Inhaltsverzeichnis
Vorwort Vorwort In meiner täglichen Arbeit als Psychotherapeut und Medienpädagoge bin ich immer wieder mit den unterschiedlichsten Fragen in Bezug auf Smartphone und Co konfrontiert. Wie viel ist zu viel? Was ist gefährlich? Wie kann ich mein Kind unterstützen? In der Rolle als Experte ist es meine Aufgabe, bei diesen Fragen zu helfen und Familien zu unterstützen. In meiner Rolle als Vater stehe ich plötzlich auf der anderen Seite. Auch meine Tochter ist fasziniert von Laptop und Tablet und hat schon früh ein eigenes Wort für Computer entwickelt. Sie weiß, dass sie mit diesen Geräten Kontakt mit den Großeltern aufnehmen kann, auch wenn diese gerade nicht da sind. Wir können Fotos und Videos anschauen und gemeinsam Musik hören. Plötzlich bin ich nicht Medienexperte, sondern ein Vater, der das eigene Kind begleitet, gelegentlich nachsichtig ist und doch auch immer wieder auf Regeln und Grenzen besteht. Wie kann es uns gelingen, Kinder in eine digitalisierte Welt zu begleiten? Eine Welt, in der Smartphone, Bildschirm und Internet allgegenwärtig sind? Digitaler Kindergarten, E-Learning, Tabletklassen und digitale Kompetenzen sind Wörter, die in unseren Sprachgebrauch eingezogen sind. In den letzten Jahren ist meine Arbeit zunehmend komplexer geworden. Ich spreche mit anderen Pädagoginnen und Pädagogen, mit Kinderpsychiaterinnen und Kinderpsychiatern und beobachte so gut wie möglich die globale Medien- und Technologieszene. Am wichtigsten für mich aber: In Workshops und Therapie arbeite ich täglich mit Kindern und Jugendlichen und lasse mir von ihnen im wahrsten Sinne des Wortes »die Welt erklären«. So kann ich Lernender bleiben, kritisch hinterfragen und unterstützen, wo es Probleme gibt. Dieses Buch ist die Sammlung meiner Erfahrungen der letzten Jahre. Es basiert auf hunderten Vorträgen, Workshops, Gesprächen mit Familien und Therapiestunden, auf Expertengesprächen und Beobachtungen – und auf den Erfahrungen, die ich selbst als Vater gemacht habe. Mein Ziel ist es, Eltern und Familien etwas in die Hand zu geben, was Licht in den digitalen Dschungel bringt. Ein Buch, das sowohl kritisch hinterfragt als auch konkrete Anleitungen und Ideen liefert. Ich bin mir sicher, dass wir es als Gesellschaft, als Familien und als Eltern gemeinsam schaffen, gute Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche im digitalen Raum zu schaffen, damit diese sich entfalten und ihr Potenzial verwirklichen können. Dabei sehe ich uns als Wegbegleiter und Unterstützer, kritisch hinterfragend und gleichzeitig immer dabei, Orientierung zu geben. Unsere Kinder sind immer ihre eigenen Wege gegangen. Die digitale Welt ist auf diesem Weg nur eine weitere Abzweigung.
Willkommen in der digitalen Welt der Kinder
Begreifen. Warum verstehen besser ist als verbieten
Eine neue Welt
Virtuelle Beziehungen sind real
Der geheime Garten
Das digitale Baumhaus
Eine Frage des Vertrauens
Was passiert da im Internet?
Information ist Belohnung
Naturalisierung von Technik
Die eigene kritische Haltung
So nah wie noch nie
Passt perfekt zu mir
Was ist heute noch privat?
Jugendkultur ist Digitalkultur
Lernen im digitalen Zeitalter
Vom Zuschauen zum Begleiten
Die wichtigste Frage
Wer sind unsere Vorbilder?
Der Zeitpunkt für ein eigenes Smartphone
Neugierde als Eintrittskarte
Die wichtigsten Dienste
Hauptberuflich spielen
Was ist heute noch wahr?
Grenzen in der digitalen Welt
Regeln und Grenzen
Der Medienvertrag
Wiedergutmachung
Technische Sperren
Wie viel ist zu viel?
Digitalisierte Gewalt
Und wie geht’s weiter?
Eine Anmerkung zu Links, Apps und Verweisen im Internet
Copyright
In meiner täglichen Arbeit als Psychotherapeut und Medienpädagoge bin ich immer wieder mit den unterschiedlichsten Fragen in Bezug auf Smartphone und Co konfrontiert. Wie viel ist zu viel? Was ist gefährlich? Wie kann ich mein Kind unterstützen? In der Rolle als Experte ist es meine Aufgabe, bei diesen Fragen zu helfen und Familien zu unterstützen. In meiner Rolle als Vater stehe ich plötzlich auf der anderen Seite. Auch meine Tochter ist fasziniert von Laptop und Tablet und hat schon früh ein eigenes Wort für Computer entwickelt. Sie weiß, dass sie mit diesen Geräten Kontakt mit den Großeltern aufnehmen kann, auch wenn diese gerade nicht da sind. Wir können Fotos und Videos anschauen und gemeinsam Musik hören. Plötzlich bin ich nicht Medienexperte, sondern ein Vater, der das eigene Kind begleitet, gelegentlich nachsichtig ist und doch auch immer wieder auf Regeln und Grenzen besteht.
Wie kann es uns gelingen, Kinder in eine digitalisierte Welt zu begleiten? Eine Welt, in der Smartphone, Bildschirm und Internet allgegenwärtig sind? Digitaler Kindergarten, E-Learning, Tabletklassen und digitale Kompetenzen sind Wörter, die in unseren Sprachgebrauch eingezogen sind. In den letzten Jahren ist meine Arbeit zunehmend komplexer geworden. Ich spreche mit anderen Pädagoginnen und Pädagogen, mit Kinderpsychiaterinnen und Kinderpsychiatern und beobachte so gut wie möglich die globale Medien- und Technologieszene. Am wichtigsten für mich aber: In Workshops und Therapie arbeite ich täglich mit Kindern und Jugendlichen und lasse mir von ihnen im wahrsten Sinne des Wortes »die Welt erklären«. So kann ich Lernender bleiben, kritisch hinterfragen und unterstützen, wo es Probleme gibt.
Dieses Buch ist die Sammlung meiner Erfahrungen der letzten Jahre. Es basiert auf hunderten Vorträgen, Workshops, Gesprächen mit Familien und Therapiestunden, auf Expertengesprächen und Beobachtungen – und auf den Erfahrungen, die ich selbst als Vater gemacht habe. Mein Ziel ist es, Eltern und Familien etwas in die Hand zu geben, was Licht in den digitalen Dschungel bringt. Ein Buch, das sowohl kritisch hinterfragt als auch konkrete Anleitungen und Ideen liefert. Ich bin mir sicher, dass wir es als Gesellschaft, als Familien und als Eltern gemeinsam schaffen, gute Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche im digitalen Raum zu schaffen, damit diese sich entfalten und ihr Potenzial verwirklichen können. Dabei sehe ich uns als Wegbegleiter und Unterstützer, kritisch hinterfragend und gleichzeitig immer dabei, Orientierung zu geben. Unsere Kinder sind immer ihre eigenen Wege gegangen. Die digitale Welt ist auf diesem Weg nur eine weitere Abzweigung.
Willkommen in der digitalen Welt der Kinder
»Das einzige Gerät, das sie jemals brauchen werden.« So könnten Smartphones beworben werden. Apple brachte 2007 das erste iPhone auf den Markt. In keiner Form war absehbar, was dies für die Welt bedeuten würde. Das Smartphone war als Technologie in erster Linie für den Arbeits- und Businessbereich gedacht. Es sollte Telefon, E-Mail, Kalender, Musikplayer und Internetbrowser in einem Gerät vereinen. Durch die sinkenden Preise und die zahlreichen Möglichkeiten dieser Technologie erwarben immer mehr Menschen ein Smartphone. Im Zuge dieser Verbreitung sickerten Smartphones vom High-End-Bereich zunehmend in den Alltag von Erwachsenen. Ab 2010 verbreiteten sich die digitalen Alleskönner unter Jugendlichen, ab 2015 dann zunehmend auch unter Kindern. Die Entwicklung passierte quasi von »null auf hundert«: 2019 besaßen bereits 95 Prozent der 11- bis 13-Jährigen in Österreich und Deutschland ein Smartphone (OÖ Kinder- und Jugendmedienstudie und Bitkom Research Deutschland), in der Gruppe der 8-bis 9-Jährigen immerhin 33 Prozent.
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