Ulrike Linnenbrink - Pflegekind Stephan

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Pflegekind Stephan: краткое содержание, описание и аннотация

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*Sich vom Kind an die Hand nehmen lassen* – unter diesen Leitsatz stellen Ulrike und Martin ihr neues Leben als
Pflegeeltern ihres lang ersehnten Pflegekindes Stephan. Anschaulich werden das Kennenlernen, die ersten Besuche von Stephan und die verschiedenen Phasen der Beziehungsentwicklung dargestellt.
Direktheit der Sprache, Offenheit und Ehrlichkeit in der Darstellung
und eine hohe Sensibilität für Stephans Empfindungen und die
Hintergründe seines Verhaltens zeichnen dieses Buch aus.
Da es sich bei diesem Erfahrungsbericht jedoch um einen Einzelfall handelt – mit all seinen Problemen und unvorhersehbaren Ereignissen und Entwicklungen, erheben die Schilderungen – außer der Phase der Anbahnung und den wichtigen Phasen der Beziehungsentwicklung im ersten Teil – keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

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Dies war schon längst nicht mehr der kleine, verängstigte Junge, der sich noch vor kurzer Zeit schutzsuchend eng an das Bein des Psychologen gedrückt hatte. Auch bei mir löste sich die Spannung, die sich in der Vorfreude und zu Beginn unserer Begegnung aufgebaut hatte. Ich freute mich darüber, wie sehr er mir durch diese kleine Geste den Zugang zu ihm er leichterte und damit demonstrierte, dass er für den Kontakt zu uns offen war.

Zurück an unserem Tisch fragte er uns: »Habt ihr auch ein Spielzimmer?«

»Nein, noch nicht«, antworteten wir wahrheitsgemäß, »aber wir haben ein großes Haus. Da kann man leicht eines einrichten.«

»Habt ihr auch einen Keller? Mein Papa hat im Keller immer Lampen aufgehängt. Die gingen aus und an, wenn da getanzt wurde.« Wir vermuteten: Party- oder Spielkeller.

»Nein, so einen richtigen Keller haben wir nicht. Wir wohnen in einem alten Bauernhaus. Da ist nur unter einem Zimmer, in das eine kleine Treppe führt, ein ganz niedriger Keller. Wir Großen können darin gar nicht richtig stehen, da stoßen wir uns immer den Kopf. Aber du würdest da locker rein passen.«

Er kicherte schadenfroh. Für ein Kind ist es sicher ein tolles Gefühl, wenn die Erwachsenen sich auch mal den Kopf stoßen. Dann sagte er plötzlich leise: »Meine Mama hat mich ins Kinderheim gebracht ...«

Martin und ich sahen erst uns, dann Klaus betroffen an. Von ihm wussten wir, dass Stephan so gut wie nie über seine Adoptiveltern sprach, dass er so tat, als gäbe es sie nicht. Auf diese Weise ließ er keine Trauer an sich heran, verdrängte alles, was wehtun konnte. Und nun gleich Papa und Mama? Weckten wir Assoziationen an 'Eltern' bei ihm? So traurig alles auch war, es lief offensichtlich alles so, wie wir es uns gewünscht hatten.

»Hast du nicht Lust, die beiden mal besuchen zu fahren?«, fragte Klaus ihn. »Die haben auch Tiere.«

Stephan nickte heftig.

Ich freute mich. »Das wäre toll! Ich backe uns dann leckere Nussplätzchen, ja?«

Wieder heftiges Nicken.

Beim Abschied auf dem Parkplatz hielt Stephan Martin plötzlich ganz unverhohlen seinen Mund zum Küsschen gespitzt entgegen. Martin war zunächst so verdutzt über diese unerwartete Zuneigungsbekundung, dass er einen Augenblick brauchte, um zu verstehen, was Stephan von ihm wollte. Dann beugte er sich rasch zu ihm herunter und ließ sich einen Kuss auf die Wange drücken. Auch ich bekam einen. Auf meine Bitte, ihn zurück küssen zu dürfen, hielt er mir seinen Mund hin und verlangte: »Drück mich auch!« Das machte ich gern. Spätestens ab jetzt gab es zwei Leute, die in Stephan verliebt waren.

Stephan lief nun schnell zu Klaus hinüber, drehte sich jedoch noch einmal zu uns um. »Wie oft muss ich schlafen, bis ich zu euch komme?«

Ich hielt zwei Finger in die Luft. »Zwei Mal.«

Ich traf mich mit unserer 'Elterngruppe'. Wir hatten gemeinsam die Schulungsabende des Sozialdienstes besucht und waren zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen, sahen uns auch häufig privat. Reihum luden wir fünf Paare uns immer wieder gegenseitig ein, sprachen über alles, was wir dazugelernt hatten, rätselten, wer von uns wohl als erstes ein Kind bekäme, sprachen über unsere Erwartungen, Hoffnungen und Ängste.

Natürlich wünschte sich jeder von uns ein möglichst gesundes Kind, intelligent, hübsch und das Ganze möglichst schnell mit möglichst wenig Schwierigkeiten. Andererseits war uns allen klar, dass ein Kind nicht ohne Grund von der leiblichen Mutter oder von den leiblichen Eltern getrennt wurde.

Die wenigsten Schwierigkeiten vermuteten wir bei der Aufnahme eines Säuglings. So frisch aus dem Mutterleib konnte er - wie wir meinten - noch nicht allzu gravierende traumatische Erlebnisse hinter sich haben, würde relativ 'unverbaut' in unseren Haushalt überwechseln. Gedanken über genetische Dispositionen machten sich eher unsere Verwandten. Da kamen schon mal Bemerkungen wie: »Wer weiß, was ihr euch da großzieht.« oder »Die Anlagen der leiblichen Eltern werden eines Tages wieder durchbrechen, egal was ihr tut.«

Bei dem Gedanken an ein älteres Kind griffen auch unsere Ängste schon eher. Wer konnte wissen, was es in seinem Leben bereits hinter sich hatte, wie sehr es durch seine Geschichte schon geprägt war? Argumente, die oft auch von den Menschen unseres direkten Umfeldes angeführt wurden. Wir würden das Wagnis eingehen, mit einem Kind zusammenzuleben, das schon einige Jahre in einem anderen Umfeld verbracht hatte, unter Umständen schwer misshandelt worden war. Würden wir es je schaffen, sein Vertrauen zu gewinnen, seine Geschichte umzuschreiben, es voll und ganz ein Mitglied unserer Familie werden zu lassen?

Martin und ich waren bereit, dieses Wagnis einzugehen, hatten uns eine Grenze bis etwa zum dritten Lebensjahr gesteckt. Aber die teilweise um einiges jüngeren Mitbewerber unserer Gruppe gingen zunächst einmal davon aus, dass ihr Wunsch nach einem Säugling erfüllt würde.

An der Frage der körperlichen Gesundheit verschob sich bei einigen von ihnen die Grenze jedoch nach oben. Die Angst vor Erbkrankheiten, die im Säuglingsalter noch nicht diagnostiziert werden können, war für sie groß genug, dass sie - gestärkt durch das während der Schulung gewachsene Vertrauen in die eigene Fähigkeit, mit den psychischen Verkrüppelungen besser umgehen zu können - nun auch bereit waren, ein Kind bis zu drei Jahren aufzunehmen.

Für Martin und mich hatte sich das Wunschalter am Ende des Elternkurses auf drei bis fünf verschoben. Auch wir trauten uns nun zu, mit weniger persönlichen Verletzungen aggressive Übertragungen aushalten zu können. Außerdem waren wir beide in einem Alter, zu dem ein fünfjähriges Kind besser passte als ein Säugling. Mit etwa 35 Jahren hatte ich eine Eileiterschwangerschaft. Wäre alles glatt gelaufen, hätten wir nun ein leibliches Kind in diesem Alter.

Wie aber würden unsere Familien mit einem fremden Kind zurechtkommen? Würden die Großeltern es als einen Fremdkörper betrachten? Würden sie leibliche und nicht leibliche Enkel unterschiedlich behandeln?

Gerade die Vorbehalte dieser Generation waren besonders groß. Wie schon erwähnt, hatte auch ich diesbezüglich recht problematische Gespräche mit meiner Mutter hinter mir. Auch sie fürchtete, dass eventuelle negative Anlagen sich eines Tages durchsetzen könnten. Zur Bestätigung gab es etliche Beispiele, Pflege- oder Adoptivkinder, bei denen es sich - je älter sie wurden - immer deutlicher abzeichnete, dass sie aus einem anderen 'Stall' kamen.

Ich vertraute bisher immer darauf, dass der Umgang den Menschen formt, dass Pflegeeltern der Generation, die die Bedeutung der Anlagen hervor hoben, sehr viel weniger über theoretische Hintergründe, die uns in der Schulung vermittelt wurden, wussten, dass sie sehr viel rigider, als wir es tun würden, auf Anpassungsleistungen des Kindes gepocht hatten, dabei zwangsläufig Wege zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse verbauen mussten. Da waren für mich spätere Abbrüche geradezu vorprogrammiert. In einem Alter, in dem die Kinder der Ohnmacht und Unfähigkeit, über sich selbst zu bestimmen, entwachsen waren, musste ja der gesamte Seelenmüll an die Oberfläche drängen.

Natürlich wusste ich als Laie zu wenig über die entsprechende Diskussion zur Frage: Was wiegt schwerer, die Anlagen des Kindes, alles was es an genetischen Informationen mitbringt, oder die Art, wie mit ihm umgegangen wird, seine Sozialisation? Im Grunde wollte ich mich damit auch gar nicht beschäftigen. Ich glaubte und glaube einfach an das Gute im Menschen und daran, dass ihm Raum gegeben werden muss. Zu einer gesunden Entwicklung einer geschundenen Seele gehört zuerst ein Heilungsprozess. Barrieren müssen aus dem Weg geräumt, nicht ignoriert werden. Es ist nicht allein Sache des Kindes sich einzufügen, sondern es muss ein gemeinsamer Lernprozess stattfinden - so sah ich das, und Martin sah es genauso.

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