Elias J. Connor - Hinter unserem Horizont

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Bevormundende Eltern, eine herrische Schwester und eine böse Ahnung verfolgen Benjamin bis ins Erwachsenenalter. All das macht es ihm unmöglich, ein selbstständiges und geregeltes Leben zu führen. Begleitet von einer grausamen Kindheit und geplagt von Depressionen trifft er eine Entscheidung. Für eine verheiratete Frau, seine erste große Liebe, zieht er nach Solingen und ist bereit für einen Neuanfang. Weg von seinen Eltern, weg von seiner Schwester, doch der Schatten seiner Vergangenheit begleitet ihn, ohne dass er es ahnt.

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Mein Vater freute sich natürlich, dass es mir jetzt endlich geglückt ist, einen Studienplatz zu bekommen. Und Soziale Arbeit war ja ein Fach, was nicht allzu schwer war. Man brauchte keine medizinischen Kenntnisse, keine Mathematik – man musste nur aufgeschlossen gegenüber Menschen sein. Auch wenn dies eine große Herausforderung für mich war, wollte ich es versuchen.

Es war jetzt Sommer 2004. Mittlerweile lebte ich seit gut einem halben Jahr in Solingen. Noch immer kannte ich kaum jemanden – bis auf Jenny – aber ich hatte mich in meine neue Heimat ganz gut eingelebt. Vor allem jetzt, wo ich angefangen habe, etwas Vernünftiges zu machen.

Klar, ich tat meinem Vater einen Riesengefallen mit dem Studium, welches ich gerade erst richtig begonnen hatte. Für mich war es aber eher das Gefühl, dass ich mich wieder fügte und einfach machte, was man mir sagte.

Egal. Ich hatte nun offiziell eine Beschäftigung, und das zählte.

Einmal in der Woche fuhr ich nach Düsseldorf an die Fachhochschule. Weil ich ja keinen Führerschein mehr hatte, konnte ich natürlich nicht mit dem Wagen fahren. Ich benutzte die Bahn, was jedes Mal ewig lang dauerte. Aber ich schaffte es jede Woche.

Jenny hatte mir bei der Auswahl des Studiums sehr geholfen. Sie hatte immer wieder gedrückt und gesagt, was ich tun müsse. Wenn ich unserem Baby ein guter Vater werden will, sollte ich was aus mir machen. Im Herbst sollte es zur Welt kommen. Und der Tag, an dem sie ihrem Mann dann endlich sagen würde, dass sie ihn verlässt, würde näher und näher rücken.

Er wusste es noch nicht. Nach vier Monaten konnte man es noch nicht so richtig sehen. Aber Jenny wusste, dass sie es nicht mehr lange vor ihm verbergen konnte.

Sie machte mir immer solche Hoffnung.

„Ich werde ihn verlassen“, versprach sie permanent. „Wenn die Zeit gekommen ist, sage ich ihm, dass ich einen Freund habe, von dem ich schwanger bin, und dass ich bei ihm leben werde.“

Ich betete jeden Abend, dass der Tag kommen würde. Ich tat alles dafür. Ich ging abends weniger weg, machte so gut wie keinen Unsinn mehr und suchte mir sogar diesen Studienplatz, von dem mein Vater dachte, dass ich es für sein Prestige getan hätte, dabei tat ich das für die gemeinsame Zukunft mit Jenny.

Heute war ich mir mehr als sicher, dass all diese Träume wahr würden. Nach unserem Gespräch von heute Morgen spürte ich es.

In der heutigen Vorlesung ging es um Psychologie in Verbindung mit Theaterpädagogik. Die Fachhochschule Düsseldorf machte eigentlich Spaß, da das Studium sehr praxisorientiert war. Ich sollte heute einen Vortrag halten.

ICH sollte heute einen Vortrag halten. Den ersten, den ich je gehalten haben würde.

Mann, war ich nervös. Dass man mich mal ernst nehmen würde, das hatte ich irgendwie erst durch Jenny gelernt. Auch wenn sie manchmal mehr eine große Schwester war, sie war nach wie vor meine Freundin. Und trotz, dass sie mich so sehr leitete, mir Tipps gab und ich mich eigentlich oft durch sie geführt fühlte, was mich nicht störte, hatte ich den Eindruck, dass sie mich ernst nahm.

Meine Kneipen-Eskapaden sind auch weniger geworden. Ich wollte es nicht herunterspielen, aber ich hatte einfach nicht mehr den Eindruck, dass das für mich ein Problem wäre, wenn ich so zwei- oder dreimal die Woche ins Lokal ging und dann einiges trank.

Heute war ich nüchtern.

Und als ich in den Saal hinein ging, saßen die Leute und die Professorin schon dort. Fast charmant kündigte die Leiterin des Seminars mich an und verwies mich gleich ans Pult.

Nun stand ich da.

Ach, du Scheiße.

Und dann holte ich meine Aufzeichnungen raus und setzte mich. Wenig später legte ich die Aufzeichnungen beiseite und stellte mich vor das Pult.

„Wisst ihr“, begann ich, „eigentlich wollte ich jetzt vorlesen, was ich geschrieben habe und herausgefunden habe über die psychologische Entwicklung am Beispiel der Theaterpädagogik. Aber ich denke, ich versuche es frei.“

Und dann redete ich. Ich berichtete von den verschiedenen Projekten an Schulen und Hochschulen. Ich erzählte von Präventionsprojekten zum Thema Integration, stellte das Konzept einer Theatergruppe in Neuss vor und las dann Ausschnitte aus einem Theaterstück vor, welches Kinder einer Grundschule zusammen mit einem Jugendzentrum, entwickelten.

Anschließend berichtete ich noch über Fakten zum Thema psychologische und kognitive Entwicklung.

Fremdwörter über Fremdwörter. Fachbegriffe, Themen, für die ich echt lernen musste, aber ich habe es geschafft. Die Professorin erteilte mir im Anschluss an meinen Vortrag ein echtes Lob, und ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung.

Kaum nach Hause gekommen, konnte ich es kaum erwarten, meiner Schwester diesen Erfolg an den Kopf zu knallen. Dachte sie doch, ich bringe es zu nichts.

Aber es lief anders als erwartet. Eigentlich wollte ich sie nicht mehr anrufen. Ich konnte sie so wenig leiden, dass ich damit abgeschlossen hatte – fast. Aber als ich sie dann doch anrief, aus lauter Trotz, um sie über meine Erfolge aufzuklären, waren plötzlich ganz andere Gedanken wieder präsent.

Warum hatte ich sie nur angerufen? Warum?

„Carina“, sagte ich am Telefon. „Ich habe heute eine sehr gute Note für meine Vorlesung erhalten.“

Das interessierte sie aber überhaupt nicht. „Papa geht es nicht gut“, meinte sie.

„Was?“, fragte ich.

„Er hatte einen Schwächeanfall und war ein paar Tage im Krankenhaus. Aber er erholt sich. Mutter nimmt das sehr mit. Sie fühlt sich sehr alleine. Es wäre wirklich gut, du wärst hier, damit sie sich um dich kümmern kann. Sie braucht eine Aufgabe, wenn Vater weg ist.“

„Papa stirbt vielleicht?“, wollte ich wissen.

„Es kann sein, dass du mit seinem Geld nicht mehr rechnen kannst“, betonte sie. „Ganz gleich, ob er sich erholt oder nicht. Und spätestens, wenn er nicht mehr da ist, musst du nach Bielefeld zu Mutter zurückkommen und bei ihr wohnen. Ich habe ja keine Zeit, ich bin ja eine Geschäftsfrau. Ich kann mich nicht um dich kümmern, wenn Vater stirbt. Mama wird das tun.“

„Aber ich baue mir gerade hier ein neues Leben auf“, traute ich mich dann zu sagen. „Ich studiere. Ich habe heute eine Vorlesung gehalten.“

„Du wirst es nie schaffen, dein Studium zu beenden. Bevor du das erreichst, ist Papa schon Jahrzehnte tot.“

Ich schnaufte aus und sagte nichts.

„Papa wollte mich nächste Woche besuchen kommen“, sagte ich. „Ich sprach letzten Monat mit ihm am Telefon. Er war vor zwei oder drei Monaten schon mal da.“

„Hörst du nicht, was ich sage?“, schrie Carina. „Papa ist krank. Er ist sehr schwach. Und dass er bei dir war, das weiß ich. Er hat ja mit dir eingekauft. Mama sagt, du schaffst es ja nicht mal, alleine einzukaufen. So ist es auch. Was soll aus dir werden, wenn Papa dir kein Geld mehr geben kann? Du hast keine Ausbildung, und ein Studium kostet Geld. Du hast keinen Job. Du kannst nichts. Mutter wird auf dich aufpassen müssen.“

„Nein“, sagte ich ruhig. Aber offenbar klang meine Stimme für Carina verwirrt.

„Mutter vermisst dich“, sagte Carina. „Ich erwarte, dass du sie besuchen kommst, und zwar alle zwei Wochen. Sie soll wissen, dass sie ihren Lieblingssohn nicht verloren hat.“

„Aber das hat sie“, wollte ich schreien. „Ich hasse sie.“

Ich sagte nichts.

Ich wollte von Mutter nichts mehr wissen. Aber ich war zu schwach, das meiner bestimmenden und bevormundenden Schwester mitzuteilen, die mindestens genauso schlimm wie meine Mutter war.

Nach dem Telefonat war ich total durcheinander. Ich hatte Angst. Dass Papa nicht mehr arbeiten konnte – er war ja auch schon 70 Jahre alt – würde definitiv bedeuten, dass er mir kein Geld mehr schicken konnte. Er finanzierte auch das Studium. Ich musste von den 1000 Euro, die ich jeden Monat von ihm bekam, auch mein Semesterticket bezahlen. Jetzt hatte ich noch knapp 600 Euro in der Tasche… Wie lange sollten die reichen, wenn ich nichts mehr kriegen würde?

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