Musa Ergin - Stille Schreie

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1915: Osmanisches Reich.
Heute: ISIS, Syrien, Irak,…
Die Geschichte wiederholt sich.
Nur die Akteure sind andere.
Die Stillen Schreie sind geblieben.
1915 ist das Jahr der stillen Schreie im Osmanischen Reich: Stille Schreie sowohl der Christen, als auch der Konsuln des Deutschen Reiches. Vom Norden nach Süden vom Westen nach Osten werden die Christen (Armenier und Syrer) in jeder Stadt und in jedem Dorf verhaftet, deportiert, ermordet. Die wenigen Beamten, die sich den Schreien gehör verschafften, wurden ihres Amtes entzogen oder ermordet.
Der Mönch Yawsef sieht das unvermeidliche auch auf die Syrer im Südosten der heutigen Türkei zukommen. Er beschließt sein Kloster in der Stadt Mardin zu verlassen, greift nach der Waffe und schließt sich den Überlebenden in dem Dorf Iwardo an, um sie vor den Soldaten des Sultans in Istanbul, den kurdischen Hamidiye-Truppen und arabisch muslimischen Mhalmis zu verteidigen.

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„Es waren vier Männer, die sich unseren Frauen nährten. Drei konnten uns entwischen. Diesen einen haben wir auf dem Weg des Dorfes Dalin abgefangen. Er will nicht sagen, wer er ist und aus welchem Dorf er stammt“ berichtete Isa Eliyas an den alten Herr, Danho, in Anwesenheit seiner Söhne Bisso, Isho und Malke.

„Bisso, kümmere du dich bitte um den Mann“ sagte Danho mit einer müden Stimme.

„Hänge ihn an die Decke des Stalls …“ befahl Bisso.

„…mit dem Kopf nach unten und peitschen“ fügte er hinzu.

Nach ein paar Peitschen erzählte der Mann aus welchem Dorf er und seine Begleiter waren.

„Seid ihr ledig?“

„Ich ja, Herr! Die anderen nein, Herr! Wir wollten uns mit Frauen aus Enhil amüsieren!“

„War euch nicht bekannt, wessen Frauen ihr schänden wolltet!“

„Ein Agha-Kind war dabei, Herr! Er dürfe… er hätte keine Angst vor Euch, sagte er.“

„Sooo!“ flüsterte Bisso, dessen Lippen zitterten.

„Hol ihn runter Eliyas! Lass ihn aber gefesselt im Stall, reite mit zwei Männern nach Dalin und erzähl das Geschehen dem Agha. Mein Bruder Malke begleitet euch. Ihr beide sollt keine Waffen tragen außer Dolch. Mit erhobenem Haupt geht zu Agha. Alle sollen wissen, dass ihr Einwohner von Enhil seid. Bis ihr zurückkommt, soll dieser Hayvan –Tier- unter seinen Artgenossen weilen.“

Vor Sonnenuntergang kehrten Malke und Isa Eliyas, begleitet vom Agha aus Dalin, zurück.

Unter den Augen von Bisso ging der Agha aus Dalin mit einem blutbeschmierten frischen Granatapfel-Stock auf den gefesselten Mann los. Der Stock hinterließ hintereinander tiefe Wunden auf dem jungen Körper.

Der Mann versuchte seinen Körper mit seinen Füssen mal nach rechts mal nach links zu schieben, um den Schlägen seines Aghas zu entkommen.

Durch die Schreie des Mannes aufgeschreckte zwei Esel trampelten mit den Füssen und verschwanden zusammen mit weiteren Tieren in dem dunkeln Stall.

Während die zwei Begleiter von Isa Eliyas mit aufgeschreckten Augen die Schläge beobachteten, schauten er, Bisso und sein Bruder teilnahmslos zu dem feuchten Stock, das immer wieder auf dem Körper des Mannes landete, der nach kurzer Zeit mit blutigen Linien überzogen war.

„Die anderen drei bekamen auch ihre Lektion“ hörte Bisso das Geflüster von Isa Eliyas und nickte kurz mit den Augen.

„Sag oben Bescheid, wir werden mit Agha Tee trinken, bevor er weggeht.“

4) 25. April 1909: Adana

Die schmerzvollen Gedanken, über die verlorenen Menschen, raubten dem Mönch seinen inneren Frieden. Fragen der Schmerzen und Verzweiflung jagten aneinander. Sekunde für Sekunde, immer ein bisschen mehr ergriff ihn eine nicht mehr zu füllende Leere. Er senkte seinen Kopf dem Altar entgegen, auf dem er sich aufstützte. Seine leeren Augen wanderten von einer Kerze zu der Anderen. Das wärmende Licht der brennenden Kerzen spendete ihm heute keinen Trost.

Seine Augen folgten den zwei Diakonen, die er kurz an den Seiten sah und die wieder sofort hinter dem Altar verschwanden. „Sie werden jetzt ihre Gewänder in den Händen haben“ dachte er und flüsterte die Wörter aus Jesaja:

„Meine Seele soll jubeln über den Herrn, denn Er hat mir angelegt das Kleid des Heils, und mit dem Gewand der Freude hat Er mich bekleidet.“

Langsam und bedacht zogen die beiden Diakone ihre Gewänder über ihre Köpfe, während sie das Flüstern des Mönches begleiteten.

„Wie einem Bräutigam setzte Er mir die Krone auf und mit Schmuck hat Er mich geziert wie eine Braut.”

Sie tauchten mit ihren Gewändern auf und bekreuzigten sich und nahmen auf der linken und auf der rechten Seite des Altars Platz.

Yawsef, der Mönch, stand vor dem Altar in der syrischen Kirche Mor Güvergis in Adana und zelebrierte den Abendgottesdienst. Die Dunkelheit lag wie ein Schatten auf die in mitten des Hauptschiffes sitzenden Gottesdienstbesucher. Drei aus Bienenwachs angefertigte Kerzen vor den Opfergaben erhellten den Altar, den Mönch und die beiden Diakone in ihren weißen Gewändern. Die Kerze vor den Opfergaben zündete der Mönch einen Tag davor an. Diese würde bis zum Ende der Eucharistiefeier brennen. Die Eingangstür der Kirche leuchtete im Licht der wenigen Opferkerzen.

Das Licht der beiden Kerzen am Kreuz flackerte unruhig als die Tür der kleinen, dunklen Kirche sich öffnete. Es war zu spät für die Gottesdienstbesucher, dachte der Mönch. Er würde gleich die Opfergaben in die Hand nehmen und sich zu den betenden Menschen drehen. Begleitet vom Klang der an den Flächen hängenden Glöckchen in Händen der Diakone, würde er noch kurz in Syrisch weiter zelebrieren. Danach wäre der Gottesdienst beendet.

Nach den Ereignissen vom 14. April war der Mönch nicht überrascht, dass die Menschen zu spät zur Kirche kamen. Er war froh darüber, dass überhaupt Besucher da waren. Es glich einem Wunder.

Während der Mönch nach dem Kelch und der Patene griff, dachte er an den Gemeindepfarrer von Mor Güvergis. Er war am 14. April im armenischen Viertel zu Besuch in der Surp Hovannes Kirche. Dort wurde er von einfachen Bürgern, die mit den Christen bis dahin friedlich zusammen lebten, erschossen. Diese Menschen hatten nicht nur die beiden Pfarrer umgebracht, sondern auch hunderte andere Christen, vor allem Armenier litten unter ihnen.

Ein Alptraum auf Gottes Erden. Der Mönch konnte kaum glauben, dass die einfachen Einwohner von Adana und die Mörder dieselben Menschen waren.

Was hatte sie aufgebracht? Diese Frage beschäftige den Mönch.

Am 11. April hatten alle Christen - Katholiken und Orthodoxen - nach 3 Jahren wieder gemeinsam mit viel Freude die Auferstehung Jesu gefeiert. Die Christen hatten sich, an dem schönen Ostersonntag, gegenseitig besucht. Auch viele Moslems freuten sich und feierten mit. Erst begrüßte man sich, dann verteilte man, die Tage zuvor, mit Zwiebelblättern, festgekochten und gefärbten Eier. Ein trauriges Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er an das traditionelle Eierschlagen dachte. Am Sonntagnachmittag ging es dann, wie jedes Jahr, für die Kinder hoch her. Viele Eier hatte Lahdo, der Diakon an seiner rechten Seite, beim Eierschlagen ergattert. So lautete die Tradition. Der Gewinner darf nämlich das kaputte Ei des anderen behalten. Auch die Erwachsenen spielten mit. Natürlich ohne das kaputtgeschlagene Ei zu ergattern. Alle Gäste hatten zusammen die geschlagenen Eier gegessen.

Warum wurden diese Menschen, die die Christen zu Ostern besuchten und mit ihnen Eier gegessen hatten, von heute auf Morgen zu Mördern?

Wer und vor allem was, steckte dahinter?

Der Mönch begriff das nicht. Er schüttelte seinen Kopf. Viele Fragen blieben ohne Antworten.

Seine Gedanken wanderten von den Glaubensbrüdern auf den Bergen Sandchak Hakkari, welche von kurdischen Stammesführer Bedirkhan Bey massakriert wurden, zu den 1894-1896 antiarmenischen Pogromen mit über 50 Tausend toten Christen. Er versuchte sich vergeblich einzubilden, dass heute in Adana kein Massaker stattfand.

Er fasste sich an seine Stirn, schüttelte leicht seinen Kopf und versuchte sich auf die Liturgie zu konzentrieren.

Als die rechte Hand des Mönches den Kelch berührte, sah er an beiden Seiten des Altars die beiden Diakone, Malke und Lahdo nach den Stäben der Fläche greifen. Diese elf und vierzehn Jährigen Kinder hatten ihn aus dem über 600 km weit entferntem Dorf Enhil bis hierher begleitet. Die ganze Strecke bewältigten sie zu Fuß. Abends übernachteten sie immer in einem christlichen Dorf und tagsüber marschierten sie weiter. Die Kinder sollten im Internat der syrisch-orthodoxen Kirche von Adana einige Jahre bleiben. Sie hatten vor den Angriffen noch friedlich mit den Kindern gespielt, deren Väter und Brüder später mit Waffen, Schwert und Hacken auf die Christen losgingen.

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