Ulrike Linnenbrink - Pflegekind Stephan

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*Sich vom Kind an die Hand nehmen lassen* – unter diesen Leitsatz stellen Ulrike und Martin ihr neues Leben als
Pflegeeltern ihres lang ersehnten Pflegekindes Stephan. Anschaulich werden das Kennenlernen, die ersten Besuche von Stephan und die verschiedenen Phasen der Beziehungsentwicklung dargestellt.
Direktheit der Sprache, Offenheit und Ehrlichkeit in der Darstellung
und eine hohe Sensibilität für Stephans Empfindungen und die
Hintergründe seines Verhaltens zeichnen dieses Buch aus.
Da es sich bei diesem Erfahrungsbericht jedoch um einen Einzelfall handelt – mit all seinen Problemen und unvorhersehbaren Ereignissen und Entwicklungen, erheben die Schilderungen – außer der Phase der Anbahnung und den wichtigen Phasen der Beziehungsentwicklung im ersten Teil – keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

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»Woher kommt denn diese Entwicklungsverzögerung bei ihm?«, wollten wir wissen.

»Der Arzt vermutet 'MCD', also Minimale Cerebrale Dysfunktion. Aber das sagt man immer, wenn man nicht weiter weiß. Im Grunde ist das ein Sammelbegriff für organisch nicht nachweisbare Anomalitäten in Entwicklung und Verhalten. Stellen Sie sich vor, Sie würden ihr ganzes Leben lang nur herumgeschoben, hätten nirgends das Gefühl, wirklich geliebt und zu Hause zu sein.«

»Dann würde ich vermutlich auch dicht machen und alle Sinne ausschalten, damit es nicht so weh tut«

»Sehen Sie? So etwas Ähnliches vermuten wir bei ihm auch, denn schon die relativ kurze Zeit hier hat gezeigt, dass er bei emotionaler Sicherheit enorme Fortschritte macht.«

Unsere Neugier war noch nicht befriedigt.

»Wie waren seine Eltern? Weiß man etwas über sie?«

»Ja. Wenn Sie sich für Stephan entscheiden, werden Sie auch mehr über sie erfahren. Nur so viel schon mal: Die Familie hatte vor Stephan bereits 3 andere Kinder. Alle sind auf seltsame Weise gestorben. Zwei als Säuglinge und eines mit dreieinhalb Jahren. Daraufhin hat man ihnen gleich nach Stephans Geburt das Sorgerecht entzogen, um dieses Kind zu schützen. Seine leibliche Großmutter hat dafür gesorgt. Trotzdem war eine Rückführung geplant. Unter der Aufsicht einer Familienfürsorgerin fanden deshalb Kontakte mit den leiblichen Eltern statt. Die Rückführung wurde einige Monate später trotz der Bedenken der Fürsorgerin durchgeführt, ging jedoch schief. Die Eltern fühlten sich völlig überfordert, und so rief der Vater nach etwa zwei Wochen an und bat selbst darum, Stephan wieder abzuholen.«

»Einige Monate später wurde die Rückführung durchgeführt, sagen Sie? Wo war Stephan denn in der Zwischenzeit?«

»Zuerst etwa zwei Monate lang im Krankenhaus, wo er leider auch noch operiert werden musste, dann bei Leuten, die zunächst seine Pflegeeltern waren. Zu denen kam er nach dem missglückten Versuch auch wieder zurück. Klar, dass dieses Hin und Her für Stephan nicht gerade entwicklungsfördernd war.«

Ich war schockiert. Wie konnte man mit den Gefühlen eines Kindes nur so herumspielen?

»Tja, das war für diese Leute von Anfang an eine recht verfahrene Geschichte. Die wollten eigentlich gar keinen Säugling, hatten sich nur darauf eingelassen, weil Stephans Aufenthalt bei ihnen zeitlich begrenzt bleiben sollte. Sie wollten ein Pflegekind, das im Alter zu ihrem leiblichen Sohn passen sollte. Nachdem die leiblichen Eltern das Kind nicht behalten konnten, hat das Jugendamt sie unter moralischen Druck gesetzt. 'Sie kennen Stephan doch nun schon ...', und so weiter. Vielleicht weil man das Pflegegeld sparen wollte, man weiß es nicht. Die Leute haben sich hineindrängen lassen und ihn tatsächlich adoptiert. Aber sie waren längst nicht so gut vorbereitet wie Sie. Viele wissen einfach nichts von den einzelnen Bindungsphasen und nehmen alles, was von den Kindern an Aggressionen kommt, sehr persönlich, fühlen sich gekränkt und unfähig, wenn nicht alles gleich auf Anhieb klappt. Sie zweifeln dann an ihrer Qualifikation als Eltern und nehmen das dem Kind, das ihnen diesen Makel vor Augen zu führen scheint, sehr übel.«

Ja, wir hatten eine gute Vorbereitung hinter uns. Eine Schulung, die uns unter jeweils anderen thematischen Schwerpunkten mit allem vertraut machte, was bei der Aufnahme eines Kindes aus einer anderen Herkunftsfamilie zu bedenken und beachten sein würde.

»Ist er denn wirklich so schwierig? Wie konnten diese Leute ihn nur wieder abgeben? Außerdem ... sagten Sie nicht, diese Leute hätten ihn adoptiert? Kann man ein adoptiertes Kind denn einfach wieder zurückgeben?«

»Da läuft ein Aufhebungsverfahren - mit der Begründung, man habe ihnen ohne ausreichende Information ein geistig behindertes Kind vermittelt, aber ehe es nicht andere Bewerbereltern für Stephan gibt, die ihrerseits einen Adoptionsantrag stellen, werden sie damit nicht durchkommen, denn geistig behindert ist Stephan sicher nicht.«

Nun drängte es uns, das Kind endlich zu sehen. Frau Bertram verließ uns, um Stephan ins Spieltherapiezimmer zu holen. Wir wurden von Herrn Heinen in einen benachbarten Raum gebracht, der durch eine verspiegelte Scheibe vom Spielzimmer abgetrennt war. So konnten wir Stephan sehen, er uns jedoch nicht. Der Ton aus dem Nachbarraum erreichte uns über den Lautsprecher eines Fernsehgerätes. Der Psychologe hatte uns in unserer Lauschposition eingeschlossen, damit der kleine Stephan uns nicht ungewollt dort überraschen konnte, falls er die Türen verwechseln sollte.

Wir warteten.

Dann war der Augenblick da! Frau Bertram betrat mit einem kleinen, zierlichen, blonden Jungen das Spielzimmer. Irgendwie hatte ich gar nicht mitbekommen, wie er mit ihr zur Tür hereingekommen war. Ich sah ihn nur plötzlich da stehen, einen roten Feuerwehrwagen unter dem Arm. Er drehte uns den Rücken zu, war viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt hatte.

Schnell landete das Feuerwehrauto auf dem Teppich, da ein Kuscheltier von beachtlichem Ausmaß in einer Ecke des Zimmers offenbar größere Anziehungskraft ausübte. Sein Gesicht war noch immer abgewandt. Würde ich ihn gleich 'erkennen'?

Nun hatte er das überdimensionale Tier aus einem Puppenbett gerupft und drehte sich mit ihm im Arm zu uns herum. Für einen Augenblick hielt ich den Atem an. Doch die vielleicht erwartete Liebe auf den ersten Blick fiel nicht wie ein warmer Schauer über mich her. Nach meinem Traum hatte ich mehr Vertrautheit erwartet. Nein, ich 'erkannte' ihn nicht. Das enttäuschte mich für einen kurzen Moment ein wenig, obwohl ich ihn recht hübsch fand.

Er war viel aufgeweckter und fröhlicher, als wir nach den ersten Informationen erwarten durften. Zielstrebig steuerte er als nächstes den etwas erhöht eingebauten Sandkasten an. »Heb mich da rein!«, forderte er den Psychologen auf. Energisch, fand ich. Und diese Stimme! Was hatte er nur für eine süße helle Stimme!

Im Sand wischte er ständig an sich herum. Kein Körnchen durfte an seiner Hose hängen bleiben. Er schien Probleme mit der Sauberkeit zu haben.

»Macht doch nichts, Stephan«, beruhigte Frau Bertram ihn, »wir haben doch eine Waschmaschine.«

Das wirkte. Fasziniert wühlte der Kleine nun im Sand, ohne weiter an sich herumzuputzen. Er grub riesige Löcher, schleuderte dabei den Sand wie ein Hund mit den Händen nach hinten durch die Beine.

»Was baust du denn da?«, wollte Frau Bertram wissen. »Was ist denn da unten in dem Loch?«

»Da ist eine Waschmaschine drin«, bekam sie zur Antwort. Dann grub er weiter Löcher, aus denen ausnahmslos imaginäre Waschmaschinen zum Vorschein kamen.

Als Herr Heinen ihn am Ende der Spielzeit aus dem Kasten zurück auf den Boden hob, war seine Kleidung voller Sand. Doch Stephan achtete nicht mehr darauf, klopfte ihn nicht mehr ab wie zu Beginn. Offensichtlich war die Furcht vor der Beschmutzung verschwunden. Für den Moment jedenfalls.

Wieder zurück in unserer Kaffeerunde stellten wir zufrieden fest: »Ja, den wollen wir!«

Herr Heinen musterte uns lächelnd.

»Schön«, sagte er dann. »Nach meinem ersten Eindruck habe ich auch das Gefühl, dass Stephan bei Ihnen ganz gut aufgehoben wäre. Sie sind so ganz anders als die Adoptiveltern.« Sein Blick streifte unsere lässige Kleidung. »Bei ihnen vermute ich nicht so rigide Ordnungsvorstellungen, auch mehr Wärme und Verständnis. Wir brauchen nun aber einen Plan, wie wir am besten das erste Zusammentreffen organisieren. Ältere Kinder kann man natürlich nicht so ungefragt weiterreichen wie Säuglinge. Sie müssen das Gefühl haben, ihre Wahl selbst getroffen zu haben. Das bedeutet: Wir müssen uns wie zufällig treffen. Ich habe mir gedacht, wir machen das im Zoo. Der Ort ist relativ unverfänglich. Dort laufen wir uns dann einfach über den Weg, und ich erzähle ihm, wir seien Freunde.«

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