Martina Dr. Schäfer - Die Geschichte des Institutes für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln

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Eine Studie zur Geschichte des Instituts für Ur- und Frühgeschichte zu Köln.
Der erste Teil behandelt die Jahre von 1925 – 1938 unter Herbert Kühn. Wie entwickelte sich die Vorgeschichte von einer eher «geisteswissenschaftlich» orientierten zu einer eher «naturwissenschaftlich» orientierten?
Der zweite Teil behandelt die Zeit von 1938 – 1945 unter Walter Stokar von Neuforn.
In welchem Verhältnis standen Naturwissenschaft und politische Ideologie?
Im dritten Teil wird die Ära Schwabedissen von 1958 – 1985 darfestellt. Welcher Art waren die geistigen, institutionellen und personellen Kontinuitäten nach dem Krieg?

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Hierin mag ein weiterer der ideologischen Gründe liegen, warum Herbert Kühn den nationalsozialistischen Studenten oder Redakteuren verdächtig wurde. Es gab innerhalb des Nationalsozialismus verschiedene, inhaltliche Strömungen und Auffassungen, die einander erbittert bekämpften, wie auch die Biografie von Hermann Wirth zeigt. (KATER 1997 a. div. O.)

Die moderne Kunst, die in Herbert Kühns Studium und Dissertation eine wichtige Rolle spielte, galt den Nazis in weiten Teilen als «entartet», wurde bekämpft, vernichtet und in der berühmt gewordenen Ausstellung in München negativ «gewürdigt»!

Als Nächstes stellt Herbert Kühn das wichtigste Symbol der Nazionalsozialisten, das Hakenkreuz, in diesen Zusammenhang: Nur rationalistisch-logischer Betrachtung wird diese Welt verschlossen bleiben müssen, weil eine andere Art des Denkens ihr zu grunde liegt, weil ihr die Analyse vor der Symthese steht, dem vorhistorischen Denken die Synthese aber das Primäre ist. ... Es ruht in dem logisch nicht zusammengehörigen und doch in mythischem Sinn eng verbundenen Gedankengefüge, das bestimmt ist durch folgende Positionen: Mond, Wachsen – Abnehmen, Fruchtbarkeit, Wasser, Erde, Weib, Baum, Schlange. ...die geistige Grundlage aber bleibt die gleiche, es ist einmal der Unismus, der Gedanke des Zusammenfallens logisch heterogener Elemente und zweitens der Gedanke des Symbols, des Gleichnisses, einer Ausdrucksform, die, uns verloren gegangen, in der Urzeit des Menschen die höchste Kraft besass. (KÜHN 1932/1, 8)

Die Zeichen für «Mond» und alle die mitklingenden Bedeutungen, die Kühn aufzählt – von «Weib» bis «Schlange»- sind der Kreis, die Spirale und der Kreis, der durch ein rechtwinkliges Kreuz in vier gleich grosse Segmente aufgeteilt ist, und als Hakenkreuz auf neolithischen Figürchen und Keramik auftaucht. (KÜHN 1932/1, 8, 13)

So wird das Rad das Zeichen des Mondes, das Rad, das sich zum Hakenkreuz schon früh verändern kann. (KÜHN 1932/1, 12)

In Verabsolutierung dieser Beobachtung findet sich das Hakenkreuzsymbol überall: Europa, ja sogar weltweit.

Bei allen Völkern, die näher der Natur leben, muss der Mond in den Mittelpunkt des Interesses treten, er muss die Grundlage des Mythos werden, denn das Geschehen des Menschen, Geburt und Tod – wiederholt sich hier sichtbar in der Sternenwelt. Hier liegt der Grund, warum dieselben Mythen und dieselben Zeichen bei so verschiedenen Völkern wiederkehren: ein und derselbe Mythos spricht zu ihnen und führt zu den gleichen Gedanken. (KÜHN 1932/1, 9)

Das gilt auch für alle historischen oder vorgeschichtlichen Epochen: Paläolithikum oder Neolithikum, in Frankreich oder Sibirien, im Mittelalter oder in der Neuzeit. Alle Heilszeichen des Mittelalters und auch der Gegenwart, Pentagramm und Kreuz, Rad, Ring, Kleeblatt und Hufeisen nehmen hier ihren Ausgangspunkt. Sie sind das Ende einer unendlichen mythischen Reihe, die uns noch heute verbindet mit dem Denken unserer vorgeschichtlichen Vorfahren. (KÜHN 1932/1, 10)

Räumliche und zeitliche Verabsolutierungen und Verallgemeinerungen gelten ebenfalls als Kennzeichen autoritärer oder gar faschistischer Schreibweisen. (HACKER 1990, THIEME 1991, SCHWAGERL 1993)

Ausserdem löste Herbert Kühns Methode der Symboldeutung natürlich ein Dilemma des Kossinna`schen Ansatzes: Wie sollte man denn in den vorsprachlichen Kulturepochen die geistige Kontinuität, analog der ethnischen, zurückverfolgen? Denn was nützt eine völkische Kontinuität, wenn dieses «Volk» dann nicht auch das Richtige «denkt»? Sprache ist nämlich ein Bedeutungsträger, Keramik, Steingeräte und andere Artefakte sind das aber erst einmal nicht, auch nicht die Muster und Verzierungen auf ihnen. Das Alles kann nur der typologischen, chronologischen Einordnung dienen. Geht man aber davon aus, wie Herbert Kühn, dass diese Muster auch Bedeutungsträger sind und gewissermassen auf überzeitliche, allgemein gültige Deutungsmöglichkeiten hinweisen, so lässt sich dieser Brückenschlag locker machen, ohne irgendeine «Sprache» prähistorischer Menschen zu kennen: Wenn also in historischen Texten oder auf Darstellungen die Gleichung:

Mond=Frau=Erde=Fruchtbarkeit gilt, so gilt sie eben auch dann, wenn man auf das scheinbare Abbild des Mondes, einen Kreis, oder des Wassers, einer Welle, beispielsweise auf neolithischer Keramik, stösst.

Auch diese Art Symbol- und Mythendeutung fand sich noch lange nach dem Ende des Nationalsozialismus in der populärwissenschaftlichen Literatur. (SCHÄFER 2001)

Die Deutung prähistorischer Bilder und Zeichen, im Sinne eines wie auch immer gearteten Weltbildes, mit Hilfe symbolischer und mythologischer Analogien, ist die Fortführung von Gustav Kossinnas Ansatz, nur mit anderen Mitteln. Statt einer ethnischen Kontinuität, dem «Volk», wird eine geistige, mythologische oder spirituelle herphantasiert.

Ich zitiere nun die von den Nationalsozialisten kritisierte Textstelle:

Beim Wechsel des Mondes regnet es, das Zeichen des Mondes wird das Zeichen des Regens. Das Mondzeichen aber ist das Rad. Der Stein von West-Kilpatrick beweist es, auf dem Sonne, Mond und Morgenstern dargestellt ist, die Sonne mit ihren Strahlen, der Stern als Punkt, der Mond aber in vier Teile geteilt, weil er sich wandelt, weil er sich teilt, er ist das Gestirn der vier Phasen, ... das Rad, das sich zum Hakenkreuz schon früh verändern kann. In dieser Form erscheint es zuerst in Susa in Mesopotamien, vor 3000 v. Chr. Geb., das älteste Hakenkreuzzeichen, das wir kennen. (KÜHN 1932/1, 12)

Herbert Kühn musste sich auf den zu seiner Zeit aktuellen Chronologiestand beziehen. Der versetzte aber die Herkunft des zentralen nationalsozialistischen Symbols Hakenkreuz aus dem «germanischen Urraum» nach Kleinasien. Mesopotamien liegt zwar nun nicht gerade nahe bei der kleinasiatischen Levante, aber doch anscheinend nahe genug, dass später Herbert Kühns Gegner daraus konstruieren konnten, er habe das Hakenkreuz als genuin aus jüdischem Gebiet kommend beschrieben. (Wöhrmeyer an Frielingsdorf, 29.5.34 UAK Zug 17/3213)

In den Auseinandersetzungen der verschiedenen nazionalsozialistischen Vorgeschichtsrichtungen, wie KATER (1997) und BOLLMUS (1970) sie darstellen, hatte Herbert Kühn sich einer Richtung zugewandt, die bald darauf sehr diskreditiert werden sollte. War Hermann Wirth bereits vor der Begründung des «Ahnenerbes» bei vielen Wissenschaftlern zumindestens sehr umstritten, so nahm auch Heinrich Himmler, nachdem er mit Hermann Wirths Hilfe seinen Verein «Ahnenerbe» begründet hatte in den Jahren 1935 bis 1936 mehr und mehr Abstand von ihm. Allerdings sicherlich nicht aufgrund von Erwägungen im Rahmen wissenschaftlicher Redlichkeit, sondern aus machtpolitischem Kalkül. (KATER 1997 a.div. O.)

Ich kann dieser Frage nach Herbert Kühns theoretischer und auch personellerVerortnung in den ideologischen Lagern der nationalsozialistischen Vorgeschichtsforschung nicht weiter nachgehen, da das den Rahmen und die Intention meiner Arbeit übersteigen würde. Das wird wohl Thema für weitere Untersuchungen sein. Seine Thesen bezüglich des Monotheismus, die er nach dem Ende des Nationalsozialismus vertrat, weisen ihn auch als Vertreter der «Wiener Kulturhistorischen Schule», die von Wilhelm Schmidt begründet wurde, aus.

Ich schliesse mich vorerst den Auffassungen von GOLCZEWSKI (1988) an: Herbert Kühns «jüdische Versipptheit» alleine reichte 1935 noch nicht aus, ihm die Lehrbefugnis zu entziehen. Auch die Denunziationen spielten dabei eine wichtige Rolle (GOLCZEWSKI 1988, 183 f.).

Darüber hinaus könnte aber auch Herbert Kühns theoretisches Werk, seine ideologische Nähe zu den Wirth`schen Thesen, die er auch noch in den Fünfziger Jahren vertrat, wie aus den nun folgenden Ausführungen hervorgeht, den Grund abgegeben haben, dass einige Nationalsozialisten ihn nicht mehr als geeigneten Lehrer für «die deutsche Jugend» ansahen.

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