Magdalena von Drachenfels - Radikalisierung und De-Radikalisierung in Deutschland

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Radikalisierung und De-Radikalisierung in Deutschland: краткое содержание, описание и аннотация

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Die 21 Kapitel dieses Bandes beleuchten pointiert verschiedene Dimensionen des Themenbereichs «Radikalisierung und Deradikalisierung». Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und (Sicherheits)-Behörden diskutieren dabei begriffliche Grundlagen, die verbindenden Elemente und Unterschiede der jeweiligen extremistischen Strömungen sowie das komplexe Gemenge an Faktoren, das Menschen in Radikalisierungsprozesse (und wieder heraus-) führen kann. Die Frage nach der Rolle der gesellschaftlichen Ebene wird ebenso diskutiert wie die Chancen und Risiken der praktischen Präventions- und Deradikalisierungsarbeit. Nicht zuletzt liefern die Beiträge konkrete Handlungsmöglichkeiten, die sich aus der Analyse der Phänomene ergeben.
Ein Band auf Basis der gleichnamigen Blogreihe (04-06/2018) im PRIF Blog

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Resümee

Es lässt sich zusammenfassen, dass Definitionen bestimmte Dimensionen einer Sache hervorheben und andere in den Hintergrund drängen, wenn sie nicht tautologisch sein wollen. In Bezug auf den Begriff der Radikalität und den der Radikalisierung macht das Plädoyer für einen weiten Radikalisierungsbegriff von Abay Gaspar, Daase et al. besonders hinsichtlich breiter Betrachtungen durchaus Sinn: In der vergleichenden Soziologie oder der vergleichenden Politikwissenschaft und auch in der öffentlichen sowie politischen Auseinandersetzung. Ein enges, spezifisches Verständnis aber wird dann gehaltvoll und gar notwendig, wenn es sich um enge, klare Bereiche handelt, in denen klare Definitionen bestimmter Dimensionen des Radikalisierungsbegriffs konkrete Handlungsoptionen fordern und Stigmatisierungen vorbeugen, wie beispielsweise bei sicherheitsrelevanten Fragen. Gleichzeitig besteht das Risiko, die Perspektive der Sicherheit zur einzig maßgeblichen zu machen, womit die Vollständigkeit der Idee beschnitten wird – bspw. hinsichtlich der emanzipatorischen Wurzel der radikalen Kritik, welche zur Entwicklung und Transformation von Gesellschaftsformen grundlegend ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff der Gewalt, welcher je nach Verlauf des Radikalisierungsprozesses in Verbindung gebracht wird oder auch nicht. Eine Änderung der Parameter und des Rahmens der Definition ist sinnvoll in Anlehnung an seine spezifische Nutzung. Daher plädiert dieser Beitrag dazu, Definitionen schablonenartig zu verwenden und ein fundiertes Verständnis dafür zu entwickeln, wann, wo und in welchem Zusammenhang welcher Aspekt der Idee der Radikalisierung und Radikalität sinnvoll als analytische Kategorie Anwendung finden sollte.

1Abay Gaspar, Hande/Daase, Christopher/Deitelhoff, Nicole/Junk, Julian/Sold, Manjana (2018): Warum wir einen weiten Begriff von Radikalisierung brauchen ( in diesem Band).

Abschnitt B: Mehr als die Summe der Teile?

Bei näherer Betrachtung zeigt sich dabei, dass Radikalisierung ein vielschichtiges Phänomen ist und dass es durchaus lohnenswert sein kann, Radikalisierungsprozesse aus einer übergeordneten, die jeweiligen Phänomenbereiche übergreifenden Perspektive zu betrachten. David Meiering nimmt in seinem Beitrag die gemeinsamen ideologischen Brücken zwischen den radikalisierten Gruppen aus verschiedenen extremistischen Milieus in den Blick. Tatsächlich legt er dar, dass „vollkommen unterschiedlich erscheinende radikalisierte Gruppen auf ähnliche Narrative oder Symbole zurückgreifen“, bspw. Antisemitismus, Antifeminismus oder Widerstand. Dieses in der Forschung lange unterbeleuchtete Phänomen sei deshalb interessant, weil es Übertritte zwischen extremistischen Lagern und strategische Allianzen zwischen radikalisierten Gruppen aus unterschiedlichen Phänomenbereichen zu erklären helfe. Solche gemeinsamen funktionalen Elemente der verschiedenen extremistischen Ideologien sind auch für die praktische Präventions- und Deradikalisierungsarbeit relevant, wie Till Baaken und Maximilian Ruf in ihrem Beitrag ausführen. Folge man dieser Erkenntnis, ergebe sich die Notwendigkeit, dass die in den jeweiligen Phänomenbereichen (hier Rechtsextremismus und Islamismus) Tätigen stärker zusammenarbeiten und sich über Analysemodelle, erprobte Methoden o. ä. austauschen. Auch phänomenübergreifende Ansätze gilt es vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis stärker zu berücksichtigen. Daneben zeige „die Erfahrung aus der Praxis, dass das Erkennen von Widersprüchen durch den Bezug der Phänomenbereiche aufeinander ein Türöffner für den Prozess der Selbstreflexion und des Zweifels bei den Klientinnen und Klienten darstellen kann“. Dass Radikalisierungsprozesse vielschichtige Phänomene sind, zeigt auch der Beitrag von Hande Abay Gaspar und Manjana Sold, der sich mit der Verschränkung von Online- und Offline-Radikalisierung beschäftigt. Die Autorinnen legen dar, dass „virtuelle Aktivitäten und realweltliche Bedingungen […] in Radikalisierungsprozessen“ nicht isoliert voneinander betrachtet werden könnten, sondern zusammenwirkten. „Um präventive Maßnahmen bzw. alternative Narrative zu entwickeln oder anzupassen“, so die Schlussfolgerung, müsse „ein fundiertes Wissen über die Nutzung sozialer Medien in Radikalisierungsprozessen generiert werden.“

Irritierende ideologische Gemeinsamkeiten: Warum wir von Brücken-Dispositiven sprechen sollten

David Meiering

Im April 2018 wurde eine Razzia gegen die Gruppe „Nordadler“ durchgeführt. Diese war bewaffnet und plante eine völkische Siedlung. Dazu gehörten auch der selbsternannte „Nationalsozialist“ Wladislaw S., der wegen Beihilfe zur Planung eines terroristischen Anschlags im Jahr 2017 verurteilt wurde – allerdings in einem Islamistenprozess – sowie der Neo-Nazi Sascha L., der später zum Islam konvertierte und im Namen des sogenannten Islamischen Staats (IS) Sprengstoffanschläge vorbereitete. Beide Männer teilten einen aggressiven Antisemitismus. Derartige Übertritte von der einen zur anderen (feindlichen) Gruppe mögen als Sonderfälle erscheinen, zeugen aber von funktionalen Ähnlichkeiten bestimmter ideologischer Elemente, die anhand des Konzepts der Brücken-Dispositive am besten analysiert werden können.

Eine begriffliche Suche

Obwohl erste Ansätze bestehen, hat die Forschung lange die gemeinsamen ideologischen Brücken vernachlässigt, die zwischen radikalisierten Gruppen verschiedener Couleur geschlagen werden. Es gibt eine Reihe von Elementen oder Teilen verschiedener radikaler Ideologien (sogenannte „Ideologeme“), die Individuen immer wieder Übertritte aus dem einen ins andere Lager ermöglichen und strategische Allianzen erlauben. Es gibt unzählige Schlagwörter, die derlei Phänomene begrifflich zu fassen versuchen. Es ist die Rede von „Großerzählungen des Extremen“1 (Jennifer Schellhöh u. a.), „kulturelle“ oder „flexible Codes“2 (Shulamith Volkov und Michael Kiefer), vom „Klebstoff“ illiberaler Bewegungen3 (Paul Nolte), „Ideologiefragmenten“4 (Andreas Zick u. a.) und von „komplementären Narrativen“ oder „rhetorischen Verbündeten“5 (Julia Ebner). Die meisten dieser Begriffe bringen allerdings bestimmte Nachteile mit sich oder decken nur einen Teilbereich des Phänomens ab.

Denn es geht nicht nur um Konversionen, also um Übertritte von Einzelpersonen aus dem völkischen ins salafistische Lager oder von der anti-imperialistischen Linken in die Neue Rechte wie etwa jene des Compact-Herausgebers Jürgen Elsässer oder des Rappers Maks Damage. Diese Fälle lösen zwar häufig Irritationen aus, verweisen aber eigentlich darauf, dass vollkommen unterschiedlich erscheinende radikalisierte Gruppen auf ähnliche Narrative oder Symbole zurückgreifen – und dass, obwohl sie strukturell oder personell keine Berührungspunkte haben. Das bedeutet wiederum nicht, dass alle Gruppen von links über rechts bis islamistisch-dschihadistisch eigentlich Ausdruck eines gemeinsamen Phänomens wären – etwa eines allgemeinen Extremismus6. Vielmehr werden die Ideologeme von den einzelnen Gruppen jeweils spezifisch aufgegriffen, angeeignet und genutzt. Die Herausforderung an dieser Stelle ist es also, einen Begriff zu finden, der der Gemeinsamkeit der ideologischen Strukturen gerecht wird, ohne die jeweiligen Spezifika glattzubügeln oder durch eine amorphe Abstraktion sein Analysepotenzial zu verspielen.

Großerzählung vs. ideologischer Flickenteppich

Der Begriff der „Großerzählungen des Extremen“ beispielsweise spricht das geschilderte Phänomen durchaus an. Die Autorinnen und Autoren verstehen darunter „ein großes Narrativ, das uns verschiedene extremistische Ausprägungen als solche erst erkennen und verallgemeinern lässt und das Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe symbolisiert“7. Diese Auffassung bringt aber mehrere Probleme mit sich. Zunächst läuft hier unter der Hand eine Vorstellung des Extremismus mit, von der ich mich weiter oben bereits abgegrenzt habe. Weiterhin wird unterstellt, dass es sich um ein und dasselbe „große Narrativ“ handele, das als konsistente „Großerzählung“ das gemeinsame Wesen der unterschiedlichen „Extremismen“ ausmache. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die von Jean-François Lyotard geprägte Semantik der Großerzählung erst dann populär wurde, als dieser den Untergang eben dieser großen Erzählungen diagnostizierte.

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