Für die Kinder wurden von der Inselverwaltung Seepferdchen im Sand am Strand vergraben. Wenn man ein Exemplar gefunden hatte, gab es Geschenke wie Modellsegelboote und andere Präsente. Obwohl die Jungs tagelang eifrig gesucht hatten, gehörten wir nicht zu glücklichen Findern. Da Martin über unseren Misserfolg ziemlich traurig war, hatte ich ihm kurzentschlossen ein Modellsegelboot im Laden gekauft. Glücklich spielte er damit bei Ebbe täglich im seichten Nordseewasser.
Jeden Abend gingen wir mit den Kindern ins Restaurant, um Scholle zu essen. Wir konnten uns den Luxus leisten, weil ich genug bei der AEG verdiente. Nachdem wir das Lokal verlassen hatten, flanierten wir noch zu viert über die betonierte Strandpromenade. Dort trafen wir Leute aus unserer Pension und unterhielten uns mit ihnen übers Wetter, was auf Baltrum ein Dauerthema war. Elisabeth schwieg meistens bei meiner Anwesenheit, obwohl sie normalerweise mit Fremden gerne redete. Auf dem Rückweg zur Pension passierten wir noch die Straße mit den vielen Geschäften. Elisabeth schaute in Schmuckläden und Boutiquen nach interessanten Angeboten. Kurzentschlossen kaufte ich ihr großzügig ein schönes Armband, über das sie sich sehr freute. Ich schenkte ihr als Entschädigung für meine Missetaten gerne etwas.
Ein paar Tage später regnete es wie aus Kübeln. Ein heftiger Orkan überquerte die Insel mit äußerst bedrohlichen Geräuschen. Bei Flut lief ich mit den Jungs zur betonierten Strandpromenade, die ein wichtiger Küstenschutz für die Insel und ungefähr 10 Meter hoch ist. Als wir oben auf der Promenade standen, drückten wir unsere Körper mit ganzer Kraft gegen den Wind, da der Luftdruck gigantisch war. Direkt vor uns klatschten nacheinander riesige Wellen gegen die Betonwand und schossen jedes mal senkrecht in die Luft. Die Gischt flog uns danach horizontal in unsere Gesichter und weiter ins Inselinnere. Wir waren von dieser Naturgewalt schwer beeindruckt und nach wenigen Minuten klitschnass. Deswegen beschloss ich zurück zur Pension zu laufen, damit die Kinder gesund blieben.
In unserer Pension sah ich öfters ein Ehepaar mit einer bildschönen Tochter, das wie wir auf der Insel Urlaub machte. Leider konnte ich mich nicht zusammenreißen und sprach die Schönheit an, um ein belangloses Gespräch zu führen. Jedes mal, wenn wir uns später trafen, machte ich ihr fortlaufend Komplimente. Dabei störte mich überhaupt nicht, dass ihre Eltern meine Annäherung mitbekamen. Elisabeth war empört und warnte mich mit folgenden Worten: „Herr Gott nochmal, reiß dich zusammen! Wenn der Schwanz steht, ist der Verstand im Arsch!“ Wie bei einer Zwangshandlung gelang es mir nicht, Abstand vom Mädchen zu halten, auch wenn ihre Eltern mich äußerst böse anschauten. Diese Lolita reizte mich weiter ungemein und sprach mit mir ihrem Alter entsprechend naiv. Sie fand es toll, wenn ihr ein verheirateter Mann den Hof machte. Am Strand wackelte sie aufreizend mit ihrem Hintern und bewegte sich gekonnt erotisch. Elisabeth drohte mir, mit unseren Kindern abzureisen, wenn ich mich nicht zusammenreißen würde. Als Lolita mal in die Dünen ging, folgte ich ihr völlig skrupellos. Sie hockte sich in den Sand, um zu pinkeln. Ich ging zu ihr hin und war geil wie ein Rüde. Als wir uns gegenüber standen, begannen wir zu knutschen und fielen wenig später in den Sand. Sofort zog ich ihr den Badeanzug aus und küsste wie von Sinnen ihren Körper. Nachdem ich meine Badehose ebenfalls ausgezogen hatte, drang ich in sie ein. Sie war keine Jungfrau mehr, aber das war mir vollkommen egal. Lolita war erwartungsgemäß genauso scharf wie ich. Nachdem wir beide unsern Orgasmus hatten, zogen wir unsere Sachen wieder an und gingen mit zeitlichem Abstand zurück zu unseren jeweiligen Strandkörben. Zum Glück hatte Elisabeth mein Zusammentreffen mit dem Mädchen nicht mitbekommen. Da ich mein Hauptziel erreicht hatte, verhielt ich mich Lolita gegenüber im verbleibenden Urlaub zurückhaltend. Außerdem wäre vielleicht meine Ehefrau doch noch mit den Kindern abgereist, wenn ich weitergemacht hätte.
1965 zogen wir vom Wolffring in den Kaiserkorso, damit beide Söhne in Zukunft ein eigenes Zimmer hatten. Die bisherige Wohnung hatte gerade mal bescheidene 65 m². Die neue Behausung befand sich im 4. Stock in einem Mietshaus aus der Gründerzeit und hatte stattliche 165 m², dicke Wände, hohe Decken, einen Parkettboden, ein Badezimmer, eine Gästetoilette, einen großen Balkon, eine Mädchenkammer und einen Lieferanteneingang. Im Treppenhaus war ein uralter Fahrstuhl, der langsam mit knirschenden Geräuschen auf und ab schwebte. Die Miete war ziemlich hoch, aber dafür hatten wir wesentlich mehr Wohnfläche als vorher. Wegen meines sicheren AEG-Jobs konnte ich mir diese Wohnung leisten. Im Haus wohnten unter anderen ein Steuerberater, ein Rechtsanwalt und ein Stadtrat. Also gutbetuchte Mieter zu denen ich als promovierter Physiker sehr gut passte. Vom großzügigen Balkon blickte man Richtung Osten aufs Abfertigungsgebäude vom Flugplatz Tempelhof mit den großen Radaranlagen.
Wir hatten uns auch noch eine andere Wohnoption überlegt, nämlich im Fliegerviertel am Flugplatz Tempelhof ein Haus zu kaufen. Allerdings hatten wir diese Idee schnell wieder verworfen, weil sich Elisabeth vor Einbrechern gefürchtet hätte. Deswegen hatten wir uns für die riesige Altbauwohnung entschieden, die wirklich sehr schön war. Wochenlang richtete meine Gattin sie perfekt mit neuen Möbeln ein. Wir leisteten uns sogar einen neuen Fernseher. Wenig später kauften wir einen der ersten AEG-Geschirrspüler, den es überhaupt auf dem Markt gab. Mit meinem AEG-Mitarbeiter-Ausweis bekam ich die elektrischen Geräte wesentlich billiger. Nun hatte Elisabeth für damalige Verhältnisse eine hochmoderne Küche, obwohl sie nach wie vor wenig Leidenschaft beim Kochen zeigte.
Unsere Söhne fanden, die ihnen zugeteilten Zimmer prima. Martins Raum hatte eine gewaltige Deckenhöhe und wie in einer Kathedrale riesige Fenster. Dort hätte man locker Basketball spielen können. Da wir im gleichen Kiez wie vorher wohnten, gab es für die Jungs keinen Schulwechsel und somit blieb ihnen ihr Freundeskreis erhalten. Elisabeth konnte weiterhin bei „Gebrüder Manns“ Lebensmittel einkaufen gehen. Mein täglicher Arbeitsweg in den Wedding änderte sich nur unwesentlich.
1965 flog ich alleine nach Bombay in Indien, um dort einen defekten Quecksilberdampfgleichrichter zusammen mit indischen Ingenieuren zu reparieren. Die Dienstreise war ein echtes Abenteuer für mich, weil ich noch niemals in meinem Leben zuvor in Asien war. Nach Feierabend zeigte mir mein indischer Chauffeur die Umgebung und den Indischen Ozean. Ich war zutiefst beeindruckt von den Menschenmassen, dem unfassbar dichten Straßenverkehr und den heiligen Rindern, die absolute Narrenfreiheit in dem ganzen Chaos genossen. Während meiner Dienstreise knipste ich dutzende von Fotos. Für Elisabeth kaufte ich Halbedelsteine, einen Sari und mehrere silberne Schmuckstücke. Als sie später in Berlin ihre Präsente auspackte, war sie wirklich begeistert. Allerdings hatte sie den Sari natürlich später niemals getragen, weil sie sich damit nicht auf die Straße getraut hatte.
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