Ernst Steininger - Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 2

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Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 2: краткое содержание, описание и аннотация

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Ernst Steininger, gebürtiger Österreicher, hatte von frühester Jugend an Fernweh zum Wasser und den Wunsch, zur See zu fahren. 1957 begann er in Bremen mit einem Lehrgang auf dem «SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND» seine Seemannslaufbahn und fuhr danach auf verschiedenen Schiffen und Fahrtgebieten an Deck. Auf einem seiner Schiffe, dem MS «VEGESACK», begegnete er auch dem durch die Veröffentlichung mehrerer Bücher vielen Seeleuten bekannten Maschinisten Hein Bruns, der ihn für seine weiteren Fahrzeiten wesentlich prägte. Ernst Steininger reflektiert in diesem Band 70 in Fortsetzung des Bandes 69 über seine Seefahrtzeit auf MS RAVENSTEIN und MS INNSTEIN. Dieses Buch erlaubt nicht nur ei-nen guten Einblick in das Leben auf See und in fremden Häfen, wie der Autor es erlebte. Es gibt auch interessante Einblicke in die Geschichte der Seefahrt, angelaufener Häfen und die Entdeckungsrei-sen früherer Seefahrergenerationen.

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Also, das mit dem Treibanker als Antrieb, das wage ich zu bezweifeln. Als Theorie, auf einem Blatt Papier schön aufgezeichnet, mag das ja wohl ganz plausibel aussehen. In der Praxis aber dürfte es schwierig sein, auf diese Art die Strömung zu überlisten. Bekanntermaßen erzeugt jegliche Strömung auch einen Gegenstrom, den sogenannten Neerstrom. Kanuten wissen das – und wissen deshalb auch das kleinste „Kehrwasser“ zu nützen. Vermutlich wussten das auch schon die alten Phönizier und passierten die Säulen des Herkules so, indem sie dicht unter Land den jeweiligen Neerstrom ausnützten. Aber, wie schon gesagt, ich vermute es nur. Die Treibankergeschichte ist mir, einem modernen Seemann, einfach zu suspekt.

( Der Herausgeber: Der Gegenstrom erfolgt in der Tiefe, was für die deutschen U-Boote im Krieg von großer Bedeutung war.)

Sehr suspekt, um nicht zu sagen größenwahnsinnig, war wohl auch der Plan des deutschen Architekten Herman Sörgel. Der hatte die phantastische Idee, an dieser Meerenge Europa und Afrika mit einem Staudamm zu verbinden. Herr Sörgel nahm die Sache durchaus ernst und warb von 1928 an bis zu seinem Unfalltod im Jahre 1952 ganz ernsthaft für das gigantische Projekt, das er auf den Namen Atlantropa taufte. Nicht wenige kompetente Mitstreiter griffen den Gedanken auf und ließen sich von der Möglichkeit ungeheurer Energie- und Landgewinnung begeistern. Die drastischen Folgen eines derartig gravierenden Eingriffs in die Natur schloss man damals noch „vorsorglich“ aus. Heutzutage, dank Computersimulation, weiß man, dass Dürre, Versalzung und Versteppung des mediterranen Lebensraumes der Preis dafür gewesen wären. 1960 wurde dieser Plan – oder sollte man es besser Wahn nennen? – der ja die ganze Mittelmeer-Geographie völlig durcheinander gebracht hätte, endgültig ad acta gelegt. Aber nicht etwa deswegen, weil man vielleicht zur Vernunft gekommen wäre und dem Machbarkeitswahn abgeschworen hätte. Mitnichten, die Menschheit hatte sich lediglich einer anderen Hybris, der Nutzung der Atomenergie, ergeben.

Da nun schon einmal von Energie die Rede ist, soll auch die Sonnenergie nicht unerwähnt bleiben. Sie ist es nämlich, die den „Tiefstand“ des Mittelmeeres gegenüber dem Atlantik bewirkt. Alle Gewässer, selbst der große Nil, der Vater aller Flüsse, können das durch Sonnenkraft verdunstete Wasser nicht zur Gänze ersetzen. Und somit ist und bleibt der Atlantik die Amme des Mittelmeeres!

Ach ja, das Mittelmeer. Viel lieber wäre ich ja damals, als ich mich notgedrungen zur grauen Nordseeküste aufmachte, gen Süden gezogen – von der „blauen“ Donau an die „blaue“ Adria… Aber Triest gehörte da schon eine ganze Weile zu Italien, und unter italienischer Flagge zu dienen, das wäre mir als überzeugtem Österreicher erst gar nicht in den Sinn gekommen; ganz abgesehen davon, dass es damals nicht einmal theoretisch möglich gewesen wäre. Allerdings war meine Vorstellung vom Mittelmeer, ein unter azurblauem Himmel verträumt vor sich hinplätscherndes, friedlich daliegendes Gewässer, halt ebenso daneben wie meine Vorstellung von der Ostsee. Kaum, dass wir Gibraltar hinter uns gelassen hatten, so auf der Höhe von Algier, wurde die RAVENSTEIN, dieses verhältnismäßig große Frachtschiff, plötzlich von einer rüden Windsbraut angefallen und dermaßen heftig durchgeschüttelt, dass anschließend die Hälfte unserer Deckslast im Eimer war. Diese eine Hälfte waren dickbauchige Korbflaschen von beachtlichem Volumen aus starkwandigem Glas. Den Inhalt habe ich unter den Namen “Miresür“ in Erinnerung. Auf Deutsch: Ameisensäure! Genauer gesagt: Ameisensäureethylester. Als leichtentzündliches, ätzendes Gefahrengut durften deshalb diese Glasbehälter auch nicht in den Laderäumen, sondern nur an Deck befördert werden. Aber ob nun im Raum oder an Deck oder wo auch immer: Sie sollten, so oder so, seesicher gestaut sein. Und das waren sie ganz offensichtlich nicht, obwohl die mit Weidengeflecht ummantelten Glasballons, wie Schafe zur Schur dicht aneinander gedrängt, mit Laschings festgezurrt waren. Jedenfalls hatte der böse Schirokko, der da gleich hinterm Atlasgebirge haust, ganze Arbeit geleistet. Ungemein harte, kurz aufeinander folgende Böen, die die See aufwühlten und kochen ließen, fegten wie der „Leibhaftige“ über das Schiff hinweg. Dabei schien es teilweise regelrecht angehoben zu werden, um dann wieder, in allen Fugen und Spanten knirschend, aufs Wasser zurückgeworfen zu werden. So eine grobe Behandlung kann selbst einem ausgewachsenen Eisenschiff zum Verhängnis werden; erst recht einer relativ ungeschützten Decksladung. Von dieser blieben nur gefährlich scharfkantige Scherbenstücke übrig, die wir zu den Fischen schickten, sobald der Himmel dem Sturm Einhalt geboten hatte. Später dann staunten wir nicht schlecht über die Wirkung der ausgelaufenen Säure auf Farbe und Stahl. Obwohl der meiste Flascheninhalt noch während des Sturms gleich über Bord gespült wurde, so zerfraß selbst noch der verdünnte, hin und her schwappende Rest den notdürftig mit Farbe überkleisterten Rost des Eisendecks. Es gibt halt nichts Schlechtes, was nicht doch auch was Gutes hätte! Allerdings, dass dann bei den Aufräumungsarbeiten auch unsere „Arbeitsschuhe“, die Plastesandalen und die darin steckenden nackten Füße Schaden nahmen, das interessierte bei der Schadensaufnahme die Schiffsleitung nicht im geringsten…

Die Weiterfahrt bis zum Suez-Kanal verlief dann ohne nennenswerte Zwischenfälle. In Port Said, wo wir kurz an der Pier lagen, kam nicht nur der englische Kanal-Lotse an Bord, sondern auch ein Trupp Ägypter. Die brachten ein kleines buntes Boot mit und hatten die Aufgabe, falls nötig, als Festmacher zu fungieren. Es gab da wohl in gewissen Abständen eine Reihe Dalben am Kanal, an denen man im Notfall ein Schiff anbinden konnte. Selbst erlebt habe ich eine solche Aktion nicht. Nach wie vor bin ich auch der Meinung, dass es sich bei den „Festmachern“ lediglich um eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme handelte. Aber wie dem auch sei, die als Arbeitstrupp getarnte Händlerschar, die sich irgendwo am Achterdeck niederließ, hatte von echt ägyptischen Sandalen bis zur „spanischen Fliege“ so ziemlich alles im Angebot, was sich unauffällig am Körper transportieren lässt. Altgediente, erfahrene Ostasienfahrer, wie unser Bootsmann, warnten Neulinge eindringlich davor, mit diesen „Kanakern“ Handel zu treiben. Diese „jüdischen Schmutzfüße“ hätten doch nichts anders als nur Schweinkram und Betrug im Kopf.

Also, das verwirrte mich dann doch. Kanaker? Mit diesem diskriminierenden Wort betitelt(e) nicht nur der ungebildete deutsche Seemann alle jene Menschen, die von der Hautfarbe her dunkler waren als er selbst. Aber auch jene Zeitgenossen, egal welcher Hautfarbe, die nicht seiner Meinung waren, wurden von diesen schlichten Typen gerne als Scheißkanaker abgetan. Soweit war ja noch alles klar. Auch das Schimpfwort „Schmutzfüße“ machte mir kein Kopfweh, stimmte es doch mit der rauen Wirklichkeit – und mit unseren eigenen Füßen – oft genug überein. Aber das mit dem Jüdischen, das ging in meinem Kopf einfach nicht zusammen. Das Jüdische und das Arabische, war denn das nicht wie Feuer und Wasser? Zumindest ideologisch! Also hätte es konsequenter Weise heißen müssen: Arabische Schmutzfüße…

So sinnierte ich. Damals – wir sind in der ersten Hälfte der sechziger Jahre – wusste ich nur Vages über den Holocaust. Ja, dieses Wort wurde mir erst viel später ein Begriff. Und somit war mein Gewissen mit den Untaten unserer Elterngeneration noch nicht belastet. Den Juden, die für mich ja keine alten, orthodoxen Männer, sondern moderne Israelis waren, zollte ich größte Hochachtung. Ihr Kampfesmut, mit dem sie sich gegen die geballte Übermacht der Araber zur Wehr setzten, imponierte mir ungeheuer. Die Araber hingegen rangierten weit unten in meiner Werteskala. Wieso das? Wo ich doch bislang noch gar keinen persönlich kennen gelernt hatte, geschweige, dass mir einer etwas angetan hätte. Könnte es denn sein, dass ich das Gift des Rassenhasses bereits mit der Muttermilch eingesogen hatte und meine „ererbte“ Abneigung auf die Juden nun in opportunistischer Weise auf die Araber übertrug? Na, das mit der „Muttermilch“ ist wohl etwas weit hergeholt. Aber Redewendungen wie:„bis zum Vergasen“ oder „Rübe ab“ und ähnlich rüde Bemerkungen gehörten noch zu unserer Alltagssprache. Und immer noch galten die Italiener als verlogen, wurden die Griechen und Türken als Ziegen- und die Araber insgesamt als Arschficker abgestempelt. Was mich aber dann doch nicht daran hinderte, mir bei einem der bereits erwähnten Araber ein ganz kleines Insekt einzuhandeln. Haha, hihi, falsch geraten, von wegen „spanische Fliege“, die hatte ich wirklich nicht nötig; was ich mir eingehandelt hatte, war ein „vergoldeter“ Mistkäfer, ein Skarabäus mit grün funkelnden Augen aus purem – Glas…

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