Heike Petersen & Bernd Lange - Paradiesundjenes

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Virtuelle Realität, die Erste:
Zwei Autoren, die sich nicht persönlich kennen und gemeinsam zu schreiben beginnen. Heike Petersen (hep) in Andalusien und Bernd Lange (bla) in Stuttgart. Sie erfindet für ihn den Event-Manager Gerald Benn, er erfindet für sie die Archäologin Isa Ketelsen. Das Autorenteam startet ein spontanes Schreib-Abenteuer, das ein neues Genre verdient: Impro-Literatur!
Virtuelle Realität, die Zweite:
In «Paradiesundjenes» lernen sich zwei ganz unterschiedliche Menschen kennen. Im realen Leben wären sich Isa Ketelsen und Gerald Benn möglicherweise nie begegnet; zu weit liegen ihre Interessen, Berufe und Lebensbereiche auseinander. Doch eine Gemeinsamkeit verbindet die beiden: die Liebe zum Schreiben. Aus ihrem 'Treffen' im Online-Literatur-Forum entwickelt sich eine private Mail-Korrespondenz, die räumliche und persönliche Grenzen verschiebt, die Distanz und Nähe für beide neu definiert. Zwei Fremde werden Vertraute – zaghaft, gefühlvoll und wortreich … wie im richtigen Leben!

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Ach ja, was das nun mit einem agnetischen Hoppla zu tun hat? Ich meine, Ihnen bereits geschrieben zu haben, dass Agnes die einzige ist, die sich in meinen Unterlagen auskennt, wo irgendwas von mir zu finden ist. So ist das auch mit meinen nicht-geschäftlichen Dingen. Und dass ich sie nun bat, mir diese Datei auf meinen Rechner zu legen, ließ sie stutzen. Und mit meiner Erklärung, dass ich Ihnen dies zukommen lassen möchte, ließ Agnes vorhin wieder einmal ein breites Grinsen über ihr Gesicht laufen. Und das – man höre und staune – war akustisch begleitet von einem Hoppla aus Ihrem Munde.

So, jetzt aber Schluss für heute – ich hoffe, ich werde Sie nun nicht überfordern. Wenn ja, schreiben Sie es mir bitte. Dann fasse ich mich an meine Nase und in Zukunft mit meinen Worten kurz.

Herzlichen Dank nochmals für Ihre gelungene Überraschung und herzliche Grüße an Sie in die Calle Almodóvar, Ihr Verehrer dieses ingeniösen Menschen mit diesem Namen,

Gerald Benn

***

Gerald Benn: Das Paradies hat auch im November offen

Das Wetter ist anderer Ansicht. Ein Blick in den Kalender zeigt unweigerlich, heute ist der 12. November. Doch mein Auge wandert jetzt, es geht langsam auf die Mittagsstunde zu, zum Himmel, an dem, als wäre es der normalste Vorgang in unseren mitteleuropäischen Breiten zu dieser Jahreszeit, die Sonne aus einem strahlendblauen Gewölbe die Erde wärmt.

Ich sitze auf einer schmalen, winkligen Steintreppe, angelehnt an eine aus großen, rechtwinkligen Quadern errichtete Mauer. Die Fugen zwischen den einzelnen Steinen sind zugewachsen. Immer noch grün strecken sich unermüdlich gedeihende Pflänzchen der Sonne entgegen, manche blühen noch, höchstwahrscheinlich zum zweiten, vielleicht auch zum dritten Male in diesem Jahr. Die Steintreppe führt ein langes Stück noch in die Weinberge, in die Reben des Scharrenbergs, der rechts und links den Schimmelhüttenweg begleitet. Ich sitze also auf einer dieser Steintreppen, die nach fünf, sechs Stufen durch ein kleines Tor jedem Unbefugten signalisieren, dass er hier nicht weitergehen darf. Nur wer einen Schlüssel besitzt, kann seine Spuren im Weinberg hinterlassen. Mir reichen die fünf, sechs Stufen. Auf der letzten, der vor dem Törchen, habe ich es mir gemütlich gemacht, meinen Rücken an die seitlich neben dem Eingang hochragende Steinmauer gelehnt, die Füße auf den kleinen Absatz ausgestreckt.

Kurzärmlig genieße ich die wärmende Mittagssonne, die mich aus makellosem Blau anlacht. Aus diesem hellen, strahlenden Lichtblau, das sich, wenn ich meinen Blick seitlich hochwandern lasse, hinter den immer noch grünen, wenn auch hin und wieder schon leicht gelbgrünen Blättern der Reben abzeichnet. Ein auffälliger Kontrast, dieses milde, liebliche Gelbgrün bis Grün, das nur ganz selten von einem bereits verwelkten braunen Blatt untermalt wird, und dahinter dieses leuchtende Blau eines gestochen scharfen Himmels.

Nochmals, heute ist der 12. November. Die Sonne wärmt mich von vorne. Die von den Steinen reflektierende Wärme schont meinen Rücken und meinen Hintern.

Ein Schmetterling spielt mit dem leichten Wind, er tanzt eine kleine Polka, nicht ganz im Takt, etwas taumelnd sucht er sich meine Schuhspitze als Landeplatz. Vermutlich ist er genau so irritiert wie ich, dass wir nun beide an diesem Tag noch im Freien sitzen und ein Wetter genießen, das wir gemeinhin als Altweibersommer bezeichnen.

Doch nicht lange und er will weiter, der kleine weiße Freund, es scheint, als mag er den Tag nutzen, noch viel zu erkunden, was ihm die grüne, die gelbe, die bunte Natur alles offenbart. Und das ist durchaus noch als vielfältig und aus seiner Sicht auch bestimmt noch als spannend zu beschreiben.

Die Reben rechts und links des Schimmelhüttenwegs sind bereits gelesen. Wer weiß, wie und wo sie jetzt reifen, nicht mehr durch die Wärme der Sonne, sondern im tiefen Dunkel eines Weinfasses? Wenn ich es mir recht überlege, hat die monatelang wunderschön gedeihende Traube nicht unbedingt die schönsten Aussichten, wie sie ihren Lebensabend verbringen wird. Doch um ehrlich zu sein, ein wenig lässt es sich schon auch mit uns vergleichen, grob betrachtet enden auch wir im Dunkeln unter der Erde. Und so, wie der Wein sich nach seinem Schattendasein dann doch noch zu einem goldenen Glanz entwickelt und die Herzen der Menschen erfreut, geht es uns ja vielleicht ähnlich. Wissen wir, was uns erwartet, wenn uns die Sonne auf unserem irdischen Weg kein Licht mehr spendet? Der Wunsch, wie eine Weintraube weiterzuleben, drängt sich mir auf.

Die Trauben jedenfalls hier am Scharrenberg durften die Sonne dieses 12. Novembers nicht mehr erleben. Ich bin kein Fachmann in winzerischen Belangen, denkbar, dass die Trauben zu früh gelesen wurden, weil das Risiko der Nässe zu groß gewesen wäre. Vielleicht hätten sie allerdings bei diesem Wetter, das sich ja bereits seit Wochen von dieser seiner schönsten Seite zeigt, noch einige Öchsle zugelegt?

Vielleicht gab es dann aber doch nachts schon den einen oder anderen Frostgrad, der dem Wein wiederum das Frieren beigebracht und die Gänsehaut ihm nicht gutgetan hätte? Wie dem auch sei, ich erfreue mich auch so am Anblick der Weinstöcke, bei denen jetzt das Grün und Gelb dominiert, von keinem dunklen Blau mehr durchlebt. Dafür strengt sich der Himmel an, diesen Kontrast im Farbenspiel nochmals aufzufangen.

Unten im Talgrund zeichnet die Senke eine natürliche Linie. Die letzte Reihe Reben wird abgelöst durch Wiesen. Wiesen, die zu Schrebergärten gehören, mit Obstbäumen herausragend verwurzelt, die sich auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinaufhangeln. Weiter hinten dann eine Festung, die Festung Wald. Durch die leicht blendende Sonne nimmt mein Auge das lange und breite Band gestandener Bäume als dunkle Wand wahr. Die, wenn ich intensiver hinschaue, alles andere als dunkel ist. Das Gegenlicht der Sonne verschließt manchmal den Blick auf die Wirklichkeit. Die dunkle Wand spielt, ja reizt durchaus mit ihren Farben. Mit dem dunklen Grün der Tannen, mit dem etwas helleren Grün der Lärchen, mit dem Gelb einiger Ahornbäume, mit dem gelblichen Braun der Buchen, mit dem eher rötlichen, zumindest sehr viel dunklerem Braun der Kastanien und Eichen. Und zwischendrin immer wieder auch noch ein ziemlich leuchtendes Grün, das sich oberhalb von den in vorderster Linie erkennbaren, kontrastierenden weißen Birkenstämmen ausbreitet. Bäume, die sich weitestgehend noch in vollem Laubwerk präsentieren, so, als wollten sie zeigen, mit dem kommenden Winter ist es noch lange hin. Die Blätter der weiter davor stehenden Obstbäume, ich weiß es von der Zeit, als die Früchte reif und prall an den Ästen und Zweigen hingen oder auch schon überreif und unverschämt im Gras ruhten, dass es Apfel-, Birn-, Pflaumen-, Quitten- und Aprikosenbäume sind, tänzeln fast bewegungslos im Sonnenlicht, auch sie meist noch im üppigen Grün, hier und da ins leichte Gelbgrün übergleitend, ja, man muss schon ganz genau hinschauen, das rötlichgelbe Kleid der Pflaumenbäume dazwischen auszumachen.

Lediglich die zwei Walnussbäume haben sich schon trotzig auf den Weg gemacht, um der bevorstehenden Jahreszeit gerecht zu werden. Sie haben sich entblößt und stehen nun etwas verloren da mit ihren nackten Armen. Als kleines Kind habe ich schon nie so richtig verstanden, warum die Bäume gerade zum Winter, wenn es doch eisig kalt wird, ihr Kleid ablegen, mir wollte nie einleuchten, warum sie so nackt nicht frieren. Dieses Jahr, so scheint es, wollen sie es anders machen.

Links von mir ist das Leben jetzt, Schlag ein Uhr, in vollem Gang. Die hinter dem Tor weiterführende Treppe, unregelmäßige Steine, in ihrer Mitte schon leicht ausgetreten, führt ins Nichts. Nicht ganz. Mir fällt das schon legendär gewordene Lied ‚Stairway to Heaven‘ aus dem 1973 erschienenen Kultalbum ‚The Song remains the same‘ von Led Zeppelin ein, die Treppe über mir führt in eine gewisse Unendlichkeit, verschmilzt mit dem Horizont zu einer übergangslosen Linie. So nimmt es mein blinzelndes Auge wahr. Weiter unten, auf den Stufen vor mir, findet buntes Sommertreiben statt, so habe ich den Eindruck. Aus den Fugen, in denen immer noch Blumen, Gräser, Kräuter wuchern, krabbeln Ameisen, mit abrupten Bewegungen auf der Suche nach etwas Tragbaren. Andere Käfer wiederum laufen sehr viel gelassener über die erwärmten Steinplatten, stolpern manchmal über einen kleinen Zweig, fallen von einem der wenigen vertrockneten Weinblätter oder Stengel, rappeln sich irritiert wieder auf, um eine Spur schneller ihr nächstes Ziel, das jedoch nicht auszumachen ist, anzusteuern. Etwas plump stürzt eine durchaus als fett zu bezeichnende Fliege auf ein Erdbeerblatt, das sich durch diesen überraschten, ungewohnten Aufprall ziemlich weit vornüberbeugen muss. Wesentlich zartere, filigran wirkende kleine Fluglebewesen weilen eine Zeitlang da auf einem Grashalm, dort auf einem kleinen Moospolster, mal auf einer Efeuwurzel, die sich ihren Weg durch die Fugen und Ritzen zwischen den Steinen sucht, dann wieder ruht sich ein kleiner Gast auf einer noch strahlenden, gelb blühenden Blume aus, ich habe keine Ahnung, wie sie heißt, sie ähnelt dem kleineren Bruder eines Löwenzahns, doch ist sehr viel zarter. Ein Vielfüßler bahnt sich seinen Weg durch das unordentliche Gelände, man muss jedoch schon sehr genau hinhören, um sein rhythmisches Paradieren herauszuhören. Und dann erscheint er wieder, immer noch leicht taumelnd, der weiße Schmetterling, vielleicht ist es wirklich der gleiche Bote, der mir vorhin schon seinen liebevollen Fußgruß zukommen ließ, vielleicht auch sein Partner, er peilt etwas unkontrolliert seinen Landeplatz an, um sich dann, wahrscheinlich für ihn selbst überraschend, sturzflugartig auf das Blatt eines kleinen Heckenröschens, deren einzige Hagebutte gleich daneben einen ungewöhnlichen Kontrast vor dem grauen Stein bildet, fallen zu lassen. Zusammen mit dem grellen Weiß bilden die grünen Blätter der Rose, die knallrotgelbe Frucht und das Grau der Treppe eine Farbkomposition, die sogar die großen Meister des Impressionismus verzaubert hätte. Fasziniert betrachte ich ein Bild, das die Natur nicht hätte besser arrangieren können, bis mich meine Gedanken wieder einholen und daran erinnern, wo ich bin. Der Schmetterling, unruhig, wie er sich in diesem Stadium seines Lebens nach dem Dasein als Raupe bewegt, torkelt weiter. Ich kann mich auch täuschen, es sieht fast so aus, als spiele er mit dem leichten Wind.

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