Einbruch der Dunkelheit würde er zu einem dichten Teil des Waldes gelangen, den man nur zu Fuß durchqueren konnte und wo sich seine Spur bald verlieren sollte.

Er lief, bis die Nacht hereinbrach, warf sich dann unter die Äste eines Baumes und schlief den unruhigen Schlaf des Verfolgten. Mehrmals in der Nacht wachte er auf und griff nach seinem Sax, aber nie war jemand in der Nähe. Einmal schob sich die massige Figur eines Bären einige Schritte entfernt durch das Unterholz und er begann schon, sich nach einer Fluchtmöglichkeit umzusehen. Aber das große Tier nahm keine Notiz von ihm und zog seiner Wege. Erleichtert sah er ihm nach, doch wurde ihm wieder bewusst, was für eine leichte Beute er im Schlaf darstellte.

Im Morgengrauen setzte er seinen Weg fort und ging immer weiter ostwärts. Das Gebiet der Engern lag vor ihm und er wollte sich am Rande der Grenze zum Land der Franken halten, bis er die Berge vor sich auftauchen sah. Er erinnerte sich, wie er diesen Weg vor langer Zeit mit Theodard, Arbogast und Isbert gegangen war, als sie das Heiligtum der Irminsul besuchten. Theodard, der ihn selbstlos und ohne zu zögern in die Sippe aufgenommen hatte. Er war wie ein Vater zu ihm gewesen und sein Edelmut und seine Freigiebigkeit waren ihm während all der Zeit ein Vorbild gewesen. Wie gut war es, dass er schon lange tot war und nicht mit ansehen musste, was aus ihm, Farold, geworden war. In der Nacht träumte er von Theodard, der ihn mit blassem Gesicht ansah und sagte: So verdankst du mir also meine Taten! , auf seinen Knien lag der Leichnam Isberts.

Wie ein Getriebener durchstreifte Farold die Wälder, bis er an einen See kam. Er blieb am Ufer stehen und sah über die Wasseroberfläche, die den bleischweren Himmel reflektierte. Keine Welle kräuselte die glatte Fläche. Vorsichtig hockte er sich hin und schöpfte mit der Hand etwas Wasser, um seinen Durst zu stillen.

Es hieß, das Wasser berge die Seele der Ungeborenen und Toten. Nach den Vorstellungen ihrer Vorväter entstammte das Leben dem Wasser und kehrte nach dem Tode wieder dahin zurück. Die Farbe der Flüsse und Seen spiegelte die Gemütsverfassung der darin lebenden Geister wieder.

»Sarhild«, sagte er leise.

Es war lange her, dass ihn Aleke von der Toteninsel der Nerthus erzählt hatte, die der Treffpunkt der Seelen war. Nachdenklich fuhr er mit der Hand über die Wasseroberfläche und betrachtete sein Spiegelbild. Er sah es so lange an, bis er das Gefühl bekam, dass jemand mit seinem Gesicht zu ihm herausschaute, und er stolperte erschrocken einige Schritte vom Ufer weg. Sein Herz klopfte heftig, doch das Wasser rührte sich nicht und nach einiger Zeit beruhigte sich sein Atem wieder.

Er erblickte am gegenüberliegenden Ufer eine leichte Rauchsäule, die senkrecht in die windstille Luft stieg. Zuerst dachte er an eine Sinnestäuschung, aber die Erscheinung blieb auch bei längerer Betrachtung bestehen. Die Rauchsäule kam hinter einigen größeren Felsen hervor und es musste sich dabei um ein von Menschen entfachtes Feuer handeln. Farold verbarg sich in dem Schilf zu seiner rechten und suchte die Umgebung ab. Vielleicht waren es seine Verfolger, die ihm schon dicht auf den Fersen waren?

Der Wald war dicht und das Ufer unübersichtlich. Auch nach längerer Zeit blieb alles ruhig und es war niemand zu sehen. Nachdenklich ging Farold in die Hocke und überlegte, ob er sich dem Feuer nähern sollte. Es mochten Räuber sein, die ihr Lager in dem dichten Wald aufgeschlagenen hatten, oder auch rechtschaffene Männer, die sich auf der Jagd befanden. Vielleicht war es aber auch ein kleines Lager der Franken, die auf der Suche nach aufständischen Sachsen waren, oder einige reisenden Mönche, die umherzogen, um den Leuten von ihrem neuen Gott zu erzählen? Plötzlich fiel Farold ein, dass er von einer weisen Frau gehört hatte, von der es hieß, sie würde in dieser Gegend leben, besäße das Wissen der Runen und hätte Umgang mit Geistern. Sie war eine von den Frauen, die bewandert waren in den alten Praktiken und die bei Ergreifung durch die Franken um ihr Leben fürchten mussten. Ihr Blick richtete sich sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft und die Grenze von dieser Welt zu den anderen war für sie zu durchschreiten.

Das Ufer des Sees war an vielen Stellen morastig und das Vorankommen mühsam, wo der Wald so dicht war, dass er keine Ausweichmöglichkeit bot. Einige Rabenvögel flogen über seinem Kopf auf, als er sich durch dichtes Unterholz zwängte. Als er den See zur Hälfte umrundet hatte, kam er besser voran. Ein leichter Wind kam auf und brachte den Geruch nach feuchtem Gras und Schilf mit sich. Die entfernte Rauchfahne wurde sanft abgetrieben und zog über die Wipfel der Bäume dahin, von der Unterkunft der Seherin war allerdings noch nichts zu sehen. Sie musste direkt zwischen den großen Felsen hausen, die einige Schritte entfernt vom Ufer des Sees aufragten.

Farold duckte sich unter einem weiteren Ast hindurch, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Er verbarg sich hinter dem Baumstamm einer Fichte, deren breiter Stamm moosbewachsen war. Etwas entfernt erblickte er eine junge Frau, die Brombeeren pflückte und in einem Tuchbeutel sammelte. Sie trug ein langes, schlichtes Kleid aus grobem Stoff und stand barfuß in dem hohen Gras. Feines, braunes Haar fiel ihr bis weit auf den Rücken und erinnerte ihn schmerzhaft an Sarhild.

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