Musa Ergin - Stille Schreie

Здесь есть возможность читать онлайн «Musa Ergin - Stille Schreie» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Stille Schreie: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Stille Schreie»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

1915: Osmanisches Reich.
Heute: ISIS, Syrien, Irak,…
Die Geschichte wiederholt sich.
Nur die Akteure sind andere.
Die Stillen Schreie sind geblieben.
1915 ist das Jahr der stillen Schreie im Osmanischen Reich: Stille Schreie sowohl der Christen, als auch der Konsuln des Deutschen Reiches. Vom Norden nach Süden vom Westen nach Osten werden die Christen (Armenier und Syrer) in jeder Stadt und in jedem Dorf verhaftet, deportiert, ermordet. Die wenigen Beamten, die sich den Schreien gehör verschafften, wurden ihres Amtes entzogen oder ermordet.
Der Mönch Yawsef sieht das unvermeidliche auch auf die Syrer im Südosten der heutigen Türkei zukommen. Er beschließt sein Kloster in der Stadt Mardin zu verlassen, greift nach der Waffe und schließt sich den Überlebenden in dem Dorf Iwardo an, um sie vor den Soldaten des Sultans in Istanbul, den kurdischen Hamidiye-Truppen und arabisch muslimischen Mhalmis zu verteidigen.

Stille Schreie — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Stille Schreie», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Mönch wendete seinen Blick von Lahdo zu den wenigen Gläubigen, die am Abend des 25. April still in der Kirche saßen. Die drei neuen Besucher warteten an der Tür der Kirche. Die Tür stand noch offen. Er wollte warten, bis sie sich setzten. Etwas störte ihn an diesen Menschen. „Diese Männer sind bewaffnet“, dachte er! Er wollte den Männern sagen, dass in einem Gotteshaus die Waffen nicht erwünscht waren. Er fühlte, dass sie etwas auf ihn und seinen Diakonen richteten. Dann sah er den Turban auf den Köpfen der Männer vor der Tür.

Es wimmelten hunderte Fragen im Kopf des Mönches. Was war los? Warum waren die Menschen an der Tür noch bewaffnet? Hatten die Soldaten nicht alle Menschen entwaffnet? Waren sie vielleicht zum Schutze der Gläubigen hier? Warum waren dann ihre Waffen auf ihn und seinen beiden Diakonen gerichtet? …

Er glaubte erst ein Licht, dann wie ein Donner und weitere zwei Lichter an den Waffen der Männer gesehen zu haben, bevor er über der Brust seines Schützlings, einen roten Fleck am weißen Gewand bemerkte. An diesen Fleck konnte er sich nicht erinnern. Die Bilder mit dem fröhlichen Gesicht von Lahdo gingen an ihm vorbei. Dieses Gewand war vorher rein, wie das Herz von einem Kind sein kann.

Das Orarion, der vier Meter lange und 12 Zentimeter breiter Schall, der gekreuzt über dem Gewand von Lahdo lag, blieb am Stab hängen. Die beiden Enden des Orariums flogen in der Luft zwischen seinem Diakon und dem Stab. „Wie die Flügel eines Rachengels“ ging durch seinen Kopf.

Lahdo fiel nicht auf den Boden. Er stützte sich auf den Stab der Fläche, die wie eine Krone über den Stab befestigt war. Er sah zu seinem Neffen, der vor ihm auf dem Boden lag. Zu seiner linken eilte der Mönch zu ihm. Er griff nach dem Stab der Fläche in seinen Händen. Schatten bewegten sich in der dunklen Kirche. Die Sonne schien warm hinter einem dichten Eichenbaum. Die Dunkelheit wich ab. Die Schatten verblassten sich. Es wurde hell um ihn. Ein Engel stand lächelnd da. Als er seine Hand zu ihm streckte, hörte er den Mönch mit seiner kräftigen Stimme „Vergib mir meine Sünden, Vater!“ schreien. Der Stab mit der Fläche war nicht mehr in seiner Hand. Ein Engel begleitete ihn auf seinem Weg. Kurz horchte er in die unendliche Weite. Hörte er dumpfe Menschenschreie? Früher weinte er aus Angst, wenn er Menschen schreien hörte. Gerade hatte er keine Angst! In den Händen des guten Hirten fühlte er sich geborgen.

Der Mönch verriegelte die Tür der Kirche und lief mit dem Stab in der Hand zu Lahdo. Er holte seinen Leichnam und legte ihn in die Öffnung hinter den Altar, wo sich das Weinfass befand. Die Patene und der Kelch leuchteten im Kerzenlicht auf dem Boden vor dem Altar. Er trank den Wein und säuberte erst den Kelch, dann die Patene. Wie die beiden liturgischen Geräte, legte er auch die, die am Altar waren, neben den Leichnam. Zuletzt nahm er auch den Stab von Malke, der an der Schulter verletzt vor dem Altar stand. Schnell legte es auch neben den Anderen. Der Stab mit der Fläche von Lahdo blieb in seiner Hand. Er entfernte nur die Schellen und ließ sie hinter dem Altar verschwinden. Den Altar schmückten nur noch die drei Kerzen, die unbeeindruckt vom Geschehen Licht spendeten. Eine nach dem anderen wurden die wenigen Opferkerzen von den Gläubigen ausgemacht. Die Kirche verfiel in einen tiefen Schlaf.

Die wenigen Menschen in der Kirche blieben bei dem Mönch. Draußen hörten die Schüsse den ganzen Tag nicht auf.

Der Mönch glaubte, dass an diesem Tag mehr Waffen eingesetzt wurden als am 14. April. Woher kamen die Waffen? Wer setzte sie ein? Waren nicht alle Waffen eingesammelt worden? Waren die Berichte über den 26. August 1896 doch wahr? Waren die Mörder doch organisiert und arbeiteten mit den Soldaten des Kalifen?

Mehrmals versuchte man in der Kirche einzubrechen. Der Mönch stand hinter der Tür und wartete mit dem Stab in der Hand auf den ersten bewaffneten Mann, der durch die Tür kommen würde.

Ein paar Bluttropfen waren auf seiner Hand bereits getrocknet. Sie weckten weitere Erinnerungsbilder aus längst vergangenen Zeiten in ihm. Seine kleinen Kinderhände standen mit Blut befleckt vor ihm und er weinte.

Das kleine Fenster unter der Decke der Kirche verriet die Zeit. Die Sonne ging unter und der Mond erhellte die kleine Kirche. Dann wurde es wieder still.

Der Mönch sprach ein Gebet, während er hinter dem Altar sein Gottesdienstgewand gegen die schwarze Mönchskutte wechselte. Er schraubte den Stab auseinander und befestigte die drei Teile unter seiner Kutte an seinem Körper. Er band die Metallscheibe der Fläche an seine Brust über sein Herz. Er wollte sich mit Malke auf den Weg nach Enhil machen. Die Gläubigen wollten in der Stadt, in Adana bleiben. Diese Stadt war der einzige Ort, den sie kannten und wo sie in Würde sterben wollten.

In den späten Nachtstunden machte der Mönch die schwere Tür der Kirche auf. Er horchte in die Nacht.

Der Wind rauschte in der Stille der Nacht, welche immer wieder von Schüssen durchdrungen wurde.

Er kannte diese Geräusche. Als kleines Kind lag er stundenlang auf dem Dach im Bett und beobachtete die Sterne und horchte der Stille und dem Rausch des Windes um ihn, bis er einschlief. In diesen Stunden war er sehr glücklich. Auch als kleines Kind sah er die Wucht der Waffen. Die Zerstörungskraft dieses Undinges hatte ihn beängstigt. Er verharrte reglos, kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas zu sehen und horchte weiter nach den Geräuschen, die ihm aus seiner Kindheit sehr bekannt waren. „Sie waren weit Weg aber nicht weit genug für die Menschen, die in diesem Moment durch die Kugel getroffen wurden“ dachte er.

Eine Angstwelle durchfuhr ihn bei den Gedanken an die Kinder, Frauen und Männer, die vor diesem Unding standen und zusahen, wie die Kugel die Waffe verließ und auf sie zuflog und da, wo sie traf, Unheil anrichtete. Das Blut dieser Menschen sah er sich auf dem Boden ausbreiten.

Der Zorn ergriff ihn wie am ersten Tag, als er einen toten Vogel in der Hand hielt, der durch die Waffe seines Großvaters tötete. Er war es, der die Waffe auf den Vogel gerichtet und geschossen hatte.

Alle Gläubigen küssten seine Hand und ließen sich von ihm segnen. Er beobachtete sie. Einer nach dem anderen sah er sie in der Dunkelheit verschwinden. Die dunkle Nacht war ihre Verbündete.

Die drei Leichen brachte er raus aus dem Gotteshaus und legte sie, eine Straße weiter, auf den Boden. Den mit Blut befleckten Boden der Kirche machte er anschließend sauber.

Bevor er mit Malke die Kirche verließ, schaute er zum Altar. Da wo die Opfergaben standen, leuchtete immer noch die Kerze aus Bienenwachs. Beide bekreuzigten sich und schlossen die Tür hinter sich. Der Sternenhimmel in die Richtung, die aus der Stadt führte, war vollkommen klar. Malke zeigte dem Mönch die schwarzen Wolken über das westliche Teil der Stadt. Er wusste, dass diese Rauchwolken waren.

Schwarze Rauchwolken bedeckten wie ein Leichentuch das armenische Viertel.

In dem Rauch lauerte der Tod bis zum späten Abend des 26. April 1909.

Der 14. April war nicht das Ende. Es war vielmehr der Anfang vom Ende für die Armenier, die sich verteidigt hatten.

Später würde er sagen, dass beide aus den Tiefen der mit christlich, überwiegend armenischem Blut befleckten Stadt ausgestiegen, glitten sie in der Dunkelheit von Adana nach Osten.

Seine Gebete hatten sich erfüllt: Der Weg nach Osten war frei.

Als beide außerhalb der Stadt waren, drehten sie sich um und schauten nach Adana. Die Morgendämmerung erhellte die Dächer. Nur im Westen, am armenischen Viertel, durchdrang die Morgendämmerung nicht der schwarze Rauch.

Als der Mönch zu dem kleinen Jungen links von ihm schaute, waren Tränen in seinen Augen. Konnte das wahr sein? Wollte er wirklich diese Lösung? Auf dem Weg nach Osten hatte sich eine Leere in seinem Herzen ausgebreitet, die nach und nach von stillen Schreien der Kinder gefüllt wurde. Schreie, die unerhört bleiben würden, wenn er weg wäre.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Stille Schreie»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Stille Schreie» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Stille Schreie»

Обсуждение, отзывы о книге «Stille Schreie» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x