Maxi Hill - Zwei Leben der Susan H.

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Zwei Leben der Susan H.: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Journalistin und Buchautorin Rita Georgi macht in ihrer Wahlheimat – einem kleinen Dorf im Spreewald – kuriose, ernsthafte aber auch erschreckend beispiellose Erfahrungen. Stoff genug für eine Trilogie, deren autarke Teile so verschieden sind wie das Leben.
In diesem 2. Teil geht es um Susan Hellmann, die aus unerklärlichen Gründen ins Wach-Koma fällt. In den menschlichen Wirrungen erweist sich Rita Georgi völlig unerwartet als Kämpferin für Susan, gegen ihren Freund und Kollegen, Susans Mann Mark. Wie viele andere Menschen stellt Rita sich die Frage: Wie muss ein Leben sein, um noch Leben genannt zu werden? Ihre Einmischung wird für Marks neue Lebensplanung zum Hindernis…

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»Und wenn der Jens schon zu ganz anderen Zeiten hier bei Susan Hellmann gesessen hat? Was sagen Sie dazu? Soll ich als Moralwächter die feine Herrschaft kontrollieren?« Lubina macht eine Geste, die eine kleine Erschütterung andeutet. »Nee.«

Dann schweigen die Frauen. Die beiden Alteingesessenen werfen sich vielsagende Blicke zu, und Rita versucht sich vorzustellen, wie es sein muss, derart Niederlagen hinzunehmen, wie sie Lubina hinzunehmen hatte, seit Rita sie kennt. Erst Jens, dann der junge Mann von der Agrargenossenschaft, und jetzt? Jeder weiß doch, wie sie um Mark Hellmann buhlt. Es könnte jetzt die Stunde der Lubina Kieschnick werden. Vielleicht sollte sie Mark über Lubinas Interesse an ihm die Augen öffnen, damit er sie endlich in Ruhe lässt, und sich stattdessen ….

Dieser Gedanke ist so entsetzlich gemein, dass sie vor sich selber erschrickt und alles versucht, ihn nie wieder – auch nicht einmal theoretisch – weiter zu verfolgen. Innerlich unkenzentriert sagt sie endlich den Satz, den zu sagen sie nicht mehr gekommen war.

»Also, wenn Not am Mann ist, Sie wissen, wo Sie mich finden.«

Sie nimmt Maras Mantel vom Haken und deutet der Großmutter an, ihre Enkelin holen zu dürfen. Aber Lubina stört das Ablenkungsmanöver nicht und es stört sie offenbar auch nicht, dass sie über Dinge redet, die Dritte nichts angehen.

»Ich wollte das von Jens nicht sagen. Ich wollte eigentlich …«

»Ist schon gut«, sagt Rita, aber das ist gelogen. Sie hatte ja selbst ein Gespräch in Erwägung gezogen, aber eines unter vier Augen. Jetzt steckt die Sache mit Jens unter ihrer Schädeldecke fest und rückt sich nicht von selbst gerade. Soll sie ihn schon wieder verdächtigen? Warum aber war er wieder einmal in der Nähe des Geschehens?

»Sagen Sie bitte Jens nichts davon. Bitte.« Lubinas Stimme klingt weinerlich und dennoch sehen ihre Augen nicht nach Tränen aus. Warum auch. Zwei Zicken stoßen sich die Hörner ab, aber sie flennen nicht.

»Wieso hat Jens eigentlich Sie und Susan für die Kinderbetreuung vorgeschlagen? Ich meine, das mit der wendischen Sprache ist doch nur ein Trick, um Fördergelder abzufassen. Zumindest Susan hat nicht einmal eine Ausbildung genossen, und Sie …?«

»Ist Mutter zu sein keine Ausbildung? Wer ein Kind betreut und keine wesentlichen Fehler macht, der wird auch für zwei drei andere Kinder gut genug sein. Was soll ich in meiner unglücklichen Lage sagen!«

Beinahe schreit Lubina die letzten Worte heraus, dass es Rita peinlich ist. Peinlich vor der alten Frau, die unschlüssig von einem Bein auf das andere tritt, und peinlich, weil jetzt die Augen von Lubina tatsächlich feucht werden und rötlich anlaufen.

»Ich hatte eine Fehlgeburt und kann keine Kinder mehr bekommen. Warum gönnen Sie mir die Freude nicht. Für mich ist diese Arbeit beinahe so, als wären das alles meine Kinder. Deshalb hasse ich die Vormittagsschicht auch so. Ich kann nicht einfach so nach Hause gehen, und meine Kinder zurücklassen. Verstehen Sie das?«

»Und am Nachmittag?«

Lubina dreht sich wie zum Beweis für ihre Worte zur alten Frau um.

»Am Nachmittag werden mir die Kinder aus den Händen gerissen, von den leiblichen Eltern. Eins nach dem anderen …Jeden Tag aufs Neue.«

Für einen Moment mischt sich Erstaunen mit Erleichterung in Ritas Gesicht. Das alles hat sie ja nicht gewusst, wie konnte sie da gut von Lubina denken. Warum hatte ihr Jens nichts von der Fehlgeburt gesagt. Hier kennt doch jeder jeden. Also musste man doch etwas von Lubina Kieschnicks Problem gekannt haben. Und warum stand der Vater des ungeborenen Kindes danach nicht mehr zu Lubina? Es muss einer sein, der unbedingt Kinder will. Unbedingt. Einer, der so verrückt nach Kinder ist, wie …?

Auf dem Weg nach Hause mit der plappernden Mara an der Hand, denkt sie noch einmal daran: Einer, der ein Kindernarr ist wie Jens Jedro?

Das Kinderzimmer im Erdgeschoss, das sie sehr früh für Timi eingerichtet hatten, bewohnt jetzt Mara. Freilich sind noch all die Dinge darin, für die Mara schon zu groß ist. Jens geht sehr oft mit Timi in Maras Zimmer, setzt den Kleinen auf das Schaukelpferd oder in die Plastikeisenbahn, oder er lässt den Kleinen auf dem weichsten Teppich herumkriechen, den diese Wohnung aufweist. Noch kann sich Timi bei seinen ersten Gehversuchen nicht gut auf den Beinen halten.

Als sie das Haus betritt, steht die Tür zum Kinderzimmer offen. Jens steht verzückt im Raum und winkt sofort Mara zu sich. Er hat seit Timis Geburt ein erstaunliches Gespür für Kinder entwickelt und eine Geschicklichkeit an den Tag gelegt, die so manch ein Vater vermissen lässt. Jens ist einer von der Sorte, der immer genau zu wissen scheint, wo er gerade gebraucht wird. So war das früher in der Gemeinde, so ist es noch jetzt in der kleinen Familie, die plötzlich um eine Pflegetochter angewachsen ist. Manchmal fragt sie sich, ob sie auch ohne Kind noch immer zusammen wären. Diese Frage meint eigentlich: Ob Jens auch ohne Kind glücklich wäre? Hätte er sie verlassen, wenn er erfahren müsste, dass sie keine Kinder bekommen könnte?

Nun haben sie zwei. »Unser großes Mädchen«, sagt Jens bisweilen zu Mara. Sie haben es sich nie gesagt, nichts abgesprochen, nichts geplant. Es ist, als wollen sie sich selbst beweisen, dass man ein Kind, auch wenn es nicht das eigene Fleisch und Blut ist, genauso gut zum Teil seiner selbst machen kann.

Die Vorstellung, es könnte für immer sein, wirft Rita zurück in dieselbe Unsicherheit, die sie seit Kurzem hat. Sie hat nicht mit Mara zu tun, nicht mit Jens. Ganz sicher mit Mark und vielleicht auch ein wenig mit Susan. Inzwischen ist aus der Wut gegen Mark ein ehrliches Bedauern um all das geworden, was sie von Susan zu erfahren versäumt hat.

Nicht, dass sie daran verzweifeln könnte. Sie gehört im wahren Leben nicht zu denen, die dauernd fragen: Was wäre wenn? In ihren Romanen ist das die wichtigste Frage überhaupt. Nur so kann sie sich in Situationen hineinversetzen, die sie selbst nie erlebt hat - und die sind in der Überzahl.

Sie weiß, wie sehr sie sich selbst betrügt. Noch unlängst hat sie so komische Gedanken hin und her gewälzt. Auf eine der Fragen hat sie bis heute keine Antwort: Warum haben die Kieschnick-Schwestern solch einen erbitterten Kampf um Jens Jedro geführt, und warum hat er beide verschmäht. Sie sind wahrlich nicht hässlich und sie haben beide zwei geschickte und überdies sehr willige Hände. Für das Leben auf einem Dorf bestens geeignet. Besser als ihre eigenen Hände. Wenn sie es genau bedenkt, ist Lubina sogar die Schönere der beiden Schwestern. Üppige Maße und glatte Haut, und wenn sie ein wenig geschickter auch mit ihren Frisuren wäre und mit der Kleidung, könnte die Frau etwas aus sich machen. Ihr selbst war es schließlich durch eben diese weiblichen Tricks vor Jahren auch gelungen.

Sie hat sich Jens nicht geangelt, wie man gemeinhin im Dorf getuschelt hat. Es waren die Kleinigkeiten am Rande des Lebens, die die großen Bande knüpften.

Was ist nur mit ihr los? Jens hat ihr bisher nicht den geringsten Grund gegeben, an seiner Liebe zu zweifeln, misstrauisch zu sein. Ganz im Gegenteil. Es gab eine Zeit, da war Ehrlichkeit zueinander - wie auch Treue - eine Tugend, kein Deppenstreich, wie Mark Hellmann unbedingte Treue nennt.

»Es hat heute lange gedauert«, holen Jens’ Worte sie aus ihren Gedanken. Sie hat nicht einmal bemerkt, dass er Timi wieder im Arm hält und der Kleine mit seinen Händchen nach seiner Mama greift und ihr Haar zerzaust. Sie nimmt die kleine Hand, befreit die Finger aus ihrem feuchten Haar und stupst den Kleinen an der Nase. Timi strampelt mit den Beinen und jauchzt vor Freude, als Jens ihn auf seine Schulter schwingt und dabei Mara zuruft, sie wollten gemeinsam Eisenbahn spielen. Eisenbahn spielt Mara gerne. Jens nimmt sie bei den Oberarmen und schiebt sie vor sich her, und er selbst mit dem quietschenden Timi auf seinen Schultern, verkörpern das Lokführerhaus mit der Zugpfeife.

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