Musa Ergin - Stille Schreie

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1915: Osmanisches Reich.
Heute: ISIS, Syrien, Irak,…
Die Geschichte wiederholt sich.
Nur die Akteure sind andere.
Die Stillen Schreie sind geblieben.
1915 ist das Jahr der stillen Schreie im Osmanischen Reich: Stille Schreie sowohl der Christen, als auch der Konsuln des Deutschen Reiches. Vom Norden nach Süden vom Westen nach Osten werden die Christen (Armenier und Syrer) in jeder Stadt und in jedem Dorf verhaftet, deportiert, ermordet. Die wenigen Beamten, die sich den Schreien gehör verschafften, wurden ihres Amtes entzogen oder ermordet.
Der Mönch Yawsef sieht das unvermeidliche auch auf die Syrer im Südosten der heutigen Türkei zukommen. Er beschließt sein Kloster in der Stadt Mardin zu verlassen, greift nach der Waffe und schließt sich den Überlebenden in dem Dorf Iwardo an, um sie vor den Soldaten des Sultans in Istanbul, den kurdischen Hamidiye-Truppen und arabisch muslimischen Mhalmis zu verteidigen.

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Ein Armenier, welcher von dem Direktor der Deutschen Baumwollfabrik, Herrn Stöckel, mit einem Auftrag auf die Felder hinausgeschickt werden sollte, wurde trotz der Zusicherung des Wali, dass alles sicher sei, von mehreren Türken in Gegenwart von Soldaten mit dem Tode bedroht. Auf die hierüber erhobene Beschwerde versprach der Wali die exemplarische Bestrafung dieser Türken und besseren Schutz. Kurz darauf aber wurde dieser ganz unschuldige Armenier ins Gefängnis geworfen, während die Türken unbehelligt blieben.

Der Konsul hat hierauf sofort in einem scharfen Schreiben die Freilassung des Armeniers gefordert, aber dieselbe unter allerlei Ausflüchten bisher - nach einer Woche - nicht erlangen können.

Die Folge von diesem zweideutigen Verhalten des Wali ist, dass sich noch kein Armenier traut, wieder an die Arbeit zu gehen. Die Flüchtlinge bleiben lieber unter den kümmerlichsten Verhältnissen in dem unter europäischem Schutz stehenden Lager, wo aber die Gefahr eines Ausbruchs von größeren Epidemien sehr groß ist und nur durch die vorzügliche Organisation und Aufsicht verhindert wird, welche durch den Kommandanten des englischen Linienschiffes „Swiftsure“ und den englischen Konsul geschaffen ist.

6) 17. Juni 1909: Adana

Umhüllt von nachdenklichem Schweigen schauten alle Geistlichen auf zwei Schriftstücke. Sie lagen auf dem großen Tisch, für die sie still am Vormittag zusammenfanden. Durch Verdrängen und Vergessen bewältigten die Christen bisher die Last der Vergangenen Tage. Heute, in Adana, ließ sich die Vergangenheit nicht mehr verdrängen.

Die Christen waren bereit, all die Toten, all das Geschehen und die blutigen Erinnerungen, wie so oft, zu vergessen. Die Schatten der Vergangenheit ließen sich aber nicht vertreiben. Etwas blieb unerledigt. Etwas hinkte in den Gassen der alten Stadt und verfolgte die Christen. Sie beharrte in der Gegenwart zu bleiben.

Die Last der Vergangenheit warf ihre Schatten auf die Gegenwart. Sie verfolgte sie in Form eines veralteten Stück Papiers.

Der Mönch, Yawsef war in Begleitung von Pfarrer Mensur, Vertreter seines Patriarchen in Sandschak von Adana und beobachtete die anderen Gäste um den Tisch, im kleinen Saal der armenisch katholischen Kirche. Manche freuten sich über die Zusammenkunft. Manche brauchten viel Mut, um über ihre Schatten zu springen.

„Erfreulich!“ sagte mit einer leisen Stimme der Chorbischof der Syrisch Katholischen Kirche, Filbas. „Erfreulich, dass wir für die Lebenden einig sind! Traurig für unsere Toten, dass wir nie diese Einheit gelebt haben!“

Die Stimme des Chorbischofs hallte im kleinen Raum. Keine Spur von seinem Alter konnte der Mönch in seiner Stimme erkennen. Nur an seinen Augen sah man ihm die vergangenen Jahre an. Ohne zu zittern, ohne zu zögern, mit einem nachdenklichen Gesicht, nahm der Geistliche das rechte Blatt und unterschrieb es. Er legte das Blatt links vor ihm ab.

„Sie wollen uns ausrotten! Wer sich nicht verteidigte, wurde getötet. Wer sich verteidigte und überlebte, wird jetzt bestraft!“

Der Mönch fühlte die Hilfslosigkeit in der Stimme von Hamparsum, dem Oberhaupt der Protestantischen Kirche in Sandschak-Adana. Er hob seinen Kopf und schaute zu dem großen Mann, der an der Ecke am Tisch saß. Er war neu in Adana. Seine Kirche hatte im Sandschak die wenigsten Mitglieder. Der Mönch sah Tränen in seinen Augen, als er zu dem Bruder Bagos, Bischof der Armenisch Katholischen Kirche, dann zum Pfarrer Aras, als Vertreter der Armenisch Orthodoxen Kirche, blickte. Mehrere Tränen rollten über seine rechte Wange.

„Wem wohl gelten die Tränen“ fragte sich der Mönch „den Armeniern, die mit Abstand die größte Opfer zu beklagen hatten oder auch allen Opfern“. Als er sich bei diesen Gedanken ertappte, schämte er sich.

Der Bischof der Armenisch-Katholischen Kirche, Bagos, nahm das Blatt energisch aus der Hand von Hamparsum, unterschrieb es und reichte es weiter an Pfarrer Mensur. Bagos, schlicht auch der Armenier, genannt, sagte nichts. Die ganze Zeit blieb er stumm sitzen. Der Mönch wusste nicht, wie er das verstehen sollte. Der armenische Bischof war nicht der Mensch, der still da saß und nichts sagte. Er war als einziger Geistlicher, unter den Anwesenden bei der Kommission zur Untersuchung der Vorgänge im April, eingeladen worden. Was war da passiert?

„Ich teile Ihre Freude bzgl. der Einheit hier und heute, Bruder Filbas und ich teile auch Ihre Meinung Bruder Hamparsum.

Wir werden bestraft!

Warum?

Weil wir uns verteidigt haben!

Warum?

Weil wir unsere Kinder, Frauen, Hab und Gut schützen wollten!

Wer sollte uns schützen, wenn auch die sogenannten Beschützer uns angreifen?“

„Das ist Bagos, der Armenier“ dachte der Mönch.

„Nun sollen wir das auf den Tisch liegende Blatt unterschreiben, damit man uns in Ruhe lässt! Ja! Damit man uns in Ruhe lässt! Es geht nicht mehr darum, dass unsere Mörder bestraft werden, sondern, dass wir in Ruhe gelassen werden!

Die Vergangenheit, die wir nicht wollten, wirft ihre Schatten auf unsere Gegenwart, welche bereit ist auch unsere Zukunft zu zerstören.“

Die Augen des Mönches wanderten vom Schatten des Bischofs zu dem Fenster hinter ihm. Die Sonne schien über die flachen Dächer von Adana.

„Wir sollen uns an etwas erinnern, was nicht geschehen ist!“ sagte er hilflos mit einer leisen Stimme.

Keiner sprach im Saal.

Die Stille unterbrach wieder der Bischof.

„Überall zwingt man die Armenier Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie den Hauptstifter der Angriffe, Abdelkader Bagdadi als Wohltäter, der die Armenier das Leben gerettet habe, hinstellen. Alle Armenier aber, die Klagen vorbringen, werden einfach eingesteckt. Das hier…“

Der Bischof zeigte mit seiner kraftvollen Hand auf das Papier in der Mitte des Tisches. „Das hier ist das Blattpapier, das aus den Übeltätern Wohltäter machen will.“

Seine zittrige Hand legte er auf den Tisch. Hilflos schluchzte er still und mit gebeugtem Kopf schaute er nach vorne.

„Wir wollen, mit dem Schreiben in der Hand von Bruder Mensur, das Geschehen schildern und hoffen auf die wahre Größe des Kalifen in Konstantinopel.

Das wird den Mächtigen nicht gefallen. Die böseren Geister werden wir damit erwecken. Ja Brüder! Wir können deswegen auch im Gefängnis landen!“

Seine Augen musterten die Geistlichen, die sich um den Tisch herum befanden und deren Blicke auf ihn gerichtet waren.

„Ich wurde vor der Kommission nach echt türkischer Manier als Lügner dargestellt!

Warum?

Weil das, was wir im April erlebt haben für die Türken erschwerend belastend ist!

Als ich das vorgetragen habe, sagte man mir, ob ich mich nicht schäme, solche Lügen zu erzählen!

Nein es wird nicht nachgeforscht, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Kommissionsmitglieder wissen genau, was passiert ist. Sie haben nicht die Absicht gründlich die Morde zu untersuchen. Sie wollen es nur, um die öffentliche Meinung und Europa zu täuschen.“

Ein Wind, welcher durch das geöffnete Fenster drang, wehte das Blatt in der Mitte des Tisches.

„Und was der Wali, der Generalgouverneur der Provinz über uns denkt, wissen wir nicht nur erst nach dem Bericht eines unter englischem Schutze stehender Angestellter der Tomba-Kriege. Er zitierte den Wali Mustafa Zihni Pascha, wonach wir Hunde seien! Jaaa! Hunde!“

Er schloss langsam seine Augen und schlug mit seiner Faust auf den massiven Holztisch.

„Ja, wir sind in ihren Augen Hunde!

Aber lieber ein Hund, der die Wahrheit sagt und bereit ist, dafür ins Gefängnis zu gehen, als zu schweigen und die Toten vor unseren Augen zu ignorieren!

Lieber ein Hund, der versucht weitere Morde zu verhindern, als den Schwanz zwischen den Beinen einzuziehen.“

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