Ulrike Linnenbrink - Pflegekind Stephan

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*Sich vom Kind an die Hand nehmen lassen* – unter diesen Leitsatz stellen Ulrike und Martin ihr neues Leben als
Pflegeeltern ihres lang ersehnten Pflegekindes Stephan. Anschaulich werden das Kennenlernen, die ersten Besuche von Stephan und die verschiedenen Phasen der Beziehungsentwicklung dargestellt.
Direktheit der Sprache, Offenheit und Ehrlichkeit in der Darstellung
und eine hohe Sensibilität für Stephans Empfindungen und die
Hintergründe seines Verhaltens zeichnen dieses Buch aus.
Da es sich bei diesem Erfahrungsbericht jedoch um einen Einzelfall handelt – mit all seinen Problemen und unvorhersehbaren Ereignissen und Entwicklungen, erheben die Schilderungen – außer der Phase der Anbahnung und den wichtigen Phasen der Beziehungsentwicklung im ersten Teil – keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

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Heute waren wir zu einem Vortrag über 'Die Geschichte des Pflegekindes und ihre Auswirkung auf das Pflegeverhältnis' verabredet. Das Psychologenpaar Monika Nienstedt und Arnim Westermann aus Münster-Wolbeck referierte. Sie hatten sich seit über 15 Jahren intensiv mit Pflegekindern beschäftigt und festgestellt, dass alle neuen Bindungen in drei Phasen abliefen.

In der ersten Phase, in der sich das Kind sehr angepasst verhält, will es nicht unangenehm auffallen, da es eine neue Bindung eigentlich ja ersehnt. Viele frischgebackene Eltern machen in dieser Zeit den Fehler anzunehmen, dass ihre ausgezeichneten erzieherischen Fähigkeiten, ihre professionelle Elternausstrahlung dazu geführt hat, alles so reibungslos ablaufen zu lassen.

Entsetzt und enttäuscht reagieren sie dann häufig, wenn die zweite Phase beginnt, die Übertragungsphase, in der die mit den früheren Eltern verbundenen Erfahrungen und Gefühle wiederbelebt werden. Alte und neue Bezugspersonen verschmelzen hier teilweise zu einem Bild. So kann es vorkommen, dass ein Kind zu seinem Pflegevater sagt: »Sieh mich nicht so böse an!«, während der Mann es in Wirklichkeit wohlwollend anlächelt. In der Vorstellung des Kindes ist er in diesem Moment der vorherige, nicht liebenswerte Vater, den es vor sich hat. Oder es kann zu seiner Pflegemutter sagen: »Du lässt mich hier verhungern!«, obwohl der Teller vor ihm randvoll ist. Auch hier verwechselt es die Situationen. All seine Wut, die den Menschen gilt, die ihm Angst gemacht haben, vor denen es sich ohnmächtig gefühlt hat, wendet es nun gegen die neuen Eltern. Wer das nicht weiß, bezieht alle Ablehnung auf sich und reagiert entsprechend verständnislos und verärgert.

Um die zweite Phase, die der aggressiven Ausbrüche, besser verstehen zu können, ist es wichtig, etwas über die Geschichte des Kindes zu wissen, über sein Leben in seinen vorherigen Bezügen. Vor diesem Hintergrund kann man dem Kind eher helfen, wieder einen Zugang zu seinen oft verdrängten Erfahrungen und Gefühlen zu gewinnen und die neuen Beziehungen als befriedigend zu erleben oder zu entdecken.

Erst in der dritten Phase, die sich teilweise mit der zweiten überschneidet, findet Regression, ein Rückschritt in den Beginn des Lebens statt. Hier erlebt man oft, dass Kinder, die aus dem Alter eigentlich längst heraus sind, plötzlich wieder aus der Flasche trinken wollen, sich wieder in die Hose machen, ständig am Rockzipfel hängen und viel Zuwendung und Nähe brauchen. Sie fangen ihr Leben ganz von vorn noch einmal an. Das ist gleichzeitig der Beginn der neuen Bindung.

Die Psychologen erzählten von erschütternden Beispielen, die uns zum Teil jedoch nicht neu waren. Wir hatten uns in unserer Schulung bereits mit ähnlichen Fällen beschäftigt. Manchmal übersteigt das, was ein kleines Kind in seinem kurzen Leben bereits an Qualen erdulden muss, jedes Vorstellungsvermögen. Es ist wirklich wichtig für Pflegeeltern auch die schrecklichsten Formen der Kindesmisshandlung kennenzulernen, um so realistisch wie möglich die Erlebniswelt ihres Pflegekindes einschätzen zu können.

Heute bei meinem Treffen mit den anderen Elternbewerbern war ich ganz eigenartiger Stimmung. So ähnlich muss man sich fühlen, wenn man schwanger ist und seinen Freunden stolz davon erzählen kann, dachte ich, als mich alle mit Fragen bestürmten. Martin und ich waren die Ersten aus unserer Gruppe, denen ein Kind angeboten wurde. Die anderen freuten sich mit uns, fühlten, wie auf diese Weise auch an sie dieses Ereignis nahe heranrückte, teilten meine Aufregung und quetschten alles aus mir heraus, was bisher geschehen war. Bis in jede Einzelheit wollten sie alles wissen, saugten alle Informationen begierig auf. Ich musste die praxisnahe Literatur ersetzen, die wir auf unserer Suche bisher kaum gefunden hatten.

Ganze zwei Bücher, die davon erzählten, wie die Beziehungsanbahnung zu einem Pflege- oder Adoptivkind praktisch abläuft, gab es zu jener Zeit (1988) auf dem Markt. Damals nahm ich mir vor, alles festzuhalten, was geschah, um es später an Andere weitergeben zu können.

Schnecken, Tiger und 'Was soll das?'

Unser Garten sah aus wie mit Puderzucker überstreut. In der Nacht hatte der Schnee sich auf leisen Sohlen hineingeschlichen. Gnädig deckte er alles Hässliche des matschig frühlingsnahen Winters zu. An diesem Tag, Anfang März, kam das Kind, das einmal in diesem Garten spielen, toben, träumen, weinen und lachen sollte, das erste Mal zu uns.

Hektik bei mir. Meine beiden Unterrichtsstunden wurden mir zum Glück durch eine Autorenlesung der Schriftstellerin Ilse Bintig abgenommen. Sie zog auch mich in ihren Bann. Die Ausschnitte, die sie aus ihren Büchern halb vorlas, halb mit den Kindern erarbeitete und spielte, zeugten von großem Einfühlungsvermögen in kindliche Seelen. Ich erzählte ihr nach der Lesung von Stephan, und sie versprach, mir einige ihrer Bücher für ihn zu schicken.

»Ich finde es großartig, dass sie einem Kind, das so fürchterliche Dinge hinter sich hat, ein neues Zuhause geben wollen«, sagte sie.

Ich fand mich gar nicht so großartig. Schließlich wollte ich dieses Kind doch auch. Da wurde zwei Seiten geholfen.

Zu Hause backte ich in aller Eile die versprochenen Nussplätzchen. Es waren meine ersten, und ich war gespannt wie sie gelingen würden, doch ich wollte mich bei dem Kind natürlich auch durch hausfrauliche Fähigkeiten, die bisher leider weitgehend ungeübt waren, beliebt machen, mich ein wenig bei ihm einschmeicheln. Zur Überzeugungsarbeit gehört schließlich, sich von der besten Seite zu zeigen. Anpassungsphase - auch bei mir. Übertragbar eigentlich auf den Beginn einer jeden Beziehung.

Das Glück schien mir heute hold zu sein. Die Plätzchen wurden prächtig.

Als Stephan aus dem Auto stieg, rief er uns gleich entgegen: »Ich hab zwei Mal geschlafen!«

Aber dann war da wieder Verlegenheit, Scheu vor uns. Er fasste uns nicht an, nicht gleich. Er lief ein paar Schritte von uns weg, bückte sich, schob mit den kleinen Händchen etwas Schnee zusammen und warf damit erst nach Martin, dann nach mir. Mit gespielter Angst flohen wir ein Stück vor ihm. Das bereitete ihm einen Riesenspaß.

Dann wollte er die versprochenen Tiere sehen. Wir gingen mit ihm zu den Schafen in den Stall. Er verzog das Gesicht. »liiiieeeee, hier stinkt es aber!«

»Die haben ja auch keine extra Toilette wie wir Menschen. Die machen alles direkt hier ins Stroh. Klar, dass das stinkt«, erklärte Martin ihm. »Hast du Lust, beim Füttern zu helfen?«

Sicher hatte er Lust! Martin gab ihm ein Schälchen und zeigte ihm den Futtersack. »Hol mal damit etwas aus dem Sack und schütte es hier in die Futterrinne.«

Konzentriert wühlte Stephan mit der Schüssel im Sack herum, bis sie gefüllt war, trug seine Ladung vorsichtig zum Ziel und kippte das Futter ebenso vorsichtig aus.

»Wenn du möchtest, kannst du nachsehen, ob die Hühner Eier gelegt haben.«

»Wo?«

Ich zeigte ihm, wie er die Klappe zu den Hühnernestern öffnen konnte. Sieben Eier holte er heraus und legte sie in die Eierschachtel, die ich ihm geöffnet entgegenhielt. Stephans Augen strahlten. Vermutlich hatte er noch nie Eier aus einem Nest geholt, sie immer nur verpackt im Laden erlebt.

Klaus beobachtete die Szene mit zufriedenem Lächeln. »Wie machen die Hühner das?«, fragte Stephan.

»Du hast doch schon oft ein Ei gegessen, nicht wahr?«

Er nickte.

»Innen drin ist etwas rundes Gelbes, weißt du, wie das heißt?«

Er nickte wieder. »Dotter.«

»Genau. Von diesen Dotterkügelchen sind ganz viele im Bauch einer Henne. Zuerst sind sie ganz klein, wachsen und sind schließlich so groß wie das Dotter in deinem Frühstücksei. Jeden Tag wächst so ein großes Dotter heran. Drum herum kommt dann das Eiweiß. Das ist das glitschige durchsichtige Zeug, das du sehen kannst, wenn dir ein Ei heruntergefallen und kaputtgegangen ist. Ist dir schon mal ein Ei heruntergefallen?«

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