„Bruderherz, du alter Schwerenöter. Wenn ich gewusst hätte, dass du ein so bezauberndes Kindermädchen hast dann … dann wäre ich natürlich schon viel früher gekommen“.
„Lass das. Nora ist eine sehr nette Person und ich schätze sie sehr“. Charlie fing schallend an zu lachen, worauf er von Chris sofort einen tadelnden, oder bösen Blick erntete.
„Den Blick kenn ich. Das ist der, wenn ich die Finger von einer Frau lassen soll, auf die du scharf bist“.
„Bist du bescheuert? Ich bin doch nicht scharf auf Nora!“, zischte Chris.
„Oh doch, das bist du. Ich kenn dich seit nun fast dreiunddreißig Jahren und ich weiß, wenn du auf eine Frau heiß bist“, setzte Charlie an und stellte dann rasch fest, dass sein Bruder das alles gar nicht wissen wollte. „Also ich an deiner Stelle würde …“
„Charlie? Du bist aber nicht an meiner Stelle. Es ist ok so wie es ist. Danielle ist erst seit ein paar Wochen tot und ich denke nicht mal dran, eine andere Frau heiß zu finden“.
Charlies Blick wanderte zu der Frau, die soeben aus dem Haus trat. Sie trug ein weises Hemd, das offen stand und darunter einen schwarzen, knappen Bikini. Dieses Teil saß so knapp, das jeder normale, gesunde und geistig stabile Mann, sich zusammenreißen musste, um nicht schwach zu werden.
„Bist du sicher, dass du willensstark genug bist? Ich wäre mir da nicht so sicher“.
„Was?“ Chris hob seinen Kopf und sein Blick fiel sogleich auf Nora, die am Pool entlangging und die Füße reinsteckte. Mann o Mann! Vielleicht war er doch nicht so stark, wie er dachte. Ach was sollte es. Immerhin war er auch nur ein Mann, der das andere Geschlecht anziehend fand. Und bei Nora zog es gewaltig.
„Ha! Wusste ich es doch, dass du heiß auf Nora bist“.
„Was? Blödsinn! Hör auf solche Gerüchte in die Welt zu setzen“.
„Das sind keine Gerüchte, das sind Tatsachen. Vielleicht solltest du besser auf deine Körpersprache achten“, sagte Charlie und zeigte Chris, was er meinte. Und er hatte Recht. In Chris Hose zeichnete sich eindeutig das Ergebnis ab, dass er Nora keinesfalls unattraktiv fand.
„Scheiße“ rief Chris und legte sich so schnell er konnte ein Handtuch um das herumlag. Nora, die ihn gehört hatte blickte sogleich in seine Richtung und ihre Blicke trafen sich. Nora wurde heiß und kalt und so schnell sie konnte, sah sie wieder auf den Boden. Hoffentlich hatte Chris nicht gemerkt, dass sie rot wurde.
„Ok Bruderherz, ich werde mich dann mal wieder auf die Socken machen“, sagte Charlie und stand auf. Mit einem Grinsen beugte er sich zu Chris und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Du tickst ja nicht ganz sauber!“, rief Chris ihm nach, als Charlie die Einfahrt hinunter lief, mit einem lauten Lachen auf den Lippen.
„ Es fängt zu knistern an“
Chris saß noch eine ganze Weile regungslos da.
„Denk an was anderes … an was ekeliges“, murmelte er vor sich hin, als Nora auf ihn zukam.
„Sorry, ich wollt mal fragen ob Sie vielleicht zu den Kids ins Wasser gehen wollen und ich hier sitze und Sie beobachte“.
„Bitte? Ach so … ja natürlich“, sagte Chris und sprang von Stuhl auf. So schnell er konnte lief er an ihr vorbei, ins Pool-Haus, zog sich um und sprang dann zu den Kids ins Wasser.
„Nora! Nora, kommst du auch ins Wasser?“, riefen ihr die Kinder zu, doch Nora wollte das lieber nicht.
„Ähm. Ich sollte vorher noch nach der Kleinen sehen und … dann komm ich“, rief sie und eilte ins Haus.Was sollte sie denn nun tun? fragte sie sich und tigerte immer wieder hin und her. Sollte sie den Kids den Gefallen tun und mit ihm in den Pool steigen und das Risiko eingehen, dabei Chris näher zu kommen, oder sollte sie kneifen und dann als Feigling dastehen.
„Ach was soll´s.“ sagte sich Nora und marschierte nach draußen. Chris und die beiden Mädchen waren schon lange im Wasser und bespritzten sich gegenseitig, als Nora endlich kam. In ihrem schwarzen, knappen Bikini stand sie am Beckenrand und schaute ins Wasser. Chris hätte sie erst gar nicht bemerkt, wenn Chana nicht lautstark ihren Namen gerufen hätte. Diesen Anblick würde Chris nie wieder vergessen. Schüchtern wie ein Schulmädchen stand sie da und wirkte etwas verlegen. Wow! dachte er sich, als er Nora am Beckenrand stehen sah. Diese Figur! Nora hatte endlos lange Beine, einen wohlgeformten Busen und ein paar Pölsterchen, genau an den richtigen Stellen. So musste eine richtige Frau aussehen, ging es ihm durch den Kopf. Nicht zu viel und nicht zu wenig, die Proportionen mussten stimmen und das taten sie bei Nora auf alle Fälle.
„Was ist? Kommen Sie rein! Oder muss ich Sie erst holen?“
„NEIN! Ich weiß nicht, vielleicht ist das keine so gute Idee“, sagte Nora, als Chris aber schon neben ihr stand. Das Wasser tropfte ihm von der Nase und perlte an seinem kraftvollen Oberkörper hinab. Denk an was anderes, Nora! Denk an deine Mutter, an deine Steuererklärung, an etwas ekelhaftes, aber denk um Himmels willen nicht an diesen halb nackten Mann!!!
„Entweder Sie springen da jetzt rein, oder …“, Chris gab ihr noch eine letzte Chance.
„Herr Baxter, wenn das jemand sieht, ich kann doch nicht … Aaahhhh …“, doch weiter kam Nora nicht, denn Chris hatte seine Arme unter ihre Knie geschlagen, sodass er sie nun in seinen Armen hielt und kräftig an seinen Oberkörper presste. Es kam ihr vor, als brenne sie überall, wo er sie berührte. Chris Körper war in ihren Augen, der Körper eines Gottes. Er besaß einen Waschbrettbauch, braun gebrannte starke Oberarme, die mit einem Tattoo verziert waren, einen süßen knackigen Hintern und Beine, die denen eines Fußballers ähnelten. Er war rundum ein fleischgewordener Frauentraum.
„Was können Sie nicht? … Hey Mäuse“, rief er den Mädchen zu „was denkt ihr, sollen wir Nora ein wenig … ärgern?“
„Jaaaa, schmeiß sie ins Wasser“.
„Nein! Nicht. Herr Baxter ich tue alles was Sie wollen, aber nicht ins Wasser werfen“.
Chris glaubte sich verhört zu haben. Sie tat alles was er wollte?
„Wirklich alles?“, fragte er in einem lang gezogenen Ton und zog dabei die Augenbrauen hoch.
„Alles!“, sagte Nora und Chris sah ihr tief in die Augen. Küss mich, berühr mich, tue alles was du willst, - dachte er sich, sagte aber nichts. Und im nächsten Moment fiel Nora auch schon ins Wasser. Als sie wieder auftauchte, stand Chris mit der einen Hand am Kinn, mit der anderen in der Hüfte am Beckenrand und schien zu überlegen. Als er Nora im Wasser sah, tat er ganz unschuldig.
„Ohh! Sind Sie ins Wasser gefallen? Oder habe ich Sie etwa fallen lassen? Das tut mir aber Leid“, witzelte er und sprang gleich hinterher. Sie bespritzten sich mit Wasser und lachten. Es war so schön. Chris und Nora spielten mit den Kindern als wären sie eine ganz normale Familie und nicht ein Kindermädchen, der Chef und seine Kinder. Nachdem alle ein wenig herum getollt und sich gegenseitig mit Wasser bespritzt hatten, schwamm Nora zur Treppe, die aus dem Becken herausführte und schlang sich ein Handtuch um ihren Körper. Ihr war ganz komisch und sie wusste auch ganz genau warum. Es lag an Chris. Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen, mit den Kids und Chris im Pool zu schwimmen. Die Nähe zu Chris brachte Nora um, aber da musste sie durch. Sie war das Kindermädchen und musste an die Kinder denken, nicht an ihre Gefühle.
„Ist alles ok?“, hörte sie Chris hinter sich fragen. Als Nora sich umdrehte, sah sie ihn hinter sich stehen. Das Haar, stand ihm wirr vom Kopf ab und er triefte vor Wasser. Nora ließ ihren Blick über seinen Körper schweifen und blieb an seiner Brust hängen, wie sein Brustkorb sich hob und senkte. Warum musste ihr Chef ein so gut aussehender Mann sein und kein Rentner von über sechzig oder noch älter? Das war so unfair!!! Wo sie sich doch so nach einem starken Mann sehnte.
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