Widmung Widmung „Manchmal schlägt das Schicksal mit dem dicksten Knüppel nach dir, das kannst du nicht verhindern. Aber du kannst verhindern, dass der Knüppel dich erschlägt!“ Karin Varch Ich widme dieses Buch jenen Menschen, die zu mir standen und mir halfen, als ich es am dringendsten brauchte. Ihnen gehört meine ganze Liebe! Ähnlichkeiten mit Personen, Namen und Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die Namen der Personen und Orte wurden geändert.
Vorwort Vorwort Missbrauch ist ein Tabuthema. Gemäß dem Motto: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“, wird dieses Thema totgeschwiegen. Ich bin Betroffene von sexuellem Missbrauch und weiß, wovon ich spreche. Was ich in diesem Buch beschreibe, habe ich erlebt, durchlebt, überlebt und letztendlich aufgearbeitet. Obwohl vermehrt Meldungen über sexuelle Übergriffe gegenüber Kindern in der Öffentlichkeit bekannt werden, ist es jedoch so, dass nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen wird. Wie es den Betroffenen dabei geht, erfahren nur wenige. Es macht sich kaum jemand darüber Gedanken, wie sehr ein Kind, das sexuellen Übergriffen ausgesetzt ist, leidet, wie stark sein Leben beeinträchtigt ist. Oft gerät dieses Kind auf die schiefe Bahn, konsumiert Drogen und Alkohol im Übermaß oder setzt gar seinem Leben, das ihm in dieser Form nicht mehr lebenswert erscheint, ein Ende. Das Martyrium eines Kindes kann viele Jahre dauern, ohne dass Familie oder Umfeld wissen, was da vor sich geht. Vielleicht ahnt man im Unterbewusstsein, dass das Kind ein Problem hat oder mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Zumeist ist es so, dass Erwachsene sich sagen, das Kind hat eine schwierige Phase. Sie machen sich oft nicht die Mühe oder nehmen sich nicht die Zeit zu hinterfragen, warum das Kind schwierig ist oder Probleme hat. (Verschärft wird diese Situation unter Umständen durch die Tatsache, dass oftmals beide Elternteile berufstätig sein müssen, um den Unterhalt der Familie sicher zu stellen. Doch uns ist keine Statistik bekannt, die ausweist, wie viel häufiger sexueller Missbrauch an Kindern von berufstätigen Eltern gegenüber nicht berufstätigen Eltern stattfindet.) Ein Kind, das sexuell missbraucht wird, hat eine eigene Sprache, um uns Erwachsenen seine Pein mitzuteilen. Für uns ist es überaus schwierig, diese Sprache zu verstehen, zumal uns das Vokabular dazu fehlt. Viel Liebe und Einfühlungsvermögen ist erforderlich, um die stummen Schreie einer gequälten Kinderseele hören zu können. Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, die Not eines missbrauchten Kindes zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Lebenserinnerung
Eine Umfrage
Am Anfang ist das Vertrauen
Ein Kind lebt im Hier und Jetzt
Verdrängung
Das Kind spricht auf seine Weise
Was Kinder uns sagen wollen
Todessehnsucht
Tatort Familie
Schauen Sie sich den Babysitter genau an
Missbrauchte Kinder haben keine Lobby
Zum Schweigen verurteilt
Schweigen erfährt eine neue Dimension
Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein
Kindesmissbrauch – ein Kavaliersdelikt?
Die Energie richtet ein Kind gegen sich selbst
Kinder stark machen
Magie und Mysterium des kleinen Wortes NEIN
Ist Prävention möglich?
Mauern werden errichtet
Der lange Weg zurück
Zeit für unser Kind
Missbrauch - was nun?
Immer noch eine erschütternde Umfrage?
Epilog
Ich bedanke mich ...
Mag. Traude Tauber
Günther A. Köhle
Anmerkung
Kontaktadressen in Deutschland
Kontaktadressen in Österreich
Literaturempfehlungen
Haftungsausschluss
Hinweis
Impressum
„Manchmal schlägt das Schicksal
mit dem dicksten Knüppel nach dir,
das kannst du nicht verhindern.
Aber du kannst verhindern,
dass der Knüppel dich erschlägt!“
Karin Varch
Ich widme dieses Buch jenen Menschen,
die zu mir standen und mir halfen,
als ich es am dringendsten brauchte.
Ihnen gehört meine ganze Liebe!
Ähnlichkeiten mit Personen, Namen und Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die Namen der Personen und Orte wurden geändert.
Missbrauch ist ein Tabuthema. Gemäß dem Motto: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“, wird dieses Thema totgeschwiegen. Ich bin Betroffene von sexuellem Missbrauch und weiß, wovon ich spreche. Was ich in diesem Buch beschreibe, habe ich erlebt, durchlebt, überlebt und letztendlich aufgearbeitet.
Obwohl vermehrt Meldungen über sexuelle Übergriffe gegenüber Kindern in der Öffentlichkeit bekannt werden, ist es jedoch so, dass nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen wird. Wie es den Betroffenen dabei geht, erfahren nur wenige. Es macht sich kaum jemand darüber Gedanken, wie sehr ein Kind, das sexuellen Übergriffen ausgesetzt ist, leidet, wie stark sein Leben beeinträchtigt ist. Oft gerät dieses Kind auf die schiefe Bahn, konsumiert Drogen und Alkohol im Übermaß oder setzt gar seinem Leben, das ihm in dieser Form nicht mehr lebenswert erscheint, ein Ende.
Das Martyrium eines Kindes kann viele Jahre dauern, ohne dass Familie oder Umfeld wissen, was da vor sich geht. Vielleicht ahnt man im Unterbewusstsein, dass das Kind ein Problem hat oder mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Zumeist ist es so, dass Erwachsene sich sagen, das Kind hat eine schwierige Phase. Sie machen sich oft nicht die Mühe oder nehmen sich nicht die Zeit zu hinterfragen, warum das Kind schwierig ist oder Probleme hat. (Verschärft wird diese Situation unter Umständen durch die Tatsache, dass oftmals beide Elternteile berufstätig sein müssen, um den Unterhalt der Familie sicher zu stellen. Doch uns ist keine Statistik bekannt, die ausweist, wie viel häufiger sexueller Missbrauch an Kindern von berufstätigen Eltern gegenüber nicht berufstätigen Eltern stattfindet.)
Ein Kind, das sexuell missbraucht wird, hat eine eigene Sprache, um uns Erwachsenen seine Pein mitzuteilen. Für uns ist es überaus schwierig, diese Sprache zu verstehen, zumal uns das Vokabular dazu fehlt. Viel Liebe und Einfühlungsvermögen ist erforderlich, um die stummen Schreie einer gequälten Kinderseele hören zu können.
Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, die Not eines missbrauchten Kindes zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Ich war vier, als das Grauen begann, und ich war zehn, als ich sterben wollte. Das Fenster im Kinderzimmer meiner Freundin zog mich magisch an. Ein Hochhaus – zehnter Stock. Unten nichts als Asphalt. Eine todsichere Sache – doch mein Schöpfungsplan sah anders aus …
In einem Alter, in dem Mädchen mit Puppen und Teddybären spielen, erlebte ich Dinge, die selbst Erwachsenen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Mein Unterbewusstsein war jedoch gnädig. Es breitete das Tuch des Verdrängens über meine Erinnerungen und vergrub sie tief in mir. So lange, bis das Gewebe löchrig wurde. Die Erinnerungen quollen ans Tageslicht wie die Schenkel jenes Frosches zwischen meinen Fingern, den ich in der Kindheit gerne mit den Händen umklammert hielt, um ihn vor meinen Eltern zu verbergen.
Lange Jahre ahnte ich nichts von meiner Vergangenheit. Ich lebte ein scheinbar beschauliches Leben, verliebte und entliebte mich, suchte und fand meinen Lebenspartner. Wir heirateten, adoptierten unseren Sohn, da uns eigene Kinder verwehrt blieben, und nichts schien unser Glück zu trüben. Bis zu jenem Tag, an dem ein Gedankenfetzen durch mein Hirn jagte und ein Bild aufblitzen ließ. Ein Erinnerungsbild, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte, das mich aber aufs Höchste beunruhigte. Das Bewusstsein hatte im Unterbewusstsein zu graben begonnen. Es suchte so lange, bis alles freigelegt war, was ich über Jahre verdrängt hatte. Ein Prozess wurde gestartet, der nicht mehr zu stoppen war.
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